DVD-Kritik: „Skylin3s“, die Aliens sind immer noch da

Juni 14, 2021

Vor einigen Jahren gelang es Captain Rose Corley einen Alien-Angriff abzuwehren. Inzwischen ist sie untergetaucht. Nachdem es einen neuen Angriff auf die Rest-Menschheit gibt, wird sie vom Militär gefunden und mit einem kleinen Team erfahrener Kämpfer zu Cobalt One, dem Heimatplaneten der Aliens, geschickt. Dort sollen sie, selbstverständlich unter erheblichem Zeitdruck, den überlebenswichtigen und alles entscheidenden Core Drive finden. Mit ihm kann verhindert werden, dass friedlich mit den Menschen zusammenlebende Alien-Hybride zu feindseligen Aliens werden, die dann die Rest-Menschheit auslöschen.

Skylin3s“ ist, wie der Titel erahnen lässt, der dritte Teil der „Skylines“-Serie. Der erste Spielfilm „Skyline“ kam 2010 in die Kinos. Die Kritiker waren mäßig begeistert. Das Einspiel gut genug für „Beyond Skyline“ (2017). Wieder waren die Kritiker nicht wirklich begeistert, aber für einen dritten Teil wurde an der Kasse genug umgesetzt. Das niedrige Budget war dafür natürlich hilfreich.

Rose Corley wird wieder von Lindsey Morgan gespielt. Sie spielte sie bereits in „Beyond Skyline“. In Rückblenden taucht ihr von Frank Grillo gespielter Vater Mark Corley in dem dritten „Skyline“-Film auf. Und am Ende von „Skylin3s“ wird dann nicht nur der Sieg über die Aliens gefeiert, sondern bereits ein vierter Teil angekündigt. Denn Mark Corley lebt anscheinend noch und damit könnte „Skyline“ eine aus vier oder mehr Teilen bestehende Trilogie werden. Denn „Skylin3s“wird als „der epische Abschluss der ‚Skyline‘-Trilogie“ beworben.

Die Regie übernahm Liam O’Donnell, der bereits die Drehbücher für die ersten beiden Teile schrieb, den zweiten Film auch inszenierte und einer der Produzenten des Franchises ist.

Der Film selbst ist ein niedrig budgetierter SF-Film, der immer wie eine beliebige Folge einer austauschbaren TV-SF-Serie wirkt. Die Handlung ist vorhersehbar. Die Dialoge sind mäßig. Die Figuren sind entsprechend eindimensional geraten. Die Geschichte findet weitgehend in dunklen Räumen statt. Das sieht stylish aus und schont das Budget. Vor allem, wenn irgendwelche zotteligen Aliens im Dunkeln die menschlichen Elite-Soldaten angreifen. Und selbstverständlich ersätzen Fäuste langatmige Debatten und mögliche friedliche Konfliktlösungen.

Das Bonusmaterial fällt mit einem Audiokommentar von Liam O’Donnell, den Featurettes „Hinter den Kulissen“ (eigentlich das Making-of), „Die Visual Effects von ‚Skylin3s’“, „Die Stunts von ‚Skylin3s’“, einem Interview mit Hauptdarstellerin Lindsey Morgan und mehreren entfernten Szenen (mit einem optionalem Audiokommentar von Liam O’Donnell) erfreulich umfangreich (ohne die Audiokommentare sind es gut fünfzig Minuten) und informativ aus.

Skylin3s (Skylin3s, USA 2020)

Regie: Liam O’Donnell

Drehbuch: Liam O’Donnell (nach einer Geschichte von Matthew E. Chausse und Liam O’Donnell) (basierend auf von Joshua Cordes erfundenen Figuren)

mit Lindsey Morgan, Rhona Mitra, Alexander Siddig, James Cosmo, Jonathan Howard, Daniel Bernhardt, Yayan Ruhian

alternative Schreibweisen des Titels sind „Skylines“ und „Skyline 3“

DVD

EuroVideo

Bild: 16:9

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bonusmaterial: Audiokommentar von Regisseur, Autor und Produzent Liam O’Donell, Hinter den Kulissen, Die Visual Effects von „Skylin3s“, „Die Stunts von „Skylin3s“, Interview mit Lindsey Morgan, Entfernte Szenen (optional mit Audiokommentar von Liam O’Donell), Trailer

Länge: 109 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Die DVD und Blu-ray erscheint am 17. Juni. Digital ist das Werk bereits verfügbar.

Hinweise

Moviepilot über „Skylin3s“

Metacritic über „Skylin3s“

Rotten Tomatoes über „Skylin3s“

Wikipedia über „Skylin3s“


Neu im Kino/Filmkritik: Gruselig, „The Hole in the Ground“ im Wald in der Einöde

Mai 2, 2019

Wenn eine Mutter mit ihrem Kind in eine Gegend fährt, in der es mehr Bäume als Fliegen gibt, das neue Haus, eine renovierungsbedürftige Bruchbude, abgelegener als das Overlook-Hotel liegt und alle Farben kränklich blass sind, dann muss man kein Horrorfilmfan sein, um zu wissen, dass die Mutter Sarah O’Neill und ihr achtjähriger Sohn Chris bald höllische Probleme bekommen werden. Das alles hat etwas mit dem titelgebenden „The Hole in the Ground“ zu tun: einem riesigen, im Wald liegendem Erdloch, das einfach so da ist.

Schon vor ihrem Einzug lernen Sarah und Chris ihre neuen Nachbarn, die Bradys, kennen. Sie, glänzend gespielt in einem Kurzauftritt von Aki-Kaurismäki-Schauspielerin Kati Outinen, ist eine verwirrte Person, die sie zu Tode erschreckt. Ihr Mann ist das ruhige Gegenteil. Er sagt ihnen, dass Noreen vor Jahren ihren Sohn ermordete. Sie glaubte, dass ihr Sohn durch einen Doppelgänger ersetzt wurde. Kurz darauf ist sie tot.

Aber nicht nur der bizarre Tod von Noreen – sie wurde mit dem Kopf in der Erde ihres Gartens entdeckt – beunruhigt Sarah. Sie ist nämlich ein seelisches Wrack. Der Grund für den Umzug von ihr und ihrem Sohn ist, dass sie von ihrem Mann seelisch und körperlich misshandelt. Sie hat immer noch Angst vor ihm. Ihr einziger Halt ist ihre Beziehung zu Chris, den sie abgöttisch liebt.

Nachdem er in der Nähe des Erdlochs war, glaubt sie, dass ihr Sohn sich von ihr entfernt. Sie befürchtet, dass er ihr Sohn, sondern ein Doppelgänger,ein Wechselbalg, ist. Aber wie kann sie das beweisen?

In seinem Spielfilmdebüt baut Lee Cronin die Spannung langsam auf. Er verzichtet auf blutige Exzesse. Eine mitten auf der Straße stehende Kati Outinen, ein gut frisierter, gut angezogener, höflicher Junge und die Frage, ob Sarah Wahnvorstellungen hat, tun es auch. Und natürliche etliche Zitate aus Horrorfilmen.

Allerdings gelingt Cronin es in seinem chaotischen dritten Akt nicht, auf die aufgeworfenen Fragen eine befriedigende Antwort zu geben. Es ist, als habe er sich mehr für das Aufzeigen von möglichen Antworten interessiert. So ist Cronins Debüt vor allem eine Talentprobe.

The Hole in the Ground (The Hole in the Ground, Irland/Belgien/Finnland 2019)

Regie: Lee Cronin

Drehbuch: Lee Cronin, Stephen Shields

mit Seána Kerslake, James Quinn Markey, Kati Outinen, James Cosmo, Simone Kirby

Länge: 91 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Moviepilot über „The Hole in the Ground“

Metacritic über „The Hole in the Ground“

Rotten Tomatoes über „The Hole in the Ground“

Wikipedia über „The Hole in the Ground“ (deutsch, englisch)