Frage: Welchen Krimis wünschen die Macher der KrimiweltBestenliste im September viele Leser?
Antwort:
1 (3) Andrea Maria Schenkel: Kalteis
Edition Nautilus, TB, 160 S., 12,90 €
2 (-) Heinrich Steinfest: Die feine Nase der Lilli Steinbeck
Piper, TB, 348 S., 12,00 €
3 (10) Walter Mosley: Little Scarlet
Aus dem Amerikanischen von Uda Strätling
Fischer, TB, 304 S., 9,95 €
4 (2) Astrid Paprotta: Feuertod
Piper, TB, 320 S., 12,00 €
5 (-) Deon Meyer: Der Atem des Jägers
Aus dem Englischen von Ulrich Hoffmann
Rütten&Loening, geb., 428 S., 19,95 €
6 (4) Juan Damonte: Ciao Papá
Aus dem argentinischen Spanisch von Peter Tremp
Lateinamerika Verlag, TB, 190 S., 14,80 €
7 (5) Robert B. Parker: Der stille Schüler
Aus dem Amerikanischen von Frank Böhmert
Pendragon, TB, 214 S., 9,90 €
8 8 (8) Jan Costin Wagner: Das Schweigen
Eichborn Berlin, geb., 288 S., 19,95 €
9 9 (-) Sergej Kusnezow: Die Hülle des Schmetterlings
Aus dem Russischen von David Drevs
Heyne, TB, 430 S., 8,95 €
10 10 (-) Michael Connelly: Der Mandant
Aus dem Amerikanischen von Sepp Leeb
Heyne, geb., 526 S., 19,95 €
Mit Michael Connelly und Robert B. Parker bin ich natürlich sehr einverstanden. Bei Walter Mosley hatten mich seine Easy Rawlins-Romane irgendwann gelangweilt. Aber vielleicht sollte ich ihm mal wieder eine Chance geben. Und bei Andrea Maria Schenkel habe ich eine ganz andere Meinung.
Bleiben wir noch einen Moment bei Andrea Maria Schenkel. Inzwischen steht der Gerichtstermin in der Plagiatsklage fest. Am 20. Februar 2008 soll ein Richter am Landgericht München I entscheiden, ob Andrea Maria Schenkel aus den beiden Sachbüchern (?) von Peter Leuschner abgeschrieben hat. Leuschner sagt, Schenkel habe die von ihm erfundenen Teile abgeschrieben (mehr Infos und Textbeispiele hier). Das wirft, wie bereits gesagt, ein seltsames Licht auf seinen journalistischen Ethos. Denn ein Journalist erfindet nichts!
Dass ein Journalist trotzdem fetzig und pointiert über die Wirklichkeit schreiben kann, zeigen unter anderem Tom Wolfe, Hunter S. Thompson (Gut, der war eine ganz spezielle Nummer.), Nick Tosches und P. J. O’Rourke. Von P. J. O’Rourke erschien vor kurzem „Reisen in die Hölle und andere Urlaubsgeschichten“ (Eichborn); von Nick Tosches „Muddy Waters isst selten Fisch“ (Liebeskind). Wer’s gerne auf Englisch hat, sollte sich mal eine Ausgabe des von Otto Penzler und Thomas H. Cook jährlich herausgegebenen „The Best American Crime Writing“ schnappen.
Nachdem Brian Garfield in den letzten Jahren aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwand, ist er jetzt wieder zurück. Im neuen Blog „Saddlebums Western Reviews“ wird er interviewt. Für das Alfred Hitchcock Mystery Magazine unterhielt Steve Hockensmith sich mit dem Autor von „Ein Mann sieht rot“. Der Grund für diese beiden Texte ist ganz einfach: Am 13. September startet in den deutschen Kinos, zwei Wochen nach der USA-Premiere, die Garfield-Verfilmung „Death Sentence – Todesurteil“. Regie führte James Wan (Saw), das Drehbuch schrieb Ian Jeffers und Kevin Bacon spielt die Hauptrolle. Der Trailer sieht vielversprechend aus.
Ebenfalls gut sieht der Trailer für das Remake „3:10 to Yuma“ aus. Regie führte James Mangold, das Drehbuch schrieben Halsted Welles, Michael Brandt und Derek Haas, Russell Crowe, Christian Bale, Peter Fonda und Gretchen Mol übernahmen wichtige Rollen. Die Westernkurzgeschichte ist von Elmore Leonard und sie wurde bereits vor einem halben Jahrhundert erfolgreich verfilmt. Ein deutscher Kinostart für diesen Western, der nach dem Trailer eher lose auf der Kurzgeschichte basiert (oder sie ausgebaut hat) gibt es noch nicht.