TV-Tipp für den 29. Dezember: Self/Less – Der Fremde in mir

Dezember 29, 2017

RTL II, 20.15

Self/Less – Der Fremde in mir (Self/Less, USA 2015)

Regie: Tarsem Singh

Drehbuch: Àlex Pastor, David Pastor

Der todkranke Immobilienmogul Damian Hale erhält ein Angebot, das er nicht ablehnen will: für eine unglaubliche Summe wird sein Geist in einen frischen Körper transferiert. Es funktioniert und er erwacht im Körper eines jungen Mannes. Dummerweise hat er nach einiger Zeit Flashbacks aus dem Leben eines anderen Menschen. Hale will herausfinden, was diese Flashbacks bedeuten. Außerdem ist er stinkig, dass ihm gebrauchte Ware verkauft wurde.

TV-Premiere: Letztendlich nur okayer actionlastiger Verschwörungsthrillers, der das Potential seiner Prämisse verschenkt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Ryan Reynolds, Ben Kingsley, Natalie Martinez, Matthew Goode, Victor Garber, Derek Luke, Michelle Dockery

Wiederholung: Samstag, 30. Dezember, 02.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Deutsche Homepage zum Film
Englische Homepage zum Film
Film-Zeit über „Self/Less“
Moviepilot über „Self/Less“
Metacritic über „Self/Less“
Rotten Tomatoes über „Self/Less“

Wikipedia über „Self/Less“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tarsem Singhs „Self/Less – Der Fremde in mir“ (Self/Less, USA 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Self/Less – Der Fremde in mir“ verschenkt sein Potential

August 21, 2015

Damian Hale (Ben Kingsley) ist ein milliardenschwerer Selfmade-Industrieller, der unheilbar an Krebs erkrankt ist und bald daran sterben wird. Da erfährt er, dass es eine Möglichkeit gibt, seinen Geist in einen jungen gesunden Körper zu transportieren. Hale ist zwar misstrauisch – immerhin wirkt die Geschichte zu unglaublich und es könnte ein großer Schwindel sein -, aber er lässt sich darauf ein. Und hier erleben wir die erste Überraschung in Tarsem Singhs in der Gegenwart spielendem Science-Fiction-Film „Self/Less – Der Fremde in mir“. Die Methode der Seelenübertragung, Shedding genannt, funktioniert. Durchgeführt wird sie von einer im geheimen operierenden Organisation, die sich ihre Dienstleistung teuer bezahlen lässt.
Hale erwacht im Körper eines jungen Mannes (Ryan Reynolds). In New Orleans soll er sich an seinen neuen Körper und, immerhin ist er offiziell tot und begraben, seine neue Identität gewöhnen. Aber er wird von Alpträumen heimgesucht. Hale will den Ursprung der Träume finden.
Ab diesem Moment gerät „Self/Less“ zunehmend in das Fahrwasser eines okayen actionlastigen Verschwörungsthrillers, der sich nicht mehr für das Potential seiner Prämisse interessiert. Denn der junge Hale ist ein Soldat, verheiratet und Vater, der seinen Körper an die Shedding-Firma verkaufte und der, nachdem die Firma ihn anscheinend umbringen will, Gewalt mit Gewalt beantwortet. Diese Actionplotte ist nicht ohne Reiz, aber auch arg konventionell.
Dabei hätte Hales Geist, wenn man auf ihn gehört hätte, sicher einige sehr fiese Ideen gehabt, wie man mit einer dubiosen Firma umgehen kann. Vor allem wenn sie im Geheimen agiert (worüber man nicht zu sehr nachdenken sollte, aber auch diese Idee hätte man genauer beleuchten können). Das hätte ein wirklich spannender Film, der auch die mit dem Shedding verbundenen ethnischen Fragen tiefgehender diskutiert, werden können.

Self-Less - Plakat
Self/Less – Der Fremde in mir (Self/Less, USA 2015)
Regie: Tarsem Singh
Drehbuch: Àlex Pastor, David Pastor
mit Ryan Reynolds, Ben Kingsley, Natalie Martinez, Matthew Goode, Victor Garber, Derek Luke, Michelle Dockery
Länge: 118 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Deutsche Homepage zum Film
Englische Homepage zum Film
Film-Zeit über „Self/Less“
Moviepilot über „Self/Less“
Metacritic über „Self/Less“
Rotten Tomatoes über „Self/Less“
Wikipedia über „Self/Less“


DVD-Kritik: „Out of the Dark“ kommt der Horror

Juni 29, 2015

Als gestandene Horrorfilmfans wissen wir, dass es keine gute Idee ist, in ein Haus einzuziehen, in dem es schon ein, ähem, unheimliches Ereignis gab. Vor zwanzig Jahren starb in einer regnerischen Nacht ein Mann, der von vermummten Wesen verfolgt und in den Tod getrieben wurde. Ob es sich dabei um Geister oder Kinder handelte, ist unklar.
Jetzt ziehen die Harrimans in dieses malerisch im Dschungel liegende Anwesen. Sarah soll in der kolumbianischen Stadt Santa Clara die prosperierende Papierfabrik von ihrem Vater übernehmen. Ihr Mann Paul, ein Illustrator von Kinderbüchern, und ihre Tochter Hannah begleiten sie. Sie freuen sich auf einen Neuanfang.
Aber schon bald geschehen in dem Haus unheimliche Dinge. Gegenstände bewegen sich. Hannah sieht in einem Lastenaufzug Schreckliches. Wesen, die wie vermummte Kinder aussehen, scheinen sich an ihnen rächen zu wollen.
Kurz darauf erkrankt Hannah schwer und ihre Eltern versuchen, auf getrennten Wegen, herauszubekommen woran Hannah erkrankt ist und was dagegen getan werden kann.
„Out of the Dark“ ist okayes Genrefutter, das nichts wirklich falsch macht, aber auch nie wirklich überrascht und sich gegen Ende von einem normalen Geisterhausfilm (in dem Geister entweder einfach böse sind oder sich für ein vor Jahrhunderten erlittenes Unrecht rächen wollen) zu einem Thriller mit Öko-Touch wird. Damit zeigt das Drehbuch von Javier Gullón („Enemy“) und den Brüdern David und Àlex Pastor („Carriers“, demnächst „Self/Less“ [Kritik des SF-Thrillers zum Filmstart am 20. August]) Ambitionen, die über einen üblichen Geisterhausfilm hinausgehen. Allerdings werden diese Themen, wie die Ausbeutung von Entwicklungsländern, Kapitalismus und Umweltzerstörung, nicht vertieft und auch die wirklichen Motive der Geister bleiben eher im Dunkeln.
Regisseur Lluis Quitez hat, nach einigen Kurzfilmen, in seinem Spielfilmdebüt, ein Auge für die Landschaft und immer wieder schafft er, was bei einem Geisterhausfilm ja auch einfacher ist, mit minimalen Effekten eine unheimliche Atmosphäre. Oft liefert er auch nur die bekannten Jump-Scare-Schockmomente, die zu diesen Filme gehören wie Taschentücher zu einem Nicholas-Sparks-Film.
Als Bonusmaterial gibt es ein informatives 13-minütiges „Making of“.

Out of the Dark - DVD-Cover - 4

Out of the Dark (Out of the Dark, USA/Kolumbien/Spanien 2014)
Regie: Lluís Quílez
Drehbuch: Javier Gullón, David Pastor, Àlex Pastor
mit Julia Stiles, Scott Speedman, Stephen Rea, Pixie Davies, Alejandro Furth

DVD
Entertainment One
Bild: 1,78:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Making of
Länge: 90 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Moviepilot über „Out of the Dark“
Metacritic über „Out of the Dark“
Rotten Tomatoes über „Out of the Dark“
Wikipedia über „Out of the Dark“