BR, 22.55 Solo für Klarinette (Deutschland 1998, Regie: Nico Hofmann)
Drehbuch: Susanne Schneider
LV: Elsa Lewin: I Anna, 1984 (Solo für Klarinette)
Ein Kommissar mit desaströsem Familienleben verknallt sich bei den Ermittlungen in die Tatverdächtige.
Die bislang letzte Regiearbeit von Nico Hofmann ist ein beeindruckendes Krimidrama, das Berlin zu Klein-New-York stilisiert. Beim Kinoeinsatz gab es einen kleinen Skandal wegen der Sexszenen (Bild fungierte mal wieder eifrig als Lautsprecher der Werbekampagne) und einige Kritiker verrissen den Film über Gebühr (z. B. „Einer der ärgerlichsten Versuche, das deutsche Serienkrimiformat auf die Leinwand zu übertragen. Ein an Banalität kaum überbietbares Drehbuch, schematische Charaktere und der peinlich anbiedernde Versuch, über die engsten Genregrenzen hinaus etwas zu sagen, stellen eine gewaltige Herausforderung an den Langmut der Zuschauer dar.“ Multimedia). Insgesamt muss sich die intensiv-düstere Charakterstudie „Solo für Klarinette“ nicht vor us-amerikanischer Ware verstecken.
Weil der Film, der aus meiner Erinnerung vor allem in den problematischen Teilen ziemlich nah am Buch ist, seit fast zehn Jahren nicht mehr im TV lief, ist es auch fast eine Wiederentdeckung.
Eine zweite Verfilmung von Lewins Roman entstand 2012. Unter der Regie von Barnaby Southcombe spielten Gabriel Byrne und Charlotte Rampling in „I, Anna“ das Liebespaar.
Mit Götz George, Corinna Harfouch, Tim Bergmann, Barbara Auer, Barbara Rudnik, Christian Redl, Tobias Schenke, Katharina Thalbach, Rita Russek, Heinrich Schafmeister