Die Stitched, „Sieben Schwerter“ und viele, viele Tote in Tokio

Januar 6, 2015

Wolfer-Furukawa - Stitched Band 3 - 2

Im dritten „Stitched“-Sammelband „Sieben Schwerter“ geht es nach Japan. Und was gibt es in Japan? Die Yakuza – und Kenji Nakamura kann im Kampf gegen eine andere Yakuza-Bande die Hilfe der Stitches gut gebrauchen. Wobei er natürlich keine Ahnung hat, wer oder was die Stitches genau sind und welche Geister er heraufbeschwört.
Wir wissen es.
Jedenfalls wenn wir die vorherigen „Stitched“-Sammelbände „Die lebenden Toten“ (geschrieben von Garth Ennis), über die tödliche Begegnung von Soldaten mit ihnen in Afghanistan, und „Das schwarze Fass“, über einen missglückten Kaufversuch eines Sammlers auf Sri Lanka, gelesen haben.
Die Stitches sind gnadenlos mordende, nur auf eine Geräusche von sich gebende Dose reagierende Untote. Es sind Menschen, deren Körperöffnungen ihnen bei lebendigem Leib zugenäht wurden, nachdem ihnen eine schwarze Flüssigkeit eingeflößt wurde. Sie entstand vor Jahrhunderten nach der Vereinigung eines Dämonen mit einer Frau. Die Stitches sollen das afghanische Volk vor den Aggressionen des Westens schützen. Aber sie können von ihrem Herrscher auch gegen andere Menschen eingesetzt werden. Zum Beispiel, wie in „Sieben Schwerter“ geschildert wird, gegen konkurrierende Yakuza-Banden. Allerdings weiß Nakamura, als er den Handel mit Rashid Salib abschließt, nicht, dass die schwarze Flüssigkeit wieder aufgefüllt werden muss.
Das ist, wie die vorherigen „Stitched“-Geschichten von den Autoren Garth Ennis und Mike Wolfer (der mit dem achten Heft die Autorenschaft übernahm) flott und spannend erzählt und kann auch ohne die Kenntnis der vorherigen beiden, in sich abgeschlossenen Geschichten, gut verstanden werden. Denn die wichtigen Hintergründe über die Herkunft der Stitches werden wieder erklärt und der Auftakt für eine größere Geschichte, die ich am Ende von „Das schwarze Fass“ vermutete, wird in „Sieben Schwerter“ nicht fortgeführt. Es ist Horror meets Yakuza und das Blut spritzt.
Zwei Wermutstropfen gibt es allerdings: Nach dieser Geschichte hörte Mike Wolfer auf. Nach neunzehn Heften, die in drei Sammelbänden gesammelt sind, wurde die Serie beendet.

Mike Wolfer/Fernando Furukawa: Stitched: Sieben Schwerter (Band 3)
(übersetzt von Gerlinde Althoff)
Panini, 2014
148 Seiten
16,99 Euro

Originalausgabe
Stitched # 14 – 19
Avatar Press, 2013/2014

Hinweise

Homepage zu „Stitched“

Homepage von Mike Wolfer

Meine Besprechung von Garth Ennis und Mike Wolfers „Stitched: Die lebenden Toten“ (Band 1) (Stitched # 1 – 7, 2011/2012)

Meine Besprechung von Mike Wolfer/Fernando Furukawas „Stitched: Das schwarze Fass (Band 2)“ (Stitched # 8 – 13, 2013)

The Newest Rant: Interview mit Mike Wolfer (24. Mai 2014)


„Stitched“ geht mit „Das schwarze Fass“ in die zweite Runde

Dezember 30, 2013

Wolfer-Furukawa - Stitched Band 2

Der erste „Stitched“-Sammelband „Die lebenden Toten“, geschrieben und gezeichnet von Mike Wolfer nach einer Geschichte von Garth Ennis, der die Geschichte ursprünglich verfilmen wollte, war eine in sich abgeschlossene Geschichte über einige Soldaten, die in den afghanischen Bergen gegen die „Stitched“, eine Spezies Untoter, und Sklavenhändler kämpften.

Am Ende, nach einer blutigen Schlacht, waren die Stitched tot. Aber wie wir inzwischen aus zahllosen Büchern, Comics und Filmen wissen, ist auch der Tod nicht mehr endgültig. Jedenfalls wenn die Kasse stimmt und so wurde aus der abgeschlossenen „Stitched“-Geschichte „Die lebenden Toten“ der Auftakt für eine Serie. Mit „Das schwarze Fass“ liegen jetzt die ersten sechs Hefte der Serie, geschrieben von Mike Wolfer und gezeichnet von Fernando Furukawa, vor. Sie sind eine Mischung aus weiteren Geschichten aus dem „Stitched“-Universum und der Auftakt für eine größere Geschichte, die sich nur rudimentär, eigentlich nur als Cliffhanger am Ende des Buches, abzeichnet.

Denn natürlich wurden am Ende von „Stitched: Die lebenden Toten“ nicht alles Untoten getötet. Rashid Salib konnte mit sechs Stitched und dem titelgebendem Fass entkommen. In den ersten beiden Heften versucht eine Spezialeinheit auf einem Frachtschiff Rashid Salib zu überwältigen. Die Aktion geht schief und in den restlichen Heften lesen wir, wie Rashid Salib auf Sri Lanka in einem abgelegenem Landstrich versucht, dem reichen Sammler Philip Strathmore seine Beute zu verkaufen. Das Verkaufsgespräch gerät etwas außer Kontrolle…

Das schwarze Fass“ ist spannende, actionreiche Horrorunterhaltung, die durchaus Spaß macht und auch gut ohne Kenntnis der ersten „Stitched“-Geschichte funktioniert.

Mike Wolfer/Fernando Furukawa: Stitched: Das schwarze Fass (Band 2)

(übersetzt von Gerlinde Althoff)

Panini Comics, 2013

148 Seiten

16,95 Euro

Originalausgabe

Stitched # 8 – 13

Avatar Press, 2013

Hinweise

Homepage zu „Stitched“

Homepage von Mike Wolfer

Meine Besprechung von Garth Ennis und Mike Wolfers „Stitched: Die lebenden Toten“ (Band 1) (Stitched # 1 – 7, 2011/2012)