TV-Tipp für den 26. Juli: Rum-Boulevard

Juli 25, 2024

BR, 22.50

Rum-Boulevard (Boulevard du rhum, Frankreich/Italien/Spanien 1971)

Regie: Robert Enrico

Drehbuch: Robert Enrico, Pierre Pelegri

LV: Jacques Pécheral: Boulevard du Rhum, 1964

Während der Prohibition schmuggelt Kapitän Cornelius van Zeelinga (Lino Ventura) Alkohol nach Texas und Florida und erlebt etliche Abenteuer. Unter anderem mit dem von hm bewunderten Stummfilmstar Linda Larue (Brigitte Bardot).

Selten gezeigter, hier fast unbekannter Film des Teams Enrico/Ventura, der bei der Kritik nicht so gut ankam: „Die Rekonstruktion der späten 20er Jahre ist gelungen und der Film streckenweise recht amüsant – Wenn nur die Story nicht so langatmig und verworren wäre.“ (Lexikon des internationalen Films)

nichtssagend, wenngleich unterhaltsam“ (Meinolf Zurhorst/Lothar Just: Lino Ventura, 1984)

Die deutsche Premiere war am 31. Januar 1975 in der ARD.

mit Lino Ventura, Brigitte Bardot, Clive Revill, Bill Travers, Hunt Powers, Guy Marchand, Jess Hahn

auch bekannt als „Die Rum-Straße“ (TV-Titel)

Hinweise

AlloCiné über „Rum-Boulevard“

Wikipedia über „Rum-Boulevard“ (englisch, französisch)

Meine Besprechung von Robert Enricos „Die Abenteurer“ (Les Aventuriers, Frankreich 1967)


TV-Tipp für den 14. Dezember: Einer bleibt auf der Strecke

Dezember 13, 2020

Arte, 20.15

Einer bleibt auf der Strecke (Les grandes gueules, Frankreich/Italien 1965)

Regie: Robert Enrico

Drehbuch: Robert Enrico, José Giovanni

LV: José Giovanni, Le haut-fer, 1962

In den Vogesen übernimmt der aus Kanada zurückgekehrte Erbe Valentin (Bourvil) ein altes Sägewerk. Schnell hat er Ärger mit der Konkurrenz. Da schlägt ihm Laurent (Lino Ventura) vor, ehemalige Sträflinge zu beschäftigen. Das Resozialisierungsprojekt stößt nicht überall auf Wohlwollen.

TV-Premiere eines Films, der damals in unseren Kinos lief und aufgrund der Beteiligten eigentlich viel bekannter sein müsste. So ist „Einer bleibt auf der Strecke“ bei uns jetzt wohl Lino Venturas unbekanntester Film als Hauptdarsteller. Von dem Team Enrico/Giovanni/Ventura stammt auch „Die Abenteurer“.

Einer bleibt auf der Strecke“ überträgt Western-Topoi in die Vogesen und erzählt episodisch die Geschichte einer Männerfreundschaft.

Ein sozialkritisch angelegter, aber wegen der klischeehaften Typisierung und der selbstzweckhaften Schlägereien wenig glaubwürdiger Film des talentierten französischen Regisseur Robert Enrico.“ (Lexikon des internationalen Films – und damit die zeitgenössische Filmkritik)

1982 schrieb Hans Gerhold in einem Robert-Enrico-Porträt im film-dienst: „Enrico gelingt in diesem Fällen eine psychologisch ungemein differenzierte Charakterisierung. Das geduldige Sich-Einlassen auf die Erfahrungen, Erlebnisse, Hoffnungen und Träume seiner Protagonisten bestimmt bis in den Erzählduktus hinein die Art des Geschichten-Entwickelns: Wichtig ist nicht das Resultat, der Effekt, der Action-Höhepunkt, wenngleich er nicht vernachlässigt wird, sondern der Prozess, der Weg, der Menschen unter bestimmten Bedingungen zu bestimmten Handlungen führt. Das geschieht nicht in der Art vorgeblich tiefsinniger Psychodramen, sondern in höchst unprätentiöser Weise durch die Darstellung physischer Tätigkeiten.“

Es könnte sich – seltsamerweise – um eine auf 100 Minuten gekürzte Fassung handeln. In meinen Unterlagen finde ich nämlich Laufzeitangaben von 106, 120 und sogar 128 Minuten.

Anschließend, um 21.55 Uhr, zeigt Arte einen weiteren sehenswerten Film von Robert Enrico: „Das Netz der tausend Augen“ (Frankreich 1974),mit Jean-Louis Trintignant, Marlene Jobert und Philippe Noiret.

mit Bourvil, Lino Ventura, Marie Dubois, Jess Hahn, Jean-Claude Rolland, Michel Constantin

auch bekannt als „Die großen Schnauzen“

Wiederholung: Donnerstag, 17. Dezember, 13.45 Uhr

Hinweise

Arte über den Film (bis 20. Dezember in der Mediathek)

Wikipedia über „Einer bleibt auf der Strecke“ (englisch, französisch)

Meine Besprechung von Robert Enricos „Die Abenteurer“ (Les Aventuriers, Frankreich 1967)


TV-Tipp für den 14. November: Supergirl

November 13, 2019

Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, Rudolf Thome!

RBB, 00.00

Supergirl (Deutschland 1971)

Regie: Rudolf Thome

Drehbuch: Max Zihlmann, Rudolf Thome

Supergirl (Iris Berben), ein Mädchen von einem anderen Stern, verdreht Erdmännern den Kopf.

Sympathische Komödie von Rudolf Thome, der im München des Jahres 1970 einen verspielt-vertrackten Howard-Hawks-Film zu inszenieren versuchte, jedoch an zu vielen Klischees und den Produktionsbedingungen des Fernsehens scheiterte.“ (Lexikon des internationalen Films)

Vor „Supergirl“ inszenierte Thome „Detektive“ und „Rote Sonne“, zwei Sixties Kultfilme des deutschen Films, später „Berlin Chamissoplatz“, „System ohne Schatten“ und „Die Sonnengöttin“. Der am 14. November 1939 in Wallau (Hessen) geborene Thome wird wegen seines Stils immer wieder mit Eric Rohmer verglichen.

Anschließend, um 01.40 Uhr, läuft Thomes „Ins Blaue“ (Deutschland 2012).

mit Iris Berben, Marquard Bohm, Karina Ehret-Brandner, Jess Hahn, Klaus Lemke, Eddie Constantine, Rainer Werner Fassbinder

Hinweise

Filmportal über „Supergirl“

Wikipedia über „Supergirl“ (deutsch, englisch)

Homepage von Rudolf Thome