Neu im Kino/Filmkritik: „Der Medicus 2“ erzählt von Rob Coles Heilungen in London

Im elften Jahrhundert reist Rob Cole von London in den Orient. Er will in der Schule des Universalgelehrten Ibn Sina erfahren, wie verletzte und kranke Menschen geheilt werden. Vor zwölf Jahren erzählte Philipp Stölzl diese Geschichte im Kino.

Jetzt kehrt Cole mit einigen Weggefährten, die ebenfalls ausgebildete Mediziner sind, zurück in ein England, das Krankheiten und Verletzungen mit einer Mischung aus Aberglaube, Zaubersprüchen und infektiösem Dreck behandelt. Cole will den Menschen helfen und muss sich dafür mit mächtigen Vertretern der weltlichen und der geistlichen Welt anlegen.

In „Der Medicus 2“ erzählt Philipp Stölzl die Geschichte von Rob Cole, wieder gespielt von Tom Payne, weiter. Der erste Film, der Weihnachten 2013 startete, war mit über 4,2 Millionen Kinobesucher im deutschsprachigen Raum, davon über 3,6 Millionen allein in Deutschland, ein Erfolg. „Der Medicus“ basierte auf dem gleichnamigen Bestseller von Noah Gordon. Gordon erzählte in zwei weiteren Romane die Geschichte der Familie Cole, aber nicht die von Rob Cole, weiter. Deshalb erfanden Stölzl und Jan Berger eine eigene Geschichte, die die Geschichte von „Der Medicus“ weiter erzählt und die auch als vollkommen eigenständige Geschichte mit neuen Figuren und Konflikten funktioniert. 

Entstanden ist ein zünftiger, unterhaltsamer und kurzweiliger Abenteuerfilm mit klar gezeichneten Figuren und Konflikten – und durchaus nachvollziehbaren, aber in dieser Häufung unglaubwürdigen Übertreibungen. Cole muss einen Patienten nur ansehen und schon weiß er, woran er erkrankt ist und wie er behandelt wird. Er ist auch ein Vorfahre von Sigmund Freud. Er kümmert sich um die Krankheiten der Seele und auch hier weiß er, wie er sie behandelt. Er ist ein wahrer Wunderheiler. Ebenso seine Weggefährten. Alle englischen Mediziner sind Scharlatane und Schlächter. Das ist dann doch etwas zu plakativ. Aber diese klare Zeichnung der Figuren und ihrer Interessen bildet eine gute Grundlage für die daraus entstehenden Konflikte und auch Wandlungen.

Der Medicus 2 (Deutschland 2025)

Regie: Philipp Stölzl

Drehbuch: Stewart Harcourt, Caroline Bruckner, Philipp Stölzl, Jan Berger, Marc O. Seng (nach einer Geschichte von Jan Berger und Philipp Stölzl)

mit Tom Payne, Emily Cox, Áine Rose Daly, Owen Teale, Emma Rigby, Malick Bauer, Jaouhar Ben Ayed, Harry Redding, Rosie Boore, Sara Kestelman, Evelyn Craven, Leonard Scheicher, Máté Haumann, Finty Williams, Francis Fulton-Smith, Anne Ratte-Polle, Liam Cunningham, Aidan Gillen

alternative Schreibweise: Der Medicus II

internationaler Titel: The Physician 2

Länge: 143 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Filmportal über „Der Medicus 2“

Moviepilot über „Der Medicus 2“

Wikipedia über „Der Medicus 2“

Meine Besprechung von Philipp Stölzls „Der Medicus“ (Deutschland 2013)

Meine Besprechung von Philipp Stölzls „Ich war noch niemals in New York“ (Deutschland 2019)

Meine Besprechung von Philipp Stölzls „Schachnovelle“ (Deutschland 2021)

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