Arte, 00.10
Stop making sense (USA 1984, R.: Jonathan Demme)
Demmes Musikfilmklassiker über ein Konzert der Talking Heads (zusammengeschnitten aus drei Auftritten) läuft endlich mal im Fernsehen und weil „Stop making sense“ nie so richtig auf DVD veröffentlicht wurde, sollte heute der Recorder angeworfen werden.
Jonathan Demme „hat mit sieben Kameras gearbeitet, mit dem Ziel, den Filmzuschauer das Konzert so erleben zu lassen, als säße er im Publikum und könne von dort die tolle Show miterleben, die mit dem Soloauftritt David Byrnes beginnt und die Entwicklung der Gruppe nachvollzieht, indem nach jedem Song weitere Musiker dazukommen – dadurch auch eine ungewöhnliche musikalische Bandbreite bietend, die Spaß macht und mitreißt.“ (Fischer Film Almanach 1985)
mit David Byrne, Chris Frantz, Jerry Harrison, Tina Weymouth, Ednah Holt, Lynn Mabry, Steve Scales, Alex Weir, Bernie Worrell
Hinweise
Wikipedia über die Talking Heads (deutsch, englisch)
Lieber Axel Bussmer,
die Palm Pictures DVD des Films ist doch gar nicht so schlecht? Ein paar mal kleine Synchronitätsprobleme, aber zwei verschiedene Tonmixe, Storyboard, Audiokommentare mit Demme und Band. Stören Sie die hie und da aufblitzenden Schrammen des Ausgangsmaterials? Diese digital divide gibt’s ja durchaus. Wir ganz alten Säcke sind in Kinos filmsozialisiert worden, die müllreife Kopienreste großer und kleiner Klassiker spielten. Uns fehlt fast schon was, wenn das DVD-Bild all zu makellos strahlt.
Schöne Grüße,
tkl
Ist leider auch nur ein Import (aber dank dem Internet ist das ja auch kein Problem mehr).
Wusste gar nicht, dass diese britische Ausgabe einen Audiokommentar hat. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich sie kaufen soll.
Mein Lieblings-Gutzerl auf der DVD ist gar nicht der Audiokommentar, sondern ein kleiner Sketch, Byrne interviewt Byrne. Da stellt er die bekloppte Serieninterviewsituation anlässlich von PR-Touren nach: er links im big suit, verschüchtert, erstaunt, duldend, und rechts wechselnde Vertreter der Journaille, lauter Schreckgespenster, deren verzweifeltes Individualitätsbemühen von der standardisierten Blödheit ihrer Fragen unterminiert wird. Da sieht man sich als Interviewer mal durch die Augen des Gegenüber. Sehr heilsam.
Schöne Grüße,
tkl