Ein Interview mit Martin Wuttke

Ich könnte mir ganz andere Stoffe vorstellen, in die man diese Type da reinführt. Keppler ist angelegt als eine Figur, die man über die Situationen, in der man ihr begegnet, kennenlernt. Die letzten Filme, die wir gemacht haben, brachten für Keppler ziemlich konventionelle Ermittlungsarbeit mit sich. Ich könnte mir Fälle vorstellen, in denen man sieht, wie Keppler aus der Reserve gelockt wird oder Fehler macht und unsicher wird. sagt Martin Wuttke, der seit Mai 2008 den in Leipzig ermittelnden „Tatort“-Kommissar Andreas Keppler spielt. In dem Interview spricht er auch ziemlich frei über seine Vorstellungen zu künftigen „Tatorten“, den unterschiedlichen Entscheidungsprozessen im Theater und im Fernsehen, welche Geschichten ihn langweilen und wie er den „Tatort“ sieht:

Der TATORT bildet nicht ab, was in unserem Land passiert. Das Verhältnis ist eher anders: Man kann an den Filmen sehen, womit sich die Leute in unserem Land beschäftigen wollen. Und auf welche Weise man sich mit bestimmten Themen beschäftigen will. Wie wir uns einen gesellschaftlichen Zusammenhang erzählen wollen. (…) Das Fernsehen will nicht wissen, dass es möglicherweise eine ganz andere Weltsicht geben könnte. Es gibt nur eine Weltsicht, nämlich die richtige. Dieses Problem betrifft aber nicht nur den TATORT, sondern das gesamte Fernsehen.

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