TV-Tipp für den 26. September: Irbo, der Imker

September 25, 2014

Arte, 22.50
Irbo, der Imker (Schweiz 2013, Regie: Mano Khalil)
Drehbuch: Mano Khalil
Auf eine knappe Stunde gekürzte Fassung des zweistündigen, sehenswerten Dokumentarfilms „Der Imker“ über Ibrahim Gezer, eine Kurden, der vor dem türkischen Militär in die Schweiz floh, der immer Bienen züchtete und nie sein Vertrauen in die Menschen verlor.
Vielleicht läuft ja auch irgendwann die Kinofassung im TV.
mit Ibrahim Gezer, Anita Wyrsch-Gwerder, Max Wyrsch, Barbara Bienz, Nicole Hohl, Viktor Krummenacher, Gabriele Schneier Krummenacher
Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Der Imker“

Moviepilot über „Der Imker“

Cicero: Interview mit Mano Khalil (29. Januar 2014)

Meine Besprechung von Mano Khalils „Der Imker“ (Schweiz 2013)


Special Screening von „Der Imker“

Februar 2, 2014

Der Imker - Plakat

Im Kino FSK (Segitzdamm 2, 10969 Berlin, Nähe U-Bahnhof Kottbusser Tor und U-Bahnhof Moritzplatz)) wird am Sonntag, den 2. Februar, um 13.00 Uhr der von Mano Khalil gedrehte Dokumentarfilm „Der Imker“ (Besprechung hier) gezeigt.

Anschließend diskutieren Fevzi Aktas (Geschäftsführer KOMKAR) und Carmen Troppa (Asylbewerberbetreuung KOMKAR) über den Film, der Ibrahim Gezer porträtiert, ein Bienenzüchter, der aus dem türkischen Teil Kurdistans fliehen musste und inzwischen in der Schweiz als Flüchtling anerkannt ist.

KOMKAR ist der Verband der Vereine aus Kurdistan in Deutschland e.V..

 

Ebenfalls zum Filmstart begann die Kampagne „Von Fremden zu Freunde“. In der Pressemitteilung dazu steht:

Zum Kinostart von „Der Imker“ am 30.01.2014 in Deutschland startet BraveHearts Filmverleih in Zusammenarbeit mit der UNO-Flüchtlingshilfe und mit Unterstützung der GLS Bank die Kampagne „Von Fremden zu Freunden“. Pate der Kampagne ist der bekannte Fernsehjournalist Jean Pütz.

Der von Cinema for Peace und Human Rights Watch ausgezeichnete Film handelt vom Schicksal und Leben eines kurdischen Imkers, der versucht, sich in seiner Asylheimat Schweiz ein neues Leben aufzubauen. Der Film des in der Schweiz lebenden syrisch-kurdischen Regisseurs Mano Khalil schafft Verständnis für Menschen, die Zuflucht in Europa suchen und ruft dazu auf, sich für sie einzusetzen.

Diese Botschaft möchte auch die Kampagne „Von Fremden zu Freunden“ verbreiten. Ziel ist es, Flüchtlinge und Migranten nicht als Fremde sondern als Mitmenschen zu betrachten und möglichst viele Menschen darüber zu informieren, welche Flüchtlingsprojekte es in ihren Städten gibt und wie sie sich engagieren können – zum Beispiel als Flüchtlingspate und Vormund oder mit einer anderen ehrenamtlichen Arbeit.

Darüber hinaus beteiligen sich viele lokale Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen, darunter auch Projektpartner der UNO-Flüchtlingshilfe, an der Kampagne – sei es durch die Bewerbung der Kinoaufführungen, durch Auslegen von Flyern im Kino oder durch die Vorstellung ihrer Projekte in einem BraveHearts-Flyer mit dem Titel „Wer was tun will“, der beim Ticketkauf direkt mit überreicht wird. Ähnliche Kampagnen sind auch für zukünftige Filme geplant.

Die UNO-Flüchtlingshilfe ist der deutsche Spendenpartner des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR). Die Organisation mit Sitz in Bonn fördert über die UNHCR-Projekte hinaus zahlreiche Projekte deutsche Träger, darunter Flüchtlingsräte oder Beratungs- und Therapieprojekte für Flüchtlinge und Asylbewerber.

 

Wer was tun will“ – Angebot:

 

Übernahme von Patenschaften für Flüchtlinge und Migranten

 

Paten und Vormünder helfen Flüchtlingen und Migranten, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden – bei Behördengängen und Arztbesuchen, beim Erlernen der Sprache, bei Fragen der Unterbringung, Bildung und Arbeitssuche. Der persönliche Kontakt schafft Verständnis, baut gegenseitige Vorurteile und Ängste ab und bietet die Chance, voneinander zu lernen. Die UNO-Flüchtlingshilfe hilft Interessierten, die für sie richtige Partnerorganisation zu finden.

 

Kostenlose Trainings für weibliche Flüchtlinge und Sozialarbeiterinnen

 

Für eine begrenzte Anzahl von Flüchtlingen bietet Dr. Heifetz, Mitgründerin von BraveHearts, folgende Angebote in Köln an: ein kostenfreies 3-Monats-Intensivtraining zur Stärkung von Selbstbewußsein, Kommunikation und Konfliktfähigkeit, sowie ein 3-monatiges Train-the-Trainer Programm für Sozialarbeiterinnen, die mit Flüchtlingen arbeiten. Dr. Heifetz ist Dozentin für Culture and Conflict an der Tel Aviv University und gibt innovative Führungsworkshops für Frauen.

 

Angebote von lokalen Organisationen

 

BraveHearts „Wer was tun will“ Flyer enthält sieben lokale Angebote, sich zu engagieren. Weitere Angebote werden auf der Homepage von BraveHearts gesammelt.


Neu im Kino/Filmkritik: Ibrahim Gezer ist „Der Imker“

Januar 29, 2014

Flüchtlinge – letzte Woche porträtierten Judith Keil und Antje Kruska in „Land in Sicht“ drei Männer, die in der ostdeutschen Provinz auf eine Entscheidung über ihr Asylverfahren warten. Diese Woche porträtiert Mano Khalil den Rentner Ibrahim Gezer, der aus der Türkei in die Schweiz flüchtete und Imker ist. Im türkischen Teil Kurdistans war der 1946 Geborene als Bienenzüchter sogar ein vermögender, verheirateter Mann mit elf Kindern, die alle zur Schule gingen und später studieren sollten. Eines Tages geriet er in den Neunzigern, weil PKKler immer wieder bei ihm übernachteten und seine Tochter PKK-Mitglied war, in den Fokus der Polizei. Er tauchte unter, zuerst in den Bergen, später in Istanbul und flüchtete in die Schweiz. Zwei seiner Söhne wurden als Mitglieder der PKK verhaftet, ein Sohn tauchte unter, seine Frau brachte sich um, die anderen Söhne flüchteten nach England und in die Schweiz. Sie alle sind als Flüchtlinge anerkannt. Ibrahim Gezer ebenso.

In Khalils mehrfach ausgezeichneter Dokumentation wird Gezer als freundlicher, weltoffener Mann, der seinem Hobby nachgeht und schweizer Freunde hat, porträtiert. Neben dem privaten Umfeld zeigt Regisseur Mano Khalil seinen Protagonisten auch im Kampf mit der Bürokratie, weil er ein falsches Geburtsdatum angab. Er ist nämlich älter, als er ursprünglich sagte und deshalb muss er auch in einer Behindertenwerkstatt stupide Akkordarbeit verrichten. Das soll seiner Integration in die schweizer Gesellschaft dienen. Einen Kredit, den er für den Kauf von Bienenvölkern aufnehmen möchte, bekommt er nicht, weil es für dieses Hobby keine Kredite gibt. Dass er als Imker vielleicht sogar Geld verdienen könnte, wird nicht beachtet.

Der Imker“ ist ein warmherziges Porträt eines älteren Mannes, das ihn als netten Onkel mit lebensphilosophischen Anwandlungen zeigt, der zufällig als Flüchtling seine Heimat verlassen musst. Regisseur Khalil, der selbst ebenfalls Kurde ist, fragt ihn nicht nach seiner Vergangenheit in Kurdistan. Dabei wäre gerade das, wenn man sich Gezers Biographie im Presseheft durchliest, der interessante Punkt gewesen: Warum geriet er in den Fokus des Militärs? Warum musste er flüchten? Wie ist die Situation im Osten der Türkei? Ist Ibrahim Gezer wirklich der nette Onkel?

Der Imker - Plakat

Der Imker (Schweiz 2013)

Regie: Mano Khalil

Drehbuch: Mano Khalil

mit Ibrahim Gezer, Anita Wyrsch-Gwerder, Max Wyrsch, Barbara Bienz, Nicole Hohl, Viktor Krummenacher, Gabriele Schneier Krummenacher

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Der Imker“

Moviepilot über „Der Imker“

Cicero: Interview mit Mano Khalil (29. Januar 2014)