Im Verhörzimmer: Hans Block und Moritz Riesewieck über „Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“: KI-Traum oder Albtraum?

Was wäre, wenn ich nach dem Tod weiterhin mit meiner großen Liebe reden könnte? Wenn sie mir weiterhin gute Ratschläge geben könnte? Auch zu Dingen, die es noch nicht gab, als sie starb? Oder meine Mutter, auch Jahre nach ihrem Tod, mit ihren Kindern und Enkelkindern, die sie zu Lebzeiten nie kannte, reden könnte? Bis vor kurzem war das eine Vorstellung aus einem Science-Fiction-Roman (falls der Autor sie nicht zugunsten einer besseren Idee über denkende Computer verworfen hätte). Jetzt kann dieses Gedankenspiel, mit der Hilfe von Künstlicher Intelligenz, von jedem, der einen Computer hat, ausprobiert werden.

Schon heute bieten findige Geschäftsleute Programme an, in denen Avatare von toten Menschen geschaffen werden. Diese digitalen Klone unterhalten sich dann mit den Hinterbliebenenen über Gott und die Welt.

Wie weit die Technik ist, was Entwickler über ihre Progamme und die damit verbundenen Anwendungen denken, was Benutzer sich von ihnen erhoffen, welche Gefahren und Chancen solche digitalen Klone von Verstorbenen für die Trauernden haben und, als Randthema, welche Abhängigkeiten entstehen können thematisieren Hans Block und Moritz in ihrem neuen Film „Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“. Vor sechs Jahre erhielten sie euphorische Kritiken für ihr Dokumentarfilmdebüt „The Cleaners“ (über Content-Moderatoren in sozialen Netzwerken).

Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“ ist in den vergangenen Jahren an der Grenze zwischen dem damaligen Nicht-Wissen über Künstliche Intelligenz und der heutigen allgemeinen Verfügbarkeit von KI entstanden. Als sie mit den Dreharbeiten begannen, war KI ein Spezialistenthema. Heute ist es, dank allgemein verfügbaren Programmen wie ChatGPT, ein breit diskutiertes Thema mit vielen Hoffnungen, Befürchtungen und Unwissen.

In ihrem Dokumentarfilm verzichten Block und Riesewieck auf plakative Bewertungen. Sie zeigen eine Anwendung von Künstlicher Intelligenz und wie sie sich auf die Gesellschaft auswirken könnte. Denn noch steckt diese, wie auch viele andere KI-Anwendungen, in den Kinderschuhen. Deshalb ist „Eternal Your“ ein Film, der in den Tagen und Wochen nach dem Kinostart am Donnerstag, den 20. Juni 2024, Diskussionen initiieren sollte.

Für mich war das ein Grund, mich vor dem Kinostart mit den beiden Regisseuren Hans Block und Moritz Riesewieck zusammen zu setzen und mit ihnen über „Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“ zu reden.

Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit (Deutschland/USA 2024)

Regie: Hans Block, Moritz Riesewieck

Drehbuch: Hans Block, Moritz Riesewieck

Länge: 90 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Eternal You“

Moviepilot über „Eternal You“

Metacritic über „Eternal You“

Rotten Tomatoes über „Eternal You“

Wikipedia über „Eternal You“ (deutsch, englisch)

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