„Best of Cinema“ hält am Dienstag am „Mulholland Drive“

Am Dienstag, den 1. Februar, geht es in der monatlichen „Best of Cinema“-Reihe weiter mit David Lynchs „Mulholland Drive“. Und wenn ich einen Blick auf die umfangreiche Liste der hiesigen Kinos werfe, die den Film zeigen, scheint die Idee der Reihe gut anzukommen. Denn viele Kinos zeigen die neue, von Lynch beaufsichtigte 4K-Restaurierung.

Die Handlung von „Mulholland Drive“ kann, wie bei dem ähnlich strukturiertem „Lost Highway”, kaum wiedergegeben werden. Denn dafür springt sie zu sehr zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit, hin und her.

Der Neo-Noir-Mystery-Thriller beginnt mit einem Autounfall. Eine junge Schönheit (Laura Elena Harring) verliert dabei ihr Gedächtnis. Sie irrt durch das nächtliche Hollywood, findet bei der jungen Schauspielerin Betty (Naomi Watts) Unterschlupf und nennt sich, nach einem Filmplakat, Rita. Gemeinsam versuchen die beiden Frauen hinter Ritas Geheimnis zu kommen.

Diese Suche ist dann vollkommen irreal, surreal und doch auch vollkommen logisch. Inzwischen wird „Mullholland Drive“ David Lynchs vollendetstes Werk genannt.

Zahlreiche Preise und noch mehr Nominierungen sagen einiges über die Qualität von “Mulholland Drive” aus. Lynch erhielt 2001 beim Filmfestival in Cannes den Preis für die beste Regie. Der Film erhielt den César als bester ausländischer Film. Für Krimifans ist die Nominierung von „Mulholland Drive“ für den Edgar als bester Kriminalfilm des Jahres wichtig. Für Science-Fiction-Fans ist es die Nominierung für den Saturn Award als bester Science-Fiction-Film. Beide Male wurde Christopher Nolans „Memento“ als bester Film ausgezeichnet.

David Lynch: „Ich habe zuerst visuelle Einfälle (…) So war es auch bei ‚Mulholland Drive‘. Ich bin eines Nachts wirklich über diese Straße gefahren, oberhalb von Los Angeles in den Bergen von Santa Maria. Alles fügte sich in meinem Kopf zum perfekten Bild: die mystische Dunkelheit, die symbolischen Gegenstände, die unheimliche Atmosphäre. Es entstanden sofort ganz konkrete Vorstellungen, wie bestimmte Szenen in meinem Film auszusehen haben. (…) Ich glaube, man muss meine visuellen und akustischen Einfälle auf sich wirken lassen und in ihren Sog geraten. Und zum Schluss soll man aus dem Kino kommen und im Idealfall meine Bilder nicht mehr loswerden.“ (AZ, 31. Januar 2002)

Am 1. März wird „Total Recall – Totale Erinnerung“ (natürlich die grandiose Version von Paul Verhoeven mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle und, natürlich, in einer restaurierten Fassung) im Rahmen der „Best of Cinema“-Reihe gezeigt.

Mulholland Drive – Straße der Finsternis (Mulholland Dr., USA/Frankreich 2001)

Regie: David Lynch

Drehbuch: David Lynch

mit Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, Ann Miller, Robert Forster, Dan Hedaya, Lee Grant, Billy Ray Cyrus, Chad Everett, Mark Pellegrino

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Mulholland Drive“

Wikipedia über „Mulholland Drive“ (deutsch, englisch)

Homepage von David Lynch

Meine Besprechung von David Lynchs „Der Wüstenplanet“ (Dune, USA 1984) und der gleichnamigen Vorlage von Frank Herbert

Meine Besprechung von David Lynchs „Lost Highway“ (Lost Highway, USA 1997)

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