Neu im Kino/Filmkritik: Kreative Titelwahl, nächster Film: „Vaiana 2“

November 28, 2024

2016 brach in dem sehenswertem Film „Vaiana“ die polynesische Häuptlingstochter Vaiana (im Original Moana) von ihrer Insel Motunui auf, um hinter dem Horizont Nahrung für ihr Volk, das am Verhungern ist, zu finden.

Der Animationsfilm war für Disney ein riesiger Erfolg. Weltweit spielte er fast 700 Millionen US-Dollar ein.

In „Vaiana 2“ muss sie aufbrechen, um einen alten Fluch zu beenden, der sie daran hindert andere Völker zu treffen. Mit einigen Vertrauten, die teils aus dem vorherigen Film bekannt sind, macht sie sich auf den Weg. Ein am Himmel stehender Schweif zeigt ihr den Weg. Auf ihrer Reise trifft sie auch den aus dem ersten Film bekannten Halbgott Maui wieder.

Auf den ersten, zweiten und dritten Blick wiederholt „Vaiana 2“ die Geschichte des erstens Films wieder. Nur ist dieses Mal der Grund für Vaianas Reise weniger überzeugend. Er ist abstrakter, diffuser und weniger drängend. Beim ersten Mal ging es ganz konkret um das Überleben ihres Stammes. Dieses Mal um den Wunsch, andere Menschen zu treffen, und um einen ominösen und sehr alten Fluch, der sie daran hindert. Entsprechend ergebnislos verlaufen ihre Besuche auf anderen Inseln. Das könnte ewig so weitergehen.

Eines Tages sagt ihr eine göttliche Stimme, dass bald ein Signal am Himmel auftauchen werde, dem sie folgen solle. Es werde sie zu dem Ort führen, an dem sie den Fluch, der auf ihrem Volk laste, brechen könne.

Bis dieser Wegweiser am Ende des ersten Filmdrittels aus dem Nichts auftaucht und Vaianas zweite große Reise beginnt, zeigen die Regisseure David Derrick Jr., Jason Hand und Dana Ledoux Miller ausführlich das paradiesische Inselleben und die polynesische Kultur. Die Reise führt sie dann ohne große Umwege schnell an den Ort, an dem Vaiana den Fluch brechen kann.

Vaiana 2“ ist kein schlechter Film. Er ist weitgehend unterhaltsam, immer wieder auf eine einfache Art witzig, er hat fünf neue Songs, eine durchaus sympathische Botschaft und eine liebenswert taffe Heldin. Es ist aber auch kein Film, der nötig gewesen wäre. Denn „Vaiana 2“ füllt die Erfolgsformel des ersten Films ohne erkennbare größere Ambitionen wieder aus. Das Ergebnis ist passable, überraschungsfreie und letztendlich überflüssige Disney-Unterhaltung. „Vaiana 2“ gibt es nur wegen des großen finanziellen Erfolgs von „Vaiana“. Ein anderer Grund ist nicht erkennbar. Denn „Vaiana“ erzählte eine in sich abgeschlossene Geschichte. Wie bei „E. T. – Der Außerirdische“ oder „Titanic“ ist eine Fortsetzung überflüssig.

Das hindert die Macher nicht daran, im Abspann in der Mid-Credit-Scene deutlich einen dritten Film anzuteasern.

Und gibt es noch die bereits für Sommer 2026 angekündigte Realverfilmung in der Dwayne Johnson dann Halbgott Maui nicht nur spricht, sondern auch spielt.

Vaiana 2 (Moana 2, USA 2024)

Regie: David Derrick Jr., Jason Hand, Dana Ledoux Miller

Drehbuch: Jared Bush, Dana Ledoux Miller (nach einer Geschichte von Jared Bush, Dana Ledoux Miller und Bek Smith)

mit (im Original den Stimmen von) Auliʻi Cravalho, Dwayne Johnson, Hualālai Chung, Rose Matafeo, David Fane, Awhimai Fraser, Khaleesi Lambert-Tsuda, Temuera Morrison, Nicole Scherzinger, Rachel House, Gerald Ramsey, Alan Tudyk

(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Lina Larissa Strahl, David Mayonga

Länge: 100 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Vaiana 2“

Metacritic über „Vaiana 2“

Rotten Tomatoes über „Vaiana 2“

Wikipedia über „Vaiana 2“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ron Clements/John Musker/Don Hall/Chris Williams‘ „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ (Moana, USA 2016)


TV-Tipp für den 23. November: Vaiana

November 22, 2024

Weil am Donnerstag, den 28. November, im Kino „Vaiana 2“ anläuft

Vox, 20.15

Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (Moana, USA 2016)

Regie: Ron Clements, John Musker, Don Hall (Ko-Regie), Chris Williams (Ko-Regie)

Drehbuch: Jared Bush (nach einer Geschichte von Ron Clements, John Musker, Chris Williams, Don Hall, Pamela Ribon, Aaron Kandell und Jordan Kandell)

Weil die für die Bewohner einer Südpazifikinsel die lebensnotwendigen Fischschwärme ausbleiben und die Ernten verdorren, sticht die Häuptlingstochter Vaiana auf eigene Faust in See. Sie will das Rätsel lösen und das überleben ihres Volkes sichern.

Für Kinder ist der Disney-Film „Vaiana“ ein bunter Abenteuerfilm, der alles hat, was das Herz begehrt: eine taffe, optimistische Heldin, ein ihr helfenden Halbgott, Tiere, Abenteuer, flotte Sprüche und sieben Originalsongs, von denen zwei in verschiedenen Fassungen präsentiert werden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit (im Original den Stimmen von) Auli’i Cravalho, Dwayne Johnson, Jermaine Clement, Rachel House, Temuera Morrison, Alan Tudyk, Nicole Scherzinger

(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Lina Larissa Strahl, Andreas Bourani

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Metacritic über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Rotten Tomatoes über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Wikipedia über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ron Clements/John Musker/Don Hall/Chris Williams‘ „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ (Moana, USA 2016)


TV-Tipp für den 30. Mai: Vaiana – Das Paradies hat einen Haken

Mai 29, 2019

Sat.1, 20.15

Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (Moana, USA 2016)

Regie: Ron Clements, John Musker, Don Hall (Ko-Regie), Chris Williams (Ko-Regie)

Drehbuch: Jared Bush (nach einer Geschichte von Ron Clements, John Musker, Chris Williams, Don Hall, Pamela Ribon, Aaron Kandell und Jordan Kandell)

Weil die für die Bewohner einer Südpazifikinsel die lebensnotwendigen Fischschwärme ausbleiben und die Ernten verdorren, sticht die Häuptlingstochter Vaiana auf eigene Faust in See. Sie will das Rätsel lösen und das überleben ihres Volkes sichern.

Für Kinder ist der Disney-Film „Vaiana“ ein bunter Abenteuerfilm, der alles hat, was das Herz begehrt: eine taffe, optimistische Heldin, ein ihr helfenden Halbgott, Tiere, Abenteuer, flotte Sprüche und sieben Originalsongs, von denen zwei in verschiedenen Fassungen präsentiert werden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit (im Original den Stimmen von) Auli’i Cravalho, Dwayne Johnson, Jermaine Clement, Rachel House, Temuera Morrison, Alan Tudyk, Nicole Scherzinger

(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Lina Larissa Strahl, Andreas Bourani

Wiederholung: Sonntag, 2. Juni, 15.30 Uhr

Hinweise

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Moviepilot über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Metacritic über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Rotten Tomatoes über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Wikipedia über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ron Clements/John Musker/Don Hall/Chris Williams‘ „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ (Moana, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ in der Disney-Welt

Dezember 23, 2016

Es ist Weihnachten. Es ist Disney-Zeit. Auch wenn es in dem neuesten Disney-Film „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ keine Weihnachtsbäume und keinen Schnee gibt. Denn die Geschichte spielt vor langer, langer Zeit in der malerisch-traumhaften Südsee. Vaiana (im Original „Moana“ [hier gibt es eine Erklärung für die Namensänderung]) ist die sechzehnjährige Tochter des Häuptlings. Seit ihrer Geburt ist sie vom Meer fasziniert und auch vom Meer für ihre künftige Reise, die sie in dem Film unternehmen muss, auserwählt. Ihre Eltern wollen allerdings, dass sie auf der Insel bleibt. Sie soll später auch der neue Häuptling der Motunui werden.

Aber seit einiger Zeit ist das Inselparadies bedroht. Ernten werden unfruchtbar. Die Fischgründe sind aus unerklärlichen Gründen leergefischt.

Vaiana glaubt, dass hinter dem die Insel umgebendem Riff neue Fischgründe sind. Mit dem dummen Hahn HeiHei (der Running Gag des Films) macht sie sich auf den Weg um ihr Volk, ihre Insel und damit die Welt zu retten.

Auf ihrer Reise trifft sie als erstes Maui, einen Halbgott mit dem großspurigen Gehabe des vorpubertären Klassenclowns, der in diesem Fall zwar etwas doof ist (er hält sich für den Größten), aber auch einiges über das Meer weiß und kämpfen kann. Außerdem hat er den ganzen Schlamassel, der auch Vaianas Welt bedroht, verursacht, als er das Herz von Te Fiti stahl und so eine schreckliche, langsam alles verschlingende Dunkelheit entfesselte. In einem Kampf mit dem Lava-Monster Te Ka verlor er das Herz von Te Fiti.

Um seine Schuld zu begleichen soll Maui ihr jetzt bei der Suche helfen und das Herz von Te Fiti an seinen ursprünglichen Ort zurückbringen. Was natürlich leichter gesagt, als getan ist.

Für Kinder ist „Vaiana“ ein bunter Abenteuerfilm, der alles hat, was das Herz begehrt: eine taffe, optimistische Heldin, ein ihr helfenden Halbgott, Tiere, Abenteuer, flotte Sprüche und sieben Originalsongs, von denen zwei in verschiedenen Fassungen präsentiert werden.

Für Erwachsene fehlt bei all den Abenteuern doch die erzählerische Geschlossenheit. Die Disney-Urgesteine Ron Clements und John Musker („Arielle, die Meerjungfrau“, „Aladdin“) erzählen vor allem eine Reisegeschichte, in der sich, inspiriert von alten Legenden der Völker Ozeaniens, ziemlich beliebig austauschbare Episoden aneinanderreihen, die nach dem Ende der Episode in sich abgeschlossen sind. So tauchen die Kokomora, kleine, wilde Piraten mit Rüstungen aus Kokosschalen, nur einmal auf.

Es fehlt auch die zweite Ebene, ein Sub- und Metatext, der über das offensichtliche hinausgeht. Entsprechend eindimensional sind die Charaktere geraten. Das zeigt sich besonders deutlich an Vaiana. Die Protagonistin hat keinen inneren Konflikt und auch der äußere Konflikt ist nicht wirklich vorhanden.

Ein weiteres Problem des Films ist, was auch an der Geschichte liegt, das arg verklärende Bild, das von der Südsee und den Südseebewohnern gezeichnet wird. Sie sind ein immer fröhlich-singendes Volk, das keine Probleme hat und im Einklang mit der Natur lebt. Das ist das während des Kolonialismus von ihnen gezeichnete pittoreske Bild, das heute mindestens einen rassistischen Beigeschmack hat. Immerhin rettet kein weißer Mann, sondern ein Mädchen das Paradies.

Diese Punkte fallen vor allem im Vergleich zu „Zoomania“ auf. Der kommerziell und bei den Kritikern sehr erfolgreiche Film wird ausdrücklich auf dem Plakat genannt und Drehbuchautor Jared Bush war auch einer der Autoren von „Zoomania“. Dieser Disney-Blockbuster hatte alles, um auch einem älteren Publikum Stoff zum Nachdenken zu geben und war politisch progressiver. Auch weil die Geschichte in einer bunten, in jeder Hinsicht vielfältigen Großstadt spielt. In „Vaiana“ gibt es nur die Insulaner, Götter und Monster.

Vaiana“ ist nicht so gut wie „Zoomania“. Aber das hat, zugegeben, auch etwas von dem Vorwurf, dass das Vier-Sterne-Menü heute nicht so gut wie gestern ist.

Als Vorfilm gibt es den witzigen Animationsfilm „Herz oder Kopf: Inner Workings“ von Regiedebütant Leo Matsuda. Er war Story Artist bei „Baymax“ und „Ralp reicht’s“.

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Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (Moana, USA 2016)

Regie: Ron Clements, John Musker, Don Hall (Ko-Regie), Chris Williams (Ko-Regie)

Drehbuch: Jared Bush (nach einer Geschichte von Ron Clements, John Musker, Chris Williams, Don Hall, Pamela Ribon, Aaron Kandell und Jordan Kandell)

mit (im Original den Stimmen von) Auli’i Cravalho, Dwayne Johnson, Jermaine Clement, Rachel House, Temuera Morrison, Alan Tudyk, Nicole Scherzinger

(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Lina Larissa Strahl, Andreas Bourani

Länge: 107 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Metacritic über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Rotten Tomatoes über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“

Wikipedia über „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ (deutsch, englisch)