Nachdem in Minneapolis sein letzter Undercover-Einsatz aus dem Ruder lief und mit einem zerstörten Restaurant und vielen Toten und Verletzten endete, rät ihm seine Vorgesetzte, einige ruhige Tage abseits von der Öffentlichkeit zu verbringen. Angeln schlägt sie ihm vor. Aber durch so einen Zwangsurlaub lässt sich DEA-Agent John Lawlor (Luke Evans) nicht von der Jagd nach Kwang (Sung Kang), dem wirklich wirklich bösen Chef des taiwanesischen Drogenkartells, abhalten. Das gerade elektronisch eingetroffene Angebot eines unbekannten Informanten, ihm wertvolle Informationen über Kwang zu übergeben, veranlasst Lawlor dazu, das ihm von seiner Chefin befohlene ruhige Wochenende in Taipei, bzw. Taipeh in der deutschen Schreibweise für die Hauptstadt von Taiwan, zu verbringen. Dort will er sich mit dem Informanten treffen, Kwangs Buch mit vertraulichen Geschäftsinformationen abholen und wieder zurückfliegen. Das letzte Mal war er vor fünfzehn Jahren in Taipei und sein damaliger Einsatz gegen Kwang endete in einem Desaster, das seine Karriere nachhaltig beschädigte. Dieses Mal soll es anders laufen.
Aber natürlich – sonst wäre der vor exotischer Kulisse spielende Old-School-Actionfilm schnell und ohne nennenswerte Action vorbei – geht die Übergabe grandios schief. Danach ist das Nobelhotel, in dem die Übergabe stattfinden sollte, zerstört, die Polizei sammelt die Leichen ein und Lawlor befindet sich mit Kwangs Frau Joey (Gwei Lun-Mei) und ihrem 15-jährigem Sohn Raymond (Wyatt Yang) auf der Flucht.
Joey lernte er damals als Profi-Fahrerin für Kwangs Verbrecherimperium kennen. Sie verliebten sich ineinander.
Auf dem Plakat steht „Von den Produzenten von ‚Taken‘ und ‚Transporter’“. Sie hätten auch ‚aus der Manufaktur von Luc Besson‘ oder ‚Drehbuch: Luc Besson‘ draufschreiben können. Denn „Weekend in Taipei“ wurde von Luc Besson produziert. Zusammen mit Regisseur George Huang schrieb er das Drehbuch. Es ist die erwartbare Mischung aus touristischer Kulisse, Actionfilmklischees, Vorhersagbarkeit und Action. Diese wird eher wenig geschnitten und bleibt damit, auch wenn sie meist hoffnungslos übertrieben ist, angenehm nachvollziehbar. Die Story und die Dialoge sind so vorhersehbar, dass man sie den Schauspielern schon beim ersten Ansehen vorsagen kann. Überraschungen beschränken sich auf Fragen wie, ob diese oder jene Figur der Informant ist.
George Huang inszeniert das durchaus flott und ohne höhere Ansprüche in etwas über neunzig Minuten. Insofern ist „Weekend in Taipei“ kein guter Film, aber ein unterhaltsamer 80er-Jahre-Thriller, in dem der Held Vatergefühle entwickeln darf. „Produziert von Luc Besson“ steht halt für eine bestimmte Qualität, die bei diesem Wochenendausflug zuverlässig geliefert wird.
Luke Evans und Sung Kang lernten sich beim sechsten „Fast & Furious“-Film kennen. Dieses Mal haben sie mehr gemeinsame Szenen.

Weekend in Taipei (Weekend in Taipei, Frankreich 2024)
Regie: George Huang
Drehbuch: Luc Besson, George Huang
mit Luke Evans, Gwei Lun-Mei, Sung Kang, Wyatt Yang, Lu Yi-Ching, Pernell Walker, Patrick Lee
Länge: 98 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
alternativer französischer Titel: Week-end à Taipei
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Hinweise
AlloCiné über „Weekend in Taipei“
Moviepilot über „Weekend in Taipei“
Metacritic über „Weekend in Taipei“
Rotten Tomatoes über „Weekend in Taipei“
Wikipedia über „Weekend in Taipei“ (englisch, französisch)
Veröffentlicht von AxelB