LV: José Saramago: O Homen Duplicado, 2002 (Der Doppelgänger)
Uniprofessor Adam Bell entdeckt in einem Spielfilm einen Statisten, der sein Doppelgänger sein könnte. Er beginnt ihn zu suchen, trifft ihn – und es wird immer undeutlicher, was real ist, was nicht und was das alles miteinander zu tun hat.
Herrlicher Mindfuck von Denis Villeneuve, der gerade mit „Dune – Der Wüstenplanet“ beschäftigt ist. Seine hochkarätig besetzte Frank-Herbert-Verfilmung soll, nach aktueller Planung, irgendwann Ende 2021 (und damit ungefähr ein Jahr später als ursprünglich geplant) in unsere Kinos kommen.
LV: José Saramago: O Homen Duplicado, 2002 (Der Doppelgänger)
Uniprofessor Adam Bell entdeckt in einem Spielfilm einen Statisten, der sein Doppelgänger sein könnte. Er beginnt ihn zu suchen, trifft ihn – und es wird immer undeutlicher, was real ist, was nicht und was das alles miteinander zu tun hat.
Herrlicher Mindfuck von Denis Villeneuve, der gerade mit „Dune – Der Wüstenplanet“ beschäftigt ist. Seine hochkarätig besetzte Frank-Herbert-Verfilmung soll in Deutschland am 19. November 2020, in den USA am 18. Dezember 2020 anlaufen.
LV: José Saramago: O Homen Duplicado, 2002 (Der Doppelgänger)
Uniprofessor Adam Bell entdeckt in einem Spielfilm einen Statisten, der sein Doppelgänger sein könnte. Er beginnt ihn zu suchen, trifft ihn – und es wird immer undeutlicher, was real ist, was nicht und was das alles miteinander zu tun hat.
Herrlicher Mindfuck von Denis Villeneuve, der gerade „Blade Runner 2049“ dreht.
Als gestandene Horrorfilmfans wissen wir, dass es keine gute Idee ist, in ein Haus einzuziehen, in dem es schon ein, ähem, unheimliches Ereignis gab. Vor zwanzig Jahren starb in einer regnerischen Nacht ein Mann, der von vermummten Wesen verfolgt und in den Tod getrieben wurde. Ob es sich dabei um Geister oder Kinder handelte, ist unklar.
Jetzt ziehen die Harrimans in dieses malerisch im Dschungel liegende Anwesen. Sarah soll in der kolumbianischen Stadt Santa Clara die prosperierende Papierfabrik von ihrem Vater übernehmen. Ihr Mann Paul, ein Illustrator von Kinderbüchern, und ihre Tochter Hannah begleiten sie. Sie freuen sich auf einen Neuanfang.
Aber schon bald geschehen in dem Haus unheimliche Dinge. Gegenstände bewegen sich. Hannah sieht in einem Lastenaufzug Schreckliches. Wesen, die wie vermummte Kinder aussehen, scheinen sich an ihnen rächen zu wollen.
Kurz darauf erkrankt Hannah schwer und ihre Eltern versuchen, auf getrennten Wegen, herauszubekommen woran Hannah erkrankt ist und was dagegen getan werden kann.
„Out of the Dark“ ist okayes Genrefutter, das nichts wirklich falsch macht, aber auch nie wirklich überrascht und sich gegen Ende von einem normalen Geisterhausfilm (in dem Geister entweder einfach böse sind oder sich für ein vor Jahrhunderten erlittenes Unrecht rächen wollen) zu einem Thriller mit Öko-Touch wird. Damit zeigt das Drehbuch von Javier Gullón („Enemy“) und den Brüdern David und Àlex Pastor („Carriers“, demnächst „Self/Less“ [Kritik des SF-Thrillers zum Filmstart am 20. August]) Ambitionen, die über einen üblichen Geisterhausfilm hinausgehen. Allerdings werden diese Themen, wie die Ausbeutung von Entwicklungsländern, Kapitalismus und Umweltzerstörung, nicht vertieft und auch die wirklichen Motive der Geister bleiben eher im Dunkeln.
Regisseur Lluis Quitez hat, nach einigen Kurzfilmen, in seinem Spielfilmdebüt, ein Auge für die Landschaft und immer wieder schafft er, was bei einem Geisterhausfilm ja auch einfacher ist, mit minimalen Effekten eine unheimliche Atmosphäre. Oft liefert er auch nur die bekannten Jump-Scare-Schockmomente, die zu diesen Filme gehören wie Taschentücher zu einem Nicholas-Sparks-Film.
Als Bonusmaterial gibt es ein informatives 13-minütiges „Making of“.
Geschichtsprofessor Adam Bell (Jake Gyllenhaal) hat sich in seinem Leben in einem betont tristem Beton-Toronto eingerichtet. Die Arbeiten der Studenten werden gelangweilt benotet. Mit seiner Freundin hat er Sex, aber sonst wenig gemeinsam. Etwas Abwechslung kommt in sein Leben durch die Besuche in einem exklusiven Sexclub, der sich, nur nach vorheriger Einladung, an seltsamen Orten in Torontos Unterwelt trifft.
Eines Abends sieht er sich einen aus der Videothek ausgeliehenen Film an. Im Hintergrund einer Szene entdeckt er einen Schauspieler, der sein Zwillingsbruder sein könnte.
Zunehmend obsessiv sucht er ihn – und zunehmend diffuser wird sein Kontakt zur Realität, wobei Regisseur Denis Villeneuve (zuletzt, ebenfalls mit Gyllenhaal, „Prisoners“) offen lässt, ob Adam und sein Doppelgänger Anthony wirklich zwei Menschen sind oder ob sich nicht alles in Adams Kopf abspielt oder ob es eine andere Erklärung gibt.
Das ist als intellektuelles Spiel um Identitäten, Realität und Fantasie und um Obsessionen vor allem am Anfang durchaus vergnüglich und Jake Gyllenhaal darf hier in einer Doppelrolle brillieren, in der die beiden Charaktere bewusst sehr ähnlich angelegt sind.
Allerdings ist „Enemy“ zu offen und zu abstrakt um wirklich zu begeistern. Denn Villeneuve bietet absolut keine Erklärungen an. Im Gegenteil: eine rationale Erklärung nach der nächsten wird verneint. Stattdessen türmt er ein Rätsel auf das nächste und entlässt am Ende den Zuschauer mit einem surrealem Bild, das genau deswegen auch verblüfft. Eine Erklärung oder eine Pointe, wie man sie am Ende einer „Twilight Zone“-Episode hat, liefert dieses Bild aber auch nicht.
Wegen seiner offenen Machart lädt der Film zum Nachdenken und Diskutieren an. Allein schon darüber, welche Geschichte erzählt wurde beziehungsweise wie die einzelnen Szenen zusammenhängen und ob es den Doppelgänger wirklich gibt.
Enemy (Enemy, Kanada/Spanien 2013)
Regie: Denis Villeneuve
Drehbuch: Javier Gullón
LV: José Saramago: O Homen Duplicado, 2002 (Der Doppelgänger)
mit Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Sara Gadon, Isabella Rossellini, Josh Peace
Länge: 90 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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