Gefährliche Nachbarn ist der zweibändige offizielle Sammelband zur diesjährigen Criminale in Singen und Umgebung. Die Geschichten des einen Bandes spielen in Deutschland, die des anderen Bandes in der Schweiz und auf dem Bodensee spielt keine Geschichte. Geschrieben wurden die 42 Kurzgeschichten von bekannten Autoren wie Felix Huby, -ky, Peter Zeindler, Sam Jaun, Heinrich Steinfest, Gunter Gerlach, Doris Gercke und Horst Eckert.
Das klingt schon mal ganz gut.
Aber der Gmeiner Verlag hat nicht einfach die Geschichten hintereinander geklatscht, sondern jeder Autor hat eine kleine Einleitung zu seiner Geschichte geschrieben und es gibt Karten und Wissenswertes über die Handlungsorte.
Damit sind die beiden Kurzgeschichtenbände auch als rudimentäre Reiseführer geeignet und wir erfahren etwas über die Hintergründe der Geschichten.
Vorbildlich; – andere Herausgeber von Kurzgeschichtenbänden sollten diesem Beispiel nacheifern.
Barbara Grieshaber/Siegmund Kopitzki (Hrsg.): Gefährliche Nachbarn (D)
Gmeiner Verlag, 2009
336 Seiten
9,90 Euro
Paul Ott (Hrsg.): Gefährliche Nachbarn (CH)
Gmeiner Verlag, 2009
336 Seiten
9,90
(Zusammen, mit einem Polizeiabsperrung-Bändchen 18,90)
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Felix Huby – „Fast wie von selbst“ könnte auch „Fast eine Biographie“ heißen. In dem Interview erzählt Huby von seiner Jugend, seinen Anfängen als Journalist, den ersten Bienzle-Romanen und seiner Arbeit für das Fernsehen. Bei einem ersten Blättern durch das Interview steigt die Lust zum Lesen. Denn Huby hat einiges zu erzählen. Gut ist auch, dass es am Ende ein ausführliches Register gibt. Schade ist, dass Biblio- und Filmographie unvollständig sind. Da muss dann doch auf verschiedene Quellen im Internet zugegriffen werden.
Ebenfalls schade, aber aus finanziellen Erwägungen nachvollziehbar, ist der Verzicht auf Bilder.
Unverzeihlich ist dagegen, dass es keine Kurzbiographie des Interviewers gibt.
Felix Huby: Fast wie von selbst (Ein Gespräch mit Dieter de Lazzer)
Verlag der Autoren, 2008
176 Seiten
16,– Euro
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Scenario 3: Das jährlich erscheinende Kompendium über Drehbücher und vor allem für Drehbuchautoren geht in die dritte Runde. Am bewährten Layout mit den vielen Bildern und der informativen Randspalte wurde nichts geändert. Ebenso wurden die Kategorien beibehalten. Es beginnt mit einem ausführlichen Interview mit dem Drehbuchautor und Regisseur Chris Kraus (Scherbentanz, Vier Minuten) und endet mit dem „Drehbuch des Jahres“; der Preis wird jährlich vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien für das beste nicht verfilmte Drehbuch vergeben. Dieses Jahr ist es „Das zweite Leben des Häuslers Stöckler“ von Klaus Krämer.
Dazwischen gibt es mehrere Texte über regieführende Autoren. Unter anderem von Fred Breinersdorfer über seine Erfahrungen als Regisseur und Lars-Olav Beier über amerikanische Top-Autoren, die Regisseure wurden. Peter Schneider (Messer im Kopf, Der Mann auf der Mauer) schreibt über sein vergangenes Jahr. Es gibt die „Splitter einer Geschichte des Drehbuch“ und einige Buchbesprechungen. Unter anderem über die Bücher von David Mamet.
Jochen Brunow (Hrsg.): Scenario 3 – Film- und Drehbuch-Almanach
Bertz + Fischer, 2009
328 Seiten
19,90 Euro
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Trimmels letzter Fall: Eigentlich habe ich schon nicht mehr an einen neuen Trimmel-Roman geglaubt. 1982 erschien mit „Trimmel und das Finanzamt“ der letzte Trimmel-Roman. Danach veröffentlichte Friedhelm Werremeier keine Romane mehr. Aber das Gerücht, dass er an einem neuen Trimmel-Roman arbeite, hielt sich hartnäckig.
Jetzt ist er draußen und ich bin gespannt, ob „Trimmels letzter Fall“ ein grandioser Epilog zu einer der großen deutschen Krimiserien oder ein enttäuschender Nachschlag ist.
Ein Lob verdient der Pendragon-Verlag schon vor der Lektüre. Das Buch enthält ein ausführliches Nachwort von Frank Göhre über die Trimmel-Romane.
(Hinweis: Bis auf „Taxi nach Leipzig“ sind die Romane nur noch antiquarisch erhältlich. Aber dort sind sie gut erhältlich.)
Friedhelm Werremeier: Trimmels letzter Fall
Pendragon Verlag, 2009
232 Seiten
9,90 Euro
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Vier (oder fünf?) Bücher, die alle einen sehr positiven ersten Eindruck hinterlassen haben. Genaueres gibt es nach der Lektüre.