Neu im Kino/Filmkritik: Über Jonathan Eusebios Actionkomödie „Love hurts – Liebe tut weh“

März 6, 2025

In „Love hurts – Liebe tut weh“, dem Debütfilm von Jonathan Eusebio, gibt es reichlich gewalttätige Action. Die schwer malträtierten Männer tauchen nach jedem Kampf, egal wie sehr sie in ihm verletzt wurden und wie oft sie eigentlich tot oder im Krankenhaus sein müssten, in der nächsten Szene wieder auf. Etwas lädiert vielleicht, aber ungebrochen in ihrer Lust auf die nächste Verletzung ihres Körpers. Sie sind Cartoon-Figuren in menschlicher Gestalt.

Das verwundert wenig. Denn „Love hurts – Liebe tut weh“ ist der neue Film der Produzenten von „Nobody“, „Violent Night“ und „The Fall Guy“. Wobei „Nobody“ der passende Referenzfilm ist. „Nobody“ ist auch der bessere Film.

Protagonist von „Love hurts – Liebe tut weh“ ist Marvin Gable, ein überaus dienstbeflissener Immobilienmakler in Milwaukee. Er ist höflich, nett, harmlos. Und ein ehemaliger Auftragskiller. Seinen letzten Auftrag führte er nicht aus. Er ließ das Opfer Rose Carlisle entkommen und begann sein neues, gänzlich andere Leben.

Jetzt kehrt Rose zurück und plötzlich muss Marvin sich mit ihr, seinem verbrecherischen Bruder und ener Bande überaus mordgieriger Killer herumschlagen.

Ke Huy Quan, der vor vierzig Jahren in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ als kleiner Junge und Begleiter des Helden bekannt wurde, später ungefähr zwanzig Jahre als Schauspieler pausierte (er arbeitete hinter und abseits der Kamera weiter im Filmgeschäft) und für seine Rolle in der allseits beliebten SF/Fantasykomödie „Everything Everywhere all at Once“ den Oscar als bester Nebendarsteller erhielt, übernahm die Hauptrolle. Er spielt Marvin als brutales Update von Jackie Chan.

Die Story selbst ist ziemlich einfach. Aber sie wird denkbar chaotisch präsentiert. Die Action ist selbstverständlich handgemacht und gelungen. Eigentlich ist „Love hurts“ eine Bewerbungsmappe des bereits bekannten und bewährten Stuntteams für ihren nächsten Film, garniert mit plakativem Humor und einigen einfallsreichen Bildern bei den Kämpfen, in denen alle möglichen Geräte und Gegenstände, die sich in einem Haushalt befinden oder gerade in Griffnähe sind, gegen Menschen eingesetzt werden.

Das Ergebnis ist ein kurzweiliger, durchaus derber Spaß irgendwo zwischen Jackie Chan und Hongkong-Actionkino mit, wie der Titel andeutet, etwas Liebe. Und keine Minute zu lang.

Jonathan Eusebio war als Stuntman und Second-Unit-Regisseur unter anderem in „Violent Night“, „The Fall Guy“, die „John Wick“-Filme, etliche Superheldenfilme wie „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“, „Deadpool 2“, „Black Panther“, „Doctor Strange“ und „The Avengers“ und Actionfilme wie „Fast & Furious 8“, „Matrix Resurrections“ und „Haywire“ involviert.

Love hurts – Liebe tut weh (Love Hurts, USA 2025)

Regie: Jonathan Eusebio

Drehbuch: Matthew Murray, Josh Stoddard, Luke Passmore

mit Ke Huy Quan, Ariana DeBose, Daniel Wu, Mustafa Shakir, Lio Tipton, Cam Gigandet, Marshawn „Beastmode“ Lynch, Sean Astin

Länge: 84 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

ursprünglicher US-Titel: With love

Hinweise

Moviepilot über „Love hurts“

Metacritic über „Love hurts“

Rotten Tomatoes über „Love hurts“

Wikipedia über „Love hurts“