In einer postapokalyptischen „Mad Max“-Welt (für Jüngere: „Borderlands“), in der die Zivilisation, wie wir sie kennen, zusammengebrochen ist, es wieder Hexen, Zauberei und alles was dazu gehört, gibt und Herrschaft wieder über irgendwelche monarchistischen Thronfolgen und Intrigen geregelt wird, erfüllt die Hexe Gray Alys (Milla Jovovich) Wünsche. Allerdings werde das Ergebnis, warnt sie die Bittsteller immer, nicht unbedingt so sein, wie der Wünschende es sich wünscht. In den gefährlichen Lost Lands kann sie Dinge und Wesen finden, die sonst niemand finden kann.
Jetzt soll die Hexe Gray Alys für eine liebestrunkene Königin einen Werwolf. Er soll sich in den Lost Lands am Skull River aufhalten soll. Bei der Suche hilft ihr der immer einen Cowboyhut tragende Jäger Boyce (Dave Bautist). Er ist auch so etwas wie der Erzähler des Films.
Zu zweit machen sie sich auf den Weg – und schnell fliegen Pixelwolken, die Blut symbolisieren sollen, über die Leinwand.
Geschrieben und inszeniert wurde „In the Lost Lands“ von Paul. W. S. Anderson. Basieren tut der Fantasyfilm auf drei von George R. R. Martin in den siebziger und frühen achtziger Jahren geschriebenen Kurzgeschichten. Ab 1996 veröffentlichte Martin die Fantasy-Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ (A Song of Ice and Fire), die als „Game of Thrones“ verfilmt wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.
Bei den beteiligten Personen, u. a. Paul W. S. Anderson und Milla Jovovich (um nur die bekanntesten Namen zu nennen), erwartet niemand ein zum Nachdenken anregendes Arthauswerk. Man erwartet ein trashiges B-Movie-Spektakel im Stil von „Resident Evil“. In der an der Kinokasse erfolgreichen SF-Actionreihe inszenierte Anderson seine Frau Milla Jovovich als schlagkräftige Actionheldin. Das tut er hier wieder. Die Welt ist eine dieser Ramschladen-“Mad Max“-Welten, in der überall Schrott herumliegt, exzessiv mit Farbfiltern gearbeitet wird und die raren Actionszenen in einem Chaos von Schnitte enden. Zum Western wird „In the Lost Lands“ wegen des Sandes, den Pferden und einigen Waffen, die es schon im Wilden Westen gab. Oder die aussehen, als hätte es sie damals gegeben. Die Story bemüht am Ende mit einigen Twist dem vorher gezeigten eine neue Bedeutung zu geben. Aber wen interssiert das in dem Moment noch?
Sogar mit der reduzierten Erwartung, eine „Resident Evil“-Variante mit Western-Touch zu erleben, langweilt „In the Lost Lands“ auf ganzer Linie.

In the Lost Lands (In the Lost Lands, Deutschland/Kanada/USA 2025)
Regie: Paul W. S. Anderson
Drehbuch: Constantin Werner (nach einer Geschichte von Paul W. S. Anderson und Constantin Werner)
LV: George R. R. Martin: The Lonely Songs of Laren Dorr (1976), Bitterblooms (in Cosmos Science Fiction and Fantasy Magazine, November 1977), In the Lost Lands (in Amazons II, DAW Collectors #485, 1982)
mit Milla Jovovich, Dave Bautista, Arly Jover, Amara Okereke, Fraser James
Länge: 102 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Filmportal über „In the Lost Lands“
Moviepilot über „In the Lost Lands“
Metacritic über „In the Lost Lands“
Rotten Tomatoes über „In the Lost Lands“