Nachdem ich vor einigen Tagen einige der in den letzten Monaten gesehenen und noch nicht besprochenen Filme, Romane und Sachbücher abarbeitete, sind jetzt die gelesenen Comics mit Wenige-Satz-Kritiken dran. Einige gute, einige weniger gute – und einige Entdeckungen.
![Mignola - Hellboy - Der Sturm2](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/mignola-hellboy-der-sturm2.jpg?w=450)
Ein Ende, eigentlich zwei, gibt es auch im Hellboy-Kosmos. Hellboy ist der von Mike Mignola erfundene rote Dämon mit den abgeschnittenen Hörnern, der sich gerne mit irgendwelchen seltsamen, definitiv nicht-menschlichen Wesen kloppt – und in zwei Filmen (über einen Dritten wird immer noch geredet) von Ron Perlman kongenial verkörpert.
„Der Sturm“ ist der Abschluss der von Mike Mignola mit Duncan Fegredo geschriebenen Trilogie, die mit „Ruf der Finsternis“ und „Die Wilde Jagd“ begann.
Im ländlichen England trifft Hellboy, bewaffnet mit dem Königsschwert Excalibur, auf die Armeen von Nimue, der Königin des Blutes, und Hellboy kann den Kampf nur für einen höllisch hohen Preis gewinnen.
Ein ziemlich stürmisches Finale und ein höllischer Spaß für uns.
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Mike Mignola (Autor)/Duncan Fegredo (Zeichner): Hellboy: Der Sturm (Band 12)
(übersetzt von Frank Neubauer und Filipe Tavares)
Cross Cult, 2012
176 Seiten
22 Euro
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Originalausgabe
Hellboy: The Storm and the Fury
Dark Horse Comics, 2010/2011/2012
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![Mignola - Arcudi - Davis - BUAP - König der Furcht](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/mignola-arcudi-davis-buap-kc3b6nig-der-furcht.jpg?w=450)
„B. U. A. P.“ ist die Abkürzung für „Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen“ und der Serientitel des „Hellboy“-Ablegers, in dem frühere Arbeitskollegen von Hellboy gegen paranormale Erscheinungen kämpfen. In den vorherigen neun Bänden kämpften sie gegen die Froschplage.
Jetzt, in „König der Furcht“, dem zehnten „B. U. A. P.“-Band von Mike Mignola, John Arcudi und Guy Davis kommt der Kampf zwischen der B. U. A. P. und den Fröschen und ihren Verbündeten zu einem vorläufigen Ende. Aber während in „Der Sturm“ wirklich ein Sturm losbrach, ist der „König der Furcht“ doch eher ein laues Lüftchen, das sich an mehreren Orten entfaltet. Immerhin gibt es einen schönen Epilog, in dem die B. U. A. P. vor einer Kommission ihr Verhalten rechtfertigen will. Und im Nachwort sagt Mike Mignola, dass der nächste „B. U. A. P.“-Zyklus „Hölle auf Erden“ heißt und mit „Die neue Welt“ beginnt.
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Mike Mignola (Autor)/John Arcudi (Autor)/Guy Davis (Zeichner): B. U. A. P.: König der Furcht (Band 10)
(übersetzt von Frank Neubauer)
Cross Cult, 2012
144 Seiten
19,80 Euro
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Originalausgabe
BPRD: King of Fear
Dark Horse Comics, 2010/2012
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Hinweise
Hellboy-Comic-Seite (oder Mike Mignolas Hellboy-Seite)
Meine Besprechung von Mike Mignola (Autor)/John Arcudi (Autor)/Guy Davis (Zeichner) „B. U. A. P.: Tödliches Terrain (Band 7)“ (BPRD: Killing Ground, 2008)
Meine Besprechung von Mike Mignola (Autor)/John Arcudi (Autor)/Guy Davis (Zeichner) „B. U. A. P.: Die Warnung (Band 8)“ (BPRD: The Warning, 2009/2010)
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![Snyder - American Vampire 4 - 2](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/snyder-american-vampire-4-2.jpg?w=450)
Fast schon auf „Hellboy“-Territorium begibt sich „Das Überleben des Stärkeren“, der vierte Sammelband von „American Vampire“, der genialen von Scott Snyder erfundenen Vampirserie, für die auch Stephen King eine Geschichte erfand.
Denn anstatt weiter vom Kampf der amerikanischen Vampire gegen die europäischen Vampire in den USA zu erzählen, werden Felicia Book und Cash McCogan, zwei Charaktere, die bislang eher Nebenfiguren waren, 1941 im Auftrag des die Vampire bekämpfenden Bundes „Die Vasallen des Morgengrauens“ nach Europa geschickt. In der abgelegenen, rumänischen Burg Vlan sollen sie Dr. Erik Pavel, der angeblich ein Heilmittel gegen die Vampire gefunden hat, befreien. Getarnt als reiche Amerikaner, die mit den Nazis Geschäfte machen wollen, treffen sie auf der Burg auf Pavel, ihn beschützend-bewachende Nazis und Vampire. Viele Vampire. Eine ganze Brigade.
„Das Überleben des Stärkeren“ bringt vielleicht die große „American Vampire“-Geschichte nicht voran, aber als Einzelgeschichte, in der, fast schon in Indiana-Jones-Manier, tapfere Amerikaner gegen böse Nazis und noch bösere Vampire kämpfen, ist das spannend-kurzweilige Unterhaltung.
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Scott Snyder (Autor)/Sean Murphy (Zeichner): American Vampire: Das Überleben des Stärkeren (Band 4)
(übersetzt von Bernd Kronsbein)
Panini, 2012
116 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe
American Vampire: The Survival of the Fittest, Vol. 1 – 5
Vertigo, 2011
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Hinweise
Wikipedia über “American Vampire”
Meine Besprechung von Scott Snyder/Stephen King/Rafael Albuquerques (Zeichner) „American Vampire – Band 1“ (American Vampire, Vol. 1 – 5, 2010)
Meine Besprechung von Scott Snyder/Rafael Albuquerque/Mateus Santoloucos „American Vampire – Band 2“ (American Vampire, Vol. 6 – 11, 2010/2011)
Meine Besprechung von Scott Snyder/Rafael Albuquerque/Danijel Zezeljs „American Vampire – Band 3“ (American Vampire, Vol. 12 – 18, 2011)
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![Ross - Edwards - Turf - 2](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/ross-edwards-turf-2.jpg?w=450)
Das kann von „Turf“, trotz eines Stan Lee Best Newcomer Award für Autor Jonathan Ross, nicht behauptet werden. In der 1929 in New York spielenden Geschichte bekämpfen sich die verschiedenen Verbrecherfamilien. Zuletzt eroberte die geheimnisvolle, aus dem Nichts aufgetauchte Dragonmir-Familie immer größere Territorien. Weil sie Vampire sind, haben sie in punkto Blutdurst und Quasi-Unverletzbarkeit gegenüber den menschlichen Verbrechern unschätzbare Kampfvorteile.
Auf der anderen Seite steht Gangsterboss Eddie Falco, der unverhofft Hilfe von einem gestrandeten Außerirdischen erhält.
Die steampunkige Idee fand ich im ersten Moment genial, aber „Turf“ ist dann doch kein fetziges Genre-Crossover, sondern ein sehr textlastiges und eher zähes Alien-treffen-Vampire-treffen-Gangster-Abenteuer, mit einigen popkulturellen Anspielungen.
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Jonathan Ross (Autor)/Tommy Lee Edwards (Zeichner): Turf
(übersetzt von Claudia Fliege)
Panini, 2012
164 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe/enthält
Turf 1: The Fangs of New York, April 2010
Turf 2: Aliens with Dirty Faces, Juni 2010
Turf 3: BadFellas!, Oktober 2010
Turf 4: Once Upon a Time in Harlem, Februar 2011
Turf 5: The Bloodfather, Juni 2011
(Yeah, schöne Titel!)
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![Charlot - Chabert - Bourbon Street 2](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/charlot-chabert-bourbon-street-2.jpg?w=450)
Jazz und Crime gehören oft zusammen, aber nicht auf der „Bourbon Street“. In dem von Philippe Charlot geschriebenem und Alexis Chabert atmosphärisch gezeichnetem Comic geht es um die Musik und wie, inspiriert von dem Erfolg des Buena Vista Social Clubs, Alvin die alte New-Orleans-Jazzband wieder zusammentrommelt (erzählt in dem ersten „Bourbon Street“-Band „Die Geister des Cornelius“) und sie wieder auf Tour gehen, mit den Enttäuschungen und Freuden des Tour-Alltags konfrontiert werden und, immerhin lenkt der Geist von Louis Armstrong die Geschicke der echten Jazzer, sie am Ende eine einmalige Chance erhalten.
Das wird in dem jetzt vorliegenden zweiten „Bourbon Street“-Band „Abschiedstournee“ erzählt und, wie schon in dem ersten „Bourbon Street“-Buch gefällt auch dieser Band durch die gekonnte Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit, von Wirklichkeit und Traum.
Jazzfans dürften von dieser Liebeserklärung an ihre Musik begeistert sein und die anderen hören sich nach einem Besuch auf der „Bourbon Street“ sicher ein Jazzstück mit anderen Ohren an.
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Philippe Charlot (Autor)/Alexis Chabert (Zeichner): Bourbon Street: Abschiedstournee (Band 2)
(übersetzt von Horst Berner)
Ehapa Comic Collection, 2012
48 Seiten
13,99 Euro
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Originalausgabe
Bourbon Street: Tome 2 – Tournée d’adieu
Bamboo Édition, 2012
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Hinweis
Meine Besprechung von Philippe Charlot/Alexis Chaberts „Bourbon Street: Die Geister des Cornelius“ (Bourbon Street: Tome 1 – Les Fantômes de Cornelius, 2011)
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![Johns - Frank - Batman Erde Eins - 2](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/johns-frank-batman-erde-eins-2.jpg?w=450)
In „Batman: Erde Eins“ erzählen Geoff Johns und Gary Frank mal wieder – und wie der Zusatztitel „Erde Eins“ erahnen lässt, in einer neuen Serie außerhalb der Kontinuität der bestehenden „Batman“-Serie – den bekannten Werdegang von Bruce Wayne zu Batman: in einer Gasse werden seine Eltern ermordet, er hat Schuldgefühle, er wird von Butler Alfred erzogen, er will sich an den Bösewichtern rächen, er kämpft gegen den Pinguin. Das ist alles bekannt und es ist schon erstaunlich, wie gespannt man dann doch dieser bekannten Geschichte folgt, sich über die kleinen Variationen freut und man am Schluss das Buch zufrieden zuklappt und sagt: Gut gemacht.
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Geoff Johns (Autor)/Gary Frank (Zeichner): Batman: Erde eins
(übersetzt von Steve Kups)
Panini, 2012
140 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe
Batman: Earth One
DC Comics, 2012
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Hinweise
Homepage von Geoff Jones
DC Comics über „Batman: Earth One“
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![Azzarello - Wonder Woman 1 - Blut](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/azzarello-wonder-woman-1-blut.jpg?w=450)
Wie bekannt gab es Ende 2011 im DC-Comic-Universum einen umfassenden Neustart, in dem alle Serien und Charaktere quasi auf Null gestellt wurden, die Charaktere mehr oder weniger neu definiert werden und irgendwie die vielen, vielen Serien miteinander neue Verbindungen eingehen sollen.
Während der wahre Fan sich natürlich blind alle Serien besorgt, wählen wir fast willkürlich zwei aus: nämlich „Wonder Woman“ von „100 Bullets“-Erfinder Brian Azzarello und „Swamp Thing“ von „American Vampire“-Erfinder Scott Snyder und genießen deren gelungene Neuinterpretationen.
Wobei das besonders bei Brian Azzarello überrascht. Denn anstatt in düsteren Noir-Phantasien zu baden, erzählt er in „Wonder Woman: Blut“ ein herrlich durchgeknalltes Fantasy-Abenteuer mit einer kampfesstarken Heldin in äußerst knapper Bekleidung. Wonder Woman Diana will herausfinden, welches Geheimnis ihre Mutter Hippolyta, die Königin der Amazonen vor ihr bewahrt. Und dann mischen sich auch noch die griechischen Götter ein.
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Brian Azzarello (Autor)/Cliff Chiang (Zeichner)/Tony Akins (Zeichner): Wonder Woman: Blut (Band 1)
(übersetzt von Steve Kups)
Panini, 2012
140 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe/enthält
Wonder Woman 1: The Visitation (Die Heimsuchung, November 2011)
Wonder Woman 2: Home (Zu Hause, Dezember 2011)
Wonder Woman 3: Clay (Lehm, Januar 2012)
Wonder Woman 4: Blood (Blut, Februar 2012)
Wonder Woman 5: Lourdes (Wallfahrt, März 2012)
Wonder Woman 6: Thrones (Herrscher, April 2012)
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Hinweise
DC Comics über Wonder Woman
Wikipedia über Wonder Woman (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Eduardo Rissos “Jonny Double” (Jonny Double, 2002)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Marcello Frusins “Loveless 1 – Blutrache” (Loveless: A Kin’ of Homecoming, 2006)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Marcello Frusins „Loveless 2 – Begraben in Blackwater“ (Loveless: Thicker than Blackwater, 2007)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Danijel Zezeljs „Loveless 3 – Saat der Vergeltung” (Loveless: Blackwater Falls, 2008)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Danijel Zezeljs “Loveless 4 – Stunde der Abrechnung” (Loveless, Vol. 19 – 24, 2008)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Eduardo Rissos “100 Bullets 3 – Alle guten Dinge” (100 Bullets: Hang up on the Hang Low, 2001)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Eduardo Rissos „100 Bullets 5 – Du sollst nicht töten“ (100 Bullets Vol. 5: The Counterfifth Detective, 2002)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Eduardo Rissos „100 Bullets – Dekadent (Band 10)“ (100 Bullets: Decayed, Volume 68 – 75)
Meine Besprechung von Brian Azzarellos/Eduardo Rissos „!00 Bullets: Das Einmaleins der Macht (Band 11)“ (100 Bullets: Once upon a crime, Volume 76 – 83)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Eduardo Rissos „100 Bullets: Das dreckige Dutzend (Band 12)“ (100 Bullets: Dirty, Volume 84 – 88)
Meine Besprechung von Brian Azzarello/Eduardo Rissos „100 Bullets: Freitag (Band 13) (100 Bullets: Wilt, Volume 89 – 100)
Meine Besprechung von Brian Azzarello (Autor)/Eduardo Risso (Zeichner): Batman – Kaputte Stadt, 2012 (Broken City: Part 1 – 5, Conclusio (Batman # 620 – 625), Dezember 2003 – Mai 2004)
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![Snyder - Swamp Thing 1](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/snyder-swamp-thing-1.jpg?w=450)
Während Wonder Woman die Tochter einer Königin ist, die, so die Legende, in einer mondlosen Nacht aus Lehm geformt wurde, ist Swamp Thing der Botaniker Dr. Alec Holland, der nach einer Explosion in seinem Labor starb und sechs Wochen vor dem Beginn von „Swamp Thing: Die Auferstehung der Toten“ im Sumpf wiedererwachte und jetzt als Bauarbeiter, der die Schreie der Pflanzen hören kann, arbeitet. Er will nur seine Ruhe haben. Auch als er erfährt, dass ein Wesen, das die Fäulnis und der Zerfall ist, das alles Grün vernichten will und an den unfruchtbarsten Orten der Welt, wo es nur schwaches Grün gibt, nistet und jetzt auch andere Gebiete erobern will, will Alec Holland zunächst nur seine Ruhe haben.
Gut, unter den Superhelden hat Holland eine gewaltige Achillesferse. Denn als Beschützer der Pflanzen benötigt er Pflanzen in seiner Nähe. Wenn es keine gibt, zum Beispiel in der Wüste, verlassen ihn schnell seine Kräfte. Aber dafür hat er mehr ökologisches Bewusstsein als eine halbe Umweltschutzbewegung und die Geschichte von seinem Konflikt zwischen Wollen und Berufung ist von Scott Snyder spannend erzählt.
Mal sehen, wie die Abenteuer von Wonder Woman und Swamp Thing weiter gehen. Der Auftakt ist jedenfalls beide Male gelungen.
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Scott Snyder (Autor)/Yanick Paquette (Zeichner): Swamp Thing: Die Auferstehung der Toten (Band 1)
(übersetzt von Josef Rother)
Panini, 2012
156 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe/enthält
Swamp Thing 1: Raise Dem Bones (Die Auferstehung der Toten, November 2011)
Swamp Thing 2: When it Coms a Knockin (Das Klopfen an der Tür, Dezember 2011)
Swamp Thing 3: Come Hither, Child (Komm zu mir, Kind, Januar 2012)
Swamp Thing 4: Desert Five O’clock (Die Wunderblume, Februar 2012)
Swamp Thing 5: Dead Meat (Totes Fleisch, März 2012)
Swamp Thing 6: The Black Queen (Die schwarze Dame, April 2012)
Swamp Thing 7: Swamp Thing (Swamp Thing, Mai 2012)
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Hinweise
DC Comics über Swamp Thing
Wikipedia über Swamp Thing (deutsch, englisch)
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![David B - Tanquerelle - Die falschen Gesichter - 2](https://kriminalakte.org/wp-content/uploads/2013/03/david-b-tanquerelle-die-falschen-gesichter-2.jpg?w=450)
Genug Superheldentum. Wenden wir uns wieder normalen Menschen und ihren normalen Problemen zu: nämlich dem lieben Geld. In der von Autor David B. und Zeichner Hervé Tanquerelle erzählten, von wahren Ereignissen inspirierten Geschichte „Die falschen Gesichter“ besorgen die Protagonisten sich das Geld mit Banküberfällen. Als Tarnung maskieren die Jungs aus dem Pariser Viertel Belleville sich mit falschen Bärten und Perücken. Über viele Jahre können sie der Polizei entkommen, werden von der Öffentlichkeit wegen ihres unblutigen Vorgehens und ihrer Chuzpe als Helden gefeiert und sie finden Nachahmer, die deutlich weniger zimperlich vorgehen. Als die Polizei ihre Kräfte konzentriert und sie nach einem Überfall ein Video sicherstellen können, haben sie eine heiße Spur – und die Gang will das berühmte letzte Ding drehen.
„Die falschen Gesichter“ spielt im Paris der späten siebziger und frühen achtziger Jahre und David B. und Hervé Tanquerelle gelingt es, die damalige Zeit und die damaligen französischen Kriminalromane und -filme wieder auferstehen zu lassen und man wünscht sich eine Verfilmung. Denn auch wenn Jean-Pierre Melville, Jose Giovanni, Robert Enrico, Yves Montand und Lino Ventura nicht mehr unter uns weilen und Alain Delon, Jean-Paul Belmondo und Gérard Depardieu sich heute in anderen Sphären bewegen, liest sich die Geschichte wie ein nie entstandener Film mit ihnen, der noch einmal die großen Mythen von Polizisten und Verbrechern, geerdet in einem bestimmten Milieu und einem Stadtviertel, beschwört.
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David B. & Hervé Tanquerelle: Die falschen Gesichter
(übersetzt von Uli Pröfrock)
avant-verlag, 2012
152 Seiten
19,95 Euro
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Originalausgabe
Les faux visages – Une vie imaginaire du Gang des Postiches
Futuropolis, Paris 2012
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Hinweise
Wikipedia über David B.(deutsch, französisch) und Hervé Tanquerelle
Blog von Hervé Tanquerelle
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