Nachdem Black-Ops-Agent Tom Harris (Gerard Butler) im Iran einen Atomreaktor sabotiert hat, wird er enttarnt. Im Fernsehen wird sein Gesicht gezeigt. Ab diesem Moment steht er auf ungefähr jeder iranischen und irgendwie mit dem Iran assozierbaren Todesliste. Er muss also so schnell wie möglich das Land verlassen. Den gebuchten Flug kann er selbstverständlich nicht benutzen. Aber sein Vorgesetzter organisiert einen alternativen Fluchtweg. Er muss nur innerhalb der nächsten 30 Stunden lebendig nach Afghanistan gelangen. In Kandahar steht auf einem alten CIA-Flugplatz dann sein Flugzeug. Begleitet wird er auf der gefährlichen Fahrt durch weitgehend menschenleeres Gebiet von dem afghanischen Übersetzer Mohammad Doud (Navid Negahban).
Verfolgt werden sie von Kahil Nasir (Ali Fazal), einem eiskalten, auf sein Ziel fokussiertem Killer, der anscheinend über unendliche Ressourcen verfügen kann.
„Kandahar“ ist nach „Angel has fallen“ und „Greenland“ die dritte Zusammenarbeit von Regisseur Ric Roman Waugh und Gerard Butler. Geschrieben wurde die Geschichte von Mitchell LaFortune, einem ehemaligen Offizier des US-Verteidigungsnachrichtendienstes Defense Intelligence Agency (DIA), der auch in Afghanistan arbeitete.
Das Ergebnis ist ein okayes B-Picture, das lobenswerte Ambitionen hat. Es will nicht nur eine gängige Actiongeschichte erzählen, sondern auch die dortige politische Situation und die damit verbundenen Konflikte beleuchten. Aber letztendlich werden nur die altbekannten Klischees, leicht upgedatet, reproduziert. Die Action ist eher dünn gesät. Dafür wird auf der Fahrt nach Kandahar viel geredet über Krieg und Frieden in der Region.

Kandahar (Kandahar, USA 2023)
Regie: Ric Roman Waugh
Drehbuch: Mitchell LaFortune
mit Gerard Butler, Navid Negahban, Travis Fimmel, Ali Fazal
Länge: 121 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Rotten Tomatoes über „Kandahar“
Wikipedia über „Kandahar“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Ric Roman Waughs „Snitch – Ein riskanter Deal“ (Snitch, USA 2013)
Meine Besprechung von Ric Roman Waughs „Angel has fallen“ (Angel has fallen, USA 2019)
Meine Besprechung von Ric Roman Waughs „Greenland“ (Greenland, USA 2020)