TV-Tipp für den 19. Oktober

Arte, 23.50

Phantom (D 1922, R.: Friedrich Wilhelm Murnau)

Drehbuch: Thea von Harbou

LV: Gerhart Hauptmann: Phantom – Aufzeichnungen eines ehemaligen Sträflings, 1923 (Erstabdruck 1922 in Berliner Illustrierten Zeitung)

Ratsschreiber Lubota verliebt sich in eine reiche Frau. Um an Geld zu gelangen, gerät er auf die schiefe Bahn.

Kaum bekanntes Stummfilm-Melodrama von „Nosferatu“-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau. Die Premiere war eine Feier zum sechzigsten Geburtstag von Gerhard Hauptmann.

„Eine Geschichte zwischen Realität und Halluzination. (…) Phantom ist ein Kleinstadtfilm, aber dem (amerikanischen) Genre entgegen inszeniert, wie später dann bei Val Lewton oder David Lynch. Die Träume liegen unter der sanften Oberfläche, aber ohne die beruhigende Aufteilung in Wunsch- oder Alptraum. (…) Das Individuum weiß nicht mehr, wie ihm geschieht, es gibt seine Moral auf und seine Rechtfertigung. Für ihr Drehbuch hat Thea von Harbou die Distanz des moralischen Erzählers in Hauptmanns Text aufgehoben, der die fixe Idee des Lorenz Lubota zum klinischen Fall Fall macht. Treuwillig müssen wir Zuschauer ihm folgen, ‚durch lange Akte hindurch, durch alle Höhen und Tiefen seines Erlebens’. Schuldlos-schuldig ist ihr Held: ‚Die Selbstanklage des Lorenz Lubota im Roman verstummt im Film’.“ (Peter W. Jansen/Wolfram Schütte [Hrsg.]: Friedrich Wilhelm Murnau, Hanser Reihe Film 43, 1990)

Arte zeigt die restaurierte Fassung von 2002.

Mit Alfred Abel, Frida Richard, Aud Egede Nissen

Wiederholungen:

Dienstag, 23. Oktober, 03.00 Uhr (Taggenau!)

Mittwoch, 31. Oktober, 03.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise:

Arte zum Film

Förderverein Filmkultur Bonn zum Film

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