Shaun of the Dead (Shaun of the Dead, Großbritannien 2004)
Regie: Edgar Wright
Drehbuch: Simon Pegg, Edgar Wright
Es dauert einige Zeit, bis der lethargische Elektroverkäufer Shaun und sein arbeitsloser Kumpel Ed mitbekommen, dass gerade eine Zombie-Apokalypse die Menschheit dezimiert. Aber danach überlegen sie, was sie tun sollen, gehen in die Offensive – und zum nächste Pub.
Kultige Zombie-Horror-Splatterkomödie, die in einer gut besuchten Mitternachtvorstellung noch spaßiger als auf der heimischen Couch ist. Mit oder ohne Cornetto.
Und hier einige zeitgenössische Urteile: „Schräger Film“ (Lexikon des internationalen Films) „Sympathische Splatterkomödie“ (epd-Film) „Kinospaß für Splatterfans“ (Zitty)
mit Simon Pegg, Nick Frost, Kate Ashfield, Lucy Davis, Dylan Moran, Penelope Wilton, Bill Nighy, Martin Freeman, Rafe Spall, Chris Martin, Jonny Buckland, Edgar Wright
Die ersten Minuten sind grandios: In einer langen, ungeschnittenen Szene ist die Kamera auf Brendan Gleeson gerichtet, der den irischen Dorfpriester James Lavelle spielt. Er sitzt im Beichtstuhl. Ein Gläubiger beichtet ihm, dass er als Kind von einem Geistlichen sexuell missbraucht wurde und dass er sich jetzt dafür rächen will, indem er eine Person umbringt, die nichts mit den damaligen Taten zu tun hat, die vollkommen edel ist und ein Repräsentant der Kirche ist. Der Beichtende sagt Lavelle, dass er ihn in einer Woche am Strand umbringen werde.
Was für ein Auftakt. Was für eine tolle Ausgangsidee – und wie wenig macht John Michael McDonagh (The Guard – Ein Ire sieht schwarz) daraus. Denn Lavelle, der den Beichtenden kennt, unternimmt in den folgenden Tagen nichts. Er verrichtet einfach seine gewohnte Seelsorgerarbeit bei seinen Schäfchen, die alle etwas speziell sind. Iren halt. Er wird von seiner Tochter besucht. Er besucht einen US-Schriftsteller, der auf einer Insel seine Bücher schreibt. Sie unterhalten sich über Gott und die Welt. Und immer wieder geht es um Schuld und Sühne, aber weil Lavelle nichts unternimmt, langweilt dieser Reigen für die Prämisse belangloser Episoden schnell. Denn sie sind einfach nur die Chronik einer x-beliebige Woche aus dem Leben eines Geistlichen. Weder regelt Lavelle seine Angelegenheiten, noch versucht er seinen Mörder, den er kennt, von der Tat abzuhalten. Lavelle akzeptiert die Nachricht von seinem Tod so, wie andere Menschen die Nachricht, dass kommende Woche das Heizöl geliefert wird, akzeptieren.
Diese überwältigende Schicksalergebenheit Lavelles, der als wahrer Gläubiger klaglos das ihm von Gott auferlegte Schicksal gleichgültiger als Jesus akzeptiert, ist als dramaturgische Idee, die die Todesankündigung und das damit verbundene potentielle Drama total sabotiert, zwar interessant, aber für mich funktionierte sie nicht.
Da können auch die guten Schauspieler und einzelne gute Szenen nichts ausrichten.