Magnus Gäfgen, Eva Herman und Lee Goldbergs „Fast Track“

Erinnern Sie sich noch an den Fall Magnus Gäfgen? Der Jura-Student entführte ein Kind, brachte es um und gestand seine Tat. Allerdings drohte ihm die Polizei vorher mit unerträglichen Schmerzen, vulgo Folter. Jetzt beschäftigt sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit dem Fall und es könnte sein, dass der freikommt. Der Grund?

Die Richter sahen Anhaltspunkte, dass die deutschen Behörden gegen das Verbot der Folter und gegen das Grundsatz des fairen Verfahrens verstoßen haben. Diese Fragen wollen die Juristen nun genauer prüfen – ein Etappensieg für Gäfgens Anwalt Michael Heuchemer. (Spiegel Online)

Wenn Gäfgen deshalb freikäme, hätte ich nichts dagegen. Denn im Gegensatz zu den milden Urteilen für die Polizisten, die es okay fanden einen Verdächtigen zu foltern, würde ein solches Urteil eindeutig zeigen, dass Beweise, die mit den falschen Mitteln gefunden werden, vor Gericht nichtig sind. Wir Krimifans kennen diese Konstruktion der „Früchte vom verbotenen Baum“ aus zahlreichen US-amerikanischen Krimis. Sie ist in einem Rechtstaat sehr sinnvoll.

Eva Herman meint, dass sie vor einigen Wochen falsch verstanden wurde und daher auch zu Unrecht ihren Job beim Fernsehen verlor. Deshalb hat sie jetzt das Originalzitat auf ihre Homepage gestellt. – (Kurze Lesepause.) – Wenn ich aus diesem Gebrabbel von Halbsätzen einen vollständigen und sinnvollen Satz machen sollte, käme bei mir genau das heraus, was bereits vor Wochen in den Medien gemeldet wurde. Nur das 68er-Bashing fehlt.

Aber es ist doch immer wieder ämusant, wenn Promis sich falsch verstanden fühlen, dann über die bösen Medien herziehen und ihre Version publizieren, die zeigt, dass die Medien sie genau richtig verstanden haben. Erinnern Sie sich noch an diesen Radfahrer?

Schon seit einigen Tagen ist der Trailer für „Fast Track“ zu sehen. Es ist eine Produktion von action concept (Genau, „Alarm für Cobra 11“) und sieht wie eine Kopie von „The Fast and the Furios“ aus. Aber Lee Goldberg schrieb das Drehbuch und er ist der verantwortliche Produzent/Creator. Seine Monk-Romane (mehr ist von ihm bis jetzt nicht auf Deutsch erschienen) sind jedenfalls sehr gelungen. Deshalb erwarte ich von „Fast Track“ auch viel mehr als der Trailer zeigt.

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