TV-Tipp für den 28. Oktober: Die Brücke

Oktober 27, 2024

Ältester Film des Tages

NDR, 23.15

Die Brücke (Deutschland 1959)

Regie: Bernhard Wicki

Drehbuch: Michael Mansfeld, Karl-Wilhelm Vivier (d. i. Heinz Pauck), Bernhard Wicki

LV: Manfred Gregor: Die Brücke, 1958

In den letzten Kriegstagen erhalten sieben Oberschüler ihre Einberufung. Sie sollen eine militärisch unwichtige Brücke in ihrer Heimat verteidigen.

Klassiker und brutaler Antikriegsfilm

„Heldentum ist nur etwas wert, wenn es für die richtige Sache geschieht. Und für mich, aus meinem persönlichen Schicksal heraus, war die Verteidigung der Brücke nicht erst 1959, sondern auch schon während des Krieges die falsche Sache.

Ich habe in den Jahren sei der ‚Brücke‘ Tausende von Briefen von jungen Männern bekommen, die mir schrieben, dass sie auch aufgrund meines Films den Kriegsdienst verweigert haben. Das zählt zu den wenigen Dingen in meinem Leben, auf die ich wirklich stolz bin.“ (Bernhard Wicki in Robert Fischer: Bernhard Wicki – Regisseur und Schauspieler, 1994)

mit Folker Bohnet, Fritz Wepper, Michael Hinz, Frank Glaubrecht, Karl Michael Balzer, Volker Lechtenbrink, Günther Hoffmann, Cordula Trantow, Wolfgang Stumpf, Günter Pfitzmann, Heinz Spitzner, Siegfried Schürenberg, Loriot (Was für eine Besetzung!)

Hinweise

Filmportal über „Die Brücke“

Rotten Tomatoes über „Die Brücke“

Wikipedia über „Die Brücke“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 22. April: Pappa ante Portas

April 21, 2023

WDR, 20.15

Pappa ante Portas (Deutschland 1991)

Regie: Loriot (= Vicco von Bülow)

Drehbuch: Loriot

Der zweite Spielfilm von Loriot. Dieses Mal spielt er den frühpensionierten Einkaufsleiter Heinrich Lohse. Der ordnungsverliebte Spießbürger, der sich bislang aus dem Haushalt heraushielt, beginnt nun den Haushalt neu zu organisieren. Zum Leidwesen seiner davon überhaupt nicht begeisterten Frau.

Auch der Fischer Film Almanach war nicht begeistert: „erreicht die Klasse des Erstlings ‚Ödipussi‘ auch nicht annähernd. Die schmalbrüstige Story über einen nervenden Familientyrann trägt trotzt einiger gelungener Sketche nicht über 90 Minuten.“

3,5 Millionen sahen sich den Film im Kino an. Er war in Deutschland 1991 der erfolgreichste deutsche Film.

mit Loriot, Evelyn Hamann, Ortrud Beginnen, Dagmar Biener, Irm Hermann, Hans Peter Korff, Inge Wolffberg, Gerrit Schmidt-Foß, Gerd Dudenhöffer

Wiederholung: Sonntag, 23. April, 14.55 Uhr

Hinweise

Filmportal über „Pappa ante Portas“

Moviepilot über „Pappa ante Portas“

Wikipedia über „Pappa ante Portas“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Peter Geyers „Loriots große Trickfilmrevue“ (Deutschland 2023)


Neu im Kino/Filmkritik: „Loriots große Trickfilmrevue“, restauriert und nur im Kino

April 20, 2023

In meinen ersten Jahren als regelmäßiger Kinobesucher waren die tollsten Vorfilme, zwischen Eiscremekonfekt- und Zigarettenwerbung, ein paar Trickfilme von Loriot, die für kurze Zeit von Horst Wendlandt im Kino eingesetzt wurden. Viele Hauptfilme waren nach den „Herren im Bad“ enttäuschend für den Jungen von damals. Ich habe auch selten ein Publikum ausgelassener lachen hören.“ (Peter Geyer)

Der Spruch, dass die Summe weniger als die einzelnen Teile ist, trifft auch auf „Loriots große Trickfilmrevue“ zu. Gleichzeitig fallen in der Summe bestimmte Sachen auf, die, wenn man sich die einzelnen Sketche mit mehr oder weniger langen Unterbrechungen ansieht, nicht auffallen. Denn selbstverständlich ist es idiotisch, fast achtzig Minuten lang einen Sketch nach dem nächsten zu sehen und dann noch darauf zu hoffen, dass es in der Sketchparade große Lacher gibt. Vor allem, wenn man die Sketche mehr oder weniger schon kennt. Und das kann von Loriots Sketchen behauptet werden. Sie gehörten zum bildungsbürgerlichen Kanon und Loriot ist immer noch einer der größten deutschen Humoristen.

Insofern ist die jetzt im Kino startende „Loriots große Trickfilmrevue“ ein gewagtes Experiment – Lohn es sich wirklich, die bekannten Sketche noch einmal, dieses Mal im Kino, zu sehen? – und eine Enttäuschug. Wie beim Verzehr einer XXL-Schachtel Pralinen in einem Gang ist es einfach zu viel und die Köstlichkeiten sind sich zu ähnlich.

Für den Film stellte Peter Geyer 31 Loriot-Sketche zusammen. Die von ihm ausgewählten Sketche liefen erstmals zwischen 1967 und 1993 im Fernsehen. Fast ein Drittel der im Film gezeigten Sketche ist aus den Sechzigern. Über die Hälfte ist aus den Siebzigern. Sie wurden für die Kinopräsentation in 4K restauriert. Die ganz alten Sketche, die in den Sechzigern im Fernsehen in Schwarzweiß ausgestrahlt wurden, wurden koloriert. Weil einige der alten Sketche von Auftragzeichnern auf der Basis von Loriots Zeichnungen erstellt wurden, wurden sie jetzt für die Kinoauswertung im Stil von Loriot nachgezeichnet. Es sind sparsam animierte Trickfilme, die in „Loriots große Trickfilmevue“ einfach hintereinander gezeigt werden. Fast achtzig Minuten lang folgt ein Sketch auf den nächsten. Trotzdem sind die Lacher und das Amüsement überschaubar. Das hat zwei Gründe. Einige Sketche sind nicht so witzig, andere sind einfach zu bekannt.

Gleichzeitig wird das Prinzip von Loriots Humor deutlich. Fast immer geht es um gescheiterte Kommunikation. Überaus höflich und gewählt reden die Menschen aneinander vorbei. Eine Schlusspointe fehlt fast immer. Wichtiger ist ihm die Beschreibung einer mehr oder weniger absurden Situation. Das kann auf der Pferderennbahn, im Badezimmer oder in der eigenen Wohnung sein. Das kann ein Fernsehinterview mit einem Experten sein, dem es nicht gelingt, die Fragen des Reporters zu beantworten. Das können Expertengespräche, lange vor der Erfindung der allabendlichen TV-Talkshows, sein. Immer wieder zeigt Loriot, wie diese Menschen konsequent aneinander vorbeireden. Es ist, als ob zwei Chatbots versuchten, miteinander zu reden.

Gleichzeitig fällt auf, wie sehr diese doch zeitlosen Sketche in der Bundesrepublik der sechziger, siebziger und achtziger Jahre verwurzelt sind. Gerade diese Entdeckung ist dann schon den wiederholten Genuss von „Auf der Rennbahn“ (der einzige nicht von Loriot geschriebene Sketch), „Das Frühstücksei“, „Fernsehabend“, „Feierabend“ und, selbstverständlich, zwei „Herren im Bad“ wert. Gerne wieder als Vorfilm im Kino.

Loriots große Trickfilmrevue (Deutschland 2023)

Zusammenstellung/Regie: Peter Geyer

Regie der Trickfilme: Loriot (Vicco von Bülow)

Drehbuch: Loriot

Länge: 79 Minuten

FSK: ? (dürfte aber in Richtung „ab 0 Jahre“ gehen)

präsentiert werden in wundervollen Farben, ohne nervige Werbepausen und ohne einen störenden Ansager

Farbfernsehen (1967/2023)

Fernsehansagerin (1969/2023), gesprochen von Roswitha Roszak

Studiointerview (1976/2023)

Der Hasenbrüter (1970/2023)

Kaninchen (1968/2023)

Die Volksdroge (1969/2023)

Der Vampir (1971/2023)

Mainzelfrau (1972/2023)

Postleitzahlen (1993/2023)

Comedian Harmonists (1976/2023), gesungen von Ari Leschnikoff (Erster Tenor), Erich A. Collin (Zweiter Tenor), Harry Frommermann (Tenorbuffo), Roman Cycowski (Bariton), Robert Biberti (Bass) und Erwin Bootz (Klavier)

Der Kunstpfeifer (1972/2023)

Auf der Rennbahn (1972/2023), geschrieben von Wilhelm Bendow, gesprochen von Wilhelm Bendow und Franz-Otto Krüger

Humor und Wirtschaftskrise (1967/2023)

Der sprechende Hund (1977/2023)

Sollen Hunde fernsehen? (1967/2023)

Das Deutsche Hausschwein (1969/2023)

Das Frühstücksei (1977/2023)

Der Pianist (1970/2023)

Feierabend (1977/2023)

Knabenchor (1970/2023)

Fernsehabend (1977/2023)

Mondgestein (1969/2023)

Die Nudelkrise (1968/2023)

Schnittbohnen (1971/2023)

Die Deutschlandfrage (1968/2023)

Der Staatsmann (1970/2023)

Herren im Bad (1978/2023)

Der Familienbenutzer (1978/2023)

Advent (1969/2023)

Helmut Schmidt (1992/2023), mit Helmut Schmidt

Big Band (1972/2023)

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Loriots große Trickfilmrevue“

Moviepilot über „Loriots große Trickfilmrevue“

Wikipedia über Loriot

Homepage von Loriot


TV-Tipp für den 20. April: Ödipussi

April 19, 2023

RBB, 20.15

Ödipussi (Deutschland 1987)

Regie: Loriot (= Vicco von Bülow)

Drehbuch: Loriot

Zum Kinostart von „Loriots große Trickfilmrevue“ zeigt Deutschlands bester Hauptstadtsender Loriots „Ödipussi“. Das kann kein Zufall sein.

Paul Winkelmann (Loriot) ist Chef des Möbelhauses Winkelmann & Sohn. Außerdem lebt der verklemmte Mittfünfziger noch bei seiner resoluten Mutter. Da trifft er die Diplompsychologin Margarethe Tietze (Evelyn Hamann) und die Mutter-Sohn-Beziehung gerät aus der Balance.

Erster Kinoausflug von Loriot, dem „Goldschmied unter den deutschen Humoristen“ (Fischer Film Almanach 1989). Die Kritiker meinten, der Film erreiche nicht das Niveau seiner TV-Sketche. Dem Publikum gefiel’s.

mit Loriot, Evelyn Hamann, Katharina Brauren, Edda Seipel, Richard Lauffen, April de Luca, Rosemarie Fendel

Wiederholung: Freitag, 21. April, 01.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Filmportal über „Ödipussi“

Wikipedia über „Ödipussi“(deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 7. Mai: Die Brücke

Mai 6, 2021

3sat, 20.15

Die Brücke (Deutschland 1959)

Regie: Bernhard Wicki

Drehbuch: Michael Mansfeld, Karl-Wilhelm Vivier (d. i. Heinz Pauck), Bernhard Wicki

LV: Manfred Gregor: Die Brücke, 1958

In den letzten Kriegstagen erhalten sieben Oberschüler ihre Einberufung. Sie sollen eine militärisch unwichtige Brücke in ihrer Heimat verteidigen.

Klassiker und brutaler Antikriegsfilm

„Heldentum ist nur etwas wert, wenn es für die richtige Sache geschieht. Und für mich, aus meinem persönlichen Schicksal heraus, war die Verteidigung der Brücke nicht erst 1959, sondern auch schon während des Krieges die falsche Sache.

Ich habe in den Jahren sei der ‚Brücke‘ Tausende von Briefen von jungen Männern bekommen, die mir schrieben, dass sie auch aufgrund meines Films den Kriegsdienst verweigert haben. Das zählt zu den wenigen Dingen in meinem Leben, auf die ich wirklich stolz bin.“ (Bernhard Wicki in Robert Fischer: Bernhard Wicki – Regisseur und Schauspieler, 1994)

mit Folker Bohnet, Fritz Wepper, Michael Hinz, Frank Glaubrecht, Karl Michael Balzer, Volker Lechtenbrink, Günther Hoffmann, Cordula Trantow, Wolfgang Stumpf, Günter Pfitzmann, Heinz Spitzner, Siegfried Schürenberg, Loriot (Was für eine Besetzung!)

Hinweise

Filmportal über „Die Brücke“

Rotten Tomatoes über „Die Brücke“

Wikipedia über „Die Brücke“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 3. September: Die Brücke

September 3, 2019

3sat, 20.15

Die Brücke (Deutschland 1959)

Regie: Bernhard Wicki

Drehbuch: Michael Mansfeld, Karl-Wilhelm Vivier (d. i. Heinz Pauck), Bernhard Wicki

LV: Manfred Gregor: Die Brücke, 1958

In den letzten Kriegstagen erhalten sieben Oberschüler ihre Einberufung. Sie sollen eine militärisch unwichtige Brücke in ihrer Heimat verteidigen.

Klassiker und brutaler Antikriegsfilm

Heldentum ist nur etwas wert, wenn es für die richtige Sache geschieht. Und für mich, aus meinem persönlichen Schicksal heraus, war die Verteidigung der Brücke nicht erst 1959, sondern auch schon während des Krieges die falsche Sache.

Ich habe in den Jahren sei der ‚Brücke‘ Tausende von Briefen von jungen Männern bekommen, die mir schrieben, dass sie auch aufgrund meines Films den Kriegsdienst verweigert haben. Das zählt zu den wenigen Dingen in meinem Leben, auf die ich wirklich stolz bin.“ (Bernhard Wicki in Robert Fischer: Bernhard Wicki – Regisseur und Schauspieler, 1994)

mit Folker Bohnet, Fritz Wepper, Michael Hinz, Frank Glaubrecht, Karl Michael Balzer, Volker Lechtenbrink, Günther Hoffmann, Cordula Trantow, Wolfgang Stumpf, Günter Pfitzmann, Heinz Spitzner, Siegfried Schürenberg, Loriot (Was für eine Besetzung!)

Hinweise

Filmportal über „Die Brücke“

Rotten Tomatoes über „Die Brücke“

Wikipedia über „Die Brücke“ (deutsch, englisch)