TV-Tipp für den 22. August: Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat

Arte, 20.15

Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat (D 1975, R.: Bernhard Sinkel)

Drehbuch: Bernhard Sinkel

Nachdem die Bank das marode Mietshaus gekauft hat, wird die 81-jährige Lina Braake aus ihrer Mietswohnung (für die sie ein lebenslanges Wohnrecht hatte) geworfen. Im Altersheim lernt sie einen Bankbetrüger kennen und gemeinsam beschließen sie, sich die Bank vorzuknöpfen.

Ein alter deutscher Film, der damals auf der Berlinale seine umjubelte Premiere erlebte, den Ernst-Lubitsch-Preis und als bester Film des Jahres ein Filmband in Silber erhielt (Lina Carstenss erhielt ein Filmband in Gold für ihre Darstellung), ein Kassenerfolg in Deutschland (der erfolgreichste deutsche Film war 1975 „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ und dann kam „Lina Braake“), Frankreich und England war, den „Neuen Deutschen Film“ beim Publikum bekannt machte, nur selten im TV läuft und heute, wie ein Blick in die Tageszeitung verrät, nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Eher im Gegenteil.

Dieser Film ist so sehr er selbst, dass es fast ungerecht und lieblos ist, darauf hinzuweisen, was er Brecht verdankt, wie er lehrstückhaft plausibel erklärt, dass die Gründung einer Bank ein schlimmeres Delikt ist als deren Ausraubung, oder durchaus auch dem Western, dessen Helden Popularität genießen, weil sie die Institute der Wirtschaft als Institutionen der Ausbeutung begreifen und deshalb den Holdup als das Couponschneiden des kleinen Mannes praktizieren.“ (Robert Fischer/Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film)

Die Musik ist von Jazzer Joe Haider.

mit Lina Carstens, Fritz Rasp, Herbert Bötticher, Erica Schramm, Benno Hoffmann, Rainer Basedow, Walter Sedlmayr

Wiederholungen

Dienstag, 23. August, 14.45 Uhr

Dienstag, 30. August, 02.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Lina Braake“

Filmportal über „Lina Braake“

Sehr informative Homepage von Bernhard Sinkel

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