Megan Reed ist eine Ex-Polizistin, die seit einigen Nächten in der Leichenhalle des Boston Metro Hospital arbeitet. Das mitten in der Großstadt liegende Krankenhaus ist ein fotogen brutalistischer Bau. Trotzdem (und gegen jede Wahrscheinlichkeit) ist das Krankenhaus nach Sonnenuntergang vollkommen verwaist. Reed verbringt ihren Dienst allein in den Gängen der Leichenhalle. Neben ihr scheinen nur zwei Nachtwächtern und ganz wenige Krankenschwestern Dienst zu haben.
Das schränkt die potentiellen Opfer von Hannah Grace ein. Denn Hannah Grace ist eine von einem besonders fiesen Dämon besessene junge Frau. Der an ihr durchgeführte Exorzismus ging gründlich schief und jetzt wird sie, Monate nach ihrem offiziellen Tod, bei Reed eingeliefert.
Für Reed ist die junge, schwer misshandelte und verstümmelte Frauenleiche zuerst eine weitere Leiche, die sie aufnehmen muss. Aber schnell geschehen merkwürdige Dinge in den einsamen Gängen der Leichenhalle und der Dämon sucht weitere Opfer.
„The Possession of Hannah Grace“ ist ein typischer Direct-to-DVD-Horrorfilm, gedreht mit einem überschaubarem Budget, ohne nervige Wackelkamera und, immerhin, einigen Schauspielern, die nicht ständig schreiend durch Gänge laufen müssen. Man wird auch kaum von den üblichen Horrorfilmklischees – Jump-Scares und plötzlichen, lauten Geräuschen – belästigt. Spannender wird es dadurch nicht. Das liegt auch daran, dass das Drehbuch sich beim Abhaken der bekannten Horrrorfilmklischees nicht bemüht, eine in sich stimmige Geschichte zu erzählen. So verschwindet irgendwann in der Nacht der jüngere der beiden Nachtwächter. Sein Kollege und Reed fragen sich zwar, wo er denn sei. Aber sie suchen nicht nach ihm. Dabei ist in dem Moment schon klar, dass irgendetwas in der Leichenhalle nicht stimmt.
P. S. für Architekturfreaks: die City Hall und das Hurley Building in Boston waren für einige Aufnahmen die Kulisse des Film-Krankenhaus.

The Possession of Hannah Grace (The Possession of Hannah Grace, USA 2018)
Regie: Diederik Van Rooijen
Drehbuch: Brian Sieve
mit Shay Mitchell, Grey Damon, Kirby Johnson, Stana Katic, Nick Thune, Jacob Ming-Trent, Max McNamara, Louis Herthun
Länge: 86 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über „The Possession of Hannah Grace“
Metacritic über „The Possession of Hannah Grace“
Veröffentlicht von AxelB