1835 eröffnete der Vatikan die erste Schule, in der die Kunst der Teufelsaustreibung gelehrt wurde. 2018 wurde, um in diesen gottlosen Zeiten dem gestiegenem Bedarf nach Teufelsaustreibern nachzukommen, in Boston eine Zweigstelle errichtet. Sie ist in einem altehrwürdigem Gebäude. Innen ist sie eine Mischung aus Universitätslehrsälen aus dem vorvorherigem Jahrhundert, modernem Krankenhaus und, hochgesichert im Keller, weiteren Räumen, in denen besonders gefährliche Fälle von Besessenheit beobachtet werden. An ihnen dürfen die Exorzismus-Schüler ihre gerade erlenten Fähigkeiten ausprobieren. Es ist ein Arkham Asylum mit Schulbetrieb.
In diesen Schulbetrieb wird Ann (Jacqueline Byers) aufgenommen. Eigentlich soll die Ordensschwester nur eine stille Beobachterin und Krankenschwester sein. Denn Exorzismen werden von Priestern durchgeführt. Aber sie darf dann doch dem Unterricht beiwohnen und sie führt, natürlich ohne die richtige Ausbildung und gegen alle Regeln, selbst Exorzismen durch.
Schnell konzentriert sie sich auf die besonders schwierige junge Patientin Natalie. Das Kind ist von einer besonders bösen dämonischen Kraft besessen. Außerdem glaubt Ann, dass sie eine besondere Beziehung zu dem in Natalie lebendem Dämon hat. Das führt, weil die Wege des Teufels teuflisch verschlungen sind, am Filmende zu einer abstrusen Erklärung.
Einen Innovationspreis wird Daniel Stamm für seinen Horrorfilm „The Devil’s Light“ nicht erhalten. Es gibt zwar einige interessante Ideen und Ansätze, die dann aber nicht weiter verfolgt werden. Stattdessen gibt es schnell den üblichen Exorzismus-Budenzauber. Nur dass dieses Mal die Teufelsaustreibungen nicht von einem Priester, sondern von einer Nonne durchgeführt werden.
The Devil’s Light (Prey for the Devil, USA 2022)
Regie: Daniel Stamm
Drehbuch: Robert Zappia
mit Jaqueline Buyers, Christian Navarro, Colin Salmon, Posy Taylor, Virginia Madsen, Ben Cross (letzter Film des am 18. August 2020 verstorbenen Schauspielers)
Länge: 93 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über „The Devil’s Light“
Metacritic über „The Devil’s Light“