Arte, 21.00
Nosferatu – Phantom der Nacht (D/Fr 1979, R.: Werner Herzog)
Drehbuch: Werner Herzog (nach Motiven des Films „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich Wilhelm Murnau und des Romans „Dracula“ von Bram Stoker)
LV: Bram Stoker: Dracula, 1897 (Dracula)
Werner Herzogs Remake von Murnaus Dracula-Version, die damals als langweilige 1-zu-1-Verfilmung des Stummfilm-Klassikers gedisst wurde.
Inzwischen hat sich der Wind gedreht: „Auch wenn er sich an sein großes Vorbild anlehnt, setzt Herzog doch etliche eigene Akzente, besonders in der Szene, in der Wismar von den Ratten überrannt wird oder wenn die heimgesuchte Stadtbevölkerung tanzt, als die Pestleichen durch die Straßen getragen werden. Mit seinem ausgezeichneten Soundtrack (Wagner, Gounod und Popol Vuh), seinen symbolistischen Strandstücken und Gebirgszügen wie von Cspar David Friedrich ist Herzogs Nosferatu weniger eine Kopie von Murnau als ei Rückgriff auf die deutsche romantische Tradition, durch und durch deutsch und (backstein-)gotisch im besten Sinne.“ (James Marriott/Kim Newman: Horror)
mit Klaus Kinski, Isabelle Adjani, Bruno Ganz, Jacques Dufilho, Roland Topor, Walter Ladengast, Clemens Scheitz
Wiederholung: Mittwoch, 12. September, 01.40 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Wikipedia über „Nosferatu – Phantom der Nacht“ (deutsch, englisch)
Rotten Tomatoes über „Nosferatu – Phantom der Nacht“
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Arte, 22.45
Stroszek (D 1977, R.: Werner Herzog)
Drehbuch: Werner Herzog
Straßenmusiker Bruno Stroszek will nach einem Gefängnisaufenthalt ein ehrliches Leben beginnen, nimmt eine Prostituierte bei sich auf und freundet sich mit einem Nachbarn an. Gemeinsam wollen sie in den USA ihr Glück versuchen.
Stroszek ist „eine Lockerungsübung, ein befreiendes Atemholen. In einfachen Bildern, in denen keinerlei Kunstanstrengung den Blick auf Gezeigte verstellt, entfaltet sich eine Ballade vom verlorenen Glück, in der sich Herzogs zu abstrakten Totalisierungen neigender Kulturpessimismus als beobachtende, entwickelnde Kritik sozialer Verhältnisse konkretisiert. Es sollen ganz und gar gegenwärtige, reale Figuren sein, deren bescheidene Sehnsüchte und deren jämmerliches Scheitern hier geschildert werden.“ (Kraft Wetzel, in Peter W. Jansen/Wolfram Schütte: Werner Herzog, Hanser Reihe Film Band 22, 1979)
mit Bruno S., Eva Mattes, Clemens Scheitz, Wilhelm von Homburg, Burkhard Driest, Pitt Bedewitz
Hinweise
Wikipedia über „Stroszek“ (deutsch, englisch)
Rotten Tomatoes über „Stroszek“ (100 % Frische und damit noch frischer als „Nosferatu“)