Sieben Jahre nach ihrem ersten Solofilm „Minions“ und zwölf Jahre nach ihrem ersten Kinoauftritt in „Ich – einfach unverbesserlich“ (Despicable me) sind die Minions mit „Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ zurück im Kino. Dieses Mal spielt der Film in den Siebzigern. Die Minions, kleine tollpatschige gutmütige gelbe Wesen, leben bei dem fast zwölfjährigem Gru. Sein größter Wunsch, Lebenstraum und Berufsziel ist es, ein gefürchteter Superschurke zu werden. Als bei den „Fiesen 6“ ein Platz frei wird, will er ein Mitglied der von ihm bewunderten Verbrecherbande werden.
Der Platz wurde frei, weil die Bande ihren Anführer Wilder Knöchelknacker tötete. Er hatte unmittelbar davor den wertvollen Zodiac-Stein gefunden und befand sich in einer hilflosen Lage. Soviel zu Vertrauen unter Ganoven. Dieser mit magischen Kräften ausgetattete Stein wird später im Film wichtig. Mehr oder weniger.
Gru soll für ein Vorstellungsgespräch zum Hauptquartier der Fiesen 6 kommen. Allein.
Aber die Minions folgen ihm heimlich. Um ihn zu unterstützen. Gleichzeitig sorgen sie für eine ordentliche Menge Chaos.
„Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ erreicht niemals die Qualität von „Minions“, das rückblickend ein vergnügliches Abenteuer mit Action, Slaptstick und Gags ist. Natürlich gibt es dieses Mal wieder einige Gags und Slapstick. Kindern gefällt das fröhliche Scheitern der Minions und der anderen Verbrecher. Für die Älteren gibt es auch einige popkulturelle Anspielungen.
Die Story selbst ist eine vernachlässigbar-lieblose Ansammlung bekannter Standardsituationen. Schnell wird die Suche nach dem Mini-Boss zu einer Abfolge von Episoden. Etliche, z. B. wenn die Minions vollkommen ahnungslos ein Passagierflugzeug fliegen (köstlich!) oder sie eine Kung-Fu-Lehrstunde erhalten (weniger köstlich), bringen die Handlung nicht voran. Andere Episoden haben, egal wie sie enden, keinerlei Auswirkung auf die Geschichte und ihr Ende. Dazwischen sorgen die Minions mit ihren Aktionen immer wieder für Chaos, das sich in Wohlgefallen auflöst.
So ist der zweite „Minions“-Film ein egaler Animationsfilm mit einigen wenigen Lachern und viel Leerlauf. Trotz seiner kurzen Laufzeit von knapp neunzig Minuten.
Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss (Minions: The Rise of Gru, USA 2022)
Regie: Kyle Balda, Brad Ableson (Co-Regie), Jonathan del Val (Co-Regie)
Drehbuch: Matthew Fogel (nach einer Geschichte von Brian Lynch und Matthew Vogel)
mit (im Original den Stimmen von) Steve Carell, Alan Arkin, Taraji P. Henson, Jean-Claude van Damme, Lucy Lawless, Michelle Yeoh, Danny Trejo, Dolph Lundgren, RZA, Julie Andrews, Russell Brand, Steve Coogan, Will Arnett
(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Oliver Rohrbeck, Thomas Gottschalk, Dela Dabulamanzi, Bastian Baker, Oliver Stritzel
Länge: 88 Minuten
FSK: ab 6 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“
Metacritic über „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“
Rotten Tomatoes über „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“
Wikipedia über „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ (deutsch, englisch)