Ein bisschen Luxus – Kapitel 8 online

Juli 10, 2007

Das achte Kapitel ist hier online.

Inzwischen habe ich begonnen, ein Manuskript zu überarbeiten. Die erste Fassung ist fertig, aber mein Gefühl sagt mir, dass sie nicht so gut ist. Jedenfalls: Wieder ermittelt ein Privatdetektiv (äh, dieses Mal ist es ein Mann und ich erzähle klassisch in der Ersten Person Singular). Wieder soll er eine vermisste Person finden (Hey, was soll ein PI sonst machen? Schwarzarbeiter beobachten? Bodyguard spielen? Hm, vielleicht in den nächsten Büchern.). Doch dieses Mal ist es eine Studentin, die als Praktikantin bei einem Bundestagsabgeordneten arbeitetet. Der Arbeitstitel ist „Verschwunden“; was natürlich nicht besonders catchy ist. Mal sehen, welche besseren Titel mir einfallen, während ich die Leichen stapele.


Ein bisschen Luxus – Teil 3: Der Einbruch oder Die Bösen bei der Arbeit

Juli 2, 2007

(Nach einer Pause geht’s jetzt weiter mit dem Lesekommentar. Die Pause füllte ich mit Audiokommentaren.)

In diesem Kapitel schildere ich einen Einbruch der Verbrecher. Hier wollte ich zeigen, wer die Gegner von Diana Schäfer sind.

Sie sind Profis.

Sie haben ihren Einbruch lange im Voraus geplant. Sie brechen erst ein, wenn der Besitzer weg ist. Sie hinterlassen keine Spuren. Das ist hier sogar wörtlich zu verstehen. Denn sie haben Duplikate von den Dingen angefertigt, die sie klauen. So wird der Besitzer vielleicht niemals erfahren, dass er eine Fälschung bewundert. In jedem Fall werden in dem Moment, in dem der Besitzer – falls überhaupt – den Diebstahl anzeigt, keine Beweise mehr vorhanden sein. Bessere Diebe kann es nicht geben.

Ihre Identität enthülle ich hier noch nicht, weil ich hier noch ein Rätselelement haben wollte. Die Verbrecher werden bei ihrem zweiten Auftritt für uns fassbarer, weil sie nicht mehr nur anonyme Stimmen (Sie erinnern sich an die ersten Zeilen?), sondern handelnde Menschen sind. Wir wissen nach dem Einbruch mehr über sie. Sie sind Profis. Sie sind skrupellos. Sie haben bereits einen Zeugen umgebracht. Und sie werden es wieder tun.

Selbstverständlich wird Diana Schäfer ihre Wege kreuzen und in Lebensgefahr geraten. Damit verrate ich kein großes Geheimnis. Immerhin gehört das zu den Konventionen eines Thrillers und Sie wären zu Recht enttäuscht, wenn ich diese Erwartung nicht irgendwie erfüllen würde.

Strukturell ist der Einbruch in erster Linie eine Charakterszene. Wir lernen die Verbrecher und ihr blindes, fast wortloses Verständnis füreinander kennen. An offensichtlicher Handlung für die Geschichte geschieht wenig. Ich könnte die Szene einfach entfernen und niemand würde die Lücke bemerken. Oder sie an einen anderen Ort innerhalb des Buches verschieben. Trotzdem liefere ich natürlich bereits einige Informationen die später wichtig werden. Deshalb muss sie letztendlich doch spätestens hier stehen. Außerdem ist dieser Einbruch die Initialzündung für die kommenden Ereignisse.

Das Gegenteil einer Charakterszene ist eine Handlungsszene. Eine solche Szene bringt die Geschichte eindeutig voran und kann deshalb auch nicht beliebig verschoben werden. Wenn Diana Schäfer eine neue Information erhält, die sie näher zum Ziel hin bringt. Wenn sie erfährt, dass Robert Brandt nach dem Seminar noch nach Konstanz gehen wollte, dann wird diese neue Information dazu führen, dass sie in Konstanz und nicht in der Universität nach ihm sucht. Wenn sie einfach so in Konstanz ermitteln würde, würden wir uns fragen, was das soll. Insofern bauen Handlungsszenen nach dem Prinzip Information A führt zu Information B führt zu Information C undsoweiter aufeinander auf. Charakterszenen sind austauschbarer.

Im Idealfall sollte allerdings jede Szene in einer Geschichte (Es ist letztendlich egal, ob es sich um ein Buch, ein Hörspiel oder einen Film handelt.) die Geschichte voranbringen und gleichzeitig etwas über die handelnden Personen verraten.

Und nun wünsche ich viel Spaß beim siebten Kapitel.


Ein bisschen Luxus – Kapitel 7 online

Juli 2, 2007

Hier geht’s weiter mit Diana und den bösen Jungs.


Ein bisschen Luxus – Kapitel 6 online

Juni 25, 2007

Das sechste Kapitel schildert – ach, Sie können es auch hier lesen.


Ein bisschen Luxus – Kapitel 5 online

Juni 18, 2007

Das fünfte Kapitel ist hier lesbar. Und die Tage wird’s auch wieder einen Lesekommentar geben.


Ein bisschen Luxus – Kapitel 4 online

Juni 11, 2007

Im vierten Kapitel (seit heute online) betritt Diana Schäfer die heiligen Hallen der Konstanzer Universität.


Ein bisschen Luxus – Kapitel 3 online

Juni 4, 2007

Das dritte Kapitel könne Sie hier lesen.


Ein bisschen Luxus – Teil 2: Erste Person oder Dritte Person?

Juni 1, 2007

Letzte Woche habe ich gesagt, ich orientiere mich am klassischen PI-Roman. Doch schon im zweiten Satz „Verärgert blickte Diana Schäfer auf.“ breche ich die eherne Regel, dass ein PI-Roman immer in der ersten Person geschrieben ist. Sicher, ich kann jetzt auf die PI-Romane verweisen, die auch in der Dritten Person geschrieben sind, wie den Klassiker, „Der Malteser-Falke“ von Dashiell Hammett. Harlan Coben tut’s in seinen Myron Bolitar-Romanen ebenfalls. Aber dann muss ich lange überlegen.

Denn traditionell wird seit den Tagen von Raymond Chandlers Philip Marlowe eine PI-Geschichte aus der Sicht des Detektivs erzählt. Wir sehen den gesamten Fall mit seinen Augen. Mike Hammer von Mickey Spillane, Lew Archer von Ross Macdonald, Spenser von Robert B. Parker, Milo Milodragovitch und C. W. Sughrue von James Crumley, Matthew Scudder von Lawrence Block, Elvis Cole von Robert Crais, Nate Heller von Max Allan Collins, Hap Collins von Joe R. Lansdale, Alex McKnight von Steve Hamilton, Vic Warshawsky von Sara Paretsky, Carlotta Carlyle von Linda Barnes, Kinky Friedman undsoweiter. Immer „ich“, „ich“, „ich“.

Sogar Michael Connelly wechselte in die erste Person als sein Ermittler Harry Bosch als Privatdetektiv arbeitete.

Also warum wich ich in diesem Punkt von den Regeln ab?

Die kurze Antwort ist: Weil es für diese Geschichte so am Besten war.

Aber das erklärt natürlich nichts. Deshalb ist die lange Antwort, ohne zuviel von der Geschichte zu verraten:

Als ich mir überlegte, wie ich die Geschichte erzählen wollte, standen für mich einige Punkte schnell fest. Denn so sehr ich dem klassischen PI-Muster folge, wollte ich auch Thriller-Elemente in die Geschichte integrieren. Oder anders gesagt: ich plante einen Thriller mit einer Privatdetektivin als Heldin. Ich hatte kein Interesse an einem Whodunit. Ich hatte kein Interesse an einer Charakterstudie. Alles was wir über die verschiedenen Charaktere erfahren, wollte ich über ihre Taten vermitteln.

Dann wollte ich am Ende keine großen Erklärungen abgeben. Es sollte nicht zu der Szene kommen, in der Diana Schäfer den Bösen mit der Wahrheit konfrontiert und dieser dann seine Taten zugibt. Noch weniger wollte ich die umgekehrte Szene haben, in der der Böse seine Taten gesteht und erklärt, warum er es gemacht hat. Also musste ich nach einer Möglichkeit suchen, die wichtigen Informationen irgendwo in der Erzählung zu platzieren, ohne dass die Heldin, aber wir Lesenden, davon erfahren.

Bei einer Ich-Erzählung erfährt das Publikum aber nur, was der Held erfährt. Deshalb muss er zu allen wichtigen Orten der Geschichte selbst gehen oder jemand berichtet ihm von wichtigen Ereignissen, bei denen er nicht dabei. Das heißt aber auch, dass diese Person einen Grund haben muss, dem Ich-Erzähler davon zu erzählen. Und auch dann weiß der Ich-Erzähler nicht, ob er belogen wird und ob er alle wichtigen Informationen hat.

Mit dem Wechsel in die dritte Person hatte ich dagegen die Freiheit auch von Ereignissen zu erzählen, von denen der Detektiv nichts weiß und von denen ihm niemand etwas erzählen kann oder wird.

In „Ein bisschen Luxus“ erfährt Diana Schäfer nicht alles über die Bösen und ihre Taten. Einiges erfährt sie vielleicht nie. Einiges nach dem Ende der von mir erzählten Geschichte. Aber wir Leser wissen es und das ist genug.

Ich hätte natürlich die Geschichte anders erzählen können, aber, wie bereits gesagt, wollte ich in „Ein bisschen Luxus“ auch eine richtige Thrillerspannung haben. Eine Spannung die dazu führt, dass man letztendlich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Spannung kann, auch das ist kein großes Geheimnis, am einfachsten erzeugt werden, wenn immer wieder gezeigt wird, wie die Gegner des Helden ihre Taten vorbereiten und so die Pläne des Helden zum Scheitern bringen können. Denken Sie nur an das letzte Wettrennen das Sie sahen und wie Sie mit ihrem Favoriten bangten, zitterten und hofften, dass er gewinnt.

Bei einer Ich-Erzählung ist dieses Scheitern dann ein Schock. Wenn es keine Überraschung sein soll, muss der Ich-Erzähler das drohende Unheil immer wieder ankündigen. Wenn das zu oft geschieht, liest es sich irgendwann nicht mehr schön. Denn unser Held stolpert wie ein Trottel in sein Verhängnis und kann sich letztendlich daraus befreien.

Und damit komme ich zum letzten Grund für die von mir gewählte Perspektive: Ich kann den Helden sterben lassen. In einer Ich-Erzählung ist das nicht möglich .


Ein bisschen Luxus – Kapitel 2 online

Mai 28, 2007

Den zweiten Teil können Sie hier lesen.


Ein bisschen Luxus – Teil 1: Die ersten Zeilen

Mai 26, 2007

 

Das schöne bei einem wöchentlich erscheinenden Roman ist, dass der Autor, ähnlich einem Audiokommentar bei einem Film, einen Lesekommentar schreiben kann. Doch während bei einem Audiokommentar (schließlich wird sich zuerst der Film angesehen und dann der Kommentar gehört) auf das Ende der Geschichte hingewiesen und erklärt werden kann, wie bestimmte Themen und Hinweise auf das Ende bereits früh in die Geschichte eingeflochten wurden, muss ich auf diesen Luxus verzichten.

Aber sonst kann ich in den folgenden Monaten über die verschiedensten Aspekte von „Ein bisschen Luxus“ schreiben, die mir und Ihnen (wenn Sie irgendwann eine Frage haben) wichtig sind. Vielleicht erklären meine Ausführungen einige meiner Fehler, machen einiges Verständlicher, laden zur Diskussion und zum Lesen ein.

Warten wir also ab, wie sich dieses Experiment entwickelt.

Für alle, die das erste Kapitel von „Ein bisschen Luxus“ noch nicht gelesen habe, gibt es hier die Gelegenheit.

 

Gelesen?

 

Gut.

 

 

 

Mein Ziel bei diesem Anfang war, dass wir sofort mitten in der Geschichte (jemand sucht eine verschwundene Person) sind. Deshalb beginne ich mit dem Satz „Entschuldigung, aber die Tür war offen.“. Das mag nicht der brillanteste Satz sein, aber er zeigt gleich, dass es zwischen dem Sprecher und der angesprochenen Person einen Konflikt gibt. Denn der Sprecher ist ohne Erlaubnis in eine fremde Wohnung eingedrungen und er hat absolut kein Recht dies zu tun. Denn sonst müsste er sich nicht entschuldigen. Wir wissen bereits mit diesem Satz, dass die angesprochene Person irgendetwas unternehmen muss und diese Reaktion verrät uns einiges über ihren Charakter (über Diana Schäfer werde ich später noch ausführlicher schreiben).

Bei diesem Anfang sind wir gleich mitten im Geschehen. Das ist ein Anfang, wie er mir gefällt. Denn ich glaube, dass von Anfang an etwas Interessantes geschehen muss und dass dieses Interessante etwas mit der Geschichte zu tun haben soll. Bei „Ein bisschen Luxus“ wurde mir der Anfang auch von den klassischen PI-Romanen diktiert, in denen der Held im ersten Kapitel einen Auftrag übernimmt. Mal freiwillig. Mal stolpert er in einen Fall hinein. So zum Beispiel Milo Milodragovitch in James Crumleys „Land der Lügen“ (The final country). Dort wird Milo im ersten Kapitel Zeuge, wie ein gerade aus der Haft entlassener in Notwehr einen Wirt erschießt. Im folgenden sucht Milo den Mörder. In Robert B. Parkers „Die blonde Witwe“ (Widow’s Walk) übernimmt Privatdetektiv Spenser einen Auftrag. Im wesentlichen sind die ersten Seiten der umformulierte Klappentext. Der erste Satz ist „Ich denke, sie war’s“, er wird von der Anwältin der Angeklagten gesagt und wir wissen, wie schwer es für Spenser sein wird, die Unschuld der blonden Witwe zu beweisen.

Tja, und Donald E. Westlake lässt seine unter dem Pseudonym Richard Stark geschriebenen Parker-Romane immer mitten in einer Handlung beginnen. Die Folge ist immer, dass ich weiterlesen will.

Außerdem wollte ich mit den ersten Zeilen noch eine gefahrvolle Stimmung schaffen, die sich wie eine heraufziehendes Gewitter über die folgenden Seiten legt. Deshalb schrieb ich den aus drei Telefonaten bestehenden Prolog. Wir wissen nicht wer wann telefoniert. Aber wir wissen, dass diese Personen Verbrecher sind, gut organisiert sind und keine Skrupel haben. Sie haben schon mindestens einmal eine Pistole benutzt und sie werden es wieder tun. Ihr nächstes Opfer wird – soviel kann sich der geübte Krimileser denken – Diana Schäfer sein. Denn die Privatdetektivin wird die Wege dieser Gangster kreuzen.


Ein bisschen Luxus – in 28 Teilen

Mai 22, 2007

Seit Montag erscheint bei Berlinkriminell mein Kriminalroman „Ein bisschen Luxus“ als Fortsetzungsroman.

Im ersten Teil erhält Privatdetektivin Diana Schäfer den Auftrag einen vermissten Studenten zu suchen. Sie hat keine Ahnung mit wem sie sich auf ihrer Suche anlegt.

Hier geht’s zum ersten Teil: http://www.berlinkriminell.de/1/buecher_AB1.htm