Adrian Monk hilft der Polizei

Während RTL die letzten Folgen der TV-Krimiserie „Monk“ zeigt, ist bei den Büchern mit Adrian Monk noch lange kein Ende abzusehen. In den USA erscheinen die Romane, was für Tie-In-Novels, auch wenn sie neue Fälle mit den vertrauten Filmcharakteren erzählen, eine Seltenheit ist, inzwischen als Hardcover und Lee Goldberg erfindet fleißig weitere Fälle für den genialen, von zahllosen Manien und Phobien geplagten Detektiv.

Zuletzt sind auf Deutsch der achte und neunte Monk-Roman, „Mr. Monk und die Wurzel allen Übels“ und „Mr. Monk und Mr. Monk“, erschienen.

„Mr. Monk und die Wurzel allen Übels“ ist ein schwächerer Monk-Roman. Denn im Gegensatz zu den normalen Monk-Fällen, in denen er zum Tatort gerufen wird und mit seinen Ermittlungen beginnt, entfaltet sich hier das Komplott gegen seinen Freund Captain Leland Stottlemeyer vor unseren Augen. Der Polizistenmord für den Stottlemeyer verhaftet wird, geschieht relativ spät und Stottlemeyer bittet erst nach seiner Verhaftung auf Seite 250 Monk um Hilfe. Entsprechend schnell klärt Monk dann auch den Fall.

Aber bis dahin liefert Goldberg zahlreiche vergnügliche Szenen, in denen Stottlemeyer auf einer Polizistentagung von Monk vor seinen Kollegen blamiert wird (was Monk nicht wollte), Stottlemeyer Monk und Natalie zu einem alten, inzwischen dementen Spitzel mitnimmt, Monk den Windeltwister (ein Mülleimer, in dem jede einzelne Babywindel in einem Plastikbeutel versiegelt wird) entdeckt und alle damit beglückt (was Randy „Bullitt“ Disher, dem härtesten Cop von L. A. – so ist jedenfalls seine ungeschönte Selbstwahrnehmung -, nicht gefällt), Monk nicht mehr als Polizei-Berater beschäftigt werden soll, er ihr aber anonym Tipps gibt und Monk ein Angebot von einer großen Sicherheitsfirma erhält. Das bringt ihm und seiner Assistentin Natalie Teeger Geld, ein tolles Auto, viele Fälle und Probleme mit dem Firmenethos. Denn Monk will die Ordnung des Universums wiederherstellen. Dazu gehört, dass Verbrecher überführt und bestraft werden. Auch wenn sie gut bezahlende Klienten der Firma sind.

„Mr. Monk und Mr. Monk“ bietet dann wieder die vertraute Formel mit dem Mord am Anfang und den anschließenden Ermittlungen.

Monk muss in der früheren Goldgräberstadt Trouble den Mord an Manny Feikema, einem ehemaligen Polizisten und Freund von Captain Stottlemeyer, aufklären. Feikema hat in der Goldgräberstadt Trouble seine Rente als Wachmann des Museums aufgebessert. Während einer Nachtschicht wurde er ermordet. Es wurde nichts geklaut und die Täter sind noch auf freiem Fuß.

Als Monk in Trouble von dem legendären und bis heute nicht aufgeklärten Eisenbahnraub von 1962 hört, muss er auch diesen Fall aufklären. Und Natalie entdeckt die Aufzeichnungen von Abigail Guthrie über einen Artemis Monk, der in Trouble während dem Goldrausch Verbrecher überführte und einige Ticks hatte, die verdächtig an Adrian Monks Manien erinnern. Für Natalie Teeger ist Artemis Monk daher ein direkter Vorfahre von Adrian Monk. Er hält die Ähnlichkeiten für puren Zufall.

Nachdem Monk in der Vergangenheit bereits in Deutschland („Mr. Monk in Germany“) und Frankreich („Bonjour, Mr. Monk“) Fälle löste, muss er in „Mr. Monk und Mr. Monk“ wieder sein heimisches San Francisco verlassen und sich den Gefahren des Wilden Westens, wozu unbefestigte Wege, schießwütige Einheimische, getarnte Minenschächte und Kamikaze-Schmetterlinge zählen, stellen. Denn der Name des Städtchens ist Programm.

„Mr. Monk und die Wurzel allen Übels“ und „Mr. Monk und Mr. Monk“ sind, wie die vorherigen sieben Monk-Romane, spannende und witzige Kriminalromane. Außerdem erfreut das Namedropping die Psyche des Krimiliebhabers.

Lee Goldberg: Mr. Monk und die Wurzel allen Übels

(übersetzt von Caspar D. Friedrich)

Panini, 2009

336 Seiten

9,95 Euro

Originalausgabe

Mr. Monk and the Dirty Cop

Obsidian, 2009

Lee Goldberg: Mr. Monk und Mr. Monk

(übersetzt von Caspar D. Friedrich)

Panini, 2010

336 Seiten

9,95 Euro

Originalausgabe

Mr. Monk in Trouble

Obsidian, 2009

Hinweise

Homepage von Lee Goldberg

USA Network über “Monk”

Thrilling Detective über Adrian Monk

Meine Besprechung von Lee Goldbergs „Mr. Monk und die Feuerwehr“ (Mr. Monk goes to the Firehouse, 2006)

Meine Besprechung von Lee Goldbergs “Mr. Monk besucht Hawaii“ (Mr. Monk goes to Hawaii, 2006)

Meine Besprechung von Lee Goldbergs “Mr. Monk und die Montagsgrippe“ (Mr. Monk and the Blue Flu, 2007)

Meine Besprechung von Lee Goldbergs „Mr. Monk und seine Assistentinnen“ (Mr. Monk and the two Assistants, 2008)

Meine Besprechung von Lee Goldbergs „Mr. Monk und die Außerirdischen“ (Mr. Monk in outer space, 2008)

Meine Besprechung von Lee Goldbergs „Mr. Monk in Germany“ (Mr. Monk goes to Germany, 2008)

Meine Besprechung von Lee Goldbergs „Bonjour, Mr. Monk“ (Mr. Monk is miserable, 2008)

2 Responses to Adrian Monk hilft der Polizei

  1. […] Meine Besprechung von Lee Goldbergs „Mr. Monk und die Wurzel allen Übels“ (Mr. Monk and the Dir… […]

  2. […] Film- und Seriencharakteren schreiben) verliehen. Lee Goldberg (der Autor der tollen „Monk“-Romane) kennt die […]

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