In Reykjavik, der Hauptstadt von Island, begeht eine Bande Banküberfälle, bei denen sie nichts klaut, aber die Polizei wie eine Bande Trottel aussehen lässt. Deshalb sollen die beiden Superpolizisten Bússi und Hörður herausfinden, was die Bankräuber vorhaben und sie zur Strecke bringen. An eine Verhaftung denkt ihre Vorgesetzte dabei nicht. Denn die beiden Polizisten sind zwar ihre besten Männer, aber an Regeln halten sie sich nicht. Auch sonst entsprechen sie den seit Jahrzehnten gut gepflegten Tough-Cop-Klischees. Als Alpha-Männer verbindet sie selbstverständlich eine herzliche Abneigung. Und weil so ein Film auch immer eine Buddy-Comedy ist, sind die beiden Polizisten zwei vollkommen gegensätzliche Figuren. Dieses Mal ist einer Polizist ist ein literweise Schnaps trinkender Prolet; der andere ist ein feinsinniger Weintrinker. Das muss als Charakterisierung genügen.
Die Bösewichter sind ähnlich rudimentär skizziert. Vor allem der Oberbösewicht Rikki ist abgrundtief böse. Munter erschießt er vor den Überfällen seine eigenen Männer, weil in solchen Filmen der ‚geniale‘ Bösewicht das immer macht.
Seine Weltpremiere hatte „Cop Secret“ 2021 im Wettbewerb von Locarno. In Island war die Actionkomödie der erfolgreichste Kinostart aller Zeiten. Das kann auch daran liegen, dass Regisseur Hannes Þór Halldórsson Torhüter der isländischen Fußballnationalmannschaft ist. Die Regieerfahrung für sein Spielfilmdebüt sammelte er in über hundert Musikvideos und Werbespots.
Der Film selbst ist eine humorlose, hektisch geschnittene Aneinanderreihung der bekannten Klischees, der vorhersehbarsten Dialogsätze und bestenfalls durchwachsener Actionszenen. Die wenigen Neuerungen (Bússi und Hörður sind schwul, Hörður passt auf seinen behinderten Bruder auf, das Finale findet in einem voll besetztem Stadion während einem Spiel der isländischen Frauennationalmannschaft statt) ändern daran nichts. „Cop Secret“ ist ein Desaster, das sogar die ersten Folgen von „Alarm für Cobra 11“ (und die sind wirklich schlecht) in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Cop Secret (Leynilögga, Island 2021)
Regie: Hannes Þór Halldórsson
Drehbuch: Nína Petersen, Hannes Þór Halldórsson, Sverrir Þór Sverrisson (nach einer Geschichte von Auðunn Blöndal, Egill Einarsson und Hannes Þór Halldórsson)
mit Auðunn Blöndal, Egill Einarsson, Björn Hlynur Haraldsson, Sverrir Þór Sverrisson, Rúrik Gíslason
Länge: 100 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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