Art the Clown ist zurück – und er hat eine mörderisch gute Zeit. Dieses Mal ist er, der Jahreszeit angemessen, ein wenig, als Nikolaus verkleidet. In einer Shopping-Mal verteilt er auch an Kinder Geschenke und er freut sich mächtig über seine kleinen Späßchen, die meistens in einem Blutbad enden.
„Terrifier 3“ schließt nahtlos nahtlos an seinen Vorgänger an. D. h., wem solche brutalen Slasher-Filme gefallen und wem die vorherigen „Terrifier“-Filme gefielen, dem dürfte auch dieser Film gefallen.
Fünf Jahre nach den Ereignissen aus „Terrifier 2“ sind Sienna Shaw und ihr Bruder Jonathan immer noch traumatisiert von den damaligen Ereignissen. Da taucht Art the Clown wieder in Miles County auf und er tut, was er schon in den vorherigen Filmen tat. Menschen blutig töten und sich dabei köstlich amüsieren. Ihm gefällt, was er tut.
Die Story ist nur das Füllmaterial, die Verschnaufpause, zwischen den blutigen Morden. Trotzdem nimmt Regisseur, Drehbuchautor und Art-the-Clown-Erfinder Damien Leone sich in seinem neuesten Film erstaunlich viel Zeit für die Traumata der Shaw-Geschwister. Leone erzählt auch ein wenig aus der Vergangenheit von Art the Clown. Diese Rückblicke dienen Leone primär dazu, mehr eklige Szenen zu präsentieren.
Und damit wären wir beim Kern der „Terrifier“-Filme, die einfach nur gut gemachte Retro-Slasher sind, deren Ambitionen sich auf die möglichst ausführliche und wahre Blutfontänen spritzende Präsentation der Morde konzentrieren.
Wer mehr von „Terrifier 3“ erwartet, wird enttäuscht werden. Oder sehr schnell, entsetzt, den Kinosaal verlassen. Objektiv betrachtet ist „Terrifier 3“ kein guter Film. Die Grenzen des guten Geschmacks werden konsequent ignoriert. Die Schauspieler sind Schlachtvieh. Kurz vor ihrem Ableben werden sie minimal eingeführt. Die Dialoge sind bestenfalls funktional. Der Bösewichts sagt überhaupt nichts. Und das Drehbuch beschränkt sich darauf, etwas für die Zeit zwischen den Morden anzubieten. Entsprechend vernachlässigbar ist die Story. Das war in den achtziger Jahren nicht anders.
„Terrifier 3“ ist ein schwarzhumoriges Slasher-Fest, das genau das liefert, was die Fans nach den ersten beiden Filmen erwarten und was Plakat und Trailer versprechen: blutig-brutale Morde, die ohne CGI in Handarbeit hergestellt wurden. Es ist ein spaßiger Film – für Menschen mit einem stabilen Magen und einem etwas abseitigem Humor.
Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Filme hat der Phantomime David Howard Thornton. Er spielt Art the Clown. Er lässt ihn sprechen und er verleiht seinen Auftritten eine kindliche Naivität. Art begreift nicht, während er sich über seine Taten freut, dass er gerade Menschen quält, foltert und bestialisch ermordet. Leone zeigt das ausführlich.
Dabei verzichtet er immer noch auf ein elaboriertes World-Building. Bei ihm gibt es nur einen ultrabösen unsterblichen Clown und Menschen, die normalerweise die Begegnung mit ihm nicht überleben.
Dass Art sich am Ende von „Terrifier 3“ auf den Weg zu seinen nächsten Taten macht, dürfte niemand überraschen. Das kennen wir auch aus anderen Horrorfilmen.
Außerdem sind die Filme finanziell unglaublich erfolgreich. „Terrifier“ war ein No-Budget-Slasher. 35.000 US-Dollar soll er gekostet haben. Der zweite hatte ein deutliches höheres Budget. Nämlich 250.000 US-Dollar. Der dritte Teil soll 2 Millionen US-Dollar gekostet haben. Und er hat jetzt, Stand 31. Oktober 2024, schon ein US-Einspiel von über 45 Millionen US-Dollar. Weltweit sind es bereits gut 60 Millionen US-Dollar. Bei den Zahlen hat Art the Clown noch ein langes Leben vor sich.

Terrifier 3 (Terrifier 3, USA 2024)
Regie: Damien Leone
Drehbuch: Damien Leone
mit Lauen LaVera, David Howard Thornton, Elliott Fullam, Samantha Scaffidi, Antonella Rose
Länge: 125 Minuten
FSK: ab 18 Jahre
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Hinweise
Rotten Tomatoes über „Terrifier 3“
Wikipedia über „Terrifier 3“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Damien Leones „Terrifier 2“ (Terrifier 2, USA 2022)
Veröffentlicht von AxelB 