Neu im Kino/Filmkritik: Pixar ist jetzt “Elemental”

Juni 23, 2023

In den USA, wo “Elemental” bereits letzte Woche anlief, wird der neueste Pixar-Animationsfilm bereits als Flop gehandelt. Er kostete 200 Millionen US-Dollar und spielte am Startwochenende keine dreißig Millionen US-Dollar ein. Das ist einer der schlechtesten Kinostarts für einen Pixar-Film.

Bei den Kritikern und dem Publikum kam die Geschichte von Ember Lumen, die sich in Wade Ripple verliebt und mit dem Widerstand ihrer Familie und der Elemente zu kämpfen hat, gut an .

In Element City leben die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft zusammen, aber auch getrennt voneinander. Vor allem Feuer und Wasser vertragen sich, wie jedes Kind weiß, nicht miteinander. Ember ist Feuer, Wade Wasser. Doch es kommt noch schlimmer. Ember ist ein Einwandererkind. Ihre Eltern wanderten aus Fireland nach Element City aus. Dort leben sie in einem Ghetto. Ihr Vater hat den kleinen Gemischtwarenladen „Fireplace“ eröffnet. Die ganze Familie hilft mit und irgendwann soll Ember den in der Nachbarschaft beliebten Laden übernehmen. Sie muss nur noch lernen, ihr Temperament zu zügeln. Denn nervige Kundschaft faucht sie schon einmal an und verbrannte Kunden sind schlechte Kunden.

Da platzt im Keller ein Rohr, überschwemmt ihn und Wade taucht aus dem Rohr auf. Er ist städtischer Inspektor in Element City, großherzig, leicht schusselig, easy-going und, in den falschen Momenten ein Paragraphenreiter. Deshalb meldet er den Wasserschaden seiner Vorgesetzten und gefährdet damit den Familienbetrieb.

Als Ember, die er ganz nett findet, ihm erklärt, was er angerichtet hat, will er ihr helfen.

Im Gegensatz zu früheren Pixar-Filmen ist “Elemental” ziemlich konventionell. Regisseur Peter Sohn erzählt eine Romeo-und-Julia-Liebesgeschichte zwischen Einwanderern und Einheimischen. Nur dass die ‚Menschen‘ jetzt die Eigenschaften der Elemente haben, ist neu und sorgt immer wieder für überraschende Momente. Zum Beispiel wenn Wade Ember seiner Familie in ihrer Wohnung vorstellt.

Das mag für Erwachsene etwas wenig sein, aber gerade jüngeren dürfte die gut gemachte und witzige Geschichte gefallen. Sie gewährt auch einen gelungenen Einblick in die Sorgen, Nöte und Hoffnungen von Einwanderern. Sie werden von den Einheimischen, die mit dem Feuer fremdeln, gemieden. Sie versuchen ihren Kindern ein besseres Leben zu geben. Sie versuchen den Spagat zwischen Anpassung an die neue Gesellschaft und der Bewahrung der eigenen Traditionen. Es geht auch um Werte, Traditionen, Toleranz und Weltoffenheit. Das alles wird so angesprochen, dass Kinder es verstehen können, ohne die Komplexität der Themen zu negieren. Es gibt eine starke Heldin – und Männer, die riesige Fontänen weinen. Vor allem Wade kann nicht genug weinen. Vor Freude.

„Elemental“ ist ein weiterer gelungener Pixar-Animationsfilm, der auch für Erwachsene gut ansehbar ist (was nicht von jedem Kinderfilm gesagt werden kann) und der eine sehr sympathische Botschaft hat. Sohns Film ist ein Film, den ich meinen Kindern empfehlen würde, wenn ich welche hätte. So müssen jetzt halt die Kinder anderer Leute reingehen.

Als Vorfilm läuft „Carl’s Date“ von Bob Peterson. In dem witzigen Kurzfilm begegnen wir wieder Carl Fredricksen und seinem Hund Dug, beide bekannt aus „Oben“. Dieses Mal wird Carl zu einem Date eingeladen. Dug gibt ihm Tipps, wie so ein Date erfolgreich verläuft. Jedenfalls bei Hunden.

Elemental (Elemental, USA 2023)

Regie: Peter Sohn

Drehbuch: John Hoberg, Kat Likkel, Brenda Hsueh (nach einer Geschichte von Peter Sohn , John Hoberg, Kat Likkel und Brenda Hsueh)

mit (im Original den Stimmen von) Leah Lewis, Mamoudou Athie, Ronnie Del Carmen, Shila Ommi, Wendi McLendon-Covey, Catherine O’Hara

(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Emilia Schüle, Jannis Niewöhner

Länge: 101 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über “Elemental”

Metacritic über “Elemental”

Rotten Tomatoes über “Elemental”

Wikipedia über “Elemental”


TV-Tipp für den 5. November: Alles steht Kopf

November 4, 2022

Disney Channel, 20.15

Alles steht Kopf (Inside Out, USA 2015)

Regie: Pete Docter, Ronnie del Carmen

Drehbuch: Pete Docter, Meg LeFauve, Josh Cooley (nach einer Idee von Pete Docter und Ronnie del Carmen)

Die elfjährige Riley ist todunglücklich über den Umzug vom wundervollen Minnesota nach San Francisco – und dann passiert in ihrem Kopf etwas. Ab diesem Moment spielt der Film in Rileys Kopf, wo im Kontrollzentrum die verschiedenen Emotionen für ein geregeltes Leben sorgen. Als der Emotion Kummer ein dummes Missgeschick passiert, versucht Freude wieder den alten Zustand herzustellen. Dafür muss sich sich, zusammen mit Kummer, auf eine Reise durch Rileys Gedächtnis begeben.

Wundervolle Pixar-Komödie, die locker schwierige Themen und Theorien erklärt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Wiederholung: Sonntag, 6. November, 08.55 Uhr

Hinweise

Moviepilot über „Alles steht Kopf“

Metacritic über „Alles steht Kopf“

Rotten Tomatoes über „Alles steht Kopf“

Wikipedia über „Alles steht Kopf“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Pete Docter/Ronnie del Carmens „Alles steht Kopf“ (Inside Out, USA 2015)


TV-Tipp für den 29. September: Alles steht Kopf

September 28, 2019

RTL, 20.15/23.55

Alles steht Kopf (Inside Out, USA 2015)

Regie: Pete Docter, Ronnie del Carmen

Drehbuch: Pete Docter, Meg LeFauve, Josh Cooley (nach einer Idee von Pete Docter und Ronnie del Carmen)

Die elfjährige Riley ist todunglücklich über den Umzug vom wundervollen Minnesota nach San Francisco – und dann passiert in ihrem Kopf etwas. Ab diesem Moment spielt der Film in Rileys Kopf, wo im Kontrollzentrum die verschiedenen Emotionen für ein geregeltes Leben sorgen. Als der Emotion Kummer ein dummes Missgeschick passiert, versucht Freude wieder den alten Zustand herzustellen. Dafür muss sich sich, zusammen mit Kummer, auf eine Reise durch Rileys Gedächtnis begeben.

Wundervolle Pixar-Komödie, die locker schwierige Themen und Theorien erklärt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Hinweise
Englische Facebook-Seite zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Moviepilot über „Alles steht Kopf“
Metacritic über „Alles steht Kopf“
Rotten Tomatoes über „Alles steht Kopf“
Wikipedia über „Alles steht Kopf“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Pete Docter/Ronnie del Carmens „Alles steht Kopf“ (Inside Out, USA 2015)


TV-Tipp für den 1. April: Alles steht Kopf

April 1, 2018

RTL, 20.15

Alles steht Kopf (Inside Out, USA 2015)

Regie: Pete Docter, Ronnie del Carmen

Drehbuch: Pete Docter, Meg LeFauve, Josh Cooley (nach einer Idee von Pete Docter und Ronnie del Carmen)

Die elfjährige Riley ist todunglücklich über den Umzug vom wundervollen Minnesota nach San Francisco – und dann passiert in ihrem Kopf etwas. Ab diesem Moment spielt der Film in Rileys Kopf, wo im Kontrollzentrum die verschiedenen Emotionen für ein geregeltes Leben sorgen. Als der Emotion Kummer ein dummes Missgeschick passiert, versucht Freude wieder den alten Zustand herzustellen. Dafür muss sich sich, zusammen mit Kummer, auf eine Reise durch Rileys Gedächtnis begeben.

Wundervolle Pixar-Komödie, die locker schwierige Themen und Theorien erklärt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Wiederholung: Montag, 2. April, 16.30 Uhr (die Uhrzeit für das primäre Zielpublikum)

Hinweise
Englische Facebook-Seite zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Alles steht Kopf“
Moviepilot über „Alles steht Kopf“
Metacritic über „Alles steht Kopf“
Rotten Tomatoes über „Alles steht Kopf“
Wikipedia über „Alles steht Kopf“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Pete Docter/Ronnie del Carmens „Alles steht Kopf“ (Inside Out, USA 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Alles steht Kopf“ in dem neuen Pixar-Film

Oktober 2, 2015

Lange hat es gedauert, bis der neue Pixar-Film „Alles steht Kopf“ bei uns anläuft. Der US-Kinostart war nämlich schon am 19. Juni und alle loben einhellig den Trickfilm, der für Erwachsene eine etwas zu episodische und vorhersehbare Geschichte erzählt. Aber der Film ist ja für Kinder gemacht. Erwachsene dürfen ihn sich auch ansehen und sie werden erstaunt sein, was die Macher dem Publikum zumuten. Denn die Geschichte dient nur dazu, ein gutes Dutzend psychologischer, soziologischer und philosophischer Theorien und Erkenntnisse über unseren Verstand und wie er funktioniert zu präsentieren, ohne sie besonders zu vereinfachen.
Pete Docter („Die Monster AG“, „Oben“) und Co-Regisseur Ronnie del Carmen, der ebenfalls schon lange bei Pixar ist, vertrauen einfach darauf, dass ihre Zuschauer es verstehen werden. Dafür lassen sie die Geschichte vor allem im Kopf der elfjährigen Riley spielen. Sie ist gerade mit ihren Eltern aus dem ländlichen Minnesota in die Großstadt gezogen. Die Wohnung in San Francisco ist eine Bruchbude. In der Schule kennt sie niemanden und eigentlich will sie nur zurück zu ihren Freunden.
In diesem Moment verlagert sich die Geschichte in ihren Kopf und wir sehen, wie ihre Emotionen und Handlungen gesteuert werden und wozu Erinnerungen da sind. Für die verschiedenen Emotionen – Freude, Angst, Wut, Ekel und Kummer – wurden Personen erfunden, die diese Eigenschaften in Reinkultur verkörpern. So ist ‚Wut‘ immer wütend, ‚Freude‘ immer fröhlich, ‚Angst‘ ängstlich. Vor jeder Handlung von Riley streiten sie untereinander. Die Filmemacher zeigen also, welche Prozesse in unserem Gehirn ablaufen, bevor wir irgendetwas tun und wie die verschiedenen Emotionen unsere Handlungen beeinflussen. Sie zeigen auch, was passiert, wenn plötzlich bestimmte Emotionen fehlen. Denn durch ein dummes Missgeschick von Kummer (die sich für vollkommen überflüssig hält und entsprechend lust- und antriebslos durch den Film schlurft) wird eine Veränderung bei den Kernerinnerungen hervorgerufen. Die Kernerinnerungen sind die für unsere Persönlichkeit besonders prägenden Erinnerungen. Wenn sie verschwinden, würde auch Rileys Persönlichkeit verschwinden. Freude will das verhindern. Aber es kommt noch schlimmer. Sie und Kummer werden vom Hauptquartier, wo die fünf Emotionen gemeinsam Entscheidungen treffen, in das Röhrensystem in Richtung Langzeitgedächtnis gesaugt. Von dort versuchen sie den Weg zurück zu finden und Rileys Kernerinnerungen zu schützen. Auf ihrem Weg besuchen sie verschiedene Teile von Rileys Verstand. Unter anderem treffen sie Bing Bong, einen schon lange vergessenen imaginären Freund von Riley aus Kindertagen, das Fantasieland und das Abstrakte Denken.
Währenddessen versuchen die im Hauptquartier verbliebenen Emotionen Wut, Ekel und Angst Rileys Leben zu steuern, was für Probleme sorgt.
„Alles steht Kopf“ zeigt, wie unser Verstand arbeitet. Das ist natürlich äußerst kurzweilig präsentiert und, wenn man den neuesten Pixar-Film mit anderen Filmen vergleicht, die explizit für ein jüngeres Publikum gemacht sind (wobei auch Erwachsene sich „Alles steht Kopf“ ohne einen einzigen Fremdschäm-Anfall ansehen können), kann man den Film kaum genug loben.

Alles steht Kopf - Plakat

Alles steht Kopf (Inside Out, USA 2015)
Regie: Pete Docter, Ronnie del Carmen
Drehbuch: Pete Docter, Meg LeFauve, Josh Cooley (nach einer Idee von Pete Docter und Ronnie del Carmen)
Länge: 95 Minuten
FSK: ab 0 Jahre

Hinweise
Englische Facebook-Seite zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Alles steht Kopf“
Moviepilot über „Alles steht Kopf“
Metacritic über „Alles steht Kopf“
Rotten Tomatoes über „Alles steht Kopf“
Wikipedia über „Alles steht Kopf“ (deutsch, englisch)