TV-Tipp für den 14. November: Der Swimmingpool

November 14, 2010

BR, 23.45

Der Swimmingpool (F/I 1968, R.: Jacques Deray)

Drehbuch: Jean-Emmanuel Conil (Pseudonym von Alain Page), Jean-Claude Carrière (Adaption und Dialoge), Jacques Deray (Adaption und Dialoge)

Viel Story hat „Der Swimmingpool“ nicht, aber darum ging es auch nicht. Denn das High Concept hieß: Das ehemalige Liebespaar „Alain Delon und Romy Schneider am Swimmingpool. Und Jane Birkin ist auch dabei.“

Denn der Filmplot ist eine (wenn man mehr als Delon und Schneider leicht bekleidet am Swimmingpool sehen will) arg zähe Dreiecksgeschichte mit Sex und Mord unter der südfranzösischen Sonne.

mit Alain Delon, Romy Schneider, Maurice Ronet, Jane Birkin

Hinweise

Homepage von Alain Delon

Wikipedia über Alain Delon (deutsch, englisch, französisch)

Wikipedia über „Der Swimmingpool“ (deutsch, englisch, französisch)

Kriminalakte zum 75. Geburtstag von Alain Delon


Neu im Kino: South, Unstoppable – Außer Kontrolle

November 14, 2010

South (Österreich/USA 2010)

Regie: Gerhard Fillei, Joachim Krenn

Drehbuch: Gerhard Fillei, Joachim Krenn

Bruce ist nach einem gescheiterten Banküberfall auf der Flucht. Da entdeckt er das Tagebuch einer Frau.

Ösi-Hommage an den Film Noir. Fillei und Krenn haben zwölf Jahre an dem Film gearbeitet und auf Festivals auch einiges an Lob für ihren No-Budget-Film (Low wäre wohl schon etwas zu hoch gegriffen) erhalten.

Talentprobe“ (Bert Rebhandl, Berliner Zeitung 11. November 2010)

mit Matthew Mark Meyer, Sal Giorno, Brian Hanna, Tim Kirkpatrick

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „South“


Unstoppable – Außer Kontrolle (Unstoppable, USA 2010)

Regie: Tony Scott

Drehbuch: Mark Bomback

Zugfahren mit „Last Boy Scout“ Tony Scott: nach „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ lässt Tony Scott jetzt den feuchten Traum jedes Trassenküssers wahr werden: ein Zug mit sehr gefährlicher Ladung donnert im Affentempo auf sein Ziel zu. Nur zwei Männer wissen, wie man die Superduperkatastrophe verhindern kann. Sie besteigen den fahrenden Zug.

Unstoppable“ basiert auf wahren Ereignissen. Aber die Macher haben sich einige spannungsfördernde Freiheiten genommen.

mit Chris Pine, Denzel Washington, Rosario Dawson

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Unstoppable – Außer Kontrolle“


TV-Tipp für den 13. November: Der Clan der Sizilianer

November 13, 2010

Delonmania auf allen Kanälen (ARD, RBB, MDR, Eins Festival mit eins, zwei, drei Filmen), aber nur einer darf Tagestipp werden


MDR, 23.45

Der Clan der Sizilianer (F 1969, R.: Henri Verneuil)

Drehbuch: Henri Verneuil, José Giovanni, Pierre Pelegri

LV: Auguste Le Breton: Le Clan des Siciliens, 1967

Kamera: Henri Decae

Musik: Ennio Morricone

Ein entflohener Sträfling entführt mit einer Gangsterbande ein mit Juwelen beladenes Flugzeug. Während der Planung beginnt er ein Verhältnis mit der Schwiegertochter des Bosses.

Allein schon die Besetzung mit Jean Gabin, Alain Delon und Lino Ventura verspricht einen vergnüglichen Abend und einen Kassenknüller. Bei der Kritik war der Film dagegen ziemlich unbeliebt: „Gut fotografierte und musikalisch intelligent akzentuierte Gaunergeschichte, die jedoch eine psychologische Darstellung und ausreichende Charakterisierung der Personen vermissen läßt.“ (Film-Dienst) oder „larmoyante Opernhandlung um sizilianische Gangsterehre“ (Der Spiegel)

Hinweise

Homepage von Alain Delon

Wikipedia über Alain Delon (deutsch, englisch, französisch)


Kleinkram

November 12, 2010

Das kommt nicht wirklich überraschend: Das Erste hat sich entschlossen, am kommenden Freitag, den 19. November, nicht zwei, sondern drei Folgen von „Im Angesicht des Verbrechens“ auszustrahlen.

Die Erklärung:

Man verleihe der Serie so einen prägnanteren Schluss, hieß es von der ARD. Diejenigen, die von der Serie begeistert seien, müssten dann nicht noch eine Woche warten, um zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht.

In der Süddeutschen Zeitung wird auch ARD-Programmdirektor Volker Herres zitiert:

Herres spricht von seiner Befürchtung, die zehnte Folge könne als Stand Alone absaufen. Aber dann hätte man sie von Anfang an nicht allein stehend programmieren dürfen.

Die Saga einer Berliner Russenmafia wurde bereits zur Hälfte ausgestrahlt und hat bislang ein Publikum von konstant zwei Millionen. Zwei Millionen Menschen sind ordentlich, aber natürlich deutlich weniger als 3,5 Millionen, die den üblichen Zuschauerschnitt am Freitagabend bilden, wenn die ARD um 21.45 Uhr zur Tatort-Wiederholung ansetzt.

Die Erklärung ist natürlich Bullshit. Aber nur die Privaten dürfen sagen, dass sie wegen schlechter Quoten eine Sendung absetzen oder auf einen Nach-Mitternacht-Sendeplatz verschieben.

Vielleicht gab’s auch einige empörte Anrufe von schockierten Zuschauern.

Und nun zu erfreulicheren Dingen:

der Noir of the Week ist „Auf falscher Spur“ (The clouded yellow, USA 1950) von Ralph Thomas nach einem Drehbuch von Janet Green mit Jean Simmons und Trevor Howard.

Letzte Woche war’s „Tokio-Story“ (House of Bamboo, USA 1955) von Sam Fuller.

Bei Mulholland Books gibt’s Artikel über

Charles Willeford

die Thorne-Verfilmung „Sleepyhead“ (nach dem Roman von Mark Billingham)

What makes a great novel?“ (R. J. Ellory versucht die Frage zu beantworten)

„What ya readin‘ for?“ (R. J. Ellory versucht auch diese Frage zu beantworten)

Ken Bruen unterhält sich mit Andrew Vachss und er bespricht Andrew Vachss‘ neuen Noir „The Weight“

Andrew Vachss hat die Kurzgeschichte „As the crow flies“ geschrieben (Teil eins, Teil zwei)

Maxim Jakubowski hat sich mit Regisseur Mike Hodges (Get Carter) unterhalten

Martin Compart gratuliert Alain Delon zum Geburtstag.

 


TV-Tipp für den 12. November: Killer stellen sich nicht vor; Der Sträfling und die Witwe

November 12, 2010

ARD, 01.20

Killer stellen sich nicht vor (F 1980, R.: Jacques Deray)

Drehbuch: Jacques Deray, Christopher Frank

LV: Jean-Patrick Manchette: Trois hommes à abattre, 1976 (Killer stellen sich nicht vor/Westküstenblues)

Monsieur Emmerich läßt einige seiner Angestellten, die mit seiner Geschäftspolitik nicht einverstanden sind, aus dem Weg räumen. Als Spieler Gerfaut einen der schwer verletzten Angestellten an einer Straße entdeckt, bringt er ihn in ein Krankenhaus und setzt sich selbst – ohne sein Wissen – auf Emmerichs Todesliste. Gerfaut nimmt den Kampf auf.

Der Film mit hat nichts mit dem Buch zu tun. Naja, bis auf den Autounfall am Anfang.

Davon abgesehen: französischer Politthriller, der die Genreerwartungen gut bedient.

Mit Alain Delon, Dalila Di Lazzaro, Michel Auclair

ARD, 03.00

Der Sträfling und die Witwe (F/I 1971, R.: Pierre Granier-Deferre)

Drehbuch: Pierr Granier-Deferre, Pascal Jardin

LV: Georges Simenon: La Veuve Couderc, 1940 (Die Witwe Couderc)

1934 auf einem abgelegenen Hof spielende Liebesgeschichte zwischen einem entflohenen Sträfling und einer Witwe.

Krimidrama mit Alain Delon und Simone Signoret

Hinweise

Homepage von Alain Delon

Wikipedia über Alain Delon (deutsch, englisch, französisch)

Wikipedia über “Liebe 1962″ (deutsch, englisch)

David Saul Rosenfeld über “Liebe 1962″

Kriminalakte zum 75. Geburtstag von Alain Delon


Cable und Castle schlagen zu

November 11, 2010

Wenn Duane Swierczynski in seinem Leben als Comicautor nicht „Cable“-Geschichten erfindet, gönnt er sich auch mal eine Auszeit bei einem anderen, nicht weniger brutalem Comichelden. Doch während „Cable“ eher eine Bud-Spencer-Gewalttätigkeit zelebriert, in der alles zu Bruch geht und man sich endlos, aber ohne große Verletzungen kloppt, ist der gnadenlose Verbrecherjäger „Punisher“ Frank Castle ein, nun, wenn er nicht der die Bösen bekämpfende Held wäre, Massenmörder.

In der von Duane Swierczynski erfundenen Geschichte „Sechs Stunden zu leben“ bringt Castle auf den ersten Seiten ein gutes Dutzend Menschen um. In Philadelphia haben Kinderhändler ein Heim für schwer Erziehbare zur Zentrale ihres schändlichen Treibens umfunktioniert. Der Punisher bringt sie innerhalb weniger Minuten um.

Danach wird er gefangengenommen und ein Arzt injiziert ihm ein Serum, das ihn in sechs Stunden tötet. Das Gegenmittel erhält er nur, wenn er den Gangsterboss John Lynn Cavalier umbringt.

Frank Castle fragt sich, warum er Cavalier umbringen soll. Immerhin ist er noch nicht auf seiner Bösewichter-Liste aufgetaucht. Und, weil Castle nicht glaubt, dass er am Ende das Gegenmittel erhält, beschließt er, in seinen letzten Stunden in Duane Swierczynskis Heimatstadt ordentlich aufzuräumen. Denn der Originaltitel „Six hours to kill“ ist für den Punisher Programm.

Am Ende der Nacht dürfte, was „Punisher“-Fans nicht erstaunen dürfte, eine dreistellige Zahl von Menschen tot sein.

Dagegen sind die „Cable“-Geschichten aus dem X-Men-Universum ein harmloser Kindergeburtstag.

Der zeitreisende Soldat Nathan ‚Cable‘ Summers wurde von Cyclops, seinem Vater und dem Anführer der X-Men, beauftragt ein Baby vor Lucas Bishop, der es umbringen will, zu beschützen. Das Baby ist die letzte Hoffnung der X-Men. Cable und sein Schützling tauchten im Zeitstrom unter und flüchteten immer weiter in die Zukunft. Dabei wurde das Baby zu dem stattlichen Teenager Hope.

In dem neuesten „Cable“-Sammelband „Zu spät für Tränen“ sind zwei mehrteilige Geschichten enthalten. In der titelgebenden Geschichte „Zu spät für Tränen“ werden Hope und Cable erstmals getrennt. Hope muss allein in Celestial-Stadt überleben. Da taucht Bishop auf.

Die Brut“ zeigt die Ereignisse nach der gelungenen Flucht von Cable und Hope aus Celestial-Stadt. Im Weltraum werden sie von der Brut (die anscheinend ein Überbleibsel aus dem letzten „Alien“-Film sind) bedroht – und es gibt einige Bilder, die aus einem psychedelischem Alptraum stammen könnten. Außerdem gelangt Bishop auf das Schiff.

The Punisher: Sechs Stunden zu leben“ ist ein fetziger Action-Thriller in Comicform, der Genrejunkies brutal und kurzweilig unterhält. Dabei wird hier so bedenkenlos gekillt, dass sich schon ein komödiantischer Over-the-Top-Effekt einstellt.

Cable: Zu spät für Tränen“ richtet sich dagegen, wie die vorherigen „Cable“-Bände, an die Marvel-Fans, die gerne in die verzweigte Mythologie der X-Men abtauchen. Der sechste und die Geschichte von Cable, Hope und Bishop abschließende „Cable“-Sammelband ist für Dezember angekündigt.

Duane Swierczynski (Autor)/Michel Lacombe (Zeichner): The Punisher – Sechs Stunden zu leben

(übersetzt von Reinhard Schweizer)

Panini 2010

128 Seiten

16,95 Euro

Originaltitel

Punisher: Six hours to kill

Max Comics/Marvel 2009

enthält

Punisher (Vol. 7), Issue 66 – 70: Six hours to kill

März 2009 – Juli 2009

Duane Swierczynski (Autor)/Paul Gulacy (Zeichner)/Gabriel Guzman (Zeichner): Cable 5 – Zu spät für Tränen

(übersetzt von Michael Strittmatter)

Panini Comics, 2010

120 Seiten

14,95 Euro

Originalausgabe/enthält

Cable 16: Too late for tears, Part 1, September 2009

Cable 17: Too late for tears, Conclusion, Oktober 2009

Cable 18: Brood, Chapter 1: Bishop takes pawn, November 2009

Cable 19: Brood, Chapter 2: Queen takes Bishop, Dezember 2009

Cable 20: Brood, Chapter 3: Checkmate, Januar 2010

Hinweise

Secret Dead Blog von Duane Swierczynski

Meine Besprechung von Duane Louis (Swierczynskis) „Letzte Order“ (Severance Package, 2008)

Meine Besprechung von Duane Louis (Swierczynskis) „Blondes Gift“ (The Blonde, 2006)

Meine Besprechung von Anthony E. Zuiker/Duane Swierczynskis „Level 26 – Dark Origins“ (Level 26 – Dark Origins, 2009)

Meine Besprechung von Duane Swierczynskis „Cable: Kriegskind – Band 1″ (Cable: War Child – 1, 2008)

Meine Besprechung von Duane Swierczynski (Autor)/Michel Lacombe (Zeichner)/Ariel Olivettis (Zeichner) „Cable 2: Heimatfront“ (Cable 2: Homefront)

Meine Besprechung von Duane Swierczynski (Autor)/Ariel Olivetti (Zeichner) „Cable 3 – Warten auf das Ende der Welt“ (Waiting for the end of the world, Wasteland Blues, 2009)

Meine Besprechung von Duane Swierczynski/Craig Kyle/Christopher Yost (Autoren)/Ariel Olivetti/Clayton Crain (Zeichner) „Cable 4: Messias-Krieg – Teil 1“ (Messiah War, 2009)

Meine Besprechung von Duane Swierczynski/Craig Kyle/Christopher Yost (Autoren)/Ariel Olivetti/Clayton Crain (Zeichner) „X-Force 4: Messias-Krieg – Teil 2“ (Messiah War, 2009)

Duane Swierczynski in der Kriminalakte

 


TV-Tipp für den 11. November: Endstation Schafott

November 11, 2010

ARD, 00.20

Endstation Schafott (F/I 1973, R.: José Giovanni)

Drehbuch: José Giovanni

Starkes Krimidrama über einen Ex-Sträfling, der ein ehrliches Leben führen will, von einem Sozialhelfer unterstützt und einem Polizisten verfolgt wird.

Mit Alain Delon, Jean Gabin, Mimsy Farmer, Michel Bouquet, Bernard Giraudeau, Gérard Depardieu (in einer Nebenrolle als junger Gangster)

Wiederholungen

Samstag, 13. November, Eins Festival, 23.25 Uhr

Sonntag, 14. November, RBB, 01.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von Alain Delon

Wikipedia über Alain Delon (deutsch, englisch, französisch)

Wikipedia über “Liebe 1962″ (deutsch, englisch)

David Saul Rosenfeld über “Liebe 1962″

Kriminalakte zum 75. Geburtstag von Alain Delon

Homepage von/über José Giovanni

Wikipedia über José Giovanni (deutsch, englisch, französisch)

Krimi-Couch über José Giovanni


Horst Eckert spielt den „Niederrhein-Blues“

November 10, 2010

In den vergangenen Jahren schrieb Horst Eckert für verschiedenen Anthologien knackige Kurzgeschichten. Allerdings dürften viele Eckert-Fans nicht alle seine erfrischend unmoralischen Kurzgeschichten kennen. Denn die Anthologien verschwinden teilweise rasend schnell aus den Buchhandlungen und man erfährt auch nicht immer etwas von der Publikation einer Geschichte in einem x-beliebigem Sammelband.

Deshalb ist eine Zusammenstellung der verstreut erschienenen Geschichten in einem Buch ein willkommener Lückenschluss.

In „Niederrhein-Blues und andere Geschichten“ sind elf bereits veröffentlichte und eine neue Kurzgeschichte („Abgehört“) von Horst Eckert abgedruckt. Es gibt einige Auftritte von aus seinen Polizeikriminalromanen bekannten Charakteren. Einige Geschichten spielen im kriminellen Milieu. Einige in der Politik. Dabei verhalten sich die Politiker nicht weniger verbrecherisch als die aus den anderen Geschichten bekannten korrupten Polizisten und Verbrecher.

Beim Lesen der zwölf, öfters ohne einen Mord auskommenden, Kurzgeschichten fällt immer wieder auf, wie komplex Horst Eckert die meisten seiner Geschichten anlegt. Oft wechselt er zwischen Gegenwart und Vergangenheit und mehreren Handlungssträngen. Einmal, bei „Der geniale Zetteltrick“, hat Eckert die Kurzgeschichte später als Grundlage für die längere Geschichte „Der Absprung“ genommen.

Langjährige Eckert-Fans werden sich etwas an der fehlenden Bibliographie und den fehlenden Einleitungen zu den Geschichten stören. Denn manchmal, wie bei „Wege zum Ruhm“ (über Mauscheleien beim Bau eines Stadions und einer Bewerbung für die Fußball-WM), gibt es eine Geschichte zur Geschichte, die es auch wert ist, erzählt zu werden.

Der „Niederrhein-Blues“ ist ein feiner zwölftaktiger Blues.

Horst Eckert: Niederrhein-Blues und andere Geschichten

grafit, 2010

224 Seiten

8,95 Euro

enthält

Der geniale Zetteltrick

Juwelen am Hellweg

Seine größte Story

Servus Oberpfalz

Wege zum Ruhm

Niederrhein-Blues

Nacht über Schwerte (früher „Der Nachtwächter von Schwerte“)

Ex und hopp

Abgehört

Mit allen Mitteln

Hotel Transit

In Lünen stirbst du schneller

Hinweise

Homepage von Horst Eckert

Meine Besprechung von Horst Eckerts “Sprengkraft”

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Königsallee“

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Der Absprung“

Meine Besprechung von Horst Eckerts „617 Grad Celsius“

Kriminalakte: Interview mit Horst Eckert über „Sprengkraft“


Kleinkram

November 10, 2010

Dinge, die es nach der Schulphysik nicht geben dürfte: Filmcharaktere schreiben Bücher.

Es gibt sie trotzdem. Hier eine aktuelle Liste: angefangen bei Roger Sterling („Mad Men“) über Richard Castle („Castle“) bis hin zu Jessica Fletcher („Murder, she wrote“).

Lee Child nennt fünf Krimis, in denen das Wort „Child“ im Titel enthalten ist:

Robert B. Parker: God Save the Child

John Hart: The Last Child

Laurie R. King: With Child

Andrew Vachss: Only Child: A Burke Novel

Tom Rob Smith: Child 44

Very childish!

Thriller-Autor Brett Battles erzählt, wie er dieses Jahr in seiner Heimatstadt Los Angeles gerufen wurde, um seine bürgerlichen Pflichten als Geschworener zu erledigen.


TV-Tipp für den 10. November: Liebe 1962

November 10, 2010

ARD, 00.35

Liebe 1962 (I 1962, R.: Michelangelo Antonioni)

Drehbuch: Michelangelo Antonioni, Tonino Guerra, Elio Bartolini (Mitarbeit), Ottiero Ottieri (Mitarbeit)

Die reiche Römerin Vittoria verlässt ihren brutalen Freund. Sie verliebt sich in den Börsenmakler Piero. Aber dieser zögert.

Ein Liebesfilm der von der Unmöglichkeit der Liebe in der modernen Gesellschaft erzählt. Kein leichtverdaulicher Film.

mit Alain Delon, Monica Vitti, Fancisco Rabal

Wiederholung: RBB, Sonntag, 14. November, 02.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von Alain Delon

Wikipedia über Alain Delon (deutsch, englisch, französisch)

Wikipedia über „Liebe 1962“ (deutsch, englisch)

David Saul Rosenfeld über „Liebe 1962“

Kriminalakte zum 75. Geburtstag von Alain Delon

 


Cover der Woche

November 9, 2010


TV-Tipp für den 9. November: Mr. Klein/Der Schock

November 9, 2010

Zweimal Delon. Einmal Top, jedenfalls künstlerisch, einmal Flop.

ARD, 00.35

Monsieur Klein (F/I 1976, R.: Joseph Losey)

Drehbuch: Franco Solinas, Fernando Morandi, Joseph Losey

Paris 1942: Robert Klein verdient als Kunsthändler gut an der Not der Juden. Eines Tages liegt vor seiner Haustür ein an ihn adressiertes Exemplar der „Les informations juives“. Klein will herausfinden, warum er die Zeitung zugeschickt bekommen hat. Er erfährt von einem gleichnamigen Juden, der sich anscheinend seiner Identität bemächtigen will.

Kafkaesker Alptraum ohne die Hoffnung auf ein Happy End, von Losey karg und sehr stilbewusst inszeniert. Delons zurückhaltendes Spiel passt perfekt zur Rolle des emotionslosen Mitläufers, der nur an sich denkt und dabei zielsicher ins Verderben läuft.

Delon war für einen Cesar als bester Schauspieler nominiert, Losey erhielt einen für die Regie und der Film gewann den Cesar für bester Film.

mit Alain Delon, Jeanne Moreau, Michel Lonsdale, Juliet Bertot, Suzanne Flon, Jean Bouise

Hinweise

Wikipedia über „Monsieur Klein“ (deutsch, englisch, französisch)

ARD, 02.35

Der Schock (F 1982, R.: Robin Davis)

Drehbuch: Alain Delon, Robin Davis, Dominique Robelet, Claude Veillot

LV: Jean-Patrick Manchette: La position du tireur couché, 1981 (Die Position des schlafenden Killers, Position: Anschlag liegend)

Profikiller Martin Terrier hat genug Geld und will aussteigen. Das gefällt seinen Chefs nicht.

Eine weitere hochkarätig besetzte, misslungene Manchette-Verfilmung, die für das deutsche Publikum um 15 Minuten gekürzt. Die Originallänge beträgt 100 Minuten.

Mit Alain Delon, Catherine Deneuve, Philippe Léotard, Stéphane Audran

Wiederholung: RBB, Samstag, 13. November, 23.45 Uhr

Hinweise

Homepage von Alain Delon

Wikipedia über Alain Delon (deutsch, englisch, französisch)

Kriminalakte zum 75. Geburtstag von Alain Delon


Hinweise

November 9, 2010

Peter Bogdanovich ist unter die Blogger gegangen. Zuletzt hat er über Fritz Langs „M“ geschrieben. Davor unter anderem über „Psycho“ und „Stagecoach“ (Ringo; Höllenfahrt nach Santa Fé).

Sehr empfehlenswert!

Im Tagesspiegel unterhält Rainer Tittelbach sich mit Drehbuchautor Christian Jeltzsch. Er schrieb die Bücher für etliche „Tatorte“, einige „Polizeirufe“, dreimal ließ er „Kommissarin Lucas“ ermitteln, er war „Am Ende der Eiszeit“ und er erfand den neuen Kommissar Kreutzer (der von Christoph Maria Herbst gespielt wird):

Viele Redakteure haben gesagt, sie fänden die Figur Kreutzer super, aber sie würden das im Sender nicht unterkriegen. Hauptgegenargument: „Das gab es noch nie.“ Bedenken gab es auch wegen der Einheit des Ortes. Wird das nicht zu viel Kammerspiel? Will das der Zuschauer sehen? Es fehlte der Mut, das auszuprobieren. Bei den Öffentlich-Rechtlichen setzt man lieber auf Bewährtes in Variation. Oft heißt es: „Wollen wir nicht etwas machen wie …?“

Schon einige Tage online, immer noch aktuell und inzwischen auch locker erreichbar: Lobbypedia – eine Seite über; hier steht’s doch:

Lobbypedia stellt den Einfluss von Unternehmen und Lobbyorganisationen auf staatliche Einrichtungen, Gesetzgebungsprozesse sowie Medien und die öffentliche Meinung dar. Lobbypedia ist ein Projekt der gemeinnützigen Initiative LobbyControl.

Derzeit arbeiten wir an drei Themenportalen, die Sie in der linken Navigationsleiste finden: die Seitenwechsel von PolitikerInnen, das Portal Bau- und Immobilienlobby aus Anlass Stuttgart 21 und die Lobbyarbeit der Finanzbranche.


Herzlichen Glückwunsch, Alain Delon!

November 8, 2010

Alain Delon, geboren in Sceaux, einem Vorort von Paris, am 8. November 1935 um 5 Uhr 25

Filmdebüt 1957 als Jo in Yves Allégrets „Killer lassen bitten“ (Quand la femme s’en mèle). Ein Film, den man nicht kennen muss, aber dann kamen:

1960 war er Tom Ripley in René Clements Patricia-Highsmith-Verfilmung „Nur die Sonne war Zeuge“ (Plein soleil)

1960 war er Rocco in Luchino Viscontis „Rocco und seine Brüder“ (Rocco e i suoi fratelli)

1962 war er Piero in Michelangelo Antonionis „Liebe 1962“ (L’eclisse)

1962 war er Tancredi in Luchino Viscontis Giuseppe-Tomasi-di-Lampedusa-Verfilmung „Der Leopard“ (Il gattopardo“)

1962 war er Francis in Henri Verneuils „Lautlos wie die Nacht“ (Mélodie en sous-sol)

1964 war er Thomas in Alain Cavaliers „Die Hölle von Algier“ (L’insoumis)

1966 war er Manu in Robert Enricos „Die Abenteurer“ (Les aventuriers)

1997 war er Jeff Costello in Jean-Pierre Melvilles „Der eiskalte Engel“ (Le samourai)

1968 war er Dino Barran in Jean Hermans „Bei Bullen singen Freunde nicht“2Du kannst anfangen zu beten“ (Adieu l’ami)

1968 war er Jean-Paul in Jacques Derays „Der Swimming-Pool“ (La Piscine)
1969 war er Roger Sartet in Henri Verneuils „Der Clan der Sizilianer“ (Le clan des siciliens)

1970 war er Siffredi in Jacques Derays „Borsalino“ (Borsalino)

1970 war er Corey in Jean-Pierre Melvilles „Vier im roten Kreis“ (Le cercle rouge)

1971 war er Jean in Pierre Granier-Deferres „Der Sträfling und die Witwe“ (La veuve Couderc)

1972 war er Edouard Coleman in Jean-Pierre Melvilles „Der Chef“ (Un flic)

1972 war er Jean Laurier in Michael Winners „Scorpio“ (Scorpio)

1973 war er Gino in José Giovannis „Endstation Schafott“ (Deux hommes dans la ville)

1976 war er Robert Klein in Joseph Loseys „Mr. Klein“ (Monsieur Klein)

1977 war er Xavier in Georges Lautners „Der Fall Serrano“ (Mort d’un pourri)

1980 war er Michel Gerfaut in Jacques Derays „Killer stellen sich nicht vor“ (Trois hommes à abattre)

1981 war er Choucas in seinem Regiedebüt „Rette deine Haut, Killer“ (Pour la peau d’un flic, – eine seiner vielen glücklosen Jean-Patrick-Manchette-Verfilmungen)

1984 war er Baron Charlus in Volker Schlöndorffs Marcel-Proust-Verfilmung „Eine Liebe von Swann“ (Un amour de Swann)

1990 war er „Er“ in Jean-Luc Godards „Nouvelle Vague“ (Nouvelle Vague)

2002 war er Fabio Montale in José Pinheiros Verfilmung der Jean-Claude-Izzo-Romane „Total Khéops“, „Chourmo“ und „Solea“ für das Fernsehen.

Seine besten Rollen hatte er in den Sechzigern. In den Siebzigern und Achtzigern verwaltete er sein Image. Mal besser, mal schlechter und danach zog er sich fast vollständig aus dem Filmgeschäft zurück.

Aber gerade seine Gangster- und Polizistenrollen sichern ihm einen festen Platz in den Annalen der Filmgeschichte.


TV-Tipp für den 8. November: Der Anwalt

November 8, 2010

ARD, 00.50

Der Anwalt (F 1993, R.: Jacques Deray)

Drehbuch: Alain Delon, Jean Curtelin, Jacques Deray

LV: Gilles Perrault: Le dérapage, 1987 (Doppelmord in der Avenue Victor Hugo)

Nachdem Anwalt Dunand einen Freispruch für seinen Klienten erwirkte, kommen ihm Zweifel an dessen Unschuld.

Spannendes Psychoduell mit Alain Delon und Manuel Blanc


Der Trailer für Scott Siglers „Implantiert“

November 7, 2010

Zur Feier der deutschen Publikation von Scott Siglers „The Ancestor“ als „Implantiert“ (Heyne, 9,99 Euro) gibt’s heute den Trailer zum Buch.

Aber Vorsicht. Ist eine ziemlich heftige Angelegenheit:


TV-Tipp für den 7. November: Bad Boys – Harte Jungs

November 7, 2010

Pro 7, 22.05

Bad Boys – Harte Jungs (USA 1995, R.: Michael Bay)

Drehbuch: Michael Barrie, Jim Mulholland, Doug Richardson (nach einer Geschichte von George Gallo)

Zwei Cops sollen in Miami innerhalb von 72 Stunden Heroin im Wert von 100 Millionen Dollar, das aus der Asservatenkammer der Polizei geklaut wurde, wieder beschaffen.

Das geht in dem Buddy-Movie nicht ohne zahlreiche dumme Sprüche, Tote, zerstörte Gebäude und einige weitere kleinere Kollateralschäden ab.

Michael Bays erster Kinofilm und schon „Vintage Bay“: deutlich mehr Liebe zur Optik und zum Demolieren von Dingen, als zur Geschichte.

mit Martin Lawrence, Will Smith, Theresa Randle, Tchéky Karyo, Téa Leoni, Nestor Serrano, Joe Pantoliano, Marg Helgenberger

Wiederholung: Montag, 8. November, 02.05 Uhr

Hinweise

Wikipedia über „Bad Boys“ (deutsch, englisch)

Drehbuch „Bad Boys“ (überarbeitete Fassung von Doug Richardson, 20. Juni 1994)


Neuen TV-Krimi-Buch-Tipps online

November 7, 2010

Bei den Alligatorpapieren sind meine neuen TV-Krimi-Buch-Tipps online. Belesene Krimifans dürfen sich unter anderem auf diese Werke freuen:

Weil ‚der eiskalte Engel‘ Alain Delon am 8. November seinen 75. Geburtstag feiert, gibt es viele Delon-Filme. Dazu gehören die Jean-Patrick-Manchette-Verfilmungen „Der Schock“, „Killer stellen sich nicht vor“ und „Rette deine Haut, Killer“, José Pinheiros Frédéric-H.-Fajardie-Verfilmung „Der Panther II – Eiskalt wie Feuer“, Jacques Derays Gilles-Perrault-Verfilmung „Der Anwalt“, José Giovannis „Endstation Schafott“, Pierre Granier-Deferres Georges-Simenon-Verfilmung „Der Sträfling und die Witwe“, Henri Verneuils Auguste-le-Breton-Verfilmung „Der Clan der Sizilianer“, Julien Duviviers Louis-Thomas-Verfilmung „Mit teuflischen Grüßen“ und René Cléments Patricia-Highsmith-Verfilmung „Nur die Sonne war Zeuge“. Leider werden die von Jean-Pierre Melville inszenierten Delon-Filme dieses Mal nicht gezeigt. Außerdem laufen Francis Ford Coppolas „Cotton Club“ (das Drehbuch schrieb William Kennedy), Michael Manns Thoms-Harris-Verfilmung „Roter Drache“, Alfred Hitchcocks David-Dodge-Verfilmung „Über den Dächern von Nizza“, Carol Reeds Graham-Greene-Verfilmung „Der dritte Mann“, Phillip Noyces Graham-Greene-Verfilmung „Der stille Amerikaner“ und, als TV-Premiere, Lars Beckers neuer „Nachtschicht“-Film „Das tote Mädchen“.


TV-Tipp für den 6. November: Gegen den Strich

November 6, 2010

ZDFneo, 21.45

Gegen den Strich

Zehnteilige Dokureihe über das Leben im Frankfurter Bahnhofsviertel. Heute geht’s los und nächsten Samstag geht’s weiter. Weitere Informationen und die Sendungen gibt’s in der Mediathek.


Och, nö, Herr Jessen

November 5, 2010

Es ist toll, dass „Die Zeit“ dem Kriminalroman fast eine ganze Beilage der „Zeit Literatur“ widmet.

Dass ich für mich nicht viel neues entdecke, ist okay.

Aber dass Redaktionsleiter Jens Jessen den Einleitungstext „Wann ist ein Krimi ein Krimi?“ (noch nicht online) schreiben musste ist nicht okay. Er hätte den Platz besser für den Kollegen Tobias Gohlis und dessen sich im Heft unmittelbar anschließenden Text „Auf Leben und Tod“ räumen sollen.

So müssen wir aber, wieder einmal einen Text lesen, in dem der Kriminalroman zum Detektivroman verkürzt wird, sich episch über das Rätsel und die Auflösung ausgelassen wird und die üblichen Verdächtigen (Eric Ambler [ein Brite und kein Ami], Agatha Christie, Raymond Chandler, Patricia Highsmith und die Hohe Literatur mit Fjodor Dostojewskij [Schuld und Sühne], Joseph Conrad [Chance], Johann Wolfgang von Goethe [Wahlverwandschaften], Friedrich Schiller [Der Geisterseher]) aufgefahren werden.

Der Text hätte so auch schon vor dreißig Jahren erscheinen können und war bereits vor fünfzig Jahren veraltet.

Dabei ist der Kriminalroman viel mehr als der Detektivroman.

In einem Kriminalroman steht ein Verbrechen und die verschiedenen Reaktionen der Charaktere darauf im Mittelpunkt. Das Verbrechen kann der Anfang oder das Ende der Geschichte sein. Es kann sich um Mord handeln. Oder um ein anderes Verbrechen, wie Raub oder Verrat.

Das geschieht so James Ellroy, David Peace, George Pelecanos, Elmore Leonard, James Sallis, Carl Hiaasen – und ich höre jetzt auf. Denn die Namen stehen ja alle in der rechten Spalte.

Außerdem ist ein Kriminalroman immer eine moralische Erzählung.