Am Mittwoch beginnt das hier bereits erwähnte One World-Festival. Die Humanistische Union präsentiert mit der Gustav Heinemann-Initiative beim diesjährigen „One World Berlin – Filmfestival für Menschenrechte und Medien“ diese Veranstaltungen:
Eröffnungsveranstaltung
Mittwoch, 14. November, 19.30 Uhr, KATO (U-Bahn „Schlesisches Tor“)
Mit:
Bernhard Docke (Anwalt von Murat Kurnaz),
Hans-Christian Ströbele (Mitglied des Bundestages),
Tamer Yigit (Künstler),
Fredrik Roggan (Humanistische Union)
Der diesjährige Festivalschirmherr Bernhard Docke hat den Bremer Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz verteidigt. Kurnaz (mit dem Ko-Autor Helmut Kuhn) hat die Erlebnisse während seiner Inhaftierung ohne rechtmäßige Verurteilung in dem Buch Fünf Jahre meines Lebens – Ein Bericht aus Guantánamo niedergeschrieben. Schauspieler/Regisseur/Musiker Tamer Yigit wird von Kurnaz ausgewählte Buchpassagen lesen.
Beschränkte Kartenzahl, daher Voranmeldung unter 030 – 24 31 30 30
Workshop: Film/Video/Neue Medien und Menschenrechtsvermittlung
Samstag, 17. November, 11.00 – 18.00 Uhr, Haus der Demokratie und Menschenrechte (Greifswalder Str. 4, Tram „Am Friedrichshain“)
Mit:
Meira Asher (Regisseurin/Sound Artist),
Emanuel Vaughan-Lee (Regisseur),
Claudia Lohrenscheit (Deutsches Institut für Menschenrechte),
Angie Koch (Filmverleiherin, Neuzeit Film)
Medienmacher/innen, Filmbusinessleute, NGO-Vertreter/innen, Entwickler/innen von sozialen Kampagnen, Bildungsexpert/innen stellen ihre Arbeit vor und tauschen sich aus. In drei Gesprächsrunden wird über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Filmemachern und NGOs, der Ansprache bestimmter Zielgruppen am Beispiel von Jugendlichen und dem Erreichen einer breiten Öffentlichkeit informiert und diskutiert.
Der Workshop richtet sich in erster Linie an NGO-VertreterInnen, die in diesem Bereich demnächst etwas tun wollen oder schon einschlägige Erfahrungen gesammelt haben.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Eine Anmeldung ist daher erforderlich unter 030 – 20 45 02 56 oder info@humanistische-union.de
Film „The Trap: What happened to our dream of freedom“ (GB 2007)
Sonntag, 18. November, 18.00 Uhr, Brotfabrik (Prenzlauer Promenade 3, S-Bahn „Prenzlauer Allee“)
Mit:
Prof. Dr. Bernd Ladwig (FU Berlin)
In drei Stunden zeichnet Adam Curtis in seinem beeindruckenden BBC-Dreiteiler „The Trap: What happened to our dream of freedom“ von Adam Curtis. In drei Stunden zeichnet er nach, wie sich während des Kalten Krieges ein reduzierter Begriff von Freiheit und ein ebenso reduziertes ökonomisches Menschenbild (ich sage nur Rational Choice und Public Choice) zuerst in der Wissenschaft und später in der Politik durchsetzte. Er zeigt, wie Ideen die Welt verändern können. Er zeigt, wie das Rational-Choice-Menschenbild und der Glaube, alles messen zu können, die Politik beeinflusst. Denn wenn die Politiker nur noch von selbstinteressierten Menschen ausgehen, werden sie eine bestimmte Politik machen. Eine Politik die bestimmt ist von Misstrauen und Paranoia. Denn eine der Kernpunkte des Rational-Choice-Menschenbildes ist, dass man niemand vertrauen kann. Ein anderer, dass jeder nur noch nach seinem eigenen Glück streben solle. So etwas wie Gemeinschaft, Vertrauen undsoweiter gibt es nicht.
Film „Taxi to the Dark Side“ (D/USA/GB 2007)
Mittwoch, 21. November, 19.00 Uhr, Acud (Veteranenstraße 21, U-Bahn „Rosenthaler Platz“, S-Bahn „Nordbahnhof“)
Mit:
Andrea Arndt, Behandlungszentrum für Folteropfer
Britta Jenkins, Behandlungszentrum für Folteropfer
Prof. Dr. Rosi Will, Bundesvorsitzende der Humanistischen Union, Professorin an der Humboldt-Universität
Der afghanische Taxifahrer Dilawar wird 2002 während einer Taxifahrt mit seinen Fahrgästen vom US-Militär festgenommen und ohne einen Prozess im Gefängnis festgehalten. Fünf Tage später stirbt er in seiner Zelle an den Folgen der Misshandlungen, die ihm die US-Soldaten zugefügt haben. In der gleichen Weise sind seit dem Beginn des „Krieges gegen den Terror“ über hundert US-Gefangene unter mysteriösen Umständen umgekommen. Die mehrfach ausgezeichnete Dokumentation zeigt den Umgang mit Folter als legitimes staatliches Handeln vonseiten der Bush-Regierung und wie sie dadurch gegen die Genfer Konvention verstößt.
Spielfilmlange Doku über den fälschlich als Terrorist beschuldigten afghanischen Taxifahrer Dilawar. Er wird verhaftet, gefoltert und stirbt fünf Tage später. Gibney zeigt in seiner eindrücklichen, sachlich argumentieren Dokumentation am Schicksal eines Jedermanns, wie die US-amerikanische Regierung ihre Soldaten ermutigte, Folter als Verhörmethode wieder einzusetzen.
“Taxi zur Hölle” wurde auf den Filmfestival in Tribeca (New York) und Chicago als beste Dokumentation ausgezeichnet.
Weitere Informationen zum One World-Festival
[…] mit One World-Bericht online Das One World Berlin-Festival ist vorbei und ich habe euch überhaupt nicht gesagt, wie es war. Dafür habe ich für die neuen Mitteilungen der Humanistischen Union Nummer 199, Heft […]
[…] die beeindruckende Doku über folternde US-Soldaten im Kampf gegen den Terror während des letzten One-World-Berlin-Filmfestivals […]