Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
Auch wenn die Tage kürzer und kälter werden, haben wir immer noch
RBB, 20.15
Sommer vorm Balkon (Deutschland 2005)
Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
Eine UFA-Fiction-Produktion in Zusammenarbeit mit RTL; mit Til Schweiger in einer wichtigen Rolle. Das weckt bestimmte Erwartungen. Auch die Synopse ändert nichts daran.
Steffi Pape (Sinje Irslinger) hat gerade ihren Realschulabschluss in der Tasche. Die Sechzehnjährige hat das Leben vor sich, wozu der erste Sex mit ihrem Freund (in Paris in einem romantischen Hotelzimmer während einer Klassenfahrt) und der erste Job (sie freut sich wie Bolle auf ihre Arbeit als Polizistin) gehören. Da erfährt sie, dass sie Krebs hat und wahrscheinlich an Weihnachten tot ist.
Ihre Mutter Eva (Heike Makatsch) möchte am Liebsten sofort mit der mütterlichen Rundumversorgung beginnen und ihre Tochter in die Chemotherapie schicken. Ihr Vater Frank (Til Schweiger) ist da entspannter, aber auch ratloser und passiver.
Als Steffi den selbstmordgefährdeten Zirkusartisten Steve (Max Hubacher) kennen lernt, entschließen sie sich, gemeinsam nach Paris zu fahren. Mit wenig Geld in der Tasche und so viel Unverständnis gegeneinander, dass der kundige Zuschauer die nächsten Stationen des Dramas schon ahnt.
Da hilft auch nicht der Authentizität heischende Hinweis, dass „Gott, du kannst ein Arsch sein“ auf einer wahren Geschichte beruht, die Steffis Vater Frank Pape nach ihrem Tod aufschrieb. In der episodischen, sich weit von der Buchvorlage entfernenden Verfilmung reiht sich ein Klischee an das nächste und, immerhin reden wir hier von einer RTL-Produktion, bleibt alles an der hübsch anzusehenden Oberfläche. Mit etlichen Merkwürdigkeiten, die in der Realität vielleicht störend, in der TV-Parallelwelt normal sind: so macht Steffis Klasse ihre Abschlussfahrt nach der Abschlussfeier. So schenkt Vater Frank seiner Tochter einen Pickup zum Schulabschluss. Dass sie in dem Moment noch lange nicht volljährig ist und den Wagen höchstens auf dem selbstverständlich malerisch abgelegenem, großen Hof fahren darf: Geschenkt.
Regisseur André Erkau vermeidet in seinem neuen Film alle möglichen Tiefen des Themas. Stattdessen gibt es zwei parallel erzählte Roadmovies. In dem einem fährt Steve Steffi nach Paris. In dem anderen verfolgen Steffis Eltern die beiden, erfahren dabei von einigen Eskapaden ihrer Tochter und benehmen sich wie ein gut eingespieltes Comedy-Paar. Das sorgt selbstverständlich für einige vergnügliche Momente, wenn Frank sich nicht an die Nummer seiner Kreditkarte erinnert oder wenn sie Steffi und Steve im Hotel (selbstverständlich in der teuren Hochzeitssuite) erwischen, aber thematische Vertiefungen gehen anders.
Dabei hätte es in der Geschichte durchaus Ansätze gegeben, die dann nicht weiter beachtet wurden. So ist Frank Pape Pfarrer. Für die Filmgeschichte ist das allerdings vollkommen unwichtig. Dieser Beruf und die damit verbundene Auffassung vom Leben hätte einen Schlüssel geboten, um über den Sinn des Lebens und ob das Leben gerecht ist, zu erzählen. Es hätte auch dazu geführt, dass der Spruch „Gott, du kannst ein Arsch sein!“ mehr als nur ein larmoyantes Tattoo auf Steffis Brust und eine damit verbundene Provokation an ihren überaus liebevollen und knuddeligen Vater wäre.
Die Tätowierung markiert das Ende einer Nacht, die Steffi mit Tammy (Jasmin Gerat), einer allein auf einem Dorf lebenden, tätowierten Kellnerin, verbringt. Tammy ist auch für die Lebensweisheit des Films, die von den Indianern kommenden vier Stufen der Liebe, zuständig.
So bleibt nach knapp hundert Filmminuten Kitsch für Teenager lediglich eine „Lebe das Leben“-Botschaft in schönster Hochglanz-Werbefilmoptik. Aber wer hat von einem RTL-Film ernsthaft etwas anderes erwartet?
Gott, du kannst ein Arsch sein! (Deutschland 2020)
Regie: André Erkau
Drehbuch: Tommy Wosch, Katja Kittendorf
LV: Frank Pape: Gott, du kannst ein Arsch sein!, 2016
Mit Sinje Irslinger, Max Hubacher, Til Schweiger, Heike Makatsch, Nuala Bauch, Jonas Holdenrieder, Benno Fürmann, Jürgen Vogel, Jasmin Gerat, Dietmar Bär, Inka Friedrich
Sommer vorm Balkon (Deutschland 2005, Regie: Andreas Dresen)
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
Das erste Problem von „Kopfüber“ ist die Werbung, die sich darauf konzentriert, den zehnjährigen Protagonisten als ADHS-Kranken hinzustellen und damit den Kinderfilm als einen Film über ADHS verkauft. Aber über die Krankheit erfahren wir fast nichts und das, was wir erfahren, scheint auch noch – so wurde mir nach dem Film gesagt – falsch zu sein. Außerdem wird ADHS in der ersten Stunde des Films überhaupt nicht angesprochen.
Das zweite Problem von „Kopfüber“ ist, dass die Macher einfach zu viel in den Film hineinpackten, dass vieles nur angerissen wird, vieles deshalb vollkommen unlogisch wird und der Film deshalb die wirklich spannende Geschichte, die irgendwo in ihm versteckt ist, nicht findet.
Dabei ist „Kopfüber“ als Porträt eines schwierigen Jugendlichen, der von einer alleinerziehenden Kindergärtnerin liebevoll erzogen wird, mit seiner ebenfalls einsamen Freundin durch die Gegend streift und gerne Fahrräder repariert, gar nicht so schlecht. Der zehnjährige Sascha (Marcel Hoffmann) hat auch zwei Geschwister, die, etwas arg didaktisch, diametral entgegengesetzte Rollenvorbilder sind: einen Bruder, der die Schule geschmissen hat und sich mit bestenfalls halblegalen Geschäften durchschlägt, und eine Schwester, die nur die Schule und einen erfolgreichen Abschluss im Kopf hat. Weil er immer wieder bei Diebstählen und dem Schuleschwänzen erwischt wird, hat er eine dicke Mappe beim Jugendamt. Seine letzte Chance ist ein vom Jugendamt bestimmter Erziehungshelfer.
Für den Film spricht, dass die Kinderdarsteller ernst genommen werden, die Dialoge natürlich wirken und auch die Beziehungen glaubwürdig gezeichnet sind. Vor allem die von Sascha, der einerseits hochbegabt ist, andererseits eine Leseschwäche hat und sich nicht länger konzentrieren kann, zu seinem Erziehungshelfer, der als vom Jugendamt bestimmter Vaterersatz versucht, Sascha auf die richtige Bahn zu bringen. Diese Geschichte steht eigentlich im Mittelpunkt von „Kopfüber“, aber die Macher wollten dann doch etwas anderes erzählen.
Deshalb müssen wir damit zurechtkommen, dass Saschas Mutter sich anscheinend nie mit ihren Kolleginnen im Kindergarten über ihren Sohn unterhalten hat, dass sie noch nie etwas von der Modekrankheit ADHS gehört hat, dass sie am Zeugnistag, nachdem Sascha wider Erwarten die Versetzung geschafft hat, lieber den Abend mit ihrem Freund verbringt als mit ihrem Sohn zu feiern, dass im Film ADHS im Schweinsgalopp diagnostiziert wird, dass Sascha dann allein mitten in der Nacht Tabletten zu genau festgelegten Uhrzeiten nehmen muss (was ihm, der vorher keine fünf Minuten bei einer Sache bleiben konnte, mühelos gelingt), dass die Medikamente so stark sind, dass er zum Zombie wird und dass am Ende eine vollkommen verquere Botschaft steht.
In diesen Momenten fragte ich mich, warum Regisseur und Drehbuchautor Bernd Sahling und seine Co-Autorin Anja Tuckermnn ihren Film mit so mit Unwahrscheinlichkeiten überfrachteten, anstatt sich einfach auf die Geschichte von Sascha zu seinem Erziehungshelfer zu konzentrieren. Vor allem weil für mich Sascha niemals ein Fall für eine medizinische Behandlung, sondern einfach nur ein lebenslustiger, etwas aufsässiger Junge war, dem ein Vorbild fehlte.
Kopfüber (Deutschland 2012)
Regie: Bernd Sahling
Drehbuch: Bernd Sahling, Anja Tuckermann
mit Marcel Hoffmann, Frieda-Anna Lehmann, Inka Friedrich, Claudius von Stolzmann, Benjamin Seidel, Jolina Simpson
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld