„Punisher: Bestrafer und Vollstrecker“ „Im Kreuzfeuer“ eine „Blutspur“

Juli 24, 2024

Dann werfen mir mal einen Blick in die Vergangenheit des „Punisher“ Frank Castle. Nachdem die Mafia seine Familie ermordete, startete der Vietnamveteran einen ultrabrutalen Rachefeldzug gegen alle Verbrecher. Seinen ersten Auftritt hatte er im Februar 1974 in „Amazing Spider-Man (1963) 129“ in einer von Gerry Conway geschriebenen und von Ross Andru gezeichneten Geschichte. In ihr will der Punisher Spider-Man töten. Seinen ersten Auftritt als Titelfigur hatte er im Januar 1986 in „Punisher (1986)“. Geschrieben wurde die mehrere Hefte umspannende Geschichte von Steven Grant. Mike Zeck zeichnete sie. 2011/2012 schrieb Greg Rucka eine legendäre, mehrere Hefte umfassende „Punisher“-Geschichte, die vor allem von Marco Checchetto gezeichnet wurde.

Alle diese und einige weitere Geschichten sind jetzt wieder erhältlich.

Beginnen wir chronologisch im Februar 1974. Die erste „Punisher“-Geschichte, geschrieben von Gerry Conway und gezeichnet von Ross Andru, ist in dem Sammelband „Punisher: Bestrafer und Vollstrecker – Die Punisher-Anthologie“ enthalten. In dieser Anthologie sind, wie in den anderen bei Panini in den vergangenen Jahren erschienenen Anthologie-Bänden (u. a. über Batman, Black Widow, Deadpool und Wonder-Woman), wichtige Auftritte der titelgebenden Figur enthalten. Wenn es sich um mehrere Hefte umfassende Geschichten handelt, ist normalerweise das erste Heft enthalten. Dazu gibt es zu jeder Geschichte eine kundige Einführung. Diese Anthologien sind damit gute Einführungen in die Geschichte der Figur und sie zeigen immer, wie sehr sich in den vergangenen Jahrzehnten bei DC und Marvel der Zeichenstil und die Art des Erzählens von Geschichten veränderten.

In der „Punisher“-Anthologie sind außer den schon erwähnten Geschichten zwei „Punisher“-Geschichten von Garth Ennis („Der Punisher killt das Marvel-Universum“ [1996] und, zusammen mit Steve Dillon, „Frank ist zurück“ [2000]), Dennis O’Neil/Frank Millers „Spider Man: Ärgernis oder Bedrohung?“ (1981), Carl Potts „Auge um Auge: Ein Sonntag im Park“ (Punisher War Journal [1988]), Chuck Dixons/John Romita Jr.s „Totentanz in Brooklyn“ (Punisher War Zone [1992]), Becky Cloonans „Die dunkelste Stunde“ (2017) und Jason Aarons „Der König der Killer“ (2022) enthalten.

Blutspur“ war im Januar 1986 der erste Auftritt des Punishers in einer eigenen Comic-Serie. Geschrieben wurde die fünf Hefte umfassende Punisher-Geschichte von Steven Grant (Heft 5 zusammen mit Jo Duffy), gezeichnet von Mike Zeck (Heft 1 – 4) und Mike Vosburg (Heft 5). Die gesamte „Blutspur“-Geschichte erschien jetzt im Rahmen der „Marvel Must-Have“-Reihe. In dieser Reihe veröffentlicht Panini wichtige Auftritte bekannter Figuren in gebundenen Ausgaben.

Am Anfang von „Blutspur“ ist Frank Castle im Gefängnis und er genießt die Zeit im Gefängnis zwischen all den Verbrechern, die er töten kann. Als das Verbrechen außerhalb des Gefängnisses langsam außer Kontrolle gerät, schlägt ihm eine Organisation, die sich Trust nennt und aus einflussreichen und vermögenden Personen besteht, ein Geschäft vor. Sie helfen ihm bei seinem Ausbruch aus dem Gefängnis und versorgen ihn danach, wenn er es wünscht, mit Informationen, Waffen und sonstiger Ausrüstung. Dafür muss er nur weiter und ohne Rücksicht auf Verluste, Verbrecher töten.

Castle ist einverstanden – und fragt sich in den nächsten Heften, was die wahren Absichten des Trust sind und ob er mit ihm zusammenarbeiten oder ihn vernichten soll.

Blutspur“ erzählt, vor dem realen Hintergrund der damaligen Kriminalitätswelle in US-Großstädten und der Popularität von Rächerfantasien in der Populärkultur (wie Don Pendletons in den USA sehr populären Executioner-Romanen und ungefähr jedem Hollywoodfilm mit Actionhelden wie Charles Bronson, Chuck Norris und Sylvester Stallone), eine spannende und erstaunlich komplexe Geschichte. Denn Steven Grant hinterfragt auch die Ethik des Punisher, lässt ihn an seinem Tun zweifeln und beschäftigt sich mit der Frage, wer wie Verbrechen bekämpfen darf. Das ist ziemlich nah an Frank Millers „Batman – Die Rückkehr des Dunklen Ritters“ (The Dark Knight Returns, 1986).

Diese Selbstzweifel gehörten 2011 der Vergangenheit an. Bei Greg Rucka ist Castle ein stahlharter, über Leichenberge gehender Rächer.

Von August 2011 und bis September 2012 schrieb Thrillerautor Greg Rucka Punisher-Geschichten. Es handelt sich um eine sechzehn Hefte umfassende Geschichte, die fünf Hefte umfassende Miniserie „Punisher: War Zone“ und das drei Hefte umfassende Crossover „Die Omega-Disc“ (The Omega Effect). Sie erschienen später in vier Sammelbänden, die in Deutschland nicht mehr erhältlich sind.

Deshalb ist es begrüßenswert, dass diese Geschichten jetzt bei Panini in einer Neuauflage erscheinen. Im ersten Band der Greg-Rucka-Collection „Im Kreuzfeuer“ sind Ruckas ersten zehn „Punisher (2011)“-Hefte und das Crossover „Die Omega-Disc“ enthalten.

In der großen „Punisher“-Geschichte erzählen Rucka und Zeichner Marco Checchetto bildgewaltig und mit wenig Text, wie Marine Sergeant Rachel Cole-Alves zu einer ähnlich fantatischen Verbrecherkillerin wie der Punisher Frank Castle wird, wie sie zusammen finden und gemeinsam gegen das neue Verbrechersyndikat Exchange kämpfen.

Im Gegensatz zu Castle hat Cole-Alves für diese Verbrecherjagd ein persönliches Motiv. Mitglieder des Exchange-Syndikats stürmten ihre Hochzeitsfeier und ermordeten 29 Menschen. Darunter auch den Ehemann von Cole-Alves. Sie überlebte das Massaker schwer verletzt. Jetzt möchte sie die Mörder ihres Mannes töten.

Im Kreuzfeuer“ erzählt eine brutale Geschichte, die durch die von Rucka erfundene Cole-Alves auch den speziellen Rucka-Touch erhält. In seinen Romanen und Comics steht immer wieder eine taffe Heldin im Mittelpunkt.

Außerdem ist das Crossover „Die Omega-Disc“ (The Omega Effect), ein aus drei Heften bestehendes Crossover mit Avenging Spider-Man und Daredevil in dem Sammelband enthalten. In der Geschichte geht es um eine Disc mit unbegrenzter Speicherkapazität. Sie enthält umfassende Informationen über die größten Verbrecherkartelle. Und sie darf nicht in die falschen Hände fallen.

Beim Lesen von Ruckas Punisher-Geschichten stellt sich einerseits ein leises Bedauern ein, dass Rucka nicht weitere Punisher-Geschichten schrieb. Aber, und das tröstet, er hat viele andere Hardboiled-Geschichten geschrieben, die teils noch nicht übersetzt oder nicht mehr regulär erhältlich sind.

Punisher: Bestrafer und Vollstrecker – Die Punisher-Anthologie

(übersetzt von Florian Breitsameter, Jörg Faßbender, Carolin Hidalgo, Bernd Kronsbein, Jürgen Petz, Reinhard Schweizer, Michael Strittmatter)

Panini Comics, 2024

320 Seiten

35 Euro

Jo Duffy/Steven Grant/Mike Vosburg/Mike Zeck: Punisher: Blutspur (Marvel Must-Have)

(übersetzt von Reinhard Schweizer)

Panini Comics, 2023

156 Seiten

19 Euro

enthält

Punisher (1986) # 1 – 5

Marvel, Januar – Mai 1986

Greg Rucka/Mark Waid/Marco Checchetto: Punisher: Im Kreuzfeuer

(übersetzt von Reinhard Schweizer)

Panini Comics, 2024

284 Seiten

39 Euro

enthält

Punisher (2011) # 1 – 10

Marvel, Oktober 2011 – Juni 2012

Avenging Spider-Man (2011): The Omega Effect, Part 1

Marvel, Juni 2012

Daredevil (2011): The Omega Effect, Part 3

Marvel, Juni 2012

Hinweise

Wikipedia über “The Punisher” Frank Castle (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Steve Dillons „The Punisher: Frank ist zurück“ (The Punisher # 1 – 12, 2000/2001)

Meine Besprechung von Garth Ennis (Autor)/Leandro Fernandez (Zeichner) „The Punisher – Garth Ennis Collection 7“ (Up is Down and Black is White, The Slavers, 2005/2006)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Goran Parlov/Leandro Fernandezs “The Punisher – Garth-Ennis-Collection 8″ (Barracuda, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 31 – 36), Man of Stone, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 37 – 42), 2006/2007)

Meine Besprechung von Garth Ennis‘ „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 9“ (Widowmaker, Part 1 – 7 [Punisher (MAX) Vol. 43 – 49], Long Cold Dark, Part 1 – 5 [Punisher (MAX) Vol 50 – 54], 2007/2008)

Meine Besprechung von Garth Ennis‘ „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 10“ (Valley Forge, Valley Forge, Part 1 – 6 [Punisher (MAX) Vol. 55 – 60], 2008)

Meine Besprechung von Jason Aaron (Autor)/Steve Dillons (Zeichner) “PunisherMax: Kingpin (Max 40)” (PunisherMax: Kingpin, Part 1 – 5, 2010)

Meine Besprechung von Jason Aaron/Steve Dillons „The Punisher (MAX) 48: Frank“ (PunisherMax: Frank, 2011)

Meine Besprechung von Jason Aaron/Steve Dillons „The Punisher (MAX) 49: Der letzte Weg“ (PunisherMax: Homeless, 2011/2012)

Meine Besprechung von Greg Rucka (Autor)/Marco Checcetto (Zeichner)/Max Fiumaras (Zeichner) „Punisher 1: Ermittlungen“

Meine Besprechung von Charlie Huston/Andy Diggle/Kyle Hotz‘ „PunisherMAX: Hässliche kleine Welt“

Meine Besprechung von Scott M. Gimple (Autor)/Mark Texeiras (Zeichner) „100 % Marvel 72 – Punisher: Nightmare“ (Punisher: Nightmare # 1 – 5, 2013)

Meine Besprechung von Becky Cloonan/Steve Dillons „Punisher: Operation Condor (Band 1)“ (The Punisher # 1 – 6, Juli 2016 – Dezember 2016)

Becky Cloonan/Steve Dillon/Matt Horak/Laura Bragas „The Punisher: Wilde Bestien (Band 2)“ (The Punisher # 7 – 12, Februar – Juli 2017)

Meine Besprechung von Becky Cloonan/Matt Horak/Kris Ankas „The Punisher: Die dunkelste Stunde“ (The Punisher, Vol. 3: King of the New York Streets, 2018)

Meine Besprechung von Jason Aaron/Paul Azaceta/Jesús Saiz‘ „Punisher – Das Ende des Punishers“ (The King of Killers, März 2023 – Juli 2023)

Meine Besprechung von Mark Goldblatts „The Punisher“ (The Punisher, USA/Australien 1989)

zu Greg Rucka

Homepage von Greg Rucka

Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout“ (Whiteout, 1998/1999)

Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout: Melt“ (Whiteout: Melt, 1999/2000)

Meine Besprechung von Greg Ruckas “Die Welt ohne Superman” (The Sleepers, 2009)

Meine Besprechung von Greg Ruckas “Batman: Hinter der Maske” (Cutter, März – Mai 2010/Beneath the Mask,  Juni – Juli 2010/Good King Wencesias, Februar 2009)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Greg Ruckas “Gotham Central: In Erfüllung der Pflicht (Band 1)” (Gotham Central # 1 – 5, 2003)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht) (Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4, Disney/Lucasfilm 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Vor dem Erwachen“ (Star Wars: Before the Awakening, 2015)

Meine Besprechung von Greg Rucka/Michael Larks „Gotham Central: Doppeltes Spiel (Band 2)“ (Gotham Central #6 – 12, DC Comics)

Meine Besprechung von Greg Rucka/Ed Brubakers „Gotham Central: Im Fadenkreuz des Jokers (Band 3)“ (Gotham Central # 11 – 15, DC Comics)

Meine Besprechung von Greg Rucka/Ed Brubakers „Gotham Central: Bullocks letzter Fall (Band 4)“ (Gotham Central # 16 – 22, DC Comics)

Meine Besprechung von Greg Rucka (Autor)/Nicola Scott/Bilquis Evely (Zeichner) „Wonder Woman: Das erste Jahr (Rebirth – Die Wiedergeburt des DC-Univerums)“ (Wonder Woman: Year One, Part One – Finale (# 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14), 2016/2017)

Meine Besprechung vonGreg Rucka (Autor)/J. G. Jones (Zeichner) „Wonder Woman/Batman: Hiketeia“ (Wonder Woman/Batman: The Hiketeia, 2002)

Meine Besprechung von Greg Rucka/J. G. Jones‘ „Marvel Knights: Black Widow – Tödliche Schwestern“ (Black Widow (1999) # 1 – 3: The Itsy-Bitsy Spider; Black Widow (2001) # 1 – 3: Breakdown; Black Widow (2002) # 1- 3: Pale Blue Spider)

Meine Besprechung von Greg Rucka/Mike Perkins‘ „Lois Lane – Reporterin im Fadenkreuz“ (Lois Lane: Enemy of the People, Part One – Part Twelve, September 2019 – September 2020)

Greg Rucka in der Kriminalakte

 

 


„Imperium in Trümmern“ in „Journey to ‚Star Wars: Das Erwachen der Macht’“

Dezember 14, 2015

Rucka - Star Wars - Imperium in Trümmern

Am Donnerstag startet der „am meisten erwartete Film des Jahres“, des Jahrzehnts, des Jahrhunderts oder vielleicht sogar des Jahrtausends. Jedenfalls haben die Fans schon lange feuchte Höschen. Immerhin sind die Stars der ersten Trilogie, der einzig wahren Trilogie, also „Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ dabei. Die ersten Bilder sahen gut aus und auch der Trailer versprach „Keine Panik. Es wird wieder wie früher.“. Oder wie Han Solo im Trailer sagt: „Chewie, wir sind zu Hause!“ Die Vorverkaufszahlen sind astronomisch. Hier in Berlin dürfte bis Mitte Januar nur schwer ein Platz in einer Vorführung zu bekommen sein. Das Merchandising läuft auf vorweihnachtlichen Hochtouren. In den Buchgeschäften stapeln sich die „Star Wars“-Bücher. Die Filmromane wurden mit einem neuen Cover wieder aufgelegt, es gibt mehr oder weniger gehaltvolle Sachbücher, Zeitschriften, die sich nur „Star Wars“ widmen und viele, viele, sehr viele neue Geschichten. Als Roman, auch mal als Jugendroman (Blanvalet und Panini liefern), und als Comic (Panini liefert).
Zum Beispiel schrieb Greg Rucka (u. a. „Gotham Central“, „Whiteout“) den Comic „Star Wars: Imperium in Trümmern“, das unmittelbar an den Film „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ anknüpft und uns, während der Zerstörung des Todessterns und des Imperiums, die furchtlose Kampfilotin Lieutenant Shara Bey vorstellt. Sie ist dann auch bei den nächsten Abenteuern von Han Solo, Prinzessin Leia Organa und Luke Skywalker dabei.
Denn die Bösen haben den Befehl zur Zerstörung der gesamten Galaxis gegeben. An den Rändern der Galaxis kommt dieser zuerst zum Tragen.
Han Solo greift mit einigen Soldaten und Ewoks einen Schlupfwinkel der Bösewichter auf der anderen Seite des Mondes an. Shara Bey ist als Freiwillige dabei.
Leia Organa soll sie auf diplomatischer Mission nach Naboo begleiten. Als ein Schiff der imperialen Streitkräfte einen den Planeten zerstörenden Sturm auslöst, wird aus der diplomatischen Mission ein Kampfeinsatz.
Und Luke Skywalker nimmt sie auf eine gefährliche Mission mit. Er will aus einer imperialen Basis etwas sehr Mächtiges stehlen.
„Imperium in Trümmern“ ist mehr ein kleiner Nachschlag zu „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ als ein Prolog für den neuen „Star Wars“-Film „Das Erwachen der Macht“, der ungefähr dreißig Jahre nach dem vorherigen „Star Wars“-Film spielt und, auch wenn man noch nichts genaues über die Geschichte weiß, vermute ich ohne den Film zu kennen, dass Han Solo, seine geliebte Prinzessin Leia Organa und ihr Bruder Luke Skywalker nur eine Nebenrolle spielen, während die Jungspunde die Hauptarbeit leisten müssen. Rey könnte die Tochter von Shara Bey sein und als Luke Skywalkers Tochter die Jedi-Tradition hochhalten, indem sie gegen die Bösewichter kämpfen muss (und, ja, der Bösewicht Kylo Ren ist ein anderer Spross aus der Familie Organa/Skywalker und die beiden sind Geschwister) in einer Geschichte, die sich letztendlich nicht so wahnsinnig von den beiden vorherigen „Star Wars“-Trilogien unterscheidet. Bis halt darauf, dass jetzt Geschwister gegeneinander kämpfen müssen.
Kehren wir noch einmal kurz zu Greg Rucka, der ja auch ein Romanautor ist, zurück. Einige seiner Romane wurden auch ins Deutsche übersetzt und sind nur noch antiquarisch erhältlich. Jedenfalls schrieb er jetzt auch einige „Star Wars“-Romane.
Die Tage erscheint sein Han-Solo-Roman „Im Auftrag der Rebellion“, der vor „Das Imperium schlägt zurück“ spielt. Das könnte, auch wenn er für ein jugendliches Publikum geschrieben ist (Leseempfehlung: 10 – 14 Jahre) ein spannendes Weltraumabenteuer werden.
Für den 27. Januar ist Greg Ruckas zweiter „Star Wars“-Roman „Vor dem Erwachen“ angekündigt und der Jugendroman für sehr junge Jugendliche erzählt die offizielle Vorgeschichte zum Film „Das Erwachen der Macht“, indem er uns mit „spannenden Episoden Einblicke in das Leben der neuen Hauptfiguren Finn, Rey und Poe gewährt…in den Tagen, Wochen und Monaten VOR dem Erwachen der Macht“ (Ankündigungstext).
https://www.youtube.com/watch?v=6bdic96EhFY
Greg Rucka (Autor)/Marco Checchetto/Angel Unzueta/Emilio Laiso (Zeichner): Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht)
(übersetzt von Michael Nagula)
Panini, 2015
100 Seiten
12,99 Euro
(angekündigt für den 16. 12., aber ich habe es schon gelesen, werde morgen, so die Macht will, den Film sehen und muss dann gucken, wie ich den Film mit möglichst wenigen Spoilern bespreche)

Originalausgabe
Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4
Disney/Lucasfilm 2015

Hinweise

Homepage von Greg Rucka

Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout“ (Whiteout, 1998/1999)

Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout: Melt“ (Whiteout: Melt, 1999/2000)

Meine Besprechung von Greg Ruckas “Die Welt ohne Superman” (The Sleepers, 2009)

Meine Besprechung von Greg Ruckas “Batman: Hinter der Maske” (Cutter, März – Mai 2010/Beneath the Mask,  Juni – Juli 2010/Good King Wencesias, Februar 2009)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Greg Ruckas „Gotham Central: In Erfüllung der Pflicht (Band 1)“ (Gotham Central # 1 – 5, 2003)

Greg Rucka in der Kriminalakte

und nun zum Krieg der Sterne

https://www.youtube.com/watch?v=VC18mrZJYao

Homepage zum Film

Facebook-Seite zum Film

YouTube-Kanal zum Film

Film-Zeit über „Star Wars: Das Erwachen der Macht“

Moviepilot über „Star Wars: Das Erwachen der Macht“

Metacritic über „Star Wars: Das Erwachen der Macht“

Rotten Tomatoes über „Star Wars: Das Erwachen der Macht“

Wikipedia über „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (deutsch, englisch)

Fantastic Fiction: die „Star Wars“-Bücher


Blutige Stunden mit „The Punisher“

März 25, 2013

Als Garth Ennis 2000 für acht Jahren die erfolgreiche Comicserie „The Punisher“ über einen Mann, der skrupellos Verbrecher umbringt, übernahm, änderte er zwei Dinge: einmal ließ er den Punisher altern und er stellte die Frage nach der Moral.

Denn das Ereignis, das Frank Castle zu dem Punisher machte, ist genau datiert: an einem Sommertag 1976 erschossen Gangster im Central Park seine Frau und seine beiden Kinder. Castle, der vorher als Soldat in Vietnam diente, beschloss, sich an den Tätern zu rächen. Das tat er. Danach setzte er sein tödliches Handwerk fort, indem er weitere Verbrecher tötete. Dabei, und das spricht Garth Ennis in seinen „Punisher“-Geschichten an, wurde aus einem Mann, der eine Untat rächen will, ein Vigilant, der fast schon wahllos gegen Verbrecher vorgeht. Und einige dieser Verbrecher waren auch Ehemänner und Väter. In der Geschichte „Witwenmacher“ (enthalten in „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 9“) beschließen einige der Frauen, deren Männer von Castle getötet wurden, sich an ihm zu rächen. Denn auch wenn sie Gangsterbosse waren, waren sie auch ihre Ehemänner.

In der zweiten in „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 9“ enthaltenen Geschichte „Die lange, kalte Nacht“ trifft er wieder auf den ziemlich durchgeknallten, scheinbar unbesiegbaren Killer Barracuda, der ein Treffen der New Yorker Gangsterbosse organisiert. Seine Rechnung geht auch zum Teil auf: Castle kommt als nicht eingeladener Gast zu dem Treffen, aber er kann ihn nicht töten. Doch er hat noch ein Ass im Ärmel: Sarah, ein Baby, von dem Frank Castle der Vater ist und von dem er bislang nichts wusste.

In „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 10“ sind die letzte große „The Punisher“-Geschichten von Garth Ennis und drei kleinere Werke (vulgo Einzelhefte, die hier aber auch schon einmal gut fünfzig Seiten sind) enthalten.

In der langen Geschichte „Valley Forge“ erfahren wir, wie Frank Castle in Vietnam als Soldat sein Handwerk erlernte. Im in der Gegenwart spielendem Teil von „Valley Forge“ versucht eine Gruppe einflussreicher Männer, die zum Militärisch-Industriellem Komplex gehören, Castle mit der Hilfe einer Delta-Force-Einheit zu töten.

In „Tiger, Tiger“ wirft Garth Ennis einen Blick auf den zehnjährigen Frank Castle, der 1960 in Brooklyn eine frühe Lektion in Sachen Rache erhält. Denn Vincent Rosa, Sohn eines Mafiosi, schwängert Mädchen und nur einer unternimmt etwas gegen ihn.

In „Die Zelle“ sitzen auf Riker’s Island fünf alte Mafiosi gemeinsam in einer Gefängniszelle. Um an sie heranzukommen, lässt Castle sich verhaften. Das ist ziemlich typischer „Punisher“-Stoff.

In „The End“ spielt in der Zukunft. Nach einer Katastrophe trifft Castle einen Trickbetrüger, der ein Geheimnis hat. Diese Dystopie ist die schwächste „Punisher“-Geschichte von Ennis. Die anderen sind als grimmige Hardboiled-Noirs spannende Unterhaltung mit einem zwiespältigem Helden.

 

Mit „Frank“ und „Der letzte Weg“ liegt auch die von Jason Aaron geschriebene und Steve Dillon gezeichnete 22-teilige „PunisherMax“-Serie komplett auf Deutsch vor. In dieser Serie kämpft Castle gegen den Kingpin, einen neuen Gangsterboss, der alle seine Konkurrenten ermordete. Gleichzeitig erzählen Aaron und Dillon das Ende der Geschichte von Frank Castle. Denn – das kommt jetzt vielleicht etwas schockierend – sie lassen den Punisher sterben. Immerhin ist er, in der Chronologie und nachdem Garth Ennis ihn altern ließ, ein über sechzigjähriger Mann, der seit gut vierzig Jahren gegen den Abschaum kämpft, unzählige Male verletzt wurde und eigentlich schon mehr Leben als eine Katze hatte.

 

Hardboiled-Krimi-Autor Greg Rucka („Whiteout“) durfte gab seinen „Punisher“-Einstand mit den sehr atmosphärischen „Ermittlungen“. Die meist bläulich-nachtschwarzen Panels von Marco Checchetto (Zeichner) und Matt Hollingsworth (Farben) erinnern an die Noir-Fantasien von Ridley Scott („Blade Runner“, „Black Rain“ und „Der Mann im Hintergrund“ [Someone to watch over me]) und Abel Ferrara („Fear City“, „China Girl“ und „King of New York“.

Die aus mehreren Perspektiven erzählte Story über die Suche nach den Verantwortlichen für ein Massaker während einer Hochzeit, bei dem 27 Menschen ermordet und 19 verwundet wurden, kommt dagegen etwas schleppend in Gang.

 

Und dann gibt es noch die Einzelhefte, in denen oft bekannte, jüngere Krimiautoren eine „Punisher“-Geschichte schreiben. Auch in „Hässliche kleine Welt“, der neuesten Sammlung von vier verdammt guten Einzelgeschichten, hat mit Charlie Huston ein Krimiautor eine Geschichte geschrieben.

In seiner Geschichte „Krieg in der Wüste“ erzählt er, wie Castle in einem Wüstenkaff einem Kriegskameraden und den Dorfbewohnern sehr letal gegen eine Biker-Gang hilft. Am Ende der blutigen Geschichte dankt Huston „High Plains Drifter“, „The Road Warrior“, „Deathrace 2000“, „The Seven Samurai“ und „Rolling Thunder“. Dem kundigen Leser dürften einige der Hommagen und Inspirationen bereits beim Lesen aufgefallen sein.

In „Hässliche kleine Welt“ (auch „Kleine hässliche Welt“) von David Lapham trifft Castle auf Bobby Boorsteen, der eine Aufräumaktion des Punishers beobachtet und sein größter Fan wird. So hat Castle sich sein Wirken auf andere wohl nicht vorgestellt.

In „Stille Nacht“ und „Die Liste“ gibt es zwei Weihnachtgeschichten mit Castle als Geschenkeüberbringer. In „Stille Nacht“ von Andy Diggle („The Loosers“) wartet Castle am Heiligabend in einem Waisenhaus auf einen Mafiosi, der im Zeugenschutzprogramm untergetaucht ist.

In „Die Liste“ von Stuart Moore philosophiert Castle zuerst über die viele Zeit, die man an den ruhigen Weihnachtstagen hat. Genug Zeit, um einige liegengebliebene Dinge zu erledigen, wie James Novinski, einen religiösen Fanatiker, der ein aufstrebender, aber noch kleiner Ganove ist, zu besuchen.

Alle vier Geschichten sind schnell, hart, zynisch. Bester „Punisher“-Style eben.

Ennis - The Punisher Collection 9

Garth Ennis:The Punisher – Garth-Ennis-Collection 9

(übersetzt von Uwe Anton)

Panini Comics 2012

300 Seiten

29,95 Euro

enthält:

Witwenmacher, Teil 1 – 7

Widowmaker, Part 1 – 7

Punisher (MAX) Vol. 43 – 49

März 2007 – September 2007

Die lange, kalte Nacht, Teil 1 – 5

Long Cold Dark, Part 1 – 5

Punisher (MAX) Vol 50 – 54

Oktober 2007 – Februar 2008

Ennis - The Punisher Collection 10

Garth Ennis: The Punisher – Garth-Ennis-Collection 10

(übersetzt von Uwe Anton und Florian B.)

Panini Comics 2012

300 Seiten

29,95 Euro

enthält:

Valley Forge, Valley Forge, Part 1 – 6

Punisher (MAX) Vol. 55 – 60

März 2008 – August 2008

Tiger, Tiger

The Tyger

Punisher: The Tyger 1

Februar 2006

Die Zelle

The Cell

Punisher: The Cell 1

Juli 2005

The End

The End

Punisher: The End 1

Juni 2004

Aaron - Punisher Max 48 - Frank

Jason Aaron/Steve Dillon: The Punisher (MAX) 48: Frank

(übersetzt von Reinhard Schweizer)

Panini Comics, 2012

124 Seiten

16,95 Euro

enthält

Frank, Kapitel 1 – 5

PunisherMax 12 – 16: Frank, Part 1 – 5

Juni 2011 – Oktober 2011

Aaron - Punisher Max 49 - Der letzte Weg

Jason Aaron/Steve Dillon: The Punisher (MAX) 49: Der letzte Weg

(übersetzt von Reinhard Schweizer)

Panini Comics, 2012

132 Seiten

16,95 Euro

enthält

Der letzte Weg, Teil 1 – 5

PunisherMax 17 – 21: Homeless, Part 1 – 5

November 2011 – März 2012

Kriegsende

PunisherMax 22: War’s End

April 2012

Rucka - Punisher 1 - Ermittlungen

Greg Rucka (Autor)/Marco Checcetto (Zeichner)/Max Fiumara (Zeichner): Punisher 1: Ermittlungen

(übersetzt von Reinhard Schweizer)

Panini Comics, 2012

132 Seiten

14,95 Euro

enthält

Punisher: Eins

Punisher: One

Punisher (2011) 1

Oktober 2011

Ohne Titel

Untitled

Punisher (2011) 2

Oktober 2011

Ohne Titel

Untitled

Punisher (2011) 3

November 2011

Ohne Titel

Untitled

Punisher (2011) 4

Dezember 2011

Nach 100 Tagen

After 100 Days

Punisher (2011) 5

Januar 2012

Spinnensinn

Tingling

Spider-Island: I love New York City

November 2011

Huston - Diggle - PunisherMax - Hässliche kleine Welt

Charlie Huston/Andy Diggle/Kyle Hotz: PunisherMAX: Hässliche kleine Welt

(übersetzt von Joachim Körber)

Panini, 2013

148 Seiten

16,95 Euro

enthält

Charlie Huston (Autor)/Shawn Martinbrough (Zeichner): Krieg in der Wüste (PunisherMax: Hot Rods of Death 1 – Getting Mad, November 2010)

David Lapham (Autor)/Dalibor Talajic (Zeichner): Hässliche kleine Welt (PunisherMax: Tiny Ugly World 1, Dezember 2010)

Andy Diggle (Autor)/Kyle Hotz (Zeichner): Stille Nacht (Punisher: Silent Night 1, Februar 2006)

Stuart Moore (Autor)/C. P. Smith (Zeichner): Die Liste (Punisher: X-Mas Special 2006 1 – The List, Januar 2007)

Hinweise

Wikipedia über “The Punisher” Frank Castle (deutsch, englisch)

Wikipedia über Garth Ennis (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Will Simpson/Steve Dillons „Hellblazer – Gefährliche Laster“ (Dangerous Habits, 1991)

Meine Besprechung von Garth Ennis (Autor)/Leandro Fernandez (Zeichner) „The Punisher – Garth Ennis Collection 7“ (Up is Down and Black is White, The Slavers, 2005/2006)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Goran Parlov/Leandro Fernandezs „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 8“ (Barracuda, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 31 – 36), Man of Stone, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 37 – 42), 2006/2007)

Meine Besprechung von Garth Ennis (Autor)/Adriano Batista/Marcos Marz/Kewber Baal (Zeichner) „Jennifer Blood – Selbst ist die Frau (Band 1)“ (Garth Ennis’ Jennifer Blood: A Woman’s Work is Never Done, 2012)

Meine Besprechung von Jason Aaron (Autor)/Steve Dillons (Zeichner) „PunisherMax: Kingpin (Max 40)“ (PunisherMax: Kingpin, Part 1 – 5, 2010)

Homepage von Greg Rucka

Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout“ (Whiteout, 1998/1999)

Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout: Melt“ (Whiteout: Melt, 1999/2000)

Meine Besprechung von Greg Ruckas “Die Welt ohne Superman” (The Sleepers, 2009)

Meine Besprechung von Greg Ruckas “Batman: Hinter der Maske” (Cutter, März – Mai 2010/Beneath the Mask,  Juni – Juli 2010/Good King Wencesias, Februar 2009)

Greg Rucka in der Kriminalakte

Pulp Noir: Homepage/Blog von Charlie Huston

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Killing Game“ (The Shotgun Rule, 2007)

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Das Clean-Team“ (The mystic arts of erasing all signs of death, 2009)

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Bis zum letzten Tropfen“ (Every last drop, 2008)

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Die Hank-Thompson-Trilogie“

Meine Besprechung von Charlie Huston (Autor)/ Lan Medina (Zeichner) „Deathlok: Der Zerstörer (MAX 41)“ (Deathlok: The Demolisher, Vol. 1 – 7, Januar – Juli 2010)

Mein Interview mit Charlie Huston

Charlie Huston in der Kriminalakte

Meine Besprechung von David Lapham (Autor)/Kyle Bakers (Zeichner) „Deadpool MAX: Lang lebe Hydra!“ (Deadpool MAX 7 – 12, 2011)

Homepage von Andy Diggle

Blog von Andy Diggle

Meine Besprechung von Andy Diggle/Jocks „The Losers: Goliath – Band 1“

Meine Besprechung von Andy Diggle/Jock/Shawn Martinbroughs „The Losers: Die Insel – Band 2“

Meine Besprechung von Andy Diggle/Jock/Nick Dragotta/Alé Garza: The Losers: Der Pass, Band 3 (The Losers 13 – 19, 2005)
Meine Besprechung von Andy Diggle/Jock/Ben Olivers (Zeichner) „The Losers: London Calling (Band 4) (The Losers # 20 – 25, 2005)

Meine Besprechung von Andy Diggle/Jock/Colin Wilsons „The Losers: Endspiel (Band 5)“ (The Losers # 26- 32, 2005/2006)

Meine Besprechung von Andy Diggle (Autor)/Leonard Manco/Danijel Zezelj (Zeichner) „John Constantine, Hellblazer: Spritztour (Band 10)“ (Hellblazer: Vol. 230 – 239, 2008)