TV-Tipp für den 18. Februar: Tatort: Rache-Engel

Heute ist der Tipp kein Einschalt-, sondern ein Ausschalt-Tipp:

HR, 20.15

TATORT: Rache-Engel (D 2005, R.: Robert Sigl)

Drehbuch: Andreas Föhr, Thomas Letocha, Jochen Senf

Eine Stiftungsvorsitzende wird ermordet. Kommissar Palu und sein Team suchen unter fünf Verdächtigen den Täter.

Grauenhafte Abschiedsvorstellung des SR-Kommissars Max Palu. In seinen jungen Jahren war er ein erfrischend anderer Kommissar. In den letzten Jahren schlug er sich nur noch lustlos durch zunehmend schlechte Filme. Verantwortlich dafür war unter anderem auch Hauptdarsteller Jochen Senf, der einige der Drehbücher schrieb. Auch „Rache-Engel“ stammt aus der Feder des gelegentlichen Krimi-Autors.

Die Erstausstrahlung war von einem gewaltigen Kulissendonner begleitet: Zuerst war Jochen Senf lautstark in der Presse beleidigt, dass er nicht mehr Palu spielen durfte. Dann hielt er das vorliegende Drehbuch für indiskutabel und schrieb in zwei Wochen (Hey, Paul Schrader schrieb „Taxi Driver“ in fünf Tagen.) ein neues Drehbuch. Vor der Ausstrahlung regte sich „Bild“, natürlich penibelst bebildert, über eine kurze Sexszene auf. Der Sender veränderte sie vor der Ausstrahlung. Der Regisseur schrie entsetzt, man habe die gesamte Aussage seines Filmes entstellt (Hm, in welchen Spielfilmen hängt alles von einer knappen Minute in der Mitte des Films ab?).

Und das Publikum durfte einen der schlechtesten Tatorte seit langem sehen: idiotische Dialoge, absurde Szenen, sinnlose Kameraarbeit, indiskutable Schauspielerleistungen. Der „Tatort“ in heftiger Konkurrenz zu C- und D-Filmen (bei denen immerhin der Anteil von Sex und Gewalt in Ordnung ist). Leichter fiel kein Abschied.

Mit Jochen Senf, Gregor Weber, Annett Rennenberg, Alexander Held, Nikolai Kinski, René Soutendijk, Sylvester Groth

Hinweis

Ein weiterer kontroverser „Tatort“ wird vom WDR um 23.15 Uhr gezeigt: „Tote Taube in der Beethovenstraße“. Sam Fuller schrieb das Drehbuch und führte bei dem 25. „Tatort“ Regie. Als erstes schrieb er den Ermittler, Zollfahnder Kressin, aus der Geschichte heraus und inszenierte einen „Tatort“-Klassiker,

2 Responses to TV-Tipp für den 18. Februar: Tatort: Rache-Engel

  1. jean-marie/luxembourg sagt:

    stimmt ! das ganze war ein einziger schmarrn, mit einem erbärmlichen ende, das einem den eindruck vermittelte, man hatte den ganzen film umsonst geschaut.einziger – lichtblick mag man fast micht sagen – war alexander held als fiesling. saarländischer dialekt ALLEIN macht’s eben nicht..

  2. Petri sagt:

    dieser Tatort war der reinste sch….. sowas schlechtes… unfassbar… leider wurde die filmrolle nicht sofort nach der erstausstrahlung verbannt und ich hab die wiederholung im SR gesehen…
    Bitte nie mehr senden!!!

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