TV-Tipp für den 22. März: Der amerikanische Freund

März 22, 2011

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Bruno Ganz!


RBB, 22.45

Der amerikanische Freund (D/F 1976, R.: Wim Wenders)

Drehbuch: Wim Wenders

LV: Patricia Highsmith: Ripley´s Game, 1974 (Ripley´s Game oder Regel ohne Ausnahme, Ripley´s Game oder Ein amerikanischer Freund)

Restaurator Jonathan hat Leukämie. Ripley bietet ihm einen gut bezahlten Mordauftrag an. Jonathan nimmt an und sein Leben gerät aus den Fugen.

Die freie Verfilmung des dritten Ripley-Romans ist eine der besten Highsmith-Verfilmungen. Wenders zu den Veränderungen: „Ich möchte, dass meine Filme von der Zeit handeln, in der sie entstehen, von den Städten, den Landschaften, den Gegenständen, von allen, die mitarbeiten, von mir. Diesen Spielraum hat mir Ripley´s Game gelassen. Weil er in der Arbeitsweise der Highsmith auch schon enthalten ist. Deshalb glaube ich, dass ich dem Buch doch nahe geblieben bin, so sehr ich mich auch davon entfernt habe. Es gibt nicht ´die Verfilmung´. Es gibt zwei grundverschiedene Sachen: Bücher und Filme. In ihnen kann eine gleiche ´Einstellung´ zu den Dingen vorhanden sein, aber nicht die gleichen Dinge.“

Stellvertretend für die vielen euphorischen Kritiken Hans C. Blumenberg: „Wenders zeigt den urbanen Alptraum, wie man ihn noch nie in einem europäischen Film gesehen hat: halb als uraltes, verkommenes Abbruchviertel, halb als futuristische Schreckenslandschaft…Die große Faszination dieses Films hat direkt mit seiner Vielschichtigkeit zu tun. Man kann ihn als pessimistischen Kommentar zur nachrevolutionären Bewußtseinskrise der späten siebziger Jahre verstehen, aber auch als brillanten Kriminalfilm, man kann ihn als urbanen Alptraum von der Zerstörung der Städte bewundern, aber man kann ihn auch als poetische Ballade einer Freundschaft lieben. Sein Reichtum, der nicht ohne Gefahren ist, erlaubt bei jedem Sehen neue Abenteuer, neue Entdeckungen.“ Außerdem entwarf er eine Gleichung: „Hitchcock + Ray + Scorsese = Wenders“ (die Gültigkeit dieser Gleichung für andere Wenders-Filme darf bezweifelt werden.)

Mit Bruno Ganz, Dennis Hopper, Lisa Kreuzer, Gérard Blain, Nicholas Ray, Samuel Fuller, Peter Lilienthal, Daniel Schmid, Lou Castel

Hinweise

Wikipedia über Patricia Highsmith (deutsch, englisch)

Times: The 50 Greatest Crime Writers No 1: Patricia Highsmith

Kaliber .38 über Patricia Highsmith (Bibliographie)

Krimi-Couch über Patricia Highsmith

Kirjasto über Patricia Highsmith

Wired for Books: Don Swain redet mit Patricia Highsmith (1987)

Gerald Peary redet mit Patricia Highsmith (Sight and Sound – Frühling 1988 )

 

 


„Unknown Identity“: Vor dem Film war der Roman

März 21, 2011

Als der renommierte Biogenetiker Martin Harris in Paris an seiner Wohnungstür klingelt, öffnet ein fremder Mann die Tür und seine Frau Liz sagt, dass sie ihn nicht kenne.

Harris, der nach einem Autounfall einige Tage im Koma lag, glaubt zuerst an einen schlechten Scherz. Aber nachdem sogar die Polizei überzeugt ist, dass sein Nebenbuhler der echte Martin Harris ist und er einen psychischen Knacks habe, will er herausfinden, wer ihm sein Leben stehlen will. Seine einzige Verbündete ist Muriel, die Taxifahrerin, die ihm nach dem Unfall das Leben rettete.

Unknown Identity“ ist, wie das Buchcover und der deutsche Titel verraten, die pünktlich zum Filmstart übersetzte Romanvorlage von Didier van Cauwelaert, die für den Film kräftig geändert wurde.

Doch bleiben wir zunächst bei van Cauwelaerts kleinem Pulp-Thriller. Denn die Prämisse, dass ein Held ohne Gedächtnis herausfinden will, wer er ist und er dabei einer Verschwörung auf die Spur kommt, ist immer gut für einige spannende Stunden. Auch van Cauwelaerts mit etwas über zweihundert Seiten angenehm kurzem Krimi gelingt das. Gerade am Anfang gibt es einige grandiose Szenen, in denen Martin Harris seine Identität beweisen will. Bei der Polizei führt das zu einer ziemlich absurden Aufnahme seiner Anzeige. Oder, etwas später, sein Besuch bei seinem Kollegen Paul de Kermeur. Dort versucht er de Kermeur und Muriel von seiner Identität zu überzeugen. Als der falsche Martin Harris hinzukommt, entspinnt sich ein Rededuell in dem sie in Harris‘ Fachgebiet und seiner Familiengeschichte brillieren. Denn der echte und der falsche Martin Harris wissen alles über das Leben und die Arbeit von Martin Harris.

Im letzten Drittel, wenn Harris an seinem Verstand zu zweifeln beginnt, weitere Erinnerungen zurückkehren und ein von ihm angeheuerter Detektiv ihm überraschende Fakten aus seiner Vergangenheit präsentiert, verliert die Geschichte etwas an Schwung; – auch weil Harris keinen Schritt näher an die ziemlich unvermittelt präsentierte Lösung des Rätsel kommt und van Cauwelaert einige wichtige Fragen des Komplotts nur sehr rudimentär beantwortet.

Außerdem spielt „Unknown Identity“, obwohl der Krimi in Frankreich erst vor acht Jahren erschien, in einer anderen Zeit. Heute ist es einfach undenkbar, dass im Internet keine Bilder eines bekannten Botanikers zu finden sind und dass so einfach ein Doppelgänger die Stelle eines anderen einnehmen kann. Immerhin geht es nicht um einen profanen Identitätsdiebstahl (bei dem nur die elektronische Identität geklaut wird), sondern darum, dass die Bösewichter innerhalb weniger Tage ein ganzes Leben, bei dem es auch ziemlich viele öffentliche Auftritte auf Konferenzen und Tagungen gab, vollständig auslöschen.

Denn dass niemand den Unterschied zwischen dem echten und dem falschen Martin Harris sieht und dass niemand hinter die wahre Identität von Martin Harris kommt, ist für das Komplott absolut wichtig.


Für die Verfilmung wurde die Handlung, dank der hiesigen Filmförderung, von Paris nach Berlin verlegt, die Prämisse, einige Charaktere und die Erklärung für Martin Harris‘ Amnesie übernommen. Allerdings ist das Ende im Film wesentlich explosiver und der gesamte Film mit zahlreichen Morden, Schlägereien und Verfolgungsjagden zu Fuß und im Auto viel actionlastiger. Das ist zwar nicht besonders logisch und glaubwürdig (eigentlich sogar noch unglaubwürdiger als der Roman), aber ziemlich unterhaltsam. Und die Berlin-Bilder, inclusive einem Zusammenstoß mit einer Tram und einer Explosion im Hotel Adlon, erfreuen natürlich das lokalpatriotische Herz.

Didier van Cauwelaert: Unknown Identity

(übersetzt von Olaf Matthias Roth)

Aufbaut Taschenbuch, 2011

224 Seiten

9,95 Euro

Originalausgabe

Hors de moi

Editions Albin Miche, Paris 2003

Verfilmung

Unknown Identity (Unknown, Japan/Kanada/USA/Deutschland 2010)

Regie: Jaume Collet-Serra

Drehbuch: Oliver Butcher, Stephen Cornwell

LV: Didier von Cauwelaert: Hors de moi, 2003 (Unknown Identity)

mit Liam Neeson, Diane Kruger, January Jones, Aidan Quinn, Bruno Ganz, Sebastian Koch, Frank Langella, Stipe Erceg

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Unknown Identity“

Homepage von Didier von Cauwelaert


TV-Tipp für den 21. März: Die verfilmten Kriminalromane

März 21, 2011

ARD, 10.20

Mord im Spiegel (GB 1980, R.: Guy Hamilton)

Drehbuch: Jonathan Hales, Barry Sandler

LV: Agatha Christie: The mirror crack´d from side to side, 1962 (Mord im Spiegel oder Dummheit ist gefährlich)

In St. Mary Mead soll ein historischer Stoff verfilmt werden. Aber schon beim Empfang des Bürgermeisters wird eine Sekretärin vergiftet. Miss Marple sucht den Mörder unter den Filmleuten.

Starbesetzte Miss-Marple-Verfilmung, mit Angela Lansbury, Geraldine Chaplin, Rock Hudson, Elizabeth Taylor, Tony Curtis, Edward Fox, Kim Novak

Hinweise

Homepage von Agatha Christie

Kirjasto über Agatha Christie

Wikipedia über Agatha Christie (deutsch, englisch)

Krimi-Couch über Agatha Christie

Arte, 14.45

Der zerrissene Vorhang (USA 1966, R.: Alfred Hitchcock)

Drehbuch: Brian Moore, Keith Waterhouse (ungenannt), Willis Hall (ungenannt)

Ein Physiker läuft in den Osten über. Allerdings nicht, um sein Land zu verraten, sondern um von einem Ost-Kollegen wichtige Informationen zu erhalten.

In den Sechzigern drehte Hitchcock zwei Spionagefilme. Doch „Der zerrissene Vorhang“ und „Topas“ zählen zu seinen schwächsten Werken: zu viele Charaktere, zu lahme Geschichte, einfach zu wenig Hitchcock und zu viel von einem starbesetzten Spionagefilm, für Menschen, die Filme gerne mit einer Flipchart ansehen.

Aus heutiger Sicht bietet „Der zerrissene Vorhang“ immerhin einige bekannte deutsche Schauspieler in einem Hitchcock-Film und einen hübschen Mord. Für zwei Stunden ist das aber zu wenig.

Brian Moore schrieb später unter anderem „Hetzjagd“, „Die Farbe des Blutes“ und „Es gibt kein anderes Leben“.

Mit Paul Newman, Julie Andrews, Lila Kedrova, Hansjörg Felmy, Wolfgang Kieling, Günther Strack

Hinweise

Wikipedia über Alfred Hitchcock (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 2“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 2

Meine Besprechung von Thily Wydras “Alfred Hitchcock”

Alfred Hitchcock in der Kriminalakte

Senses of Cinema (Ken Mogg) über Alfred Hitchcock

Arte, 20.15

Die Nacht des Jägers (USA 1954, R.: Charles Laughton)

Drehbuch: James Agee

LV: Davis Grubb: Night of the hunter, 1953

Ein dubioser Wanderprediger jagt zwei Kinder durch die Südstaaten. Sie wissen, wo die 10.000 Dollar aus einem Bankraub versteckt sind.

Country-Noir-Klassiker, der formal an den deutschen expressionistischen Film anschließt, und auch heute noch unglaublich spannend ist. Leider ist „Die Nacht des Jägers“ der einzige Film von Charakterdarsteller Laughton, mit Robert Mitchum als bösem Prediger

Wiederholung: Mittwoch, 23. März, 14.45 Uhr

ZDFneo, 21.00

Inspector Barnaby: Das Haus des Satans (GB 2002, R.: Peter Smith)

Drehbuch: Alan Plater

LV: Charaktere von Caroline Graham

Bei der Eröffnung des Horror-Themenparks „Haus des Satans“ wird der Hauptdarsteller Larry Smith von einer Bombe zerfetzt. Inspector Barnaby ermittelt.

Britenkrimi der netten Art.

Mit John Nettles, Daniel Casey

Wiederholung: Dienstag, 22. März, 03.25 Uhr (Taggenau!)

Eins Festival, 01.45

Donna Leon: Blutige Steine (D 2008, R.: Sigi Rothemund)

Drehbuch: Holger Joos

LV: Donna Leon: Blood from a Stone, 2005 (Blutige Steine)

Commissario Brunetti sucht den Mörder eines afrikanischen Straßenhändlers. Als das Innenministerium ihm den Fall entzieht, weiß Brunetti, dass hier etwas oberfaul ist.

Dank bewährter Kräfte hat sich beim Herrichten des vierzehnten Brunetti-Romans für das Puschenkino für die Fans nichts geändert.

Mit Uwe Kockisch, Karl Fischer, Julia Jäger, Michael Degen, Annett Renneberg, Christel Peters, Helmut Zierl, Rosel Zech, Gunnar Möller

 

 


R. i. P. Andreas Franz

März 20, 2011

Andreas Franz (12. Januar 1954 – 13. März 2011)

Auf seiner Homepage steht:

Am 13.03.2011 ist unser geliebtes Familienoberhaupt Andreas Franz unerwartet von uns gegangen.

Wir können seinen viel zu frühen Tod noch nicht begreifen.

Ihre Anteilnahme wissen wir sehr zu schätzen, aber wir möchten in unserer tiefen Trauer vorerst nicht
persönlich kontaktiert werden.

Familie Franz

 

Andreas Franz war zwar kein Kritikerliebling, aber das Publikum liebte den bienenfleißigen Krimi-Autor, der neben Einzelwerken auch die Julia-Durant-, die Peter-Brandt- und die Sören-Henning/Lisa-Santos-Krimiserien schrieb. In den vergangenen fünfzehn Jahren erschien mindestens ein neues Buch von ihm. Seine Gesamtauflage betrug über 5 Millionen Bücher. Sein Verlag Knaur nannte ihn sogar „Deutschlands erfolgreichsten Krimiautor“.

Sein Verleger Hans-Peter Übleis: „Einer unserer treuesten Autoren, der Millionen von Lesern Spannung und Unterhaltung geschenkt hat, aber auch ein Aufbegehren gegen abscheuliche Schattenseiten unserer Gesellschaft vermitteln konnte, ist nicht mehr. Wir sind sprachlos und trauern mit seiner Familie.“

Franz starb am 13. März in seinem Wohnort Hattersheim am Main an einem Herzversagen. Er hinterlässt eine Frau und fünf Kinder.

 


TV-Tipp für den 20. März: Die verfilmten Kriminalromane

März 20, 2011

Arte, 20.15

Der zerrissene Vorhang (USA 1966, R.: Alfred Hitchcock)

Drehbuch: Brian Moore, Keith Waterhouse (ungenannt), Willis Hall (ungenannt)

Ein Physiker läuft in den Osten über. Allerdings nicht, um sein Land zu verraten, sondern um von einem Ost-Kollegen wichtige Informationen zu erhalten.

In den Sechzigern drehte Hitchcock zwei Spionagefilme. Doch „Der zerrissene Vorhang“ und „Topas“ zählen zu seinen schwächsten Werken: zu viele Charaktere, zu lahme Geschichte, einfach zu wenig Hitchcock und zu viel von einem starbesetzten Spionagefilm, für Menschen, die Filme gerne mit einer Flipchart ansehen.

Aus heutiger Sicht bietet „Der zerrissene Vorhang“ immerhin einige bekannte deutsche Schauspieler in einem Hitchcock-Film und einen hübschen Mord. Für zwei Stunden ist das aber zu wenig.

Brian Moore schrieb später unter anderem „Hetzjagd“, „Die Farbe des Blutes“ und „Es gibt kein anderes Leben“.

Mit Paul Newman, Julie Andrews, Lila Kedrova, Hansjörg Felmy, Wolfgang Kieling, Günther Strack

Wiederholung: Montag, 21. März, 14.45 Uhr

Hinweise

Wikipedia über Alfred Hitchcock (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 2“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 2

Meine Besprechung von Thily Wydras “Alfred Hitchcock”

Alfred Hitchcock in der Kriminalakte

Senses of Cinema (Ken Mogg) über Alfred Hitchcock

Eins Festival, 20.15

Donna Leon: Blutige Steine (D 2008, R.: Sigi Rothemund)

Drehbuch: Holger Joos

LV: Donna Leon: Blood from a Stone, 2005 (Blutige Steine)

Commissario Brunetti sucht den Mörder eines afrikanischen Straßenhändlers. Als das Innenministerium ihm den Fall entzieht, weiß Brunetti, dass hier etwas oberfaul ist.

Dank bewährter Kräfte hat sich beim Herrichten des vierzehnten Brunetti-Romans für das Puschenkino für die Fans nichts geändert.

Mit Uwe Kockisch, Karl Fischer, Julia Jäger, Michael Degen, Annett Renneberg, Christel Peters, Helmut Zierl, Rosel Zech, Gunnar Möller

Wiederholung: Dienstag, 22. März, 01.45 Uhr (Taggenau!)

ZDFneo, 20.15

Inspector Lynley: Keiner werfe den ersten Stein (GB 2002, R.: Kim Flitcroft)

Drehbuch: Elizabeth Mickery

LV: Elizabeth George: Payment in Blood, 1989 (Keiner werfe den ersten Stein)

Wer erstach auf dem Landsitz Westerbrae die Autorin Joy Sinclair? Lynley und Havers ermitteln.

Reizvolle Verfilmung eines Krimi-Bestsellers, der durch das spannungsreiche Verhältnis zwischen dem Inspektor und seiner burschikosen Begleiterin sowie das britische Understatement kurzweilig unterhält.“ (Lexikon des internationalen Films)

mit Nathaniel Parker, Sharon Small

Wiederholung: Montag, 21. März, 02.20 Uhr (Taggenau!)

ZDF, 22.00

Inspector Barnaby: Der Wald der lebenden Toten (GB 2008, R.: Richard Holthouse)

Drehbuch: Michael Russell

LV: Charaktere von Caroline Graham

Kurz vor Halloween wird im beschaulichen Midsomer die Assistentin eines Zauberers ermordet. Inspector Barnaby ermittelt.

Ein weiterer TV-Krimi der langlebigen britischen Serie.

mit John Nettles, Jason Hughes, Jane Wymark

NDR, 00.30

Der Schrei der Eule (D/F/GB/Kan 2009, R.: Jamie Thraves)

Drehbuch: Jamie Thraves

LV: Patricia Highsmith: The Cry of the Owl, 1962 (Der Schrei der Eule)

Robert beobachtet nachts heimlich die schöne Jenny. Sie verliebt sich in ihn und verlässt ihren Verlobten Greg. Als Greg nach einer Schlägerei spurlos verschwindet, wird Robert des Mordes verdächtigt.

Bereits Claude Chabrol und Tom Toelle verfilmten 1987 den Krimi. Während beide Verfilmungen sich sehr ähneln und, wenn man die Prämisse akzeptiert, gelungen sind, kann das anscheinend von Jamie Thraves Film nicht behauptet werden.

mit Paddy Considine, Julia Stiles

Hinweise

Wikipedia über Patricia Highsmith (deutsch, englisch)

Times: The 50 Greatest Crime Writers No 1: Patricia Highsmith

Kaliber .38 über Patricia Highsmith (Bibliographie)

Krimi-Couch über Patricia Highsmith

Kirjasto über Patricia Highsmith

Wired for Books: Don Swain redet mit Patricia Highsmith (1987)

Gerald Peary redet mit Patricia Highsmith (Sight and Sound – Frühling 1988 )

Tele 5, 00.55

The Boys from Brazil (USA/GB 1978, R.: Franklin J. Schaffner)

Drehbuch: Kenneth Ross, Heywoud Gould

LV: Ira Levin: The Boys from Brazil, 1976 (Die Boys aus Brasilien; The Boys from Brazil – Geheimakte Viertes Reich)

Mengele klont im Dschungel massenhaft kleine Hitlers und möchte mit ihnen weltweit das „Vierte Reich“ ausrufen. Aber Nazi-Jäger Liebermann ist ihm auf der Fährte.

Absurder und immer noch sehr utopischer Politthriller mit Starbesetzung. Und das Suchen und Entdecken bekannter Gesichter in etlichen Nebenrollen steigert das Filmvergnügen mit Freunden beträchtlich.

Das Handlungskonzept an sich,…,ist vom Autor Gould gut ausgearbeitet, aber der widersprüchliche Schauspielstil von Olivier, der auf dem Auftreten des echten Nazi-Jägers Simon Wiesenthal basiert, und Peck, der in der Rolle des von seinem Ziel Besessenen eine ungewöhnlich zurückhaltende Darstellung zeigt, führen dazu, dass der Film zu einem faden Abenteuer in der Art von Boy’s Own verkommt.“ (Paul Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie) Ähnlich ungnädig: „Ein Langweiler.“ (Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films)

Für die deutsche Kinoauswertung wurde der Film um fast zwanzig Minuten gekürzt und erst 1985, nach dem Bekanntwerden von Mengeles Tod, in die Kinos gebracht.

Mit Gregory Peck, Laurence Olivier, James Mason, Lilli Palmer, Uta Hagen, Steve Guttenberg, Bruno Ganz, Wolfgang Preiss, Sky Dumont, Georg Marischka

Fragen zum Film

Sie wollen wissen, wo der deutsche Verleih die Schere angesetzt hat? Hier ist die Antwort.

Und welche Fragen zum Buch soll ein Lehrer seinen Schülern im Unterricht stellen? Hier gibt es die Fragen.

 


TV-Tipp für den 19. März: Die verfilmten Kriminalromane

März 19, 2011

WDR, 13.45

Fury (USA 1936, R.: Fritz Lang)

Drehbuch: Fritz Lang, Bartlett Cormack

LV: Norman Krasna: Mob Rule (Story)

Ein unschuldig Verurteilter sinnt auf Rache.

Fritz Langs erster us-amerikanischer Spielfilm ist die überzeugende Hollywood-Version von Die Nibelungen und M – mit einer fulminanten Rede von Spencer Tracy am Filmende.

Mit Spencer Tracy, Walter Brennan

Auch „Blinde Wut“

WDR, 15.15

Die zwölf Geschworenen (USA 1957, R.: Sidney Lumet)

Drehbuch: Reginald Rose

LV: Reginald Rose (Story, Bühnenstück)

Hat der angeklagte Puertoricaner seinen Vater ermordet? Die Geschworenen beraten.

Lumets erster Spielfilm ist ein Klassiker des Gerichtsfilms: ein Raum, zwölf Personen, die eine Entscheidung fällen müssen: unerträgliche Spannung. Ausgangspunkt für den Spielfilm war ein einstündiges Fernsehspiel von Reginald Rose, der dafür von eigenen Erfahrungen als Geschworener inspiriert wurde. Beim Start wurde der Film von der Kritik gelobt, für zahlreiche Preise nominiert und floppte – trotz des niedrigen Budgets – an der Kasse. „Sidney Lumets Erstlingsfilm verleiht dem Geschehen durch die Begrenzung des Ortes und der Personen eine große Dichte und Spannung. Die Wahrheitsfindung entsteht aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Menschentypen, Ideologien und Interessen – ein Modellfall ´demokratischer´ Aufklärungsarbeit. Hervorragend besetzt, gespielt und fotografiert (Preis der OCIC in Berlin)“ (Lexikon des Internationalen Films)

Mit Henry Fonda, L. J. Cobb, Ed Begley, E. G. Marshall, Jack Warden, Martin Balsam, Jack Klugman, Joseph Sweeney

ARD, 20.15

Mordkommission Istanbul: Mord am Bosporus (D 2009, R.: Michael Kreindl)

Drehbuch: Mathias Klaschka

LV: Hülya Özkan: Mord am Bosporus, 2006

Zweiter TV-Fall für Kommissar Mehmet Özakin. Dieses Mal sucht er einen Serienkiller, der es auf verheiratete Geschäftsmänner abgesehen hat.

mit Erol Sander, Nadeshda Brennicke, Oscar Ortega Sánchez

RTL II, 20.15

Der Hades-Faktor (USA 2006, R.: Mick Jackson)

Drehbuch: Elwood Reid

LV: Robert Ludlum, Gayle Lynds: The Hades Factor, 2000 (Der Hades Faktor)

Böse Menschen lassen in den USA einen mörderischen Ableger des Ebola-Viruses frei. Nur der ehemalige Agent Jon Smith kann die Terroristen stoppen.

Die Besetzung ist gut. Es wurde viel in Berlin gedreht (Lokalpatriotismus). Der Trailer sieht sehr nach “24” aus. Stephen Dorff wird zu einem Kiefer Sutherland-Lookalike. Und Anjelica Huston spielt die Präsidentin der USA. Das klingt ziemlich vielversprechend. Am Ende ist es doch nur ein dreistündiger TV-Film, der das Versprechen des Trailers niemals einlöst. Dafür gibt es zu wenig Action, zu wenige Verwicklungen und alles ist zu eindeutig in Gut und Böse unterteilt. Nett, aber trotz der Besetzung verzichtbar.

Relativ aufwändiger und prominent besetzter TV-Zweiteiler, der sich stereotyper Feindbilder bedient.“ (Lexikon des internationalen Films)

Für heute ist eine etwas über zweistündige Fassung angekündigt.

Mit Stephen Dorff, Danny Huston, Mira Survino, Anjelica Huston, Blair Underwood, Sophia Myles

Hinweise

Wikipedia über Robert Ludlum (deutsch, englisch)

Robert-Ludlum-Fanseite

Kirjasto über Robert Ludlum

Homepage von Gayle Lynds

ARD, 22.15

JAMES BOND: Goldfinger (GB 1964, R.: Guy Hamilton)

Drehbuch: Richard Maibaum, Paul Dehn

LV: Ian Fleming: Goldfinger, 1959

Goldfinger (Gert Fröbe) will Fort Knox ausräumen. James Bond (Sean Connery) hat etwas dagegen.

Mit „Goldfinger“ hatte sich James Bond endgültig im Kino etabliert und der Presserummel bei „Feuerball“ und „Man lebt nur zweimal“ war gigantisch. Ebenso die Zahl der mehr oder weniger missglückten Kopien in Buch und Film. Da scheint der heutige Rummel um „Harry Potter“/“Herr der Ringe“/“Krieg der Sterne“/“Matrix“ ein Klacks zu sein.

Mit Sean Connery, Gert Fröbe, Honor Blackman, Shirley Eaton, Harold Sakata, Bernard Lee, Lois Maxwell

Hinweise

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

James Bond in der Kriminalakte

MDR, 00.00

Misery (USA 1990, R.: Rob Reiner)

Drehbuch: William Goldman

LV: Stephen King: Misery, 1987 (Sie)

Des Schriftstellers Alptraum (hilflos ans Bett gefesselt in den Händen eines fanatischen Fans), des Zuschauers Vergnügen. Eine der besten Verfilmungen des Grandmasters der Mystery Writers of America.

Kathy Bates erhielt für ihre furchterregende Darstellung der helfenden Krankenschwester den Oscar, den Chicago Film Critics Association Awards und den Golden Globe als beste Schauspielerin.

Mit James Caan, Kathy Bates, Richard Farnsworth, Lauren Bacall, Frances Sternhagen

Hinweise

Homepage von Stephen King

Mein Porträt zu Stephen Kings Geburtstag

Meine Besprechung von Stephen Kings/Richard Bachmans „Qual“ (Blaze, 2007)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Nachgelassene Dinge“ (The things they left behind) in Ed McBains „Die hohe Kunst des Mordens“ (Transgressions, 2005)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Colorado Kid“ (The Colorado Kid, 2005)

Stephen King in der Kriminalakte und in seinem Trailer-Park


Wiglaf Droste, die Sprache und die Wirklichkeit

März 18, 2011

In einem Rutsch sollte man die in „Im Sparadies der Friseure“ gesammelten über vierzig Kolumnen von Wiglaf Droste nicht lesen. Dann sind sie zwar auch noch witzig und oft erhellend, aber auch etwas ermüdend. Wenn sie dagegen in kleinen Häppchen genossen werden, verschönern sie den Tag und bieten amüsante Einsichten in den deutschen Alltag und unsere Muttersprache.

Denn, so Droste: „Sprache ist nicht nur Mittel zum Zweck der Kommunikation – sie ist eine Möglichkeit, die Welt zu erlernen, sie sich zu eigen zu machen, nicht in einem rohen, barbarischen Akt der Unterwerfung und Untertanenmachung, sondern langsam, behutsam, staunend, hingebungsvoll. Sprache wohnt die Chance inne, die Welt spielerisch zu begreifen, ohne sie dumpf zu begrapschen.“

Aber: „Die Deutschen bedürfen nicht der englischen Sprache oder der Anglizismen, um sich falsch, inhaltsarm oder idiotisch auszudrücken; es ist ihnen dazu jede Sprache recht, von der sie nichts verstehen. Meistens ist das die deutsche, sie nehmen aber auch jede andere, die sie kriegen können, und lassen sich dabei nicht stören.“

Und er hat eine reichhaltige Auswahl an treffenden Beispielen gefunden. In vielen Texten beschäftigt Wiglaf Droste sich mit dem uns alltäglich umgebendem Sprachmüll. Das sind die Namen von Friseurgeschäften, „Public Viewing“ (was, so Droste, in den USA eigentlich Leichenschau bedeutet; – da soll noch einer sagen, dass Lesen nicht bildet), der Sucht nach Superlativen für alles und jedes und viele, viele weitere Beispiele aus der Wirtschaft, bei schreibenden Kollegen und natürlich in der um Vertrauen werbenden Politik. Auch das „Unwort des Jahres“ und die es verleihende Gesellschaft ist Wiglaf Droste einige wohlgesetzte Worte wert.

Eingefleischte Droste-Fans werden etliche der in „Im Sparadies der Friseure“ gesammelten Kolumnen bereits aus dem Bayerischen Rundfunk, MDR Figaro, „jungle World“ und den Zeitschriften „Das Magazin“ und „Häuptling Eigener Herd“ kennen. Die Gelegenheits-Droste-Fans dürfen sich dagegen freuen, dass sie nicht ständig in Kiosken und im ÖR-Rundfunk nach Droste-Texte suchen müssen.

Wiglaf Droste: Im Sparadies der Friseure – Eine kleine Sprachkritik

Goldmann, 2010

160 Seiten

7,95 Euro

Erstausgabe

Edition Tiamat, 2009

Hinweise

Tourmanagement von Wiglaf Droste

Homepage von „Häuptling Eigener Herd“

Homepage von MDR Figaro

Wikipedia über Wiglaf Droste

Bonusmaterial (nicht im Buch enthalten)

Beginnen wir mit einem klassischen Wiglaf-Droste-Text

Auch gut


Kurzmeldungen

März 18, 2011

Bei Bookgasm gibt es, zum US-Filmstart der Connelly-Verfilmung „The Lincoln Lawyer“, ein kurzes Interview mit Michael Connelly, dem Autor der grandiosen Vorlage.

Eine „The Lincoln Lawyer“-Filmkritik (deutscher Filmstart ist am 23. Juni als „Der Mandant“) gibt es im Rap Sheet:

The Lincoln Lawyer does its job as a meat-and-potatoes legal thriller–and, let’s be honest, we haven’t had one of those in a while.

Much of this movie feels like a welcome return to the days when studios made entertaining films for adults. Those were movies you could take a date to on a Friday night and not feel pandered to.

Bei „My Book, The Movie“ nennt Dave Zeltserman seine Wunschbesetzung für eine Verfilmung von „Outsourced“.

Die Übersetzung erschien jetzt als „28 Minuten“ bei Suhrkamp.

Bei „My Book, The Movie“ verrät Zeltserman auch, dass die Filmrechte verkauft sind und es bereits ein Drehbuch gibt, das sich von der Vorlage unterscheidet.

Ebenfalls bei „My Book, The Movie“ verrät Mark Alpert einiges über die Pläne von Hollywood, seine Bücher zu verfilmen und welche Schauspieler er gerne in der Verfilmung von „The Omega Theory“ sehen würde.

Und selbstverständlich ist die März-Ausgabe von „The Big Thrill“ schon seit Ewigkeiten online. Dieses Mal gibt es unter anderem Porträts von und Interviews mit F. Paul Wilson, Harlan Coben, Linda FairsteinJonathan Maberry und Erin Brokovich (Erinnert ihr euch an den Film?)/CJ Lyons.

Bei Mulholland Books gibt es unter anderem

ein Gespräch zwischen Drehbuchautor Leslie Dixon und Romanautor Alan Glynn. Dixon schrieb das Drehbuch für die Glynn-Verfilmung „Limitless“ („Ohne Limit“, deutscher Kinostart am 14. April)

Alan Glynn über seine Erfahrungen mit Hollywood

– den neunten Teil von Ken Bruens „Black Lens“

– Joe R. Lansdale über „Doggone Justice“

–  Michael A. Gonzales über Ernest Tidyman und über die Entstehung von „Shaft“

– Wallace Stroby über die New-Jersey-Mafia und warum er nicht mehr über sie schreiben wollte

– und „Ten of Crime Fiction’s Leading Ladies“


TV-Tipp für den 18. März: Die verfilmten Kriminalromane

März 18, 2011

Weil der Alligator sich wieder auf die Jagd begeben hat: die verfilmten Kriminalromane

ZDFneo, 00.20

Der Preis des Verbrechens: Gefallener Engel – Teil 1 (GB 2004, R.: Paul Unwin)

Drehbuch: Lynda La Plante

Die Detectives Walker und Connor müssen den Mord an einer Edelprostituierten aufklären. Sie arbeitete in einem SM-Club, in dem sich auch hochrangige Politiker vergnügen.

Die achte Ausgabe der von Lynda La Plante erfundenen Serie „Trial & Retribution“ ist zwar auch ein Zweiteiler, aber mit jeweils siebzig Minuten ist diese Folge wesentlich kürzer als gewohnt geraden.

Den zweiten Teil gibt es am Freitag, den 25. März, um 00.20 Uhr.

Mit David Hayman, Victoria Smurfit, Colin Salmon

Hinweise

Homepage von Lynda La Plante

Wikipedia über „Trial & Retribution“

Fernsehserien über „Der Preis des Verbrechens“

ITV über „Trial & Retribution“

Meine Besprechung von „Der Preis des Verbrechens – Volume 1“

Meine Besprechung von „Der Preis des Verbrechens – Volume 2“

Eins Festival, 00.50

Commissario Laurenti: Der Tod wirft lange Schatten (D 2008, R.: Hannu Salonen)

Drehbuch: Lothar Kurzawa

LV: Veit Heinichen: Der Tod wirft lange Schatten, 2005

Auf dem Marktplatz von Triest wird ein Mann erschossen. Das Motiv scheint, so findet Commissario Laurenti heraus, eine Mappe mit wichtigen Dokumenten zu sein, die der Tote bei sich hatte.

Die Spannung des vierten Laurenti-Krimis scheint sich in sehr überschaubaren Grenzen zu halten: „schnarchig inszeniert“ (TV Spielfilm)

Mit Henry Hübchen, Barbara Rudnik, Hanns Zischler, Katharina Thalbach, Christopher Buchholz, Rolf Hoppe, Ludwig Trepte, Inga Busch, Luise Berndt, Horst Krause, Catherine Flemming

Hinweis

Homepage von Veit Heinichen

 


Harlan Coben und das lauschige Vorstadtleben mit pubertierenden Kindern

März 17, 2011

Wahrscheinlich muss man Amerikaner sein oder die dortige Kultur und Psychosen gut kennen, um die Geschichte von Harlan Cobens neuem Roman „In seinen Händen“ wirklich genießen zu können. Denn im Mittelpunkt des Thrillers steht, wieder einmal, das Vorstadtleben und die Mühen und Sorgen von liebevollen Eltern und ihren heranwachsenden Kindern, die einerseits Alkohol trinken wollen, andererseits dies vor dem Gesetz noch nicht dürfen. Denn in den USA darf man zwar mit 16 Jahren ein Auto fahren, aber erst mit 21 Jahren Alkohol trinken. Eine Regel, die bei uns immer wieder für Kopfschütteln sorgt.

Eine andere große Sorge amerikanischer Eltern und ihrer Kinder ist, dass sie auf die richtige Universität kommen. „Richtig“ bedeutet vor allem eine Elite-Universität. Jede Universität hat ein Auswahlverfahren und, neben den Noten, spielen auch bestimmte Quoten (wie dass eine bestimmte Zahl Afroamerikaner oder sozial Schwacher aufgenommen werden sollen) und das Verhalten der Bewerber eine Rolle. Da kann einem schon eine Strafe wegen Alkoholkonsum die Traumuni vermasseln.

In Deutschland sind die Unterschiede zwischen den Universitäten nicht so groß und es gibt keine großartigen Auswahlverfahren.

Und dann gibt es in den USA noch eine gewaltige, teils schon hysterische Jagd auf Pädophile und Sexualstraftäter. Das dafür wichtigste Gesetz ist „Megan’s Law“. Danach können die Namen von Sexualstraftätern, die sich an Minderjährigen vergangen haben, veröffentlicht werden. Das gilt auch, wenn der Geschlechtsverkehr einvernehmlich war und der Altersunterschied zwischen beiden nur einige Monate beträgt. Minderjährig ist Minderjährig.

All diese Regeln und Konventionen sind für uns eher fremd, aber sie bestimmen noch mehr als in den vorherigen Thrillern des vierfachen Vaters Harlan Coben seinen neuesten Roman „In seinen Händen“, der mit der Bloßstellung des pädophilen, enorm beliebten und engagierten Sozialarbeiters Dan Mercer durch die TV-Journalistin Wendy Tynes beginnt.

Während der Gerichtsverhandlung beginnt sie an Mercers Schuld zu zweifeln. Denn außer einigen Bildern in seiner Wohnung und vier Jugendlichen hat sich keines seiner Opfer gemeldet. Aber normalerweise ist ein Pädophiler ein Serientäter mit vielen Opfern. Außerdem steht seine Ex-Frau zu ihm. Kurz nachdem die Klage vom Gericht abgewiesen wird, ruft Mercer bei der Journalistin an. Er will sich mit ihr Treffen und sagt, dass nichts so sei, wie es aussehe.

Sie willigt ein und während des Treffens wird Mercer vor ihren Augen erschossen. Sie glaubt, dass Ex-U.-S.-Marshal Ed Grayson, dessen Sohn zu Mercers Opfern gehört, der Täter ist. Aber es gibt keine Beweise gegen Grayson und eigentlich will ihn auch niemand anklagen.

Als dann in Mercers Hotelzimmer das iPhone der vor einigen Monaten verschwundenen siebzehnjährigen Musterschülerin Haley McWaid gefunden wird, scheint der Fall klar.

Nur Wendy Tynes zweifelt weiter. Vor allem, als sie entdeckt, dass in letzter Zeit mit halbseidenen Anschuldigungen das Leben von Mercers Studentenfreunde zerstört wurde. Sie fragt sich, ob sich jemand an ihnen für irgendetwas, das sie während des Studiums taten, rächen will.

Dieser Hauptplot entwickelt sich allerdings arg zäh und verschwindet immer wieder unter verschiedenen Nebengeschichten, die die Hauptgeschichte nicht wirklich voranbringen, aber dafür das Vorstadtleben ausmalen. Außerdem geschehen einige Plotwendungen arg plötzlich und das Verhalten einiger Charaktere ist arg rätselhaft. So hat Wendy keinen Grund, Mercers Collegefreunden zu vertrauen. Vor allem nachdem sie annehmen muss, dass sie in der Vergangenheit irgendetwas ausgefressen haben, das sie ihr nicht verraten wollen. Trotzdem suchen sie gemeinsam den Täter.

Und wenn dann am Ende der Haupttäter der taffen Reporterin freiwillig seine Taten gesteht, zeigt sich, dass Coben ein gewaltiges Problem mit dem Ende hatte. Auch die anderen Verbrecher gestehen freiwillig ihre Taten. Aber warum sollte jemand freiwillig ein Verbrechen gestehen?

Außerdem deutet Harlan Coben dieses Mal schon sehr früh und sehr deutlich die Lösung an. Das ist vor allem deshalb erstaunlich, weil er in seinen anderen Thrillern am Ende immer einige absolut überraschende, aber schlüssige Twists bot.

In seinen Händen“ ist, nach dem enttäuschendem Myron-Bolitar-Pulp „Von meinem Blut“ (denn Terrorismus und weltumspannende Verschwörungen gehören nicht in die Welt eines Sportagenten), wieder ein flott geschriebenes, letztendlich aber enttäuschendes Werk von Harlan Coben. Vielleicht sollte er mal – persönliche Betroffenheit hin, persönliche Betroffenheit her – die Sorgen der Eltern über die Schulabschlüsse ihrer Kinder und die Wunschuniversität links liegen lassen und einen ordentlichen Thriller schreiben.

Sein neuestes Buch „Live Wire“, dem zehnten Myron-Bolitar-Roman, der die Tage in den USA erscheint, könnte ein solches Buch sein.

Harlan Coben: In seinen Händen

(übersetzt von Gunnar Kwisinski)

Page & Turner, 2011

448 Seiten

14,99 Euro

Originalausgabe

Caught

Dutton, 2010

Lesereise (naja, eher Stippvisite)

Freitag, 18. März, 20.00 Uhr, Köln, MS RheinEnerngie/Literaturschiff (im Rahmen der lit.cologne)

Samstag, 19. März, 20.30 Uhr, München, Hugendubel Fünf Höfe (im Rahmen des Krimifestival München)

Hinweise

Homepage von Harlan Coben

Mein Gespräch mit Harlan Coben über Myron Bolitar und seine Arbeit

Meine Besprechung von Harlan Cobens „Kein böser Traum“ (Just one look, 2004)

Meine Besprechung von Harlan Cobens „Kein Friede den Toten“ (The Innocent, 2005)

Meine Besprechung von Harlan Coben „Der Insider“ (Fade away, 1996)

Meine Besprechung von Harlan Cobens „Das Grab im Wald“ (The Woods, 2007)

Meine Besprechung von Harlan Cobens „Sie sehen dich“ (Hold tight, 2008)

Meine Kurzbesprechung der Harlan-Coben-Verfilmung „Kein Sterbenswort“ (F 2006)

Meine Besprechung von Harlan Cobens „Von meinem Blut“ (Long Lost, 2009)

Bonusmaterial

Ein ausführliches Interview mit Harlan Coben

 


TV-Tipp für den 17. März: 3satbuchzeit

März 17, 2011

3sat, 21.00

3satbuchzeit

Eine Stunde lang gibt’s Infos von der Leipziger Buchmesse über die Eröffnung, Preisverleihungen, neue Bücher (ich befürchte mit einem viel zu geringem Krimianteil) und natürliche auch Gespräche mit den Autoren. Außerdem werden alle Gespräche am 3sat-Stand für die Mediathek aufgezeichnet und auf der 3sat-Homepage gibt es auch einige Infos zu der Buchmesse.


Robert B. Parker, Spenser und ein „Trügerisches Bild“

März 16, 2011

Zuerst die schlechte Nachricht: Hawk hat in „Trügerisches Bild“, dem neuesten Spenser-Krimi von Robert B. Parker, keinen Auftritt.

Aber sonst verläuft alles in den gewohnten Bahnen. Auf den ersten Seiten übernimmt der in Boston arbeitende Privatdetektiv Spenser einen neuen Auftrag. Er soll seinen Auftraggeber, Dr. Ashton Prince, zu einer Geldübergabe begleiten. Im Hammond Museum wurde das Gemälde „Dame mit einem Finken“ des im siebzehnten Jahrhundert lebenden Malers Frans Harmenszoon gestohlen und jetzt verlangen die Erpresser Lösegeld für das Bild.

Nachdem Prince den Erpressern das Geld gegeben hat, wird er von einer Bombe zerfetzt. Spenser fühlt sich, weil sein Auftraggeber vor seinen Augen umgebracht wurde, in seiner Berufsehre gekränkt. Er sucht also auf eigene Faust und pro bono den Täter.

Er beginnt in Princes Vergangenheit herumzustochern. Noch bevor er eine erste handfeste Spur hat, wird ein hinterhältiger Anschlag auf ihn verübt. Diese Anschläge bestimmten dann den Rhythmus der Geschichte. Denn Spenser versteckt sich nicht, sondern präsentiert sich ohne Bodyguards den Attentätern, in der Hoffnung über sie an die Bilderdiebe zu gelangen (Total genialer Plan!).

Später entdeckt er eine Verbindung zur seltsamen Herzberg-Stiftung, die Nazi-Beutekunst sucht, etwas mit dem Harmenszoon-Gemälde und Princes Vergangenheit zu tun hat und wahrscheinlich hinter dem Diebstahl und den Anschlägen auf Spenser steckt.

Robert B. Parker starb am 18. Januar 2010 an seinem Schreibtisch und „Trügerisches Bild“ ist eines der letzten Werke des enorm produktiven Schriftstellers. In den siebziger Jahren leitete er mit seinen Spenser-Romanen eine Renaissance des Privatdetektivromans ein. In den folgenden Jahren beeinflusste er zahlreiche jüngere Autoren und viele Elemente des modernen Privatdetektivromans gehen auf ihn zurück. Am bekanntesten dürfte dabei der skrupellose Freund des Helden sein. Für Spenser ist das seit Ewigkeiten Hawk.

In den vergangenen Jahren, nachdem es in den späten Achtzigern und Neunzigern einige sehr schwache Spenser-Romane gab, fand Parker halbwegs zu seiner alten Form zurück. Denn viel zu oft scheint er einfach drauf los zu schreiben und sein Seitenlimit (immer noch um die zweihundert Seiten) mit vielen kurzen Kapiteln („Trügerisches Bild“ besteht aus 67 Kapiteln) und Dialogen zu füllen. Diese lakonischen Dialoge und der unprätentiöse Schreibstil von Robert B. Parker sorgen dann immer wieder für einen vergnüglichen Abend.

Zuletzt die gute Nachricht: „Trügerisches Bild“ ist nicht der letzte Spenser-Roman. In den USA ist für September „Sixkill“, der, wenn man den Young-Spenser-Roman „Chasing the bear“ mitzählt, vierzigste Spenser-Roman angekündigt.

Und das dürfte dann der endgültig letzte Spenser-Roman sein.

Robert B. Parker: Trügerisches Bild
(übersetzt von Frank Böhmert)

Pendragon, 2011

216 Seiten

9,95 Euro

Originalausgabe

Painted Ladies

G. P. Putnam’s Sons, New York 2010

Hinweise

Homepage von Robert B. Parker

Mein Porträt der Spenser-Serie und von Robert B. Parker

Meine Besprechung von Robert B. Parkers „Die blonde Witwe“ (Widow’s walk, 2002)

Meine Besprechung von Robert B. Parkers “Alte Wunden” (Back Story, 2003)

Meine Besprechung von Robert B. Parkers „Der stille Schüler“ (School Days, 2005)

Meine Besprechung von Robert B. Parkers „Der gute Terrorist“ (Now & Then, 2007)

Meine Besprechung von Robert B. Parkers “Hundert Dollar Baby” (Hundred Dollar Baby, 2006)

Mein Nachruf auf Robert B. Parker

Robert B. Parker in der Kriminalakte

Bonus

 


TV-Tipp für den 16. März: Shining

März 16, 2011

Heute ohne lästige Werbepausen

Arte, 22.15

Shining (GB 1980, R.: Stanley Kubrick)

Drehbuch: Stanley Kubrick, Diane Johnson

LV: Stephen King: The Shining, 1977 (Shining)

Jack Nicholson läuft axtschwingend durch ein einsames Hotel – und wir können eine der besten Stephen King-Verfilmungen (auch wenn der Grandmaster mit Kubricks Version nicht zufrieden war und ihm eine Jahre später gedrehte, inzwischen vergessene TV-Fassung besser gefiel) genießen.

„Der Horrorfilm schlechthin.“ (Der Spiegel)

Mit Jack Nicholson, Shelley Duvall, Danny Lloyd, Scatman Crothers, Barry Nelson

Hinweise

Homepage von Stephen King

Mein Porträt zu Stephen Kings Geburtstag

Meine Besprechung von Stephen Kings/Richard Bachmans „Qual“ (Blaze, 2007)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Nachgelassene Dinge“ (The things they left behind) in Ed McBains „Die hohe Kunst des Mordens“ (Transgressions, 2005)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Colorado Kid“ (The Colorado Kid, 2005)

Stephen King in der Kriminalakte und in seinem Trailer-Park


DVD-Kritik: Robert De Niro und Edward Norton treffen sich wieder in „Stone“

März 15, 2011

Vor zehn Jahren trafen Robert De Niro und Edward Norton in „The Score“ erstmals aufeinander. Marlon Brando spielte in dem Einbrecherfilm auch mit und die Kritiker waren von dem Treffen der aus drei verschiedenen Generationen stammenden Schauspielergiganten milde enttäuscht. Denn „The Score“ ist ein altmodischer Einbrecherfilm für den nicht unbedingt so hochkarätige Schauspieler nötig gewesen wären. Aber geschadet hat es dem Film nicht.

Jetzt treffen Robert De Niro und Edward Norton in „Stone“ wieder aufeinander. Es ist wieder ein Kriminalfilm. Naja, irgendwie. Denn „Stone“ ist auch ein religiös angehauchtes Drama und die Charakterstudie eines mit seinem Leben haderndem, introvertiertem Biedermannes. Jedenfalls irgendwie. Denn das vor allem in einem Büro spielende, ursprünglich als Theaterstück geschriebene Zweipersonendrama „Stone“ entscheidet sich nie für ein Genre und damit auch für keine bestimmte Geschichte. Stattdessen plätschert der Film über Jack Mabry reichlich ziellos und langatmig vor sich hin.

Dieser Jack Mabry (Robert De Niro) schreibt im Gefängnis die Gutachten für den Bewährungsausschuss. Er ist gut. Er steht kurz vor seiner Pensionierung. Er lebt seit Jahrzehnten mit Madylyn (Frances Conroy) zusammen. Diese Ehe ist schon lange nur noch ein Gefängnis, in dem beide sich eingerichtet haben. Gemeinsam besuchen sie an den Wochenenden den Gottesdienst.

Auf seine letzten Tage soll Mabry Gerald Creeson (Edward Norton), der lieber „Stone“ genannt werden möchte, begutachten. Stone will unbedingt früher raus und spannt dafür auch seine junge, gutaussehende, enorm heiße Frau Lucetta (Milla Jovovich als Abziehbild der Femme Fatale) ein. Sie macht sich an Jack ran. Der lehnt zunächst ihre Kontaktwünsche, weil sie gegen die Vorschriften verstoßen, schroff ab.

Später nicht mehr – und was spätestens jetzt ein zünftiger, wenn auch etwas unplausibler Noir werden könnte, verläuft im Nichts. Auch das innere Drama von Mabry ist kaum nachvollziehbar.

Und die scheinbar endlosen Gespräche zwischen dem Plappermaul Stone und dem Schweiger Jack Mabry sind auch nicht besonders prickelnd. Es wird einfach nur endlos über Erlösung, den Weg zum besseren Menschen, Glauben undsoweiter räsoniert.

Aber es wird nie klar, warum uns ein Häftling, der alles sagen würde, um aus dem Gefängnis zu kommen, und ein Gutachter, der ein bieder-braver Beamter ist und der schon tausende ähnlich bauernschlaue Häftlinge begutachtet hat, interessieren könnten. Vor allem ist absolut unklar, was der erfahrene alte Hase Mabry in dem Jungspund erblickt, er sich dann ziemlich idiotisch verhält und absolut grundlos vieles riskiert. Denn selbstverständlich hüpft Jack mit Lucetta ins Bett. Aber, wie so vieles in „Stone“, ist dieser Seitensprung für die Geschichte vielleicht nicht unbedingt nebensächlich, aber in jedem Fall folgenlos.

Während des Abspanns fragt man sich, warum man sich von so einem Film zwei Stunden seines Lebens stehlen ließ. Warum De Niro und Norton, die ihre Rollen desinteressiert-lieblos runterspielen, zusagten, fragte man sich schon während des Films. Warum das zähe Drama bei uns seine Premiere auf DVD erlebte, ist allerdings schon vor dem ersten Zusammentreffen von De Niro und Norton, die in den vergangenen Jahren keine glückliche Hand bei ihrer Rollenauswahl hatten, klar. Der von Robert De Niro gespielte Jack Mabry ist uns egal.

Stone (Stone, USA 2010)

Regie: John Curran

Drehbuch: Angus MacLachlan

mit Robert De Niro, Edward Norton, Milla Jovovich, Frances Conroy

DVD

Ascot Elite

Bild: 2,4:1 (16:9)

Ton: Deutsch (DTS 5.1, DD 5.1), Englisch (DD 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial (angekündigt): Making Of, Interviews, Beim Dreh, Originaltrailer

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Wikipedia über „Stone“

Drehbuch „Stone“ von Angus MacLachlan


Cover der Woche

März 15, 2011


TV-Tipp für den 15. März: Unter Verdacht: Brubeck

März 15, 2011

Arte, 23.10

Unter Verdacht: Brubeck (D 2008, R.: Ed Herzog)

Drehbuch: Wolfgang Stauch

LV: Wolfgang Stauch: Brubecks Echo, 2000

Bei einem Autounfall starben Frau und Kind von Hauptkommissar Brubeck. Er will sich an den Tätern, einer Pharmavertreterin und einem Starpianisten, rächen. Eva Prohacek versucht das zu verhindern.

Alle, die Stauchs Roman gelesen haben und denen er gefiel, sollten wahrscheinlich nicht einschalten. Denn der Film „Brubeck“ entstand „nach Motiven von“.

Ansonsten: eine weitere gelungene Folge von derzeit Deutschlands bester Krimiserie.

Mit Senta Berger, Rudolf Krause, Gert Anthoff, Fritz Karl, Ben Becker

Hinweisd

ZDF über „Unter Verdacht“

Wikipedia über „Unter Verdacht“

Homepage von Wolfgang Stauch


Zehn Fragen an James Ellroy

März 14, 2011

James Ellroy beantwortet zehn Fragen von Time-Lesern.


TV-Tipp für den 14. März: Hans Zimmer – Der Sound für Hollywood

März 14, 2011

Arte, 22.45

Hans Zimmer – Der Sound für Hollywood (D 2011, R.: Ariane Riecker, Dirk Schneider)

Drehbuch: Ariane Riecker, Dirk Schneider

Einstündige Doku über einen Deutschen, der als Mitglied der Gruppe „The Buggles“ (Ihre Hit-Single war „Video killed the Radio Star“.) erfolgreich war, die Musik für einige Filme, wie „Die Geschichte der O. – 2. Teil“ (Uh, hat den jemand gesehen?) und „The Fruit Machine“, schrieb und sich dann auf den Weg nach Hollywood machte. Dort schrieb er die Musik für „Rain Man“ und ungefähr hunderttausend weitere Filme.

Ein Gerücht sagt, dass er für einen Blockbuster der vergangenen zwanzig Jahre nicht die Musik schrieb. Aber das kann auch eine Hollywood-Legende sein.

Wiederholungen

Samstag, 19. März, 05.00 Uhr (Taggenau!)

Mittwoch, 30. März, 05.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Arte über die die Doku

Wikipedia über Hans Zimmer (deutsch, englisch)

IMDB über Hans Zimmer

Homepage von Hans Zimmer


TV-Tipp für den 13. März: Wahre Lügen – Where the Truth Lies

März 13, 2011

Tele 5, 00.00

Wahre Lügen (Can/GB 2005, R.: Atom Egoyan)

Drehbuch: Atom Egoyan

LV: Rupert Holmes: Where the Truth Lies, 2003

1972 will eine junge, ehrgeizige Journalistin herausfinden, was 1957 in einem Hotelzimmer geschah. Damals wurde die Leiche einer Studentin in der Suite der erfolgreichen Entertainer Lanny Morris und Vince Collins gefunden. Die Todesursache wurde nie geklärt, aber die Freundschaft der beiden Entertainer zerbrach.

Eleganter Neo-Noir von Kritikerliebling Atom Egoyan.

„Die retrospektiv erzählte Mischung aus Film noir und 1950er-Jahre-Melodram ist als faszinierendes Spiel mit Chiffren und Symbolen konzipiert, das, inszenatorisch perfekt, auf höchst vergnügliche Weise den Widerspruch zwischen Schein und Sein demonstriert.“ (Lexikon des internationalen Films)

mit Kevin Bacon, Colin Firth, Alison Lohman, Rachel Blancard

Hinweise

Wikipedia über „Wahre Lügen“ (deutsch, englisch)

Film-Zeit über „Wahre Lügen“

Homepage von Atom Egoyan

Deutsche Atom-Egoyan-Fanseite


Zehn Fragen an Elmore Leonard

März 12, 2011

Elmore Leonard beantwortet zehn Fragen von Time-Lesern.