Neu im Kino/Filmkritik: „Knock Knock Knock“, wer klopft an meine Wand?

Mai 1, 2024

Mitten in der Nacht hört der achtjährige Peter ein Klopfen. Seine Eltern versuchen ihn zu beruhigen. Sie lebten in einem alten Haus, in dem es in der Nacht Geräusche gebe.

In der nächsten Nacht hört Peter wieder ein Klopfen und eine Stimme, die behauptet, seine ältere Schwester zu sein.

Und mehr will ich nicht über Samuel Bodins „Knock Knock Knock“ verraten. Denn die Geschichte entwickelt sich schnell anders als erwartet.

Ich kann aber verraten, dass die in der Woche vor Halloween in der US-Kleinstadt Holdenfield spielende Geschichte ein sich auf, je nach Zählung, drei bis vier Personen konzentrierendes Stück ist. Die meiste Leinwandzeit haben Peter und seine Eltern. Nachdem sie ein von ihm gezeichnetes düsteres Bild gesehen hat, versucht die Aushilfslehrerin Peter zu helfen. Und dann ist da noch das in der Wand lebende Monster, das behauptet, Peters Schwester zu sein.

Die Geschichte spielt vor allem in dem Haus, in dem Peter mit seinen Eltern lebt. Von außen sieht es wie ein normales älteres Einfamilienhaus aus. Innen ist es dann viel größer mit Räumen, die es in diesem Haus so eigentlich nicht geben kann. Diese überdimensionierten Räume tragen zur unheimlichen Atmosphäre bei.

Den Rest erledigen die etwas übertrieben spielenden Schauspieler, klug kombinierte Einstellungen (Werft einen Blick auf das Plakat.) und die praktischen Effekte, die in der Dunkelheit kaum zu erkennen sind. Das gilt auch für das eigentlich nie zu sehende Monster.

Die Geschichte selbst verströmt einen leichten, aber wohltuenden Jack-Ketchum-Vibe. Aber anstatt diesen Teil der Geschichte konsequent weiter zu verfolgen, bedient die Filmgeschichte lieber bekannte Horrortopoi von unheimlichen Dingen, die in dunklen Gebäuden passieren. Entsprechend konventionell ist der Weg zum Finale, bei dem das Monster allen Menschen, die zu dem Zeitpunkt in dem Haus sind, in Todesangst versetzt und tötet. Das Ende ist konsequent düster und hoffnungsloser als man es aus anderen Horrorfilmen kennt.

Trotzdem ist „Knock Knock Knock“ ein Horrorfilm, der mit einem konsequenteren Drehbuch ein viel besserer Horrorfilm hätte werden können.

Als Talentprobe ist Samuel Bodins erster Kinofilm durchaus gelungen. In der Vergangenheit drehte er mehrere Kurzfilme und Episoden für TV- und Streaming-Serien, wie die TV-Serie „T. A. N. K.“ und die Netflix-Serie „Marianne“.

Knock Knock Knock (Cobweb, USA 2023)

Regie: Samuel Bodin

Drehbuch: Chris Thomas Devlin

mit Lizzy Caplan, Antony Starr, Cleopatra Coleman, Woody Norman, Luke Busey

Länge: 89 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Knock Knock Knock“

Metacritic über „Knock Knock Knock“

Rotten Tomatoes über „Knock Knock Knock“

Wikipedia über „Knock Knock Knock“ (deutsch, englisch)