TV-Tipp für den 23. Dezember: Stirb langsam

Dezember 23, 2009

Sat.1, 22.30

Stirb langsam (USA 1988, R.: John Mc Tiernan)

Drehbuch: Jeb Stuart, Steven E. de Souza

LV: Roderick Thorp: Nothing lasts forever, 1979 (Stirb langsam)

Bahnbrechendes Action-Kino, das Bruce Willis zum Star machte – im Buch besucht der Held seine Tochter, im Film besucht der Held seine Frau, der Rest (Terroristen besetzten ein Hochhaus, unser Held kämpft gegen sie) ist bekannt. EPD Film meinte „ein durch und durch regressiver Film, der einer infantilen Lust an der Zerstörung Nahrung verschafft.“

Und das, mal wieder, als Vorbereitung für den heiligen Abend. Teil 2 und 3 folgen an den kommenden Tagen.

Mit Bruce Willis, Alan Rickman, Bonnie Bedelia, Reginald VelJohnson, Paul Gleason, William Atherton, Robert Davi

Hinweise

Stirb langsam 2: Sat.1, Freitag, 25. Dezember, 22.15 Uhr

Stirb langsam – Jetzt erst recht: Sat.1, Samstag, 26. Dezember, 22.30 Uhr

Wikipedia über „Stirb langsam“ (deutsch, englisch)


Jack Bauer verhört den Weihnachtsmann

Dezember 22, 2009

Cover der Woche

Dezember 22, 2009


Kleinkram mit Stieg Larsson, Sue Grafton, Peter Straub, Stefan Arndt, Walton Goggins, Robert Rodriguez, James Ellroy und einem Rückblick auf die TV-Serien des Jahrzehnts

Dezember 22, 2009

Stieg Larsson

Die Verfilmung seines zweiten Romans „Verdammnis“ startet am 4. Februar 2010. Die Besprechung gibt’s zum Filmstart. Den Trailer jetzt:

Ali Karim sich in London die erste Larsson-Verfilmung „Verblendung“ angesehen:

You can put me down right now as saying, the Swedish film version of The Girl with the Dragon Tattoo is going to be a “sleeper hit” in 2010. Even at 2.5 hours in length, the movie seemed to jet by. Afterward, the buzz was overwhelmingly enthusiastic. The only thing we all agreed upon was that the level of violence in this picture was disturbing.

Die Filmrechte für eine amerikanische Version der Romane von Stieg Larsson sind an Sony verkauft. Scott Rudin soll produzieren und Steve Zaillian das Drehbuch schreiben. Ich bin zwar skeptisch, ob Larssons Geschichte auch in den USA funktioniert (jedenfalls gehe ich davon aus, dass die Story in die USA verlegt wird), aber bei der Sjöwall/Wahlöö-Verfilmung „Massenmord in San Fanzisco“ (nach ihrem Roman „Endstation für neun“), mit Walter Matthau in der Hauptrolle, hat es ja prächtig funktioniert.

Sarah Weinman porträtiert Sue Grafton (A is for Alibi, B is for Burglar, C is for…).

Tom Piccirilli unterhält sich mit Peter Straub.

Die Süddeutsche unterhält sich mit X-Filme-Gründer Stefan Arndt (zuletzt Michael Hanekes „Das weiße Band“).

Peter Mühlbauer blickt bei Telepolis auf das Jahrzehnt der Serien zurück. Im ersten Teil „The Wire“, „Rome“, „The Shield“, „House MD“ und „Jericho“; im zweiten „Dexter“, „Drawn Together“, „American Dad“, „24“ und „Aqua Teen Hunger Force“.

Apropos „The Shield“: Walton Goggins (er spielte Detective Shane Vendrell und war Mitglied in Vic Mackeys Strike Team) erzählt Steve Weintraub (Collider), was er vom Ende der grandiosen Cop-Show hält und was seine künftigen Pläne sind.

Robert Rodriguez verrät Steve Weintraub (Collider) einiges über „Sin City 2“ und „Machete“.

Im neuen „Rolling Stone“ gibt es ein vierseitiges Interview von Sean Wood mit James Ellroy. Lesenswert, aber leider nur offline.


TV-Tipp für den 22. Dezember: Babel

Dezember 22, 2009

RBB, 22.05

Babel (USA 2006, R.: Alejandro González Iñárritu)

Drehbuch: Guillermo Arriaga (nach einer Idee von Guillermo Arriaga und Alejandro González Iñárritu)

In ihrem dritten gemeinsamen Spielfilm (nach „Amores Perros“ und „21 Gramm“) verschränken Iñárritu und Arriaga wieder mehrere Geschichten miteinander. Dieses Mal erzählen sie die Geschichte eines amerikanischen Touristenpärchens in Marokko, deren Haushälterin in San Diego und einer Teenagerin in Tokio. Auch wenn die Verbindung zwischen den Geschichten etwas gewollt ist (ich sage nur Gewehr) und der Film mit 135 Minuten Laufzeit ziemlich lang ist, hat er mir im Kino gut gefallen.

Babel“ gewann, nach der IMDB, 28 Filmpreise und war für 75 weitere Preise nominiert. Er war, unter anderem, für den Oscar und BAFTA als bester Film des Jahres nominiert und erhielt in dieser Kategorie einen Golden Globe. In Cannes gewann er drei Preise (unter anderem für die Regie) und Arriagas Drehbuch hat es auf ungefähr jede wichtige Preisliste geschafft.

Mit Brad Pitt, Cate Blanchett, Rinko Kikuchi, Elle Fanning, Gael García Bernal, Adriana Barraza

Hinweise

Film-Zeit über „Babel“

Wikipedia über „Babel“ (deutsch, englisch)

Unionsverlag über Guillermo Arriaga


One World Berlin: ein Interview mit Kay Sokolowsky

Dezember 21, 2009

Nach der Präsentation „Die Innere Sicherheit? – Mediale Darstellungen der Terrorbedrohung für Deutschland“ (ausführlicher Bericht hier) unterhielten die Jungs von Schattenblick sich lange mit Walter van Rossum und Kay Sokolowsky. Das Gespräch mit Sokolowsky kann jetzt bei Schattenblick gelesen werden:

Man muß die Leute immer fragen „Woher weißt du das?“. Und man kann ihnen dann immer auch ein paar Sachen um die Ohren hauen: „Weißt du denn das noch nicht?“ Ich habe erlebt, daß das hilft – nicht bei allen, denn die echten Rassisten erreicht man natürlich nie. Die sind in ihrem Weltbild eingemauert. Niemals wird man einen Antisemiten bekehren. Das geht nicht. Und einen Antiislamisten genauso wenig. Doch es gibt Leute, die ein bißchen kippeln. Die haben Ressentiments im Kopf, die sie angelesen haben, die sie im Fernsehen aufgesaugt haben, wo sie immer nur Kopftuch-Frauen sehen. Wenn man mit ihnen ein bißchen länger redet, dann gestehen sie schon zu, daß man recht hat. Das habe ich inzwischen schon erlebt. Am meisten hat mich gefreut, wenn mir jemand gesagt hat: Das hat mir in dem Punkt die Augen geöffnet. Ich bin nicht mit allem einverstanden. Aber ich habe gemerkt, daß es bestimmte Vorurteile in meinem Kopf gibt, die ich als Vorurteile noch gar nicht erkannt habe. Wenn ich von solchen Reaktionen noch mehr bekäme, dann wäre ich richtig froh, dieses Buch geschrieben zu haben.


TV-Tipp für den 21. Dezember: Moderne Zeiten

Dezember 21, 2009

Arte, 21.00

Moderne Zeiten (USA 1937, R.: Charlie Chaplin)

Drehbuch: Charlie Chaplin

Tramp Charlie muss in einer Fabrik am Fließband arbeiten. Durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle landet er sogar im Gefängnis.

Chaplins Kommentar zur Industriegesellschaft und den Auswirkungen der Wirtschaftskrise ist heute wieder brennend aktuell. Ein Klassiker der Komödie ist der Stummflim „Moderne Zeiten“ sowieso schon lange.

mit Charlie Chaplin, Paulette Goddard, Chester Conklin

Wiederholungen

Donnerstag, 31. Dezember, 14.05 Uhr

Freitag, 8. Januar 2010, 14.00 Uhr

Hinweise

Charlie-Chaplin-Seite

Charlie Chaplin Archive

Wikipedia über Charlie Chaplin (deutsch, englisch)

Arte über die Charlie-Chaplin-Reihe


TV-Tipp für den 20. Dezember: Der große Diktator; Charlie – Leben und Werk des Charlie Chaplin

Dezember 20, 2009

Charlie Chaplin starb am 25. Dezember 1977. Für unseren liebsten Kultursender ist das der Anlass für den Themenabend „Charlie, der ewige Tramp“ und die Ausstrahlung einiger, teils lange nicht mehr gezeigter Chaplin-Klassiker.


Arte, 20.15

Der große Diktator (USA 1940, R.: Charlie Chaplin)

Drehbuch: Charlie Chaplin

Grandiose Satire über Adolf Hitler: ein jüdischer Friseur und der Diktator Hynkel sehen sich zum Verwechseln ähnlich.

Wer den Film noch nicht gesehen hat,…

Mit Charlie Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie,

Wiederholungen

Mittwoch, 23. Dezember, 15.15 Uhr (VPS 15.14)

Donnerstag, 31. Dezember, 15.35 Uhr

Montag, 11. Januar 2010, 14.45 Uhr

Arte, 22.25 (VPS 22.20)

Charlie – Leben und Werk von Charles Chaplin (USA 2003, R.: Richard Schickel)

Drehbuch: Richard Schickel

Zweistündige Doku über Charles Chaplin, mit Interviews und exclusivem Material.

Mit Charlie Chaplin, Geraldine Chaplin, Michael Chaplin, Sydney Chaplin, Johnny Depp, Woody Allen, Milos Forman, Claire Bloom, Martin Scorsese, Norman Lloyd, Jeffrey Vance

Wiederholung: Freitag, 1. Januar 2010, 00.25 Uhr (Taggenau! – Abschluss eines Charlie-Chaplin-Tages bei Arte)

Hinweise

Charlie-Chaplin-Seite

Charlie Chaplin Archive

Wikipedia über Charlie Chaplin (deutsch, englisch)

Arte über die Charlie-Chaplin-Reihe


TV-Krimi-Buch-Tipps für Weihnachten und Silvester online

Dezember 19, 2009

Meine letzten TV-Krimi-Buch-Tipps für dieses Jahr sind, wegen der Feiertage, ein ziemlich fettes Teil geworden und Alligator-Alfred hat auch wieder viele schöne Bilder gefunden:

Über 1500 Filme sollen in den nächsten Tagen im TV laufen. Ich habe sie nicht nachgezählt, aber es sind gefühlte 1492 Wiederholungen. Keine Wiederholung ist Richard Linklaters grandiose Philip-K.-Dick-Verfilmung „A Scanner Darkly“.
Außerdem sehenswert sind die vielen Hitchcock-Filme – „Frenzy“, „Die Vögel“, „Vertigo“, „Fenster zum Hof“, „Der Mann, der zuviel wusste“, „Immer Ärger mit Harry“ – und die spielfilmlange Doku „Hitchcock – Der Schatten eines Genies“. Zum 25. Todestag von Sam Peckinpah (28. Dezember 1984) gibt es seine Jim-Thompson-Verfilmung „Getaway“, „Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia“, „Sacramento“, „Die Killer-Elite“ und „Pat Garrett jagt Billy the Kid“.
Bleiben wir einen Moment im Wilden Westen: George Stevens Jack-Schaefer-Verfilmung „Mein großer Freund Shane“ und Don Siegels Glendon Swarthout-Verfilmung „Der letzte Scharfschütze“ sind immer wieder sehenswert.
Moderner wird’s mit Sam Mendes‘ Max-Allan-Collins-Verfilmung „Road to Perdition“, Francis Ford Coppolas „Cotton Club“, Frank Millers und Robert Rodriguez „Sin City“ (nach Millers Comics), Steven Spielbergs Frank-Abagnale-Verfilmung „Catch me if you can“ und mit Jean-Jacques Annauds Umberto-Eco „Der Name der Rose“ landen wir im Mittelalter.
Humphrey Bogart will einige Male „Haben und Nichthaben“ und erlebt „Die wilden Zwanziger“. Bruce Willis feiert dreimal Weihnachten (jaja, den dritten Heiligabend verlegte er in den Sommer).


TV-Tipp für den 19. Dezember: Frenzy

Dezember 19, 2009

ARD, 00.15 (VPS 00.25)

Frenzy (GB 1972, R.: Alfred Hitchcock)

Drehbuch: Anthony Shaffer

LV: Arthur La Bern: Goodbye Piccadilly, Farewell Leicester Square, 1966 (Frenzy)

Ein Frauenmörder versetzt ganz London in Panik. Die Polizei tappt im Dunkeln. Und ein Unschuldiger kennt den richtigen Täter: seinen besten Freund.

Oder in Hitchcocks Worten: „Frenzy ist die Geschichte eines Mannes, der impotent ist und sich deshalb durch Mord ausdrückt.“

Hitchcocks vorletzter Film, seine Rückkehr nach London und seine Rückkehr in die Kritikerherzen, nachdem er seit „Die Vögel“ (1963) nichts wirklich weltbewegendes präsentierte. Zum Beispiel: „wunderbar komisches Drehbuch“ (New York Times), „Der strahlende Beweis, dass jeder, der einen spannenden Film macht, immer noch ein Lehrling dieses Meisters ist“ (Time Magazine), „Frenzy ist das reine Hitchcock-Festival“ (Harris/Lasky) – Ich konnte diese Euphorie nie teilen. Denn alle Beziehungen sind steril oder enden mit Mord. „Frenzy ist bis zum letzten Bild eine hermetische und kalt negative Vision des menschlichen Daseins.“ (Donald Spoto)

Mit Jon Finch, Barry Foster, Barbara Leigh-Hunt

Wiederholung: WDR: Dienstag, 29. Dezember, 23.15 Uhr (VPS 22.45)

Hinweise

Wikipedia über „Frenzy“ (deutsch, englisch)


R. i. P. Dan O’Bannon

Dezember 18, 2009

R. i. P. Dan O’Bannon (30. September 1946 – 17. Dezember 1946)

Sein erstes Drehbuch war „Dark Star“, sein zweites „Alien“. In den folgenden Jahren blieb er immer in die „Alien“-Welt involviert. Gleichzeitig war er an einigen weiteren SF- und Horrorfilmen beteiligt, die teils Kassenknüller waren, teils Klassiker sind und manchmal sogar beides. Jedenfalls war er an den Drehbüchern für „Das fliegende Auge“ (Blue Thunder), „Lifeforce – Die tödliche Bedrohung“, „Invasion vom Mars“ (Invaders from Mars), „Total Recall – Die totale Erinnerung“ und „Screamers – Tödliche Schreie“ (noch eine Philip-K.-Dick-Verfilmung) beteiligt. Bei „Verdammt, die Zombies kommen“ (The Return of the Living Dead), nach seinem Drehbuch, und „Evil Dead – Die Saat des Bösen“ (The Resurrected) führte er auch Regie. Er war mehrmals für den Saturn Award und einmal für den Nebula Award nominiert.

Er starb nach einem kurzen Klinikaufenthalt. Aber sein Werk lebt weiter. So ist derzeit ein weiterer „Alien“-Film, an den wegen der Beteiligung von Ridley Scott (der, je nach Meldung, auch Regie führt), hohe Erwartungen geknüpft sind.

Die ersten Nachrufe sind bei Ain’t it Cool (die erste Meldung), Icons of Fright, Empire Online und Collider.


Einige Buchtipps für Weihnachten

Dezember 18, 2009

Zuerst gibt es die Eigenwerbung:

Cordelia Borchardt/Andreas Hoh (Hrsg.): Die Uhr läuft ab

Fischer Taschenbuch Verlag, 2009

256 Seiten

7,95 Euro

Der Untertitel ist „Die besten Einsendungen für den Agatha-Christie-Krimipreis 2009“ und meine bombige Kurzgeschichte „Val Kilmer kommt“ ist drin.

Josefine Rosalski (Hrsg.): Schneeglöckchen, Mordsglöckchen

Edition Karo, 2009

176 Seiten

12 Euro

Der Untertitel ist „Berliner Weihnachtskrimis – KaroKrimiPreis 2009 – Die besten Dreizehn“ und meine fantastische Kurzgeschichte „Die Sache mit den Fabergé-Eiern“ ist drin.

Und nun zu den anderen.

Dominik Graf: Schläft ein Lied in allen Dingen

Alexander Verlag, 2009

376 Seiten

19,90 Euro

Inzwischen habe ich es gelesen und ich kann meinen ersten Eindruck bestätigen: ein sehr lesenswertes Buch. Danach sieht man die von Graf besprochenen, einige andere und auch seine Filme mit anderen Augen. Denn, wie Graf in einer Mail schrieb:

Neulich sagte oder schrieb jemand, dass ich mit meinen Artikeln meine eigene Filmographie legitimieren will…Hmmm. Kann sein. What’s wrong with that?“

Nichts, solange der Schreiber einen so guten Geschmack hat.

Ben Hecht: Von Chicago nach Hollywood – Erinnerungen an den amerikanischen Traum

Berenberg, 2009

152 Seiten

19,00 Euro

Nochmal Film, aber auch Chicago vor gut hundert Jahren. Ein begnadeter Erzähler.

Ross Thomas: Voodoo, Ltd.

Alexander Verlag, 2009

360 Seiten

14,90 Euro

Artie Wu und Quincy Durant sollen den Mord an einem Hollywood-Produzenten aufklären. Ross Thomas zeichnet ein gewohnt illusionsloses Porträt der USA. Für die Neuausgabe wurde die alte Heyne-Übersetzung überarbeitet.

Und zum Abschluss gibt es einige Empfehlungen, die nur auf einem ersten Eindruck basieren:

Ivo Ritzer: Walter Hill – Welt in Flammen

Bertz + Fischer, 2009

288 Seiten

25 Euro

Ein Filmbuch über einen der wichtigsten und innovativsten Action-Regisseure der späten siebziger und achtziger Jahre. Danach ging das Publikum lieber in den nächsten Blockbuster.

Inzwischen hat Hill bei der TV-Serie „Deadwood“ mitgemacht und den abgefeierten TV-Western „Broken Trail“ gedreht.

Erstaunlich, dass es das erste Buch über Walter Hill ist.

Harald Steinwender: Sergio Leone – Es war einmal in Europa

Bertz + Fischer, 2009

400 Seiten

25 Euro

Noch ein Filmbuch. Noch eine Dissertation. Und, wie bei Bertz üblich, fein illustriert.

Oh, und mit vierhundert engbedruckten Seiten noch umfangreicher als das Walter-Hill-Buch (das hat nur 288 engbedruckte Seiten).

Manfred Büttner/Christine Lehmann: Arsen und Zielfahndung – Das aktuelle Handbuch für Krimiautorinnen und Neugierige

Ariadne, 2009

256 Seiten

16,90 Euro

Darf auch von Jungs gelesen werden, aber es lässt die eh schon fantastischen deutschen Krimis als meist sehr irreale Werke (besonders natürlich die TV-Krimis) erscheinen.

James Mollison: Escobar – Der Drogenbaron

Heyne, 2009

416 Seiten

16 Euro

Mark Bowden schrieb bereits mit „Killing Pablo“ die wichtige Biographie über Pablo Escobar, den 1993 erschossenen Drogenboss des Medellin-Kartells. In „Escobar – Der Drogenbaron“ wird Escobars Leben mit über 350 bislang unveröffentlichten Fotos aus verschiedenen Archiven dokumentiert. Eine faszinierende Spurensuche.

Robert Littell: Das Stalin-Epigramm

Arche, 2009

400 Seiten

22 Euro

Sein neuer Roman, den ich wegen „wichtigeren“ Büchern immer wieder zur Seite gelegt habe.

Colin Harrison: Im Schlund des Drachen

Droemer, 2009

448 Seiten

16,95 Euro

Nachdem Harrisons Roman in seiner Heimat abgefeiert wurde und auf ungefähr jeder wichtigen Nominierungsliste war, bin ich natürlich sehr gespannt auf diesen Thriller.

Jim Nisbet: Dunkle Geschäfte

Pulp Master, 2009

192 Seiten

12,80 Euro

Pulp Master, für den Hammett nominiert. Ich will’s an einem ruhigen Abend in einem Zug genießen.

Angelo Petrella: Nazi Paradise

Pulp Master, 2009

128 Seiten

12,80 Euro

Nochmal Pulp Master und nochmal Lektüre für einen ruhigen Abend.

Wem das alles zu textlastig ist, der kann bei Eric Powells „The Goon“ zuschlagen. Zuletzt erschienen „Meine mörderische Kindheit“ und „Bergeweise Trümmer“. Der Goon kloppt sich in einem Paralleluniversum, das eine Mischung aus „Amazing Stories“ und 30-Jahre-Gangsterfilm ist, mit Monstern, Zombies und Seemonster.

Da bleibt kein Auge trocken.


TV-Tipp für den 18. Dezember: Jack the Ripper ist nicht zu fassen

Dezember 18, 2009

Arte, 21.00

Jack the Ripper ist nicht zu fassen (GB 2008, R.: S. J. Clarkson)

Drehbuch: Ben Court, Caroline Ip

Detective Inspektor Chandler glaubt, dass im heutigen Whitechapel ein Mörder die Taten von Jack the Ripper nachahmt.

Dreiteilige britische Serie, die Arte heute komplett ausstrahlt.

Ein großartiges Volk, diese Briten. Da ist die Polizei 1888 zu dusselig einen Mörder zu fangen und ein noch heute viele Menschen ernährender Mythos wird geboren. Auch „Jack the Ripper ist nicht zu fassen“ war so erfolgreich, dass der Nachfolger „Whitechapel II“ bereits Anfang 2010 gedreht werden soll. Dann wird es um die Taten der Kray-Brüder gehen.

mit Rupert Penry-Jones, Philip Davis, Steve Pemberton

Wiederholung: Sonntag, 3. Januar 2011, 00.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

ITV über „Whitechapel“

Wikipedia über „Whitechapel“

Arte über „Jack the Ripper ist nicht zu fassen“

Tagesspiegel: Besprechung von Thomas Gehringer (18. Dezember 2009)


Die vorweihnachtliche telefonische Mordsberatung

Dezember 17, 2009

Reinhard Jahn (Bochumer Krimi-Archiv), Manfred Sarrazin (Krimibuchhandlung ALIBI, Köln) und Ingrid Müller-Münch (Journalistin) haben am Samstag, den 19. Dezember, von 20.05 bis 22.00 Uhr nichts besseres zu tun, als in einem Studio herumzulungern, sich zu unterhalten und Anrufern in der „telefonischen Mordsberatung“ Fragen zu beantworten.

Natürlich gibt es bei der neuesten „telefonischen Mordsberatung“ im WDR 5 einen Schwerpunkt. „Spannung nicht nur für die Weihnachtstage“ heißt er und da passt dann wieder alles rein.

Wer am Samstagabend zu faul ist, sein Radio anzustellen, kann die Sendung am PC als Livestream hören oder sie irgendwann später genießen.


Ein Bericht vom One World Berlin

Dezember 17, 2009

Selbstverständlich war ich Ende November auch wieder bei dem Dokumentarfilmfestival „One World Berlin“ dabei und dieses Mal war sogar die überörtliche Presse anwesend. Die Jungs vom Schattenblick haben den von mir moderierten Abend „Die Innere Sicherheit?“ besucht und einen unglaublich langen Artikel darüber geschrieben.

Der Abend begann mit der TV-Reportage „Terroristenjagd im Sauerland“ und Walter van Rossums Radioreportage „Ein Käfig voller Enten“. Anschließend diskutierte ich mit Walter van Rossum, Kay Sokolowsky (zuletzt „Feindbild Moslem“) und Burhan Kesici (Vizepräsident der Islamischen Föderation Berlin) über die in den Beiträgen angeschnittenen Fragen.

Alles weitere bei Schattenblick.


Neue Drehbücher und der Noir of the Week

Dezember 17, 2009

Die Nominierungen für den Golden Globe sind draußen und die meisten Drehbücher sind auch online verfügbar:

Mark Boal: The Hurt Locker (Shooting Draft, 7. Juni 2007 – ein toller Film von Kathryn Bigelow über Bombenentschärfer im Irak)

Nancy Meyers: It’s Complicated

Quentin Tarantino: Inglourious Basterds (hatte ich bestimmt schon mal verlinkt.)

Jason Reitman: Up In The Air (Fassung vom 19. August 2008, nach dem Roman von Walter Kirn; Well, dieser neue Film mit George Clooney startet am 4. Februar in Deutschland)

District 9“ ist noch offline.

Außerdem gibt es diese Drehbücher online:

brandneue Filme

Spike Jonze, Dave Eggers: Where The Wild Things Are (überarbeitete Fassung vom 21. November 2008, nach dem Kinderbuch „Where the Wild Things Are“ von Maurice Sendak; startet heute als „Wo die wilden Kerle wohnen“ in Deutschland)

Anthony Peckham: Invictus (Fassung vom 22. Mai 2007 – Tja, nun, der neue Eastwood.)

James V. Simpson: Armored (Der Gangsterfilm mit Matt Dillon, Jean Reno und Laurence Fishburne über einen Diebstahl von 42 Millionen Dollar aus einem gepanzerten Fahrzeug startet am 4. Februar in Deutschland.)

schon etwas ältere Filme

Martin McDonagh: In Bruges (hieß bei uns „Brügge sehen…und sterben?“ und erzählt was passiert, wenn zwei Killer in einer Kleinstadt ausspannen sollen. Herrliche schwarze Komödie.)

Constantin Costa-Gavras & Donald Stewart: Missing (Fassung vom 1. Dezember 1980)

Richard Matheson: Duel (nach seiner Kurzgeschichte. Steven Spielberg verfilmte das Buch.)

Stirling Silliphant: In the Heat of the Night (Zweite Fassung vom 28. September 1966. Yep, „In der Hitze der Nacht“)

Joseph Stefano: Psycho (10. November 1959, nach dem Roman von Robert Bloch)

Oh, und Hardboiled-Autor Wallace Stroby stellt den Noir of the Week vor. Es ist die fast unbekannte, sehr gelungene Richard-Stark-Verfilmung „The Outfit“:

Of all the films based on the Stark books, The Outfit might be the most faithful


TV-Tipp für den 17. Dezember: Johnny Cash at Folsom Prison

Dezember 17, 2009

Arte, 22.30

Johnny Cash at Folsom Prison (USA 2008, R.: Bestor Cram)

Drehbuch: Michael Streissguth

Anfang 1968 war Johnny Cash am Ende. Er hatte gerade einen Entzug hinter sich und niemand wollte ihn hören. Also erklärte er sich bereit, am 13. Januar 1968 vormittags in einem kalifornischem Hochsicherheitsgefängnis aufzutreten. Die beiden Auftritte wurde aufgenommen und als „At Folsom Prison“ (teilweise) veröffentlicht. Die LP wurde ein Bestseller.

Die spielfilmlange Doku zeichnet die Hintergründe und Auswirkungen des Auftritts nach.

Wiederholungen

Montag, 28. Dezember, 09.55 Uhr

Mittwoch, 30. Dezember, 03.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage zum Film

Arte über die Doku

Wikipedia über „At Folsom Prison“ (deutsch, englisch)



Berlinale mit Scorsese und Polanski

Dezember 16, 2009

Die Berlinale-Macher haben die ersten Filme für den Wettbewerk bekannt gegeben. Wichtig für uns Krimifans sind:

Shutter Island USA
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Laeta Kalogridis (nach dem Roman von Dennis Lehane)
Mit Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Sir Ben Kingsley, Michelle Williams, Patricia Clarkson, Max von Sydow
Weltpremiere / Außer Konkurrenz
The Ghost Writer (Der Ghostwriter) Frankreich / Deutschland / Großbritannien
Regie: Roman Polanski
Drehbuch: Roman Polanski, Robert Harris (nach seinem Roman)
Mit Ewan McGregor, Pierce Brosnan, Kim Cattrall, Olivia Williams
Weltpremiere
Die anderen Filme sind:
Bal (Honey) Türkei / Deutschland
Regie: Semih Kaplanoglu
Der Räuber Österreich / Deutschland
Regie: Benjamin Heisenberg
My Name Is Khan Indien
Regie: Karan Johar
Na Putu (On the Path) Bosnien und Herzegowina / Österreich / Deutschland / Kroatien
Regie: Jasmila Zbanic
Shekarchi (The Hunter) Deutschland / Iran
Regie: Rafi Pitts

TV-Tipp für den 16. Dezember: Mord an einem chinesischem Buchmacher

Dezember 16, 2009

Arte, 23.30

Mord an einem chinesischen Buchmacher (USA 1976, R.: John Cassavetes)

Drehbuch: John Cassavetes

LA-Clubbesitzer Cosmo Vitelli hat Geldsorgen. Da sagt ihm die Mafia, er könne sich mit einem Mord an einem Buchmacher seiner Probleme entledigen.

Ein Noir von Cassavetes

Auch das New-Hollywood-Kino hat geglaubt, innerhalb des Systems unabhängig werden zu können. ‚The Killing of a Chinese Bookie‘ handelt von der Niederlage dieses Glaubens.“ (Christian Petzold in Norbert Grob, Hrsg.: Filmgenres – Film noir, 2008)

Mit angekündigten 130 Minuten Spielzeit wird die 135-minütige Originalfassung gezeigt. Cassavetes selbst erstellte nach vernichtenden Kritiken und Publikumsreaktionen kürzere Versionen und, je nach Angabe, lief auch in den deutschen Kinos eine 112-minütige Version. Die kürzeren Versionen konzentrieren sich stärker auf den Plot.

mit Ben Gazzara, Timothy Agoglia Carey, Seymour Cassel, Robert Phillips,

Hinweise

Wikipedia über „Mord an einem chinesischen Buchmacher“ (deutsch, englisch)


Cover der Woche

Dezember 15, 2009