RiP: Roy Scheider, Stefan Murr; WGA-Drehbuchpreise 2008

Februar 12, 2008

R. i. P. Roy Scheider (10. November1932 – 10. Februar 2008 )

Er spielte in „Klute“, „French Connection“, „Der weiße Hai“, „Der Marathon-Mann“, „Atemlos vor Angst“, „Hinter dem Rampenlicht“, „In der Stille der Nacht“, „Das fliegende Auge“, „2010 – Das Jahr in dem wir Kontak aufnehmen“, „52 Pick-Up“, „Das Russland-Haus“, „Romeo is bleeding“, „Naked Lunch“ und „Der Regenmacher“ mit. Wahrlich keine schlechte Liste.

(Weitere Infos: Nachruf der New York Times; Nachruf von Associated Press; Meldung in Spiegel Online)

R. i. P. Stefan Murr (4. September 1919 – 22. Januar 2008)

Einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren(Ein Toter stoppt den 6 Uhr 10; Vorsicht – Jaczek schießt sofort; Affäre Nachtfrost, Auf den Tag genau) ist tot – und die Zahl der Nachrufe hält sich in überschaubaren Grenzen. Die Alligatorpapiere melden es und hier gibt es einen, hm, Nachruf. „Stefan Murr ist ein Phänomen. Von allen deutschen Krimi-Autoren ist er der dienstälteste, der kontinuierlich veröffentlicht, und er konnte sich sogar im Hardcover-Bereich etablieren, in Deutschland ein schwieriges Terrain für heimische Thriller-Autoren.“ (Rudi Kost/Thomas Klingenmaier: Steckbriefe, 1995)

Die WGA hat ihre Preise für die besten Drehbücher verliehen (btw: der Streik ist wohl zu Ende.). Keine schlechte Liste mit vielen bekannten Namen. So sind die Coen-Brüder mit „No Country for old Men“ dabei. „The Wire“ (Wann kommt diese diese Polizeiserie endlich ins deutsche Fernsehen?) und „The Company“ (die auf Robert Littells Roman basierende Miniserie hat auch noch keinen deutschen Ausstrahlungstermin) ebenso. Aus dem Nicht-Krimi-Bereich wurden „Juno“ von Diablo Cody als bestes Drehbuch und „Taxi to the Dark Side“ von Alex Gibney als beste Dokumentation prämiert. – Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner!


Neue Krimi-Drehbücher online

Dezember 27, 2007

Dank der neuen Studiopolitik, Oscar-nominierte Drehbücher online zu stellen, gibt es etliche weitere Drehbücher zum Lesen. Für uns Krimifans sind diese Scripts wichtig:

Andrew Dominik: The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford (Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford)

Tony Gilroy: Michael Clayton (Deutscher Kinostart des George Clooney-Films ist am 28. Februar 2008)
Steven Knight: Eastern Promises (Tödliche Versprechen)

Roderick Taylor, Bruce A. Taylor, Cynthia Mort: The Brave One (Die Fremde in Dir – meine Besprechung)

Jamie Vanderbilt: Zodiac – Chronicles (Zodiac)

(Dank an Simply Scripts – dort gibt es auch die Links zu den weiteren nominierten Drehbüchern)


„Gone Baby Gone“ online

Dezember 9, 2007

Miramax veröffentlicht, wie vor wenigen Tagen Universal, Paramount und Warner Independent, Oscar-nominierte Drehbücher. Neben „No Country for old men“ (bereits hier erwähnt) gibt es auch das Drehbuch zur Dennis Lehane-Verfilmung „Gone Baby Gone“ von Ben Affleck und Aaron Stockard.

Simply Scripts hat inzwischen auch eine Seite eingerichtet, in der alle im Netz veröffentlichten Oscar-nominierten Drehbücher aufgeführt sind.


„In the Valley of Elah“ von Paul Haggis online

Dezember 3, 2007

Das ist ein schöner Trend und in den Tagen bis zur Oscar-Verleihung (und hoffentlich auch danach) dürften noch einige Drehbücher zu Oscar-Anwärten von den Produktionsfirmen veröffentlicht werden. Das neueste Drehbuch ist „In the Valley of Elah“ von Paul Haggis (Million Dollar Baby, Crash, Flags of our Fathers, Casino Royale, James Bond 22), der auch Regie führte. Tommy Lee Jones, Charlize Theron, Susan Sarandon, Jason Patric, James Franco, Josh Brolin, Jonathan Tucker spielen mit.

Die Story: Nach seinem Dienst im Irak verschwindet der Sohn eines Offiziers. Zusammen mit einer Polizistin will er die Wahrheit herausfinden.

Der deutsche Kinostart von „In the Valley of Elah“ (Homepage) ist für den 6. März 2008 geplant.


Viele neue Drehbücher online

Oktober 26, 2007

Zwei der Filme sind noch nicht in Deutschland gestartet, aber bereits jetzt sind die Drehbücher für einige Kriminalfilme (wie gewohnt lege ich den Begriff großzügig aus) online:

Steven Zaillian: American Gangster (American Gangster; auf Tatsachen beruhender Gangsterfilm von Ridley Scott mit Denzel Washington und Russell Crowe; Kinostart: 15. November 2007)

Tony Gilroy, Scott Z. Burns, George Nolfi: The Bourne Ultimatum (Das Bourne Ultimatum; Abschluss der Bourne-Trilogie von Paul Greengrass mit Matt Damon – läuft bereits)

Adam Mazer, William Rotko,  Billy Ray: Breach (Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene; auf Fakten basierender Geheimdienstfilm von Billy Ray mit Chris Cooper und Ryan Phillippe – läuft bereits)

Bruce A. Evans, Raynold Gideon: Mr. Brooks (Mr. Brooks – Der Mörder in Dir; ein psychologischer Thriller von Bruce A. Evans mit Kevin Costner, Demi Moore und Marg Helgenberger; Kinostart: 29. November 2007)

Matthew Micahel Carnahan: The Kingdom (Operation Kingdom; Politthriller von Peter Berg mit Jamie Foxx und Chris Cooper – läuft bereits)

Scott Alexander, Larry Karaszewski: 1408 (Zimmer 1408; Stephen King-Verfilmung von Mikael Hafstöm mit John Cusack und Samuel L. Jackson – läuft bereits)


Fundsachen: Das Syndikat, „Final Call“, „Rosemary’s Baby“, Lee Goldberg, Stephen King, Tatort Eifel

Oktober 2, 2007

„Das Syndikat“, die Vereinigung der deutschen Krimi-Autoren, hat eine neue Webseite. Das Layout ist etwas gewöhungsbedürftig und die Textmenge noch sehr überschaubar (einige alte Texte habens nicht geschafft), aber wenn die ehrenwerten Herren demnächst genug Stoff hineinstellen, dürften wir uns auch an das neue Layout gewöhnen.

Bis dahin können wir eine frühe Version von Larry Cohens Drehbuch „Cellular“ mit einer späteren, von Chris Morgan bearbeiteten, Fassung und dem Spielfilm „Final Call“ (USA 2004, Regie: David R. Ellis, Drehbuch: Chris Morgan, mit Kim Basinger, Chris Evans, Jason Statham, William H. Macy) vergleichen.  In dem ziemlich unterschätzten, kleinen, spannenden Thriller wird ein junger Mann auf seinem Handy von einer unbekannten Frau angerufen. Sie sagt, man habe sie entführt und er sei ihre einzige Chance auf eine Befreiung. Deshalb dürfe er unter keinen Umständen die Verbindung unterbrechen. Das ist leichter gesagt, als getan.

Wer mehr auf die anerkannten Klassiker steht, dürfte sich über die endgültige Drehbuchfassung von Roman Polanski zu seinem Horrorfilm „Rosemary’s Baby“ (USA 1968) freuen. Ira Levin schrieb die Romanvorlage.

Auf der Cologne Conference versuchte Lee Goldberg (unter anderem die Monk-Romane) deutschen Fernsehmachern zu erklären, warum die US-amerikanische Ware weltweit so erfolgreich ist. Er sagte, es liege am Franchise. Die Deutschen meinten, man müsse „wieder Themen finden, die speziell auf Deutschland zugeschnitten seien und die somit auch nur deutsche Produktionen erzählen können. “ (DWDL) Warum habe ich den Eindruck, dass hier von verschiedenen Dingen gesprochen wird?

(Danach besuchte Goldberg die Verleihung des deutschen Fernsehpreises. Er fand, sie sei wie die Emmy-Verleihung, nur noch langweiliger. Sagt er jedenfalls in seinem Blog. Dort fasst er auch seinen Vortrag zusammen: Why no one is watching german TV. – Ich denke er hat Recht. Aber das dürfte niemand verwundern, der zu diesem Thema meine doch sehr ähnlichen Gedanken im „Krimijahrbuch 2007“ gelesen hat.)

In der New York Times schreibt Stephen King über die Kurzgeschichte: „What ails the Short Story“.

Und der „Tatort Eifel“ bereitet langsam seine Tagung nach. Die Gewinner des Kurzkrimi-Wettbewerb gibt es hier.  Einige Pressemitteilungen gibt es hier.


R. i. P. Schulze-Rohr, Behm – und das „The Black Dahlia“-Drehbuch

September 24, 2007

R. i. P.: Peter Schulze-Rohr, 25. Mai 1926 – 22. September 2007

Mehr über ihn gibt es hier oder hier.  Genau wie Jürgen Roland prägte er den deutschen TV-Krimis.

R. i. P.: Marc Behm, 12. Januar 1925 – 12. Juli 2007

Im Rap Sheet findet sich ein Nachruf über den Autor des Krimis „Das Auge“. Neben weiteren Krimis (einige erschienen vor Jahren bei Piper) schrieb er auch Drehbücher. Seine bekanntesten Arbeiten für den Film dürften „Charade“ und „Hi-Hi-Hilfe!“ sein.

Ich muss mal in den Tiefen meiner Festplatte wühlen. Denn vor Ewigkeiten habe ich die Romane von Behm abgejubelt.  Wenn Sie sie also in einem Antiquariat finden, greifen Sie zu.

Bei Daily Sript gibt es eine frühe Drehbuchfassung von „The Black Dahlia“ von Josh Friedman. Diese James-Ellroy-Verfilmung von Brian De Palma gehörte für mich zu den großen Enttäuschen des letzten Kinojahres.


Eine Tote, einige Drehbücher

August 22, 2007

Magdalen Nabb starb am 18. August 2007 in Florenz im Alter von sechzig Jahren. Im Krimiblog gibt’s weitere Informationen; bei Spiegel Online die DPA-Meldung.

Erinnern Sie sich noch an die Walter Mosley-Verfilmung „Teufel in Blau“? Jetzt kann bei Daily Script eine frühe Fassung des von Regisseur Carl Franklin geschriebenen Drehbuchs „Devil in a blue dress“ gelesen werden.

Dort gibt es auch das von Iris Yamashita geschriebene Drehbuch zum von Clint Eastwood inszenierten Kriegesfilm „Letters from Iwo Jima„.

Bei Horrorlair gibt es von Mark L. Smith das Drehbuch zu „Vacancy„; der deutsche Titel des Hororthrillers mit Kate Beckinsale und Luke Wilson ist „Motel“ und die Kritiken waren ganz gut.

Oh, und Ian Rankin hat Unsinn erzählt.  Der wichtige Satz ist: J. K. Rowlings schreibt keinen Kriminalroman.  Vor allem nicht in irgendwelchen Cafés.


Einige Drehbücher für gute Filme im Netz

Juni 26, 2007

Die Tage sind – allerdings nur im Original – einige Krimi-Drehbücher (ich habe davon einen ziemlich weiten Begriff) ins Netz gestellt worden. Deutsche Autoren sind in diesem Punkt sehr zurückhaltend. Ad hoc fällt mir nur dieses ein.

Hier also die Drehbücher für den englischsprachigen Teil der Menschheit:

Eine frühe Version von „U-Turn“ von John Ridley. Anscheinend schrieb Ridley mehr oder weniger gleichzeitig das Drehbuch und seinen 1997 erschienenen Noir-Debütroman „Stray Dogs“, der später als „U-Turn“ von Oliver Stone mit Sean Penn, Jennifer Lopez, Nick Nolte, Joaquin Phoenix, Billy Bob Thornton, Powers Boothe, Jon Voight, Liv Tyler, Claire Danes undundund verfilmt wurde.

Das Drehbuch von William Monahan zu dem neuesten Martin Scorsese-Film „The Departed“ gibt es hier. Das war einer meiner Lieblingsfilme 2006.

Die Coen-Seite „You know, for kids!“ hat das Drehbuch zu dem neuesten Film der Brüder Joel und Ethan Coen online gestellt. „No Country for Old Men“, die Verfilmung eines Buches von Cormac McCarthy, gibt es hier. Und die anderen Drehbücher der Coens gibt’s ebenfalls auf dieser Seite.

Wer’s lieber klassischer mag und nach „Prison Break“ wieder Blut auf Knastfilme geleckt hat, kann sich ja das Drehbuch von „Der Unbeugsame“ (USA 1967, R.: Stuart Rosenberg, mit Paul Newmann, George Kennedy, Strother Martin und Dennis Hopper) durchlesen. Das von Donn Pearce und Frank Pierson geschriebene Shooting Draft für „Cool Hand Luke“ gibt es hier. Auf „aellea Classic Movie Sripts“ gibt es auch das Drehbuch von Nunnally Johnson zur John Steinbeck-Verfilmung „Grapes of Wrath„. Mehr gibt es auf dieser neuen Seite noch nicht.

Thanks to SimplyScripts für einige Hinweise.