Life of Pi: Schiffsburch mit Tiger (Life of Pi. USA/Großbritannien/Taiwan 2012)
Regie: Ang Lee
Drehbuch: David Magee
LV: Yann Martel: Life of Pi, 2001 (Schiffsbruch mit Tiger)
Nach einem Schiffsuntergang kann der siebzehnjährige Pi Patel, Sohn eines indischen Zoodirektors, sich auf ein Rettungsboot retten. Dummerweise muss er es mit dem Tiger Richard Parker teilen, der sehr hungrig ist.
Damals waren die Computereffekte, präsentiert in 3D, atemberaubend. Heute: schauen wir mal.
Es gab viel Kritikerlob, beeindruckende Zuschauerzahlen (in Deutschland gut 1,4 Millionen) und Preise, zum Beispiel erhielt Ang Lee den Regieoscar. Weitere gab es für die Kamera, die Musik und die Spezialeffekte.
Für das Lexikon des internationalen Films gehörte das Drama damals zu den besten Kinofilmen des Jahres 2012.
mit Suraj Sharma, Irrfan Khan, Rafe Spall, Ayush Tandon, Gautam Belur, Adil Hussain, Tabu, Ayan Khan, Mohd Abbas Khaleeli, Vibish Sivakumar, Gérard Depardieu
Moe Diamond (Liam Hemsworth – nicht der „Thor“-Hemsworth, sondern der „Tribute von Panem“-Hemsworth) ist in New York ein Geldwäscher, der altmodischen Art. Er läuft durch die halbe Stadt und tauscht das Drogengeld solange in Gold und Diamanten um, bis man die Spur nicht mehr zurückverfolgen kann. Dafür fallen für ihn zehn Prozent ab. Bei einer Million ist das kein schlechter Schnitt für einen Tag Lauferei. Dabei hilft ihm Skunk (Emory Cohen) , der Neffe des Mafiosi Perico. Sie arbeiten für ihn und Perico will ihnen jetzt mehr Geld zum Waschen anvertrauen.
Als Perico von einem korrupten FBI-Agenten vor polizeilichen Maßnahmen gewarnt wird, stoppt er für die nächsten Stunden alle seine Geschäfte. Moe und Skunk, die gerade auf einer Tour waren, sitzen jetzt auf einem Haufen Geld. Skunk hat auch gleich eine Idee, was sie mit dem Geld machen können: sie können es in einen Drogendeal investieren.
Widerwillig lässt Moe sich überzeugen. Und er hatte Recht mit seinen Bedenken: der Deal ist zu schön, um wahr zu sein. Bei der Übergabe tauchen korrupte Polizisten auf, die sie umbringen wollen.
In letzter Sekunde können Moe und Skunk mit dem Geld und den Drogen entkommen. Auf ihrer Flucht bauen sie einen Unfall, bei dem Moe sein Gedächtnis verliert. Zusammen mit Skunk muss er die nächsten Stunden überleben. Denn die Polizisten, die die Drogen für dieses Geschäft aus der Asservatenkammer entwendeten, suchen sie.
„Killerman“, der neue Film von Malik Bader, orientiert sich mit seiner Gangstergeschichte erzählerisch und von der Wahl der Schauplätze und Schauspieler an den siebziger Jahren. Schon lange sah man diese abgeranzten Ecken von New York nicht mehr im Kino. Obwohl in Savannah, Georgia, gedreht wurde. Aber auch Martin Scorseses archetypischer New-York-Film „Hexenkessel“ (Mean Streets, 1973) wurde in Los Angeles gedreht. Und die Schauspieler sehen, bis auf den Strahlemann Liam Hemsworth, nicht wie die typischen Hollywood-Gesichter aus. Es sind Charakterköpfe, die man so aus älteren Filmen, von Fotos und auch aus der Nachbarschaft kennt.
Die Handkamera, die vielen Nahaufnahmen und das hohe Schnitttempo sind dann moderne Stilmittel, die den Thriller in die Nähe eines TV-Thrillers, wie der erfolgreichen Serie „24“, rücken.
Denn auch wenn „Killerman“ eine Gangstergeschichte erzählt, ist es ein Thriller, in dem jeder jeden jagt und tötet. Im Mittelpunkt der Jagd steht Moe, der sich, nach seinem Gedächtnisverlust, in einer fremden Welt, in der es mehr Feinde als Freunde gibt, zurechtfinden muss.
Bader inszenierte Moes Geschichte insgesamt recht zügig, hart und ironiefrei. Es gibt auch einige überraschende Wendungen, die für den Genrejunkie allerdings wenig überraschend sein dürften.
Insgesamt bietet „Killerman“ kurzweilige Genreunterhaltung in vertrauten Gewässern, die nie vorgibt mehr zu sein, als sie ist.
Killerman (Killerman, USA 2019)
Regie: Malik Bader
Drehbuch: Malik Bader
mit Liam Hemsworth, Diane Guerrero, Emory Cohen, Mike Moh, Zlatko Buric, Suraj Sharma, Nickola Shreli, John Cenatiempo
Länge: 112 Minuten
FSK: ab 18 Jahre (eine FSK-16 wäre auch okay gewesen)