Auf dem Festland tobt der irische Bürgerkrieg. Auf der vor Irland liegenden Insel Inisherin tobt im März/April 1923 ein ganz anderer Krieg. Denn aus heiterem Himmel will Colm Doherty (Brendan Gleeson) sich nicht mehr mit Padraic Súilleabháin (Colin Farrell) unterhalten. Dabei sind sie seit Ewigkeiten Freunde. Jeden Tag trinken sie im örtlichen Pub Bier und reden miteinander. Aber jetzt bricht Colm, ohne irgendeine Erklärung, den Kontakt zu Padraic ab. Padraic will das nicht akzeptieren. Er will wissen, warum.
Im normalen Leben könnte diese Situation mit einem Gespräch, etwas Einsicht und gutem Willen einvernehmlich beendet werden. Aber Martin McDonagh lässt in seinem neuen Film „The Banshees of Inisherin“ den Konflikt zwischen Colm und Padraic schonungslos eskalieren. Denn je mehr Padraic wissen möchte, warum sein bester Freund nicht mehr mit ihm reden will, umso rigoroser verweigert Colm eine Antwort. Er droht sogar, sich einen Finger abzuschneiden, wenn Padraic ihn wieder anspricht. Als dieser es dennoch tut, schneidet Colm sich seinen ersten Finger ab.
Dieser Kampf zwischen den beiden ehemaligen Freunden wird beobachtet von den weitgehend stumm bleibenden Inselbewohnern. Ernsthaft versucht nur Colms Schwester zu vermitteln. Der Dorfpfarrer und der Dorfpolizist, der seinen Sohn missbraucht und schlägt, schauen zu. Und eine alte Frau mit seherischen Fähigkeiten macht rätselhafte Andeutungen über die Zukunft. So prophezeit sie kurz vor dem Filmende zwei Tote.
Wie schon in seiner vorherigen, etwas besseren Schwarzen Komödie „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ brauchen die Dorfbewohner keine Auswärtigen, um sich das Leben zur Hölle zu machen. Aber während Mildred Hayes einen guten Grund für das Aufstellen der titelgebenden Billboards, in denen sie die lokale Polizei auffordert, den Vergewaltiger und Mörder ihrer Tochter zu suchen, hat Colm keinen ähnlich nachvollziehbaren Grund für sein Verhalten.
Weil McDonagh die Geschichte nicht irgendwann in der Vergangenheit, sondern vor hundert Jahren, ist die Geschichte von Colm und Padraic auch ein Kommentar zum irischen Bürgerkrieg und dem Nordirlandkonflikt. Es geht ihm dabei nicht um Schuldzuweisungen oder Erklärungen eines in seiner Radikalität und Dauer nicht wirklich zu erklärenden Konflikts. Ihm geht es darum, eine Dynamik zu erklären und damit auch zu erklären, warum dieser Konflikt über Jahrzehnte andauerte und, dank des Brexits, jederzeit wieder ausbrechen kann.
McDonaghs bitterböse, schwarzhumorige Parabel wird von den Kritikern geliebt. Sie ist im Moment für zahlreiche Preise nominiert und hat schon etliche gewonnen. Zu Recht.
The Banshees of Inisherin (The Banshees of Inisherin, USA 2022)
Regie: Martin McDonagh
Drehbuch: Martin McDonagh
mit Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon, Barry Keoghan, Gary Lydon
Der Schneider von Panama (The Tailor of Panama, USA/Irland/Großbritannien 2001)
Regie: John Boorman
Drehbuch: John le Carré, John Boorman, Andrew Davis
LV: John le Carré: The Tailor of Panama, 1996 (Der Schneider von Panama)
Für den britischen Geheimagenten Osnard ist Panama die Endstation, bis er den Nobelschneider Pendel kennen lernt und von ihm – gegen Geld – brisante Regierungsgeheimnisse (die vollkommen erfunden sind) anvertraut bekommt.
Köstliche und sehr britische Demontage der Spionagewelt. Mit Sicherheit viel näher an der Realität, als die Bond-Abenteuer. Brosnan zieht hier als Geheimagent sein Image durch den Kakao.
Mit Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis, Harold Pinter, Brendan Gleeson, Martin Ferrero, Mark Margolis, Dylan Baker, Daniel Radcliffe
The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company you keep, USA 2013)
Regie: Robert Redford
Drehbuch: Lem Dobbs
LV: Neil Gordon: The Company you keep, 2003
Nachdem eine Weathermen-Kampfgefährtin verhaftet wird und ein neugieriger Jungspund-Journalist seine vierzig Jahre zurückliegende terroristische Vergangenheit enthüllt, taucht der angesehene Bürgerrechtsanwalt Jim Grant unter. Um, wie der Journalist vermutet, seine Unschuld zu beweisen.
Spannender, im positiven Sinn altmodischer, vor allem auf die Dialoge setzender Polit-Thriller, bei dem der Polit-Teil eher eine Beigabe ist. Die vielen bekannten Gesichter, denen Robert Redford (als Grant) auf seiner Flucht vor dem FBI begegnet, erfreuen zuerst das Auge des gestandenen Kinofans und sorgen dann für eine angenehme Verunsicherung. Denn bei diesem All-Star-Ensemble ist schnell vollkommen unklar, wer nur einen kurzen Gastauftritt hat und wer nicht.
mit Robert Redford, Shia LaBeouf, Julie Christie, Susan Sarandon, Nick Nolte, Terrence Howard, Anna Kendrick, Stanley Tucci, Chris Cooper, Richard Jenkins, Brendan Gleeson, Brit Marling, Sam Elliott, Stephen Root, Jackie Evancho
Gangs of New York (Gangs of New York, USA/Deutschland/Italien/Großbritannien/Niedeland 2002)
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Jay Cocks, Kenneth Lonergan, Steven Zaillian
LV: Herbert Asbury: The Gangs of New York, 1928 (Die Gangs von New York – Eine Geschichte der Unterwelt)
Amsterdam Vallon will den Mörder seines Vaters, den Gangsterboss William Cutting (Bill, the Butcher), töten.
Ausgehend von dieser dürftigen Geschichte entfaltet Martin Scorsese ein atemberaubendes Porträt vom Überlebenskampf, der Verflechtung zwischen Politik und Verbrechen, den Bandenkriegen und den Kämpfen zwischen den verschiedenen Ethnien in Five Points, den Slums von New York, in den Jahren zwischen 1846 bis 1863.
„Gangs of New York ist ein solches Drama der Endzeit einer Herrschaft, in der sich eine gesellschaftliche und familiäre Ordnung durch ihre eigenen Gesetze zerstört, und durch eine Rebellion der Methoden. Eine große Tragödie also, oder eine melancholische Farce; aber wieder projiziert sie Scorsese auf ein eher materialistisch dokumentiertes Stück Zeitgeschichte, mehrere Erzählweisen begegnen einander und werden umso deutlicher, je mehr sie sich zu widersprechen beginnen…Wie die meisten der (auch vom Aufwand her) großen Filme von Martin Scorsese erzählt auch Gangs of New York zunächst eine überaus einfache Geschichte, deren Bedeutung, deren eigentliches Leben sich erst in den Bildern offenbart…Gangs of New York ist auch ein großer Film übers Film-Erzählen.“ (Georg Seeßlen: Martin Scorsese)
Mit Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Liam Neeson, Brendan Gleeson
Die Geschichte von Macbeth, diesem Feldherren, dem drei Hexen die Königswürde prophezeien, und der sich danach, zusammen mit seiner Frau, zum König von Schottland morden will, dürfte bekannt sein. Auch ihr tödliches Ende. William Shakespeare erzählte sie in einem Theaterstück. Die autoritative Textfassung erschien, sieben Jahren nach seinem Tod, 1623. Setidem gehört das Drama zum festen Theaterrepertoire und wurde auch unzählige Male verfilmt. Die bislang letzte, äußerst bildgewaltig Kinoverfilmung ist von Justin Kurzel mit Michael Fassbender als Macbeth. Frühere, heute noch bekannte Verfilmungen sind von Roman Polanski, Akira Kurosawa (als „Das Schloss im Spinnwebwald“) und Orson Welles. Seine Verfilmung stand eindeutig Pate für Joel Coens neue „Macbeth“-Verfilmung, die auch gleichzeitig sein Solo-Regiedebüt ist. Alle seine anderen Filme inszenierte er mit seinem Bruder Ethan.
Joel Coen inszenierte seine extrem expressionistisch stilisierte „Macbeth“-Version, wie Orson Welles, in einem Studio in Schwarzweiß im 4:3-Bildformat. Die Dialoge kürzte er nur leicht. Seine Frau Frances McDormand übernahm die Rolle der Lady Macbeth. Sie spielte diese Rolle bereits 2016 in einer Produktion des Berkeley Repertory Theatre und sie schlug ihm das Projekt vor. Denzel Washington spielt Macbeth. Die Bildgestaltung übernahm Bruno Delbonnel („Inside Llewyn Davis“), das Szenenbild Stefan Dechant, die Kostüme sind von Mary Zophres und die Musik ist von Carter Burwell. Sie alle haben schon mit den Coen-Brüdern zusammen gearbeitet und sie trugen jetzt auch einen Teil zum Gelingen von „Macbeth“ bei.
Entstanden ist eine visuell brillante, sehr düstere, zum depressiven Wahnsinn neigende „Macbeth“-Version. Für Shakespeare-Fans ist das unbedingt sehenswert.
Andere Zuschauer sollten sich überlegen, wie groß ihre Toleranz für prächtig aussehende Theaterkulissen und Shakespeare-Dialoge ist. Das gilt auch für Fans der Coen-Brüder. Denn die typischen Stilelemente und der Humor der Coens fehlen hier fast vollständig. Obwohl „Macbeth“ eine ziemlich schwarzhumorige und bitterböse Geschichte ist, die für ihre Figuren immer wieder die schlimmstmögliche Wendung nimmt. Trotzdem wollte Joel Coen hier keinen typischen Coen-Film inszenieren. Er wollte das Shakespeare-Stück möglichst originalgetreu verfilmen und dabei die Beschränkungen eines von der Bühne abgefilmten Theaterstücks überwinden. Das ist ihm gelungen.
Macbeth(The Tragedy of Macbeth, USA 2021)
Regie: Joel Coen
Drehbuch: Joel Coen
LV: William Shakespeare: Macbeth, 1611/1623 (ursprünglich „The Tragedy of Macbeth“) (Macbeth)
mit Denzel Washington, Frances McDormand, Bertie Carvel, Alex Hassell, Corey Hawkins, Harry Melling, Brendan Gleeson, Kathryn Hunter, Moses Ingram
Länge: 105 Minuten
FSK: ? (dürfte aber mit Kulturbonus in Richtung FSK-12 gehen)
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Jetzt in einigen Kinos und ab 14. Januar 2022 weltweit auf Apple TV+
Der Schneider von Panama (The Tailor of Panama, USA/Irland/Großbritannien 2001)
Regie: John Boorman
Drehbuch: John le Carré, John Boorman, Andrew Davis
LV: John le Carré: The Tailor of Panama, 1996 (Der Schneider von Panama)
Für den britischen Geheimagenten Osnard ist Panama die Endstation, bis er den Nobelschneider Pendel kennen lernt und von ihm – gegen Geld – brisante Regierungsgeheimnisse (die vollkommen erfunden sind) anvertraut bekommt.
Köstliche und sehr britische Demontage der Spionagewelt. Mit Sicherheit viel näher an der Realität, als die Bond-Abenteuer. Brosnan zieht hier als Geheimagent sein Image durch den Kakao.
Mit Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis, Harold Pinter, Brendan Gleeson, Martin Ferrero, Mark Margolis, Dylan Baker, Daniel Radcliffe
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth
LV: Hiroshi Sakurazaka: All you need is Kill, 2004
Nachdem Major Bill Cage (Tom Cruise) von den außerirdischen, scheinbar unbesiegbaren Mimics ermordet wird, hat er danach ein Erlebnis der besonderen Art. Er erlebt seine letzten Stunden vor dem Tod noch einmal – und mit der bekannten Kämpferin Rita Vrataski (Emily Blunt), die ihn zu einem Kämpfer ausbildetet, nehmen sie den Kampf auf.
Unglaublich flotter, dicht erzählter Action-Science-Fiction-Thriller mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humors und einem klugen Umgang mit den Paradoxien der Zeitreise (was hier eigentlich nur eine kleine Zeitschleife ist), der etwas zu unpolitisch geraten ist.
Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen (Stonehearst Asylum, USA 2014)
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Joe Gangemi
LV: Edgar Allan Poe: The System of Doctor Tarr and Professor Fether, 1845 (Das System des Doktors Pech und des Professors Feder, Kurzgeschichte)
Weihnachten 1899 trifft der junge Arzt Edward Newgate in der abgelegenen Irrenanstalt Stonehearst ein. Dort haben die Patienten maximale Freiheiten. Schon beim ersten Rundgang verliebt er sich in die bildschöne Pianistin Eliza Graves. Später entdeckt er im Keller eine Gruppe Gefangener, die behaupten, von ihren Patienten gefangen gehalten zu werden.
Top besetzter, hübsch altmodischer Grusler mit einigen überraschenden Wendungen beim Ausprobieren von Therapien.
The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company you keep, USA 2013)
Regie: Robert Redford
Drehbuch: Lem Dobbs
LV: Neil Gordon: The Company you keep, 2003
Nachdem eine Weathermen-Kampfgefährtin verhaftet wird und ein neugieriger Jungspund-Journalist seine vierzig Jahre zurückliegende terroristische Vergangenheit enthüllt, taucht der angesehene Bürgerrechtsanwalt Jim Grant unter. Um, wie der Journalist vermutet, seine Unschuld zu beweisen.
Spannender, im positiven Sinn altmodischer, vor allem auf die Dialoge setzender Polit-Thriller, bei dem der Polit-Teil eher eine Beigabe ist und die vielen bekannten Gesichter, denen Robert Redford (als Grant) auf seiner Flucht vor dem FBI begegnet, erfreuen zuerst das Auge des gestandenen Kinofans und sorgen dann für eine angenehme Verunsicherung. Denn bei diesem All-Star-Ensemble ist schnell vollkommen unklar, wer nur einen kurzen Gastauftritt hat und wer nicht.
mit Robert Redford, Shia LaBeouf, Julie Christie, Susan Sarandon, Nick Nolte, Terrence Howard, Anna Kendrick, Stanley Tucci, Chris Cooper, Richard Jenkins, Brendan Gleeson, Brit Marling, Sam Elliott, Stephen Root, Jackie Evancho
April 1992: Während Los Angeles sich in den letzten Tagen vor dem Urteil im Rodney-King-Prozess langsam zu einem Pulverfass entwickelt, muss der korrupte Polizist Eldon Perry mit seinem jungen Partner Bobby Keough einen Vierfach-Mord in einem koreanischen Geschäft aufklären.
„Dark Blue“ ist einer der besten Cop-Thriller der nuller Jahre. Das Buch stellt Fragen nach Schuld und Sühne, individueller Verantwortung und wie Verbrechen bekämpft werden sollen. Die Schauspieler agieren fantastisch. Die Kamera ist immer bei ihnen. Gedreht wurde an Originalschauplätzen.
James Ellroys Anteil war dabei relativ klein. Er schrieb in den frühen Neunzigern das Drehbuch „The Plague Season“, das vor dem Hintergrund der 1965er Watts-Unruhen spielte. In den folgenden Jahren wurde es entwickelt (So nennen Filmproduzenten ein ständiges Herumschreiben an einem Buch. Nicht immer unbedingt zum Vorteil des Buches.) und letztendlich von „Training Day“-Autor David Ayer umgeschrieben. Anscheinend überlebte wenig bis nichts von Ellroys ursprünglichem, nicht veröffentlichtem Skript. Trotzdem enthält „Dark Blue“ etliche Ellroy-Themen und der Polizeithriller ist ein extrem düsterer Spielfilm.
Das Los Angeles Police Department hat eine lange Geschichte von Polizeiskandalen. Nach dem Rodney-King-Skandal kam es in den späten Neunzigern zum Rampart-Skandal. Im Bezirk Rampart wurden Polizisten der Elite-Einheit CRASH, um Drogenhändler zu bekämpfen, selbst zu Verbrechern. Der Rampart-Skandal löste eine große Umgestaltung des LAPD aus.
Filmischen Widerhall fand Rampart unter anderem in „Training Day“ und der grandiosen Polizeiserie „The Shield“ (bei uns vor allem grandios gefloppt).
Mit Kurt Russell, Scott Speedman, Ving Rhames, Brendan Gleeson, Lolita Davidovich
Wiederholung: Freitag, 29. Mai, 02.55 Uhr (Taggenau!)
Die 1942 in Los Angeles spielende, Wahrheit und Fiktion vermischende Story schließt an „Perfidia“, den ersten Band an. „Der Schock von Pearl Harbour sitzt tief. Ansässige Japaner werden zusammengetrieben und interniert. Es gibt ein mörderisches Feuer und einen Goldraub. Es gibt einen Verrat subversiver Kräfte auf amerikanischem Boden. Es gibt einheimische Nazis, Kommunisten und Betrüger. Es ist der Aszendent des Populismus. Es gibt zwei tote Polizisten in einer Spelunke auf dem Jazz-Club-Strip. Und drei Männer und eine Frau haben ein heißes Date mit der Geschichte.“ (so der Verlag vielversprechend über das Buch)
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James Ellroy: Jener Sturm (Das zweite L.A.-Quartett 2)
(aus dem Amerikanischen übersetzt von Stephen Tree)
LV: Rajiv Chandrasekaran: Imperial Life In The Emerald City, 2006
Bagdad, April 2003: Nach der Invasion suchen US-Offizier Roy Miller und sein Team die Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein, die ja damals der offizielle Kriegsgrund waren.
Gelungener Mix aus Polit-Thriller und Kriegsfilm von Paul Greengrass und Matt Damon, die auch für die „Bourne“-Filme verantwortlich sind.
mit Matt Damon, Jason Isaacs, Amy Ryan, Greg Kinnear, Brendan Gleeson
The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company you keep, USA 2013)
Regie: Robert Redford
Drehbuch: Lem Dobbs
LV: Neil Gordon: The Company you keep, 2003
Nachdem eine Weathermen-Kampfgefährtin verhaftet wird und ein neugieriger Jungspund-Journalist seine vierzig Jahre zurückliegende terroristische Vergangenheit enthüllt, taucht der angesehene Bürgerrechtsanwalt Jim Grant unter. Um, wie der Journalist vermutet, seine Unschuld zu beweisen.
Spannender, im positiven Sinn altmodischer, vor allem auf die Dialoge setzender Polit-Thriller, bei dem der Polit-Teil eher eine Beigabe ist und die vielen bekannten Gesichter, denen Robert Redford (als Grant) auf seiner Flucht vor dem FBI begegnet, erfreuen zuerst das Auge des gestandenen Kinofans und sorgen dann für eine angenehme Verunsicherung. Denn bei diesem All-Star-Ensemble ist schnell vollkommen unklar, wer nur einen kurzen Gastauftritt hat und wer nicht.
mit Robert Redford, Shia LaBeouf, Julie Christie, Susan Sarandon, Nick Nolte, Terrence Howard, Anna Kendrick, Stanley Tucci, Chris Cooper, Richard Jenkins, Brendan Gleeson, Brit Marling, Sam Elliott, Stephen Root, Jackie Evancho
Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen (Stonehearst Asylum, USA 2014)
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Joe Gangemi
LV: Edgar Allan Poe: The System of Doctor Tarr and Professor Fether, 1845 (Das System des Doktors Pech und des Professors Feder, Kurzgeschichte)
Weihnachten 1899 trifft der junge Arzt Edward Newgate in der abgelegenen Irrenanstalt Stonehearst ein. Dort haben die Patienten maximale Freiheiten. Schon beim ersten Rundgang verliebt er sich in die bildschöne Pianistin Eliza Graves. Später entdeckt er im Keller eine Gruppe Gefangener, die behaupten, von ihren Patienten gefangen gehalten zu werden.
Top besetzter, hübsch altmodischer Grusler mit einigen überraschenden Wendungen beim Ausprobieren von Therapien.
April 1992: Während Los Angeles sich in den letzten Tagen vor dem Urteil im Rodney-King-Prozess langsam zu einem Pulverfass entwickelt, muss der korrupte Polizist Eldon Perry mit seinem jungen Partner Bobby Keough einen Vierfach-Mord in einem koreanischen Geschäft aufklären.
„Dark Blue“ ist einer der besten Cop-Thriller der nuller Jahre. Das Buch stellt Fragen nach Schuld und Sühne, individueller Verantwortung und wie Verbrechen bekämpft werden sollen. Die Schauspieler agieren fantastisch. Die Kamera ist immer bei ihnen. Gedreht wurde an Originalschauplätzen.
James Ellroys Anteil war dabei relativ klein. Er schrieb in den frühen Neunzigern das Drehbuch „The Plague Season“, das vor dem Hintergrund der 1965er Watts-Unruhen spielte. In den folgenden Jahren wurde es entwickelt (So nennen Filmproduzenten ein ständiges Herumschreiben an einem Buch. Nicht immer unbedingt zum Vorteil des Buches.) und letztendlich von „Training Day“-Autor David Ayer umgeschrieben. Anscheinend überlebte wenig bis nichts von Ellroys ursprünglichem, nicht veröffentlichtem Skript. Trotzdem enthält „Dark Blue“ etliche Ellroy-Themen und der Polizeithriller ist ein extrem düsterer Spielfilm.
Das Los Angeles Police Department hat eine lange Geschichte von Polizeiskandalen. Nach dem Rodney-King-Skandal kam es in den späten Neunzigern zum Rampart-Skandal. Im Bezirk Rampart wurden Polizisten der Elite-Einheit CRASH, um Drogenhändler zu bekämpfen, selbst zu Verbrechern. Der Rampart-Skandal löste eine große Umgestaltung des LAPD aus.
Filmischen Widerhall fand Rampart unter anderem in „Training Day“ und der grandiosen Polizeiserie „The Shield“ (bei uns vor allem grandios gefloppt).
Mit Kurt Russell, Scott Speedman, Ving Rhames, Brendan Gleeson, Lolita Davidovich
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth
LV: Hiroshi Sakurazaka: All you need is Kill, 2004
Nachdem Major Bill Cage (Tom Cruise) von den außerirdischen, scheinbar unbesiegbaren Mimics ermordet wird, hat er danach ein Erlebnis der besonderen Art. Er erlebt seine letzten Stunden vor dem Tod noch einmal – und mit der bekannten Kämpferin Rita Vrataski (Emily Blunt), die ihn zu einem Kämpfer ausbildetet, nehmen sie den Kampf auf.
Unglaublich flotter, dicht erzählter Action-Science-Fiction-Thriller mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humors und einem klugen Umgang mit den Paradoxien der Zeitreise (was hier eigentlich nur eine kleine Zeitschleife ist), der etwas zu unpolitisch geraten ist.
Was für eine bescheuerte Idee: Frauen sollen das Wahlrecht erhalten. Vor über hundert Jahren sahen das einige Frauenrechtlerinnen in England anders und sie gingen auf die Straße, um gegen die Männer für gleiche Rechte zu kämpfen.
„Suffragette – Taten statt Worte“ erzählt diese Geschichte überzeugend als kämpferisches Politdrama. Im Mittelpunkt steht eine Wäscherin, die 1912 in London die Suffragetten kennenlernte.
Anschließend zeigt 3sat eine Doku zum Frauenwahlrecht.
Mit Cary Mulligan, Helena Bonham Carter, Brendan Gleeson, Anne-Marie Duff, Ben Whishaw, Meryl Streep
Nachdem eine Weathermen-Kampfgefährtin verhaftet wird und ein neugieriger Jungspund-Journalist seine vierzig Jahre zurückliegende terroristische Vergangenheit enthüllt, taucht der angesehene Bürgerrechtsanwalt Jim Grant unter. Um, wie der Journalist vermutet, seine Unschuld zu beweisen.
Spannender, im positiven Sinn altmodischer, vor allem auf die Dialoge setzender Polit-Thriller, bei dem der Polit-Teil eher eine Beigabe ist und die vielen bekannten Gesichter, denen Robert Redford (als Grant) auf seiner Flucht vor dem FBI begegnet, erfreuen zuerst das Auge des gestandenen Kinofans und sorgen dann für eine angenehme Verunsicherung. Denn bei diesem All-Star-Ensemble ist schnell vollkommen unklar, wer nur einen kurzen Gastauftritt hat und wer nicht.
mit Robert Redford, Shia LaBeouf, Julie Christie, Susan Sarandon, Nick Nolte, Terrence Howard, Anna Kendrick, Stanley Tucci, Chris Cooper, Richard Jenkins, Brendan Gleeson, Brit Marling, Sam Elliott, Stephen Root, Jackie Evancho
auch bekannt als „The Company you keep – Die Akte Grant“ (Kinotitel)
Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen (Stonehearst Asylum, USA 2014)
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Joe Gangemi
LV: Edgar Allan Poe: The System of Doctor Tarr and Professor Fether, 1845 (Das System des Doktors Pech und des Professors Feder, Kurzgeschichte)
Weihnachten 1899 trifft der junge Arzt Edward Newgate in der abgelegenen Irrenanstalt Stonehearst ein. Dort haben die Patienten maximale Freiheiten. Schon beim ersten Rundgang verliebt er sich in die bildschöne Pianistin Eliza Graves. Später entdeckt er im Keller eine Gruppe Gefangener, die behaupten, von ihren Patienten gefangen gehalten zu werden.
Top besetzter, hübsch altmodischer Grusler mit einigen überraschenden Wendungen beim Ausprobieren von Therapien.
RTL II, 22.50 Green Zone(USA 2010, Regie: Paul Greengrass)
Drehbuch: Brian Helgeland
LV: Rajiv Chandrasekaran: Imperial Life In The Emerald City, 2006
Bagdad, April 2003: Nach der Invasion suchen US-Offizier Roy Miller und sein Team die Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein, die ja damals der offizielle Kriegsgrund waren.
Gelungener Mix aus Polit-Thriller und Kriegsfilm von Paul Greengrass und Matt Damon, die auch für die „Bourne“-Filme verantwortlich sind.
mit Matt Damon, Jason Isaacs, Amy Ryan, Greg Kinnear, Brendan Gleeson Hinweise Rotten Tomatoes über „Green Zone“
Wikipedia über „Green Zone“ (deutsch, englisch)