Neu im Kino/Filmkritik (kurz): „The Woman in the Yard“, Jaume Collet-Serras Rückkehr zum Horrorfilm

März 27, 2025

Eigentlich hat Ramona (Danielle Deadwyler) genug eigene Probleme. Vor kurzem starb ihr Mann bei einem Autounfall. Sie wurde dabei schwer am Bein verletzt und humpelt, betäubt von Schmerzmitteln, immer noch an Krücken durch das einsam gelegene Farmhaus. Ihr 14-jähriger Sohn Taylor (Peyton Jackson) hilft bei den Hausarbeiten. Ihre sechsjährige Tochter Annie (Estella Kahiba) verursacht dagegen mehr Arbeit.

Und dann sitzt da plötzlich eine schwarz gekleidete, vollständig verschleierte Frau (Okwui Okpokwasili) auf einem Stuhl in ihrem Vorgarten. Sie sitzt nur da und sagt zu Ramona: „Heute ist der Tag.“

Vom ersten Augenblick an geht von dieser verschleierten Frau eine unheimliche, todbringende Präsenz aus. Dazu tragen auch ihre wenigen, seltsam ruhig gesprochenen Sätze und ihre manchmal blutigen Hände bei.

The Woman in the Yard“ gehört unbestritten zu den besseren Blumhouse-Horrorfilmen. Regisseur Jaume Collet-Serra knüpft hier wieder an seine Horrorfilm-Anfänge an. Bis auf eine kurze Rückblende ist „The Woman in the Yard“ ein an einem Ort spielendes Vier-Personen-Stück.

Mit minimalen Effekten, wie sich falsch bewegenden Schatten, vielen kleinen Details und klug gewählten Bildern, wie der im Vorgarten sitzenden schwarzumhüllten Frau, beschwört Collet-Serr eine unheimliche Atmosphäre herauf.

Das Ergebnis ist ein gelungener kleiner Horrorfilm über Schuld und Sühne, der seine in vielen Momenten vertraute Geschichte angenehm flott in etwas über achtzig Minuten erzählt.

Jaume Collet-Serra ist bekannt für die Horrorfilme „House of Wax“, „Orphan – Das Waienkind“ und „The Shallows – Gefahr aus der Tiefe“ (ein Ein-Personen-Thriller) und die gelungenen Liam-Neeson-Actionthriller „Non-Stop“, „Run all Night“, und „The Commuter“. Zu seinen letzten Werken gehören „Jungle Cruise“ und „Black Adam“.

The Woman in the Yard (The Woman in the Yard, USA 2025)

Regie: Jaume Collet-Serra

Drehbuch: Sam Stefanak

mit Danielle Deadwyler, Okwui Okpokwasili, Peyton Jackson, Estella Kahiha, Russell Hornsby

Länge: 88 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „The Woman in the Yard“

Metacritic über „The Woman in the Yard“

Rotten Tomatoes über „The Woman in the Yard“

Wikipedia über „The Woman in the Yard“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jaume Collet-Serras „Non-Stop“ (Non-Stop, USA 2013)

Meine Besprechung von Jaume Collet-Serras „Run all Night“ (Run all Night, USA 2015)

Meine Besprechung von Jaume Collet-Serras „The Shallows – Gefahr aus der Tiefe“ (The Shallows, USA 2016)

Meine Besprechung von Jaume Collet-Serras „The Commuter“ (The Commuter, USA/Großbritannien 2017)

Meine Besprechung von Jaume Collet-Serras „Jungle Cruise“ (Jungle Cruise, USA 2021)