R. i. P. Gregory Mcdonald

September 10, 2008

R. i. P. Gregory Mcdonald, 15. Februar 1937 – 7. September 2008

Via The Rap Sheet erreichte mich diese traurige Meldung: Gregory Mcdonald, der Erfinder von Fletch und zweimalige Edgar-Gewinner, ist tot.

Hier die Meldung zu seinem Tod, Sarah Weinmans kurze Meldung, Schriftstellerkollege Bill Crider und Gerald So dito. Aber der längste Nachruf ist immer noch von Cameron Hughes im Rap Sheet.

Nachtrag (15. September 2008): In der New York Times erschien ein schöner Nachruf von Margalit Fox; im Boston Globe einer von David Mehagan,  im Independent einer von Christopher Hawtree und in Deutschland Nix, Nada, Nichts.


Überzeugendes Debüt

September 10, 2008

In den USA wurde Alex Berensons Debüt „Kurier des Todes“ abgefeiert, für den Barry und Ian Fleming Steel Dagger nominiert und erhielt den Edgar für das beste Debüt. In Deutschland wurde „Kurier des Todes“ dagegen kaum beachtet. Zu Unrecht. Denn Berenson greift in seinem Polit-Thriller das aktuelle Thema des islamistischen Terrorismus auf und verarbeitet es zu einer spannenden Geschichte, die nah an der Wirklichkeit ist.

Berensons Held ist CIA-Agent John Wells. Als Jalal begann er in den Neunzigern einen Undercover-Einsatz mit dem Ziel in das Zentrum von Al Kaida vorzustoßen. Seine Vorgesetzten, vor allem sein Verbindungsmann Jennifer Exley, haben schon seit langem keinen Kontakt mehr zu ihm. Wenige Monate nach 9/11 meldet er sich in den afghanischen Bergen bei einer Spezialeinheit der US-Army, sagt ihnen, was er in den vergangenen Jahren erfahren hat und verschwindet wieder. Seitdem haben seine Vorgesetzten nichts mehr von ihm gehört.

Heute, zehn Jahre nachdem er seinen gefährlichen Undercover-Einsatz begann, ist er Muslim. Außerdem hat er in zahlreichen Kämpfen langsam den Respekt und das Vertrauen der Al-Kaida-Führungsspitze erworben. Wells wird zu einem Treffen mit Aiman al-Sawahiri, Bin Ladens Stellvertreter, gebracht. Er erhält den Auftrag, zurück in die USA reisen, sich eine Tarnexistenz aufzubauen und auf seinen Einsatzbefehl, der ihn via E-Mail erreichen soll, zu warten.

In den Vereinigten Staaten genießt er nach langen Jahren in den afghanischen Bergen seine ersten Tage als freier Mann. Da verübt Al-Kaida-Planer Omar Khadri, als Auftakt für eine Anschlagserie, in Los Angeles zwei Bombenattentate.

Wells meldet sich bei Exley. Doch die CIA hält ihn inzwischen für einen Überläufer. Also flüchtet Wells aus dem CIA-Schutz, der eigentlich eine kaum verhüllte Haft ist, und taucht unter. Er weiß, dass er seine Vorgesetzten nur überzeugen kann, indem er den Anschlag verhindert und Khadri überführt.

Zwischen Wells Suche nach Khadri, was eigentlich eher ein Warten im Untergrund auf das vereinbarte Signal und ein mühsames Wiederanpassen an den amerikanischen Lebensstil ist, fügt Berenson spannungssteigernd die Vorbereitungen von Al Kaida für den großen Anschlag und die weltweite Suche der CIA nach Al-Kaida-Gefolgsleuten ein. Diese Erzählstränge führt Berenson teilweise genauer aus, als es für den reinen Fortgang der Geschichte notwendig wäre. So stellt er die Täter und einige der Opfer des ersten Doppelanschlages in Los Angeles vor und bringt sie dann um. Oder er erzählt über viele Seiten von einer Militärpatrouille in Bagdad, die eher zufällig einen wichtigen Al-Kaida-Mann verhaftet und wie dieser anschließend in einem Geheimgefängnis gefoltert wird. Aber Berenson präsentiert diese Szenen so kurzweilig, dass der sich in diesen Moment nur langsam fortbewegende Plot kaum auffällt. Denn in diesen Leseminuten werden die Opfer und Täter zu Menschen. Gleichzeitig vermittelt der New-York-Times-Reporter, als integralen Teil der Geschichte, viele Fakten über Al Kaida, B- und C-Waffen, den Geheimdienstapparat und den Antiterrorkampf der USA.

Alex Berenson zeichnet in seinem Debüt „Kurier des Todes“ im Gewand eines spannenden Thrillers das beklemmende Porträt eines schmutzigen Krieges, der nichts mehr von der Beschaulichkeit des Kalten Krieges hat. Berenson gehört damit zur neuen Garde von Agententhrillerautoren, die mit glaubhaften Geschichten ein Bild der aktuellen internationalen Politik zeichnen, in dem die Frage nach dem richtigem und falschem Handeln komplexer behandelt wird und die Antworten weniger eindeutig als vor zwanzig Jahren sind.

Alex Berenson: Kurier des Todes

(übersetzt von Elisabeth Parada Schönleitner)

Heyne, 2008

512 Seiten

8,95 Euro

Originalausgabe

The Faithful Spy

Random House, 2006

Hinweise

Homepage von Alex Berenson

Random House: Interview mit Alex Berenson

Readers Read: Interview mit Alex Berenson


TV-Tipp für den 10. September

September 10, 2008

Vox, 23.00

BBC Exklusiv: Leiche zu verkaufen (GB 2008)

Karitative Organspende war gestern. Weil der Bedarf an Leichen und Leichenteilen immer größer wird, ist in den USA bereits ein Markt dafür entstanden. Die BBC-Dokumentation „How much is your dead body worth?“ berichtet darüber.

Hinweise

dctp über „Leiche zu verkaufen“

BBC Germany über „Leiche zu verkaufen“ (andere Links als bei dctp)

BBC über “How much is your dead body worth?”


Cover der Woche

September 9, 2008


Nicht so überzeugendes Debüt

September 9, 2008

Hier in Berlin ist das Romandebüt „Zwillingsspiel“ des Drehbuchautors und ehemaligen Journalisten Markus Stromiedel Stapelware. Das liegt sicher zu einem guten Teil an dem Ort der Handlung: nämlich Berlin. Das Thema – terroristische Anschläge in der Hauptstadt – ist auch interessant. Schließlich sollen nicht immer nur in Washington und New York Bomben explodieren. Aber eine terroristische Anschlagserie in Hintertupfingen wirkt auch nicht besonders glaubwürdig.

Bei einem Blick in das Buch fällt auf, dass es mit den vielen Kapiteln und Dialogen wie ein US-amerikanisches Buch aussieht. Die ersten Seiten bestätigen den Eindruck. Nach einem kurzen Prolog beginnt „Zwillingsspiel“ gleich mit einem Attentat, der Kommissar tritt auf und Stromiedel entwirft auf den ersten Seiten zügig die verschiedenen Handlungsstränge und präsentiert gelungen die wichtigen Charaktere. Neben Kommissar Paul Selig sind das seine als persönliche Referentin des Innenministers arbeitende Zwillingsschwester Lisa Westphal und der geschasste Politikberater und Quartalstrinker Alexander Kaskan.

Dennoch ist „Zwillingsspiel“ kein vollkommen überzeugendes Buch.

Das beginnt mit der gekünstelten Ausgangslage. Kommissar Paul Selig, die Lusche vom Dienst, soll die Ermittlungen in einem Bombenattentat am S-Bahnhof Savignyplatz leiten. Der Anschlag, bei dem sieben Menschen starben, ist der dritte Anschlag innerhalb von zwei Wochen. Selig wird, zu seinem Erstaunen, der Fall nicht sofort entzogen. Stattdessen soll er die Ermittlungen, als eigenverantwortlicher Zuarbeiter zur Sonderkommission, leiten.

Als er feststellt, dass der Dienstplan vor dem Anschlag so manipuliert wurde, dass der Kommissar mit der schlechtesten Aufklärungsrate den Fall erhält, packt ihn der Ehrgeiz, das Komplott in den eigenen Reihen aufzudecken.

Mit dieser unnötig vertrackten Ausgangslage macht Stromiedel es dem Leser unnötig schwer, in die Geschichte einzusteigen. Gleichzeitig ist es schon erstaunlich, wie mühelos Selig und seine Mitarbeiter das Komplott in den eigenen Reihen (immerhin vermutet er, dass ein Kollege in den Tod von sieben Menschen involviert ist) akzeptieren.

Noch merkwürdiger – oder einfach vollkommen unglaubwürdig ist, dass sich ganz Deutschland von den drei schweren Anschlägen innerhalb eines halben Monats auf die S-Bahnhöfe Alexanderplatz, Friedrichstraße und Savignyplatz in ihrem Alltagsleben überhaupt nicht stören lässt.

Stromiedel streift die zwei vorherigen Anschläge, die über siebzig Tote forderten, mit wenigen Worten. Auch den islamistischen Terrorismus streift er nur kurz. Und, immerhin lässt er seine Geschichte wenige Monate vor einer Bundestagswahl spielen, die Regierung legt in diesem Moment, milde beunruhigt von den sinkenden Umfragewerten, die Hände in den Schoß. Kein Aktionismus. Nichts. Der wirkliche Politikbetrieb wäre dagegen schon nach dem ersten Anschlag – wir erinnern uns an 9/11 und die umfassenden Gesetzespakete von Otto Schily, die Rasterfahndung nach islamistischen Terroristen, den Initiativen auf EU-Ebene zum Abbau der Bürgerrechte, der Folterdebatte – bereits Amok gelaufen und spätestens nach dem dritten Anschlag würden sie schon nicht mehr über die Anwendung der Notstandsgesetze nachdenken.

Dieses Verkennen der politischen Wirklichkeit findet seinen Höhepunkt in diesem Dialog, der drei Monate nach dem letzten Anschlag stattfindet:

„Das Beste“, fuhr Lisa fort, „was einem Kandidaten im Wahlkampf passieren kann, ist eine nationale Katastrophe. Deine Worte.“

Kaskan grinste. „Soll ich in der Eifel ein Erdbeben bestellen? Oder Liechtenstein den Krieg erklären?“

Lisa blieb ernst. „Wir haben längst eine nationale Katastrophe. Bei welchen Ereignissen sind erst kürzlich achtundsiebzig Menschen gestorben?“

Kaskan winkte ab. „Das ist längst kein Thema mehr. Die Bombenanschläge liegen Monate zurück.“

Ein weiteres Problem liegt in der Struktur der Geschichte. „Zwillingsspiel“ zerfällt in zwei etwa gleich lange Teile, die beide innerhalb weniger Tage, im Abstand von mehreren Monaten spielen. Durch diese Struktur liegt, auch wenn Stromiedel „Zwillingsspiel“ von Anfang an als Roman konzipierte, der Gedanke an einen TV-Zweiteiler nahe. Im ersten Teil stehen die Ermittlungen von Selig im Vordergrund. Sie enden mit dem Tod des mutmaßlichen Täters.

Der zweite Teil beginnt vierzehn Wochen nach diesen Ereignissen. Die gesamte Dynamik des ersten Teils ist weg. Stattdessen muss erst langwierig erzählt werden, was in den vergangenen Wochen geschah und Selig ein triftiger Grund für weitere Ermittlungen geliefert werden. Für alle, die ein Buch nicht in der Mitte beginnen, geschieht über viele Seiten nichts Weltbewegendes. Außerdem rücken jetzt, immerhin befinden wir uns in den letzten Tagen des Wahlkampfs, die politischen Ränkespiele in den Vordergrund. Selig wird zu einer Nebenfigur, die den Hintermann für den Anschlag am S-Bahnhof Savignyplatz sucht. Er vermutet, dass der Anschlag einer bestimmten, im Zug sitzenden Person galt. Gleichzeitig nimmt die Geschichte, wie Titel und Prolog andeuten, eine Wende ins Familiäre. Oh, und die für die beiden anderen Anschläge verantwortliche Terrorzelle wird von Stromiedel quasi nebenbei zwischen zwei U-Bahn-Stationen erledigt.

Der Mordplan ist dann elaboriert genug für die Freunde des abseitigen Rätselns und wirklichkeitsfremder Verschwörungsthriller. Denn der für den Anschlag auf dem S-Bahnhof Savignyplatz verantwortliche Hintermann musste in seinen Plan viele Menschen mehr oder weniger einweihen, dafür sorgen dass eine bestimmte Person zu einer bestimmten Zeit in einer S-Bahn sitzt, die dann bei der Einfahrt in den Bahnhof so zerstört wird, dass das Ziel auch wirklich tot ist. Dafür hat er zahlreiche andere Opfer billigend in Kauf genommen und gehofft, dass trotzt der umfassenden Ermittlungen, keine Spuren auf ihn deuten. Das ist ziemlich viel Vorbereitung und Beherrschen von vielen Unbekannten, wenn das gleiche Ziel auch mit einem popeligen Autounfall mit Fahrerflucht oder einem als Selbstmord getarnten Sturz aus hoher Höhe erreicht worden wäre.

Letztendlich liest sich „Zwillingsspiel“ wie das Buch zum Film für einen heftig umworbenen TV-Zweiteiler, bei dem bereits vor dem Dreh die Vision des Autors auf das vom Budget leistbare (so richtet die Bombe am S-Bahnhof Savignyplatz nur einen verhältnismäßig geringen Sachschaden an und die beiden vorherigen Anschlagsorte werden nicht besichtigt) und von den Gremien akzeptierte (siehe das Motiv für den dritten Anschlag und die positive Darstellung des Islam) zurechtgestutzt wurde. Dennoch ist „Zwillingsspiel“ gut genug geschrieben, um Markus Stromiedel eine zweite Chance zu geben. Aber dann bitte mit einer glaubwürdigeren Geschichte.

Markus Stromiedel: Zwillingsspiel

Knaur, 2008

432 Seiten

7,95 Euro

Hinweise

Homepage von Markus Stromiedel (Romanautor – schöne Seite)

Homepage von Markus Stromiedel (Drehbuchautor)

Markus Stromiedel im Knaur Killer Club: Das Phantom (Teil 5)

Markus Stromiedel im Knaur Krimi Podcast

Stichwort Drehbuch: Audiointerview mit Markus Stromiedel (Hörenswert)

Homepage zu „Zwillingsspiel“


TV-tipp für den 9. September

September 9, 2008

ARD, 00.20

Scarface – Toni, das Narbengesicht (USA 1983, R.: Brian de Palma)

Drehbuch: Oliver Stone

LV: Armitage Trail: Scarface, 1930 (Scarface)

Buch zum Film: Paul Monette: Scarface, 1983 (Scarface – Der Mann mit der Narbe)

De Palma aktualisierte „Scarface“, die Geschichte vom Aufstieg und Fall eines Gangsters, und schuf ein packendes Sittengemälde des Verbrechens in Florida vor fünfundzwanzig Jahren.

Damals wurde die Sprache („Fuck“) und die Brutalität kritisiert. Heute wäre es die grauenhafte, altmodische Disco-Musik von Giorgio Moroder. Ansonsten ist „Scarface“ in der ungekürzten Fassung inzwischen einer der Klassiker des Gangsterfilms.

Aber mit einer angekündigten Laufzeit von 150 Minuten stehen die Chancen, trotz der späten Sendezeit, für eine gekürzte Fassung gut. Denn die ungekürzte Fassung dauert 170 Minuten

Mit Al Pacino, Michelle Pfeiffer, Mary Elizabeth Mastrantonio, Robert Loggia, F. Murray Abraham

Wiederholung: WDR, Sonntag, 14. September, 00.00 (Taggenau! – angekündigt ist die FSK-16-Fasung)

Hinweise

Mann beißt Film bespricht Scarface

Filmstarts bespricht Scarface

Schnittberichte vergleicht die FSK-16-Fassung mit der FSK-18-Fassung (oder: Eine andere Art von Massaker)


Hinweise: Krimi-Couch 9/2008, Grausames

September 8, 2008

Die September-Ausgabe der Krimi-Couch ist mit Besprechungen der neuen Bücher von Simon Kernick (Volltreffer des Monats), Iain MacDowall, Michael Chabon, Garry Disher, Leonardo Padura, James Siegel und vielen anderen online. In der Kategorie „vor Ewigkeiten erschienen und schon lange nicht mehr erhältlich“ werden „Der Tod hat eine Chance“ von Victor Gunn und „Das Kokainschiff“ von Seamark abgefeiert.

Es gibt ein Videointerview mit Colin Cotterill (Dr. Siri und seine Toten) (ziemlich ruckelig und plötzlich abbrechend) und im Podcast unter anderem ein Audiointerview mit Silvia Kaffke (Das rote Licht des Mondes).

Das ist wirklich gruselig.


TV-Tipp für den 8. September

September 8, 2008

ZDF, 20.15

Der Heckenschütze (D 2008, R.: Manfred Stelzer)

Drehbuch: Felix Huby

LV: Felix Huby: Der Heckenschütze, 2005

Kaum ist Schwaben-Import Kommissar Heiland in Preußen, äh Berlin, angekommen, muss er sich mit einem Heckenschützen herumschlagen, der nur Schwaben umbringt. Das missfällt Kommissar Heiland. Und dass er auf der Todesliste des Killers steht, missfällt ihm noch mehr.

Scheint ein Krimi für die Freunde der gemütlichen Gangart zu sein.

„“Der Heckenschütze“ ist eigentlich ein Klamaukfilm. Oder auch nicht. Vielleicht ist er auch Heimatfilm, Liebeskomödie, Tatort-Kopie – kurz: Er ist eine Mischung aus all diesen Genres, ein ambitionierter Versuch Spannung, Humor und Romantik zu verbinden. Ein Versuch, der leider völlig scheitert.“ (Maike Jansen, Der Westen, 7. 9. 2008)

mit Fabian Busch, Karl Krankowski, Stefanie Stappenbeck, Antonio Wannek, Dietz-Werner Steck

Hinweise

Homepage von Felix Huby

ZDF über „Der Heckenschütze“


TV-Tipp für den 7. September

September 7, 2008

SWR, 01.30

Lange SWR Jazz-Nacht

Warum sollte es im TV dem Jazz besser gehen als dem Rock und der Klassik (die immerhin an ausgewählten Feiertagen das Gnadenbrot eines besseren Sendeplatzes erhält)? Die guten Sendeplätze sind immer noch fest in den schmierigen Klauen der Volksmusik. Dafür bekommt die Jazzmusik manchmal die Stunden von der Geisterstunde bis Sonnenaufgang spendiert. Das Programm ist selbstverständlich auch dann unauffällig mainstreamig.

Mit Cassandra Wilson, Stacy Kent, Roy Hargrove, Till Brönner, Les McCann, Walter „Wolfman“ Washington, Mike Batt


TV-Tipp für den 6. September

September 6, 2008

Vox, 20.15

Out of sight (USA 1998, R.: Steven Soderbergh)

Drehbuch: Scott Frank

LV: Elmore Leonard: Out of sight, 1996 (Zuckerschnute, Out of sight)

Auf der Flucht verbringt Jack Foley im Kofferraum einige Zeit mit Deputy U. S. Marshal Karen Sisco. Zwischen ihnen funkt es gewaltig. Als Jack in Detroit seinen letzten Coup plant, erscheint auch Karen auf der Bildfläche.

Hochgelobte und uneingeschränkt empfehlenswerte Leonard-Verfilmung mit George Clooney, Jennifer Lopez, Ving Rhames, Don Cheadle, Dennis Farina, Luis Guzman

Von Elmore Leonards Homepage: “Out of Sight, like Get Shorty, was a totally happy film experience for Elmore. The Get Shorty production team and writer: Danny DeVitos Jersey Films and screenwriter Scott Frank, once again collaborated on an Elmore Leonard project. Jersey signed Steven Soderbergh to direct and he cast George Clooney and Jennifer Lopez in the lead roles. (…) Clooney and Lopez added considerable sizzle to Out of Sight. Steve Zahn is hilarious as a stoner car thief; Ving Rhames, Don Cheadle and Isaiah Washington are all deadly and cool. Albert Brooks was a pleasant surprise. He makes the most out of the Ripley character. It was Scott Frank who took Ripley, off-stage in the book, and made him a key character. After Scott finished his screenplay, Elmore disagreed with the Ripley move and the ´happy´ movie ending, but admitted he was right after seeing the finished film. Out of Sight has a great look thanks to Steven Soderberghís masterful direction and Scott Frank’s savvy script. The film was a critical success but a box office so-so because of an unfortunate summer release date.”

Wiederholung: Sonntag, 7. September, 02.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von Elmore Leonard

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Up in Honey’s Room“ (2007)

Meine Besprechung von Elmore Leonards  „Gangsterbraut“ (The Hot Kid, 2005)

Meine Besprechung von Elmore Leonards  „Callgirls“ (Mr. Paradise, 2004)

Mein Porträt „Man nennt ihn Dutch – Elmore Leonard zum Achtzigsten“ erschien im „Krimijahrbuch 2006“


McCain, Palin – und „Die Anwälte“

September 5, 2008

Barry Eisler schreibt in seinem Blog „The Heart of the Matter“ über „Rebranding McCain„:

I’ve been meaning to offer some thoughts on where John McCain is most vulnerable to being rebranded, but I think that exercise might have been rendered academic now that McCain has chosen to commit Suicide By Palin.

Im Outfit wird dagegen schon über Sarah Palin diskutiert. Sean Chercover schreibt:

According to recent polling (yeah, I know, but…) 27% of former Clinton delegates plan to vote for the McCain this November. And that poll was taken before Palin was named to the ticket. McCain is betting that adding a woman to the ticket (regardless of her policy positions) will solidify that support and will draw even more Clinton supporters.

That simply baffles me.

Listen, I’m not saying that there aren’t plenty of good reasons to support McCain. If you’re a conservative (man or woman), he’s a very attractive candidate. But if you’re a conservative, you wouldn’t be supporting Clinton. And if you were supporting Clinton, why were you supporting Clinton? Hopefully, the fact that she has a uterus was not the primary reason for your support.

Marcus Sakey bekennt als erster „I’m a diehard feminist„, ehe er sagt:

I can’t imagine why someone who supported Clinton would vote for McCain, and I’m stunned at the suggestion that a significant portion of America is so fevered in their enthusiasm for having a woman in the White House that they will vote for a uterus instead of a policy. To me, that’s as sexist as it comes. (…)

I have posted before about my frustration with the campaign Clinton ran. But it would never have occurred to me, had she won, to vote for McCain because of his gender. So why is the opposite an okay sentiment?

Das klingt, als wären den Jungs Inhalte wichtiger als Aussehen.

Spiegel Online meldet: Die ARD zeigt die bei RTL nach einer Folge aus dem Programm genommene Serie „Die Anwälte“ ab Montag, den 20. Oktober, um 20.15 Uhr. Hauptdarsteller Kai Wiesinger (der in der ersten und bislang einzig ausgestrahlten Folge auf mich wie ein desorientierter Nebendarsteller wirkte) wird sich freuen.

Gedreht wurden die acht Folgen bereits 2006.


TV-Tipp für den 5. September

September 5, 2008

ARD, 01.15 (Teil 1)

ARD, 02.50 (Teil 2)

Der Pate – Teil 1/Teil 2 (USA 1977, R.: Francis Ford Coppola)

Drehbuch: Mario Puzo, Francis Ford Coppola

LV: Mario Puzo: The godfather, 1969 (Der Pate)

Die Mafia als gepflegter Familienbetrieb. Ein immer wieder gern gesehener Klassiker.

Allerdings zeigt das Erste heute und kommenden Freitag die vierteilige, chronologisch erzählte, ziemlich unbekannte TV-Version. Coppola schnitt die beiden ersten „Der Pate“-Filme neu und integrierte auch Szenen, die nicht in den Kinofilmen enthalten sind.

Mit Marlon Brando, Al Pacino, James Caan, John Cazale, Robert Duvall, Diane Keaton, Sterling Hayden, Al Lettieri, Talia Shire

Hinweise

Der Pate – Teil 3: Samstag, 13. September, 01.20 Uhr (Taggenau!)

Der Pate – Teil 4: Samstag, 13. September, 02.55 Uhr (Taggenau!)

The official Mario Puzo Library

Kirjasto über Mario Puzo

Krimi-Couch über Mario Puzo


Neu im Kino: Sparrow, Wanted

September 4, 2008

Nach einer wochenlangen Durststrecke starten heute – bei großzügiger Auslegung der Regeln – zwei Filme für die Genrejunkies: der eine Film ist ein Action-Kracher und der andere Film läuft hier in Berlin in einem Kino. Aber nächste Woche wird’s besser.

Sparrow (Man Jeuk, Hongkonk 2008)

Regie: Johnny To

Drehbuch: Kin Chung Chan, Chi Keung Fung

Eine Frau verführt vier kantonesische Taschendiebe einen mächtigen Geschäftsmann zu berauben. Selbstverständlich geht der Plan schief.

Tos Film lief bereits auf der Berlinale. Der „tip“ sagt „leichthändige Gaunerkomödie“ und hält den Film für „sehenswert“; was ungefähr den Konsens der Kritiker über den neuen Film des Machers von „The Mission“ und einigen weiteren Perlen des Hongkong-Kinos, wiedergibt.

Mit Simon Yam, Kelly Lin, Ka Tung Lam

Hinweise

Film-Zeit über „Sparrow“

Wanted (Wanted, USA 2008)

Regie: Timur Bekmambetov

Drehbuch: Michael Brandt, Derek Haas, Chris Morgan

LV: Mark Millar (Text)/J. G. Jones (Zeichnungen): Wanted, 2003/2004

Der zweite Film hat die bekannteren Namen, das größere Budget, das witzigere Plakat (Achten Sie auf den kleinen gelben Aufkleber mit der schwarzen Schrift und überlegen sich dann, was dieses Wort nach den Diskussionen der vergangenen Monate verrät.), die größere Kopienzahl und wird wahrscheinlich keine großen Spuren in der Filmgeschichte hinterlassen.

Die Story: Wesley Gibson, Typ Schwiegermamas Liebling, wird von einer Bruderschaft, der schon sein Vater angehörte, geschnappt. Denn Wesley hat eine besondere Gabe und er soll fortan dieser Bruderschaft als Attentäter helfen Bösewichter umzubringen, bevor sie etwas anstellen. Sein erster Gegner ist der Mörder seines Vaters.

Aber eigentlich ist die Story nur der Aufhänger für viele Actionszenen, die Heerscharen von Programmierern lange beschäftigten.

Mit Angelina Jolie, James McAvoy, Morgan Freeman, Terence Stamp, Thomas Kretschmann

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Amerikanische Homepage zum Film

Film-Zeit über „Wanted“

Homepage von Mark Millar

Den of Geek redet mit Mark Millar (2008)

Newsarama redet auch mit Mark Millar (2008) (und hier ist Teil 2, in dem er einiges über „Wanted 2“ sagt)


TV-Tipp für den 4. September

September 4, 2008

ARD, 00.55

Police Python 357 (F/D 1976, R.: Alain Corneau)

Drehbuch: Daniel Boulanger, Alain Corneau

Zu nachtschlafender Stunde gibt es einen seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigter Polizeifilm. Wahrscheinlich dachte ein Redakteur: “Wenn’s ein Noir ist, dann senden wir ihn wenn’s draußen Dunkel ist.”

Die Story erinnert (unhöfliche Leute sagen: der Plot ist abgekupfert) natürlich an den Noir-Klassiker „Spiel mit dem Tod“: Die einsame Polizist Marc Ferrot verliebt sich in Sylvia, die Geliebte seines Vorgesetzten Ganay. Als der eifersüchtige Ganay sie ermordet, setzt er seinen besten Mann darauf an, den Nebenbuhler, der als Mörder hängen soll, zu finden. Erst langsam begreift Ferrot, dass er der gesuchte Nebenbuhler ist und alle Beweise auf ihn als Mörder deuten.

„Geschickt in Szene gesetzter Polizeithriller.“ (TV Spielfilm: Das große Filmlexikon)

„Police Python 357 ist eine stilistische Neuerung im Genre und beschwört zugleich dessen Traditionen. (…) Es ist der melancholische Rückblick des Genres auf seinen mythischen Helden, von dem es weiß, dass er nicht mehr zu retten ist.“ (Georg Seesslen: Copland)

Mit Yves Montand, Simone Signoret, Francois Périer, Stefania Sandrelli Mathieu Carrière, Vadim Glowna, Claude Bertrand


Zitat des Tages: Noir

September 3, 2008

Das Genre des Noir ist trügerisch, denn es setzt den Fokus mehr auf das Warum als auf das Wer oder Was. Im Gegensatz zum Kriminalroman liegt die Verwirrung des Noir darin, dass die Struktur nicht zur Auflösung eines Rätsels führt, sondern vielmehr neue Fragen aufwirft. Borges unterschied zwischen dem Kriminalroman und dem Noir folgendermaßen: Im ersten steht das Chaos für die Verletzung der Ordnung; der Detektiv löst den Fall und stellt die Ordnung wieder her. Im Noir hingegen treffen der Detektiv und auch der Leser unter dem Chaos auf ein weiteres Chaos. Es gibt keine Antworten, nur noch mehr Fragen. Dadurch täuscht die Struktur des Noir den Leser, denn sie hält ihn fest, damit er sich Fragen stellt, und nicht, damit er Antworten findet.

Raúl Argemí

(gefunden in „Chamäleon Cacho„)


TV-Tipp für den 3. September

September 3, 2008

BR, 23.15

Kino Kino extra

mit einer Sondersendung über die 65. Biennale. Denn auch dieses Jahr bewerben sich in Venedig etliche gute Filme um den Goldenen Löwen. Jury-Präsident Wim Wenders („Der amerikanische Freund“) wird ihn verleihen. Die Coen-Brüder haben für „Burn After Reading“ schon viel Lob erhalten, Guillermo Arriaga hat „The Burning Plain“ vorgestellt, Takeshi Kitano ist inzwischen bei „Achilles und die Schildkröte“ angelangt und alles weitere erfahren Sie in dieser halben Stunde aus Venedig.


Cover der Woche

September 2, 2008


Hinweise: The Big Thrill, Getting away with murder, Plots with Guns – und ein Gespräch mit George Pelecanos

September 2, 2008

Pünktlich zum Monatsersten geht die aktuelle Ausgabe von The Big Thrill online. Die September-Ausgabe des Magazins der ITW berichtet unter anderem über die neuen Bücher von Tess Gerritsen und Larry Beinhart (Ja, er hat ein neues Buch geschrieben und eine deutsche Übersetzung ist, wie bei „The Librarian“, sehr unwahrscheinlich), Interviews mit Stephen Hunter (der Mann hat die Vorlage für den Mark-Wahlberg-Film „Shooter“ geschrieben) und Michael Palmer (zuletzt „Mörderisches Spiel“) – und, das muss extra angekündigt werden, ein Gespräch mit Veteran Book Reviewer Oline Cogdill (Sun-Sentinel).

Gegen Jahresende erscheint im Mira Verlag die deutsche Ausgabe von „Thriller“. Der von James Patterson herausgegebene Sammelband war 2006 die erste Veröffentlichung der International Thriller Writers und enthält neue Kurzgeschichten von Lee Child, James Grippando, J. A. Konrath, Heather Graham, James Siegel, James Rollins, Gayle Lynds, Michael Palmer und Daniel Palmer, David Morrell, Chris Mooney, Dennis Lynds, John Lescroart und M. J. Rose, David Liss, Gregg Hurwitz, Eric Van Lustbader, Christopher Rice, Alex Kava, F. Paul Wilson, Christopher Reich, Brad Thor, Steve Berry, Douglas Preston und Lincoln Child und anderen. Das verspricht einige hundert Seiten Lesevergnügen.

Bei ShotsEzine feiert Mike Ripley in seiner Kolumne „Getting away with murder“ neben vielen anderen Büchern auch die englische Ausgabe von „Therapy“, dem Debüt von Sebastian Fitzek, ab.

Dort gibt es auch ein Interview mit George P. Pelecanos zu seinem neuen Buch „The Turnaround“. (Pelecanos vorletztes Buch „The Night Gardener“ erschien vor wenigen Tagen als „Der Totengarten“ bei Rowohlt. Ich werde es demnächst abfeiern. Denn es ist, lassen Sie sich nicht von dem Etikett „Thriller“ irritieren, einfach ein guter Roman.)

Die Sommer-Ausgabe von „Plots with Guns“ ist online.


TV-Tipp für den 2. September

September 2, 2008

Arte, 21.00

Waffenhandel: Ein Bombengeschäft (F 2008, R.: David Andre, Paul Moreira)

Drehbuch: Paul Moreira

Beginn eines „Arte Themenabends“; was inzwischen ja nur noch heißt: eine spielfilmlange Doku und anschließend eine halbstündige Diskussion. Davon abgesehen ist die Doku über den illegalen Waffenhandel sicher sehenswert.

Wiederholungen

Donnerstag, 4. September, 09.55 Uhr

Mittwoch, 10. September, 03.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Arte zum Themenabend (Online-Dossier)


Anfang und Ende einer Geschichte, Scott-Phillips-Interview, Noirs, Ned-Kelly-Preise

September 1, 2008

Bei Murderati hat Alexandra Sokoloff (von der ich noch keinen Roman gelesen habe) einen sehr interessanten Post über den ersten Akt einer Geschichte, also den ersten Seiten eines Buches oder den ersten Minuten eines Films, in der Held, seine Welt und der Gegner eingeführt werden. Insgesamt müssen nach ihrer Meinung

– Opening image
– Meet the hero or heroine
– Hero/ine’s inner and outer need.
– Hero/ine’s arc
– Meet the antagonist (and/or introduce a mystery, which is what you do when you’re going to keep your antagonist hidden to reveal at the end)
– State the theme/what’s the story about?
– Allies
– Mentor
– Love interest
– Plant/Reveal (or: Set ups and Payoffs)
– Hope/Fear (and Stakes)
– Time Clock (possibly. May not have one and may be revealed later in the story)
– Central Question
– Sequence One climax
– Act One climax

eingeführt werden. Das ist viel, aber ich denke, dass sie die wichtigen Punkte nennt (und höchstens in Serien oder bestimmten Genrevarianten Punkte weggelassen werden sollten). Denn wenn ich nicht nach ungefähr einem Viertel der Geschichte weiß, wer die Hauptperson ist; was sie in dieser Geschichte erreichen will; was geschieht, wenn sie ihr Ziel nicht erreicht und wer ihr Gegner ist, dann werde ich höchstwahrscheinlich das Buch gelangweilt zur Seite legen.

Sokoloff nennt als Beispiel immer wieder „Das Schweigen der Lämmer“. Mir fällt jetzt gerade der Anfang von „High Noon“ ein: nach wenigen Minuten kennen wir den für die Geschichte zentralen Konflikt. Robert B. Parker hat eine wahre Meisterschaft entwickelt, den zentralen Konflikt auf den ersten Seiten zu präsentieren. Am knappsten dürfte ihm das in dem Spenser-Roman „Die blonde Witwe“ gelungen sein. Hier sind die ersten Zeilen:

„Ich denke, sie war’s“, sagte Rita Fiore.

Wir saßen in ihrem Büro, weit oben, mit Blick über den Hafen.

„Und dabei bist du ihre Anwältin“, meinte ich.

„Da siehst du, wie’s um ihren Fall steht.“

Auf den folgenden Seiten versucht Spenser die Unschuld der titelgebenden blonden Witwe zu beweisen.  Denn wenn ihm das nicht gelingt, wird eine Unschuldige verurteilt. Aber auch ihre eigene Anwältin hält sie für schuldig.

Ebenfalls bei Murderati schreibt Toni McGee Causey über das Ende einer Geschichte. Ein ebenfalls sehr lesenswerter Beitrag, der so beginnt:

I’m going to admit to something.

I will often go read the end of a book waaaaaaaaaaaaaaaay before the middle. Sometimes I will read it after I’ve only read a couple of chapters. Many times I have stood in the store, read the opening, flipped to the end and read it, then bought the book.

Wenn Sie wissen wollen, warum diese Verrückte zuerst das Ende liest und dann das Buch kauft, dann müssen Sie einmal klicken.

Im NoirZine gibt es ein schönes Interview mit Scott Phillips. Er schrieb das auch verfilmte „The Ice Harvest“ (Alles in einer Nacht), „The Walkaway“ (Der Irrgänger) und „Cottonwood“.

Bei FilmNoir gibt es eine Liste von wichtigen Krimiautoren, deren Werke die Vorlage für Noir-Filme waren. Auf den ersten Blick ist das eine kleine, feine und ziemlich vollständige Liste.

Via the Rap Sheet erfahren wir die diesjährigen Gewinner des Ned-Kelly-Preises, der von der Crime Writers Association of Australia vergeben wird. Die Gewinner sind:

Best Crime Fiction

Shatter, von Michael Robotham

Best First Crime Novel

The Low Road, von Chris Womersley

Best Non-fiction

Red Centre, Dark Heart, von Evan McHugh

CWA’s Lifetime Achievement Award

Marele Day (The Disappearances of Madalena Grimaldi, Mrs. Cook: The Real and Imagined Life of the Captain’s Wife).