Neu im Kino/Filmkritik: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ und im Kino auftaucht

März 22, 2014

Bestsellerverfilmungen, nächste Runde. „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist die schwarzhumorige Verfilmung von Jonas Jonassons Bestseller mit einem deutlichen Hang zum Klamauk, die mir überhaupt nicht gefallen hat, weil es letztendlich „Forrest Gump“ trifft doofe Gangster ist und der Zufall wirklich jedes Problem und jeden Konflikt ohne Zutun des Hundertjährigen erledigt.

Bevor Allan Karlsson aus dem Fenster stieg, hat er ein langes, ereignisreiches Leben gelebt. Als kleiner Junge wollte er nur Dinge in die Luft jagen. Nach dem zweiten Weltkrieg langweilte ihn das, er wurde Geheimagent und stolperte weiter durch die Weltgeschichte. Dabei erkennt er in seiner bodenlosen Naivität keinen Unterschied zwischen Franco-Faschismus und Kommunismus. Er kämpft mal auf der einen, mal auf der anderen Seite und bekommt eigentlich nichts von der Welt mit, aber der Film will uns glauben machen, dass dieser Trottel ständig den Lauf der Geschichte veränderte, dass er die treibende Kraft des zwanzigsten Jahrhunderts war.

Auch jetzt, als er nach seiner Flucht aus dem Altersheim auf einem Bahnhof auf einen Koffer aufpassen soll, mit dem Koffer zu einem noch einsameren Bahnhof fährt und dort entdeckt, dass der Koffer randvoll mit Geld gefüllt ist, stolpert er einfach in eine weitere unglaubliche Geschichte hinein. Denn der Besitzer des Koffers, ein doofer Gangster, der ihn für einen grenzdebilen Gangster befördert, der ihn wiederum einem ebenso geistig minderbemitteltem Verbrecher geben will, verfolgt ihn zum stillgelegten Bahnhof und stirbt zufällig in der Gefrierkammer. Die Leiche muss entsorgt werden und Karlsson und der Bahnhofswärter machen sich reichlich ziellos auf den Weg, nehmen dabei immer mehr seltsame Leute mit und hinterlassen nebenbei eine Spur von Leichen.

Allerdings ist der Protagonist, auch als Hans im Glück, einfach zu dumm und der Zufall übernimmt zu viel Arbeit, um sich länger für diesen Hundertjährigen und seine Zufallsbekanntschaften zu interessieren.

Der Hundertjährige der - Plakat

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann, Schweden 2013)

Regie: Felix Herngren

Drehbuch: Felix Herngren, Hans Ingemansson

LV: Jonas Jonasson: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann, 2009 (Der Hunderjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand)

mit Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg, Mia Skäringer, Jens Hultén, Alan Ford, Ralph Carlsson

Länge: 115 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

Moviepilot über „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

Rotten Tomatoes über „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

Wikipedia über den Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

Homepage von Jonas Jonasson