Ihr habt ja alle die Jubelfeiern zum fünfzigsten Geburtstag von James Bond mitbekommen. Dabei wurde dann galant ignoriert, dass die Romane von Ian Fleming schon etwas älter sind und dass James Bond bereits 1954 sein Filmdebüt hatte.
Das Filmdebüt hatte allerdings, im Gegensatz zu dem ersten James-Bond-Spielfilm „James Bond – 007 jagt Dr. No“ (Dr. No, GB 1962) von Terence Young mit Sean Connery als Geheimagent ihrer Majestät, keine großen Auswirkungen. Es galt sogar lange Zeit als verschollen, bis der Filmsammler Jim Shoenberger 1981 in Chicago eine Kopie des Films entdeckte. Es handelt sich dabei um ein „Kinesope“, eine mit einer Filmkamera vom Bildschirm abgefilmte Fassung.
Barry Nelson spielte James Bond in dem fünfzigminütigem CBS-TV-Film „Casino Royale“, der am 21. Oktober 1954 als vierter Film des „Climax Mystery Theatre“ ausgestrahlt wurde. In dem Film soll James Bond, wie in dem Roman, in einem Casino den russischen Agenten Le Chiffre (Peter Lorre) am Spieltisch ruinieren.
Der Film spielt eigentlich nur im Casino und Bonds Hotelzimmer – und weil es sich um eine US-Produktion handelt, wurde aus James Bond Jimmy Bond und aus Felix Leiter Clarence Leiter.
Regie führte William H. Brown. Das Drehbuch ist von Antony Ellis und Charles Bennet.
An dem Film gibt es, außer dass es sich um den ersten Filmauftritt von James Bond handelt, nichts bemerkenswertes. Es ist ein typischer Live-TV-Film mit dem Charme eines abgefilmten Theaterstücks.
Für James-Bond-Fans lohnt sich gerade deshalb ein Blick. Die Bildqualität des Films ist bescheiden und wird am Ende noch bescheidener.
Vorhang auf:
P. S.: „Skyfall“, der neue James-Bond-Film, ist ziemlich grandios. Besprechung demnächst.