Fremde Welten: Der Comic „Alien: Die Urfassung“

Den Science-Fiction-Horrorfilm „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ über die Besatzung eines Frachtschiffs, die während des Raumflugs aus dem Tiefschlaf geweckt wird, einem Funksignal folgt, auf einem Planeten ein havariertes Alien-Raumschiff entdeckt, aus dem Schiff ein fremdes Lebewesen an Bord bringt und, weil dem Alien jeglicher Respekt vor dem menschlichen Leben fehlt, bis zur letzten Filmminute um ihr überleben kämpft, kennen alle. Er machte 1979 Regisseur Ridley Scott und Hauptdarstellerin Sigourney Weaver zu Stars. Bis 1997 gab es drei weitere „Alien“-Filme, die, immer mit Weaver in der Hauptrolle, von James Cameron, David Fincher und Jean-Pierre Jeunet inszeniert wurden und die Geschichte der einzigen Überlebenden des Frachtschiffs Nostromo eigenständig weiter erzählten.

Ab 2012 wandte Ridley Scott sich mit „Prometheus – Dunkle Zeichen“ und „Alien: Covenant“ wieder der „Alien“-Welt zu – und diese Filme vergessen wir besser.

Viele dürften auch Alan Dean Fosters Romanversion von „Alien“ kennen. Sie gehört zu den wirklich lesenswerten Filmromanen.

Fast niemand kannte dagegen bis jetzt die frühen Drehbuchversionen für „Alien“. Ein Drehbuch ist vor allem eine Gebrauchsanweisung für die am Film beteiligten Personen, die sich während des Produktionsprozesses immer wieder, mehr oder weniger stark, verändert. Nur die wenigsten Drehbücher stoßen außerhalb eines kleinen Kreises von Hardcore-Cineasten und Drehbuchautoren auf ein wahrnehmbares öffentliches Interesse.

Christiano Seixas (Skript der Adaption) und Guilherme Balbi (Zeichner) nahmen sich jetzt eine frühe Version des Drehbuchs von Dan O’Bannon für „Alien“ vor und ‚inszenierten‘ es als Comic. Weil bei dieser Version das Aussehen der Aliens noch unklar war (HR Giger war noch nicht engagiert) und zum Geschlecht der Besatzung der Snark (so heißt das Frachtschiff Nostromo im Comic) nur stand, dass sie sowohl Männer als auch Frauen sein könnten (yep, Sigourney Weaver war damals ebenfalls noch nicht engagiert), hatten Seixas und Balbi die Freiheit, eigene Bilder zu erschaffen. Damit ist „Alien: Die Urfassung“ auf visueller Ebene eine mögliche andere Interpretation der Geschichte. Bei der Geschichte selbst gibt es Änderungen, die vor allem den genauen Kennern des Films auffallen werden und deshalb hier nicht verraten werden sollen.

Die jetzt vorliegende „Urfassung“ ist eine gelungene und für „Alien“-Fans interessante Interpretation der bekannten Geschichte, die auch in dieser Version hochspannend ist.

Dan O’Bannon/Christiano Seixas/Guilherme Balbi: Alien – Die Urfassung

(übersetzt von Christian Heiss)

Cross Cult, 2020

112 Seiten

30 Euro

Limitiert auf 999 Exemplare

Originalausgabe

Alien: The Original Screenplay # 1 – 5

Dark Horse Books, August – Dezember 2020

Hinweise

Homepage von Christiano Seixas

Homepage von Guilherme Balbi

Wikipedia über „Alien“ (deutsch, englisch)

7 Responses to Fremde Welten: Der Comic „Alien: Die Urfassung“

  1. Wortman sagt:

    Danke für den Tipp. Hab mir das gerade bestellt 🙂

  2. AxelB sagt:

    Gern geschehen! Viel Spaß beim Lesen!

  3. Wortman sagt:

    Danke dir. Bin schon gespannt.

  4. Wortman sagt:

    Der Comic kam heute… *boah* ist das cool. Bin schon am Durchsuchten 😆

    Übrigens: Mir hat Prometheus recht gut gefallen. Covenant hätte allerdings besser werden müssen.

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